Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild

02.08.2016 19:31
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#1 Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild
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Hallo miteinander,

ich habe mich nun entschlossen den Entwurf "Glashütte unter dem Dach" umzusetzen. Im ersten Bauabschnitte wird des um den unteren Bahnhof gehen. Auf Basis des letzten Entwurfes habe ich mich (vorläufig) für folgenden Gleisplan entschieden:

Gegenüber dem letzten Entwurf findet sich der Güterschuppen an seinem "angestammten" Platz wieder. Die Doppelkreuzweiche habe ich ausgebaut. Die "kleine" DKW von Tillig hat für meinen Geschmack einen zu kleinen Radius (310mm). Und die "große" in Bauart "Bäseler" passt nicht wirklich zur Nebenbahn. Alternativ gibt es noch die von TT-Filigran, welche aber auch ein niedrigeres Schienenprofil besitzt und damit einiges an Anpassungsaufwand mit sich bringt.

Zwischen Weichen 1 und 2 wird eine Brücke über einen kleinen Bach/Flusslauf führen. Ein "natürlicher" Grund für späte Trennung der Strecken.
An Gleis 3 findet sich die Ladestrasse mit einer Kopf- und Seitenrampe an Gleis 3a. Die Gleise 1a und 4b sind für Anschliesser vorgesehen. Im Moment denke ich an eine Maschinenfabrik in Gleis 1a. Gleis 4b bietet Platz für ein Sägewerk, evt. mit Nutzung der Wasserkraft. Die Gebäude der Anschliesser sollen (zumindest zum Teil) in Halbreliefbauweise den Abschluss der bilden.

Zu einigen Details habe ich noch Diskussionsbedarf.

Da der Endbahnhof (oberer Bahnhof) nicht weit entfernt liegt, ist eine Kreuzung von Personenzügen betrieblich nicht notwendig. Ist unter diesem Aspekt eine Zwischenbahnsteig an Gleis 2 gerechtfertigt oder würde er im Vorbild eher fehlen?

Bei vereinfachten Nebenbahnbetrieb sind Einfahrtssignale sicher nicht erforderlich. Aber wie verhält es sich mit den Weichen bei einem Bahnhof dieser Größe? Wurden zumindest die Weichen 1, 2, 9 und 10 ferngestellt? Wenn ja - im konkreten Fall ist die Strecke vom EG (Stellwerk) bis zur Weiche 1 recht lang. Über welche Entfernung kann eine Weiche mechanisch gestellt werden?

Und zuletzt freue ich mich über etwaige Verbesserungsvorschläge.

Grüße Roland


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03.08.2016 19:44
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#2 RE: Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild
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OOK

Zitat von KaRo im Beitrag #1
Da der Endbahnhof (oberer Bahnhof) nicht weit entfernt liegt, ist eine Kreuzung von Personenzügen betrieblich nicht notwendig. Ist unter diesem Aspekt eine Zwischenbahnsteig an Gleis 2 gerechtfertigt oder würde er im Vorbild eher fehlen?
Ich würde immer eine Kreuzungsmöglichkeit vorsehen. Auch wenn hier planmäßig keine Kreuzungen vorgesehen sind, muss es möglich sein, bei Verspätungen eine Kreuzung nach hier zu verlegen, um die Versp. zu minimieren.

Zitat
Bei vereinfachten Nebenbahnbetrieb sind Einfahrtssignale sicher nicht erforderlich. Aber wie verhält es sich mit den Weichen bei einem Bahnhof dieser Größe? Wurden zumindest die Weichen 1, 2, 9 und 10 ferngestellt? Wenn ja - im konkreten Fall ist die Strecke vom EG (Stellwerk) bis zur Weiche 1 recht lang. Über welche Entfernung kann eine Weiche mechanisch gestellt werden?

Trapeztafeln reichen, klar. W1 könnte ferngestellt werden, Entfernung ist ok. Die anderen Weichen auf der Einfahrseite (W2 und 3) könnten ortsgestellt und fernverriegelt oder mit Schlössern versehen sein, letzteres gilt auch für W5. Mehr ist nicht notwendig.

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
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03.08.2016 20:56
#3 RE: Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild
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W4 und W6 kriegen als Schutzweichen auch ein Schloss; und sind entweder über ein Folgeabhängigkeit von den zugehörigen Weichen in den Fahrstraßen abhängig oder am Schlüsselwerk o.ä. in die Fahrstraßensicherung mit einbezogen.

H.M.


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03.08.2016 21:01
#4 RE: Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild
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Hallo,

ich habe zugegeben keine Erfahrung über Spitzkehren im Zugleitbetrieb. Intuitiv würde ich aber solch einen Bahnhof nicht unbesetzt lassen. Wenn die Einfahrweiche nicht von einer Person vor Ort gestellt wird, bedeutet das ja, dass immer nur ein Zug aus der Richtung einfahren kann, in die der letzte ausgefahren ist.

Aus diesem Grund macht dann auch die Kreuzungsmöglichkeit hier viel mehr Sinn als im Oberen Bahnhof. Kleines Fahrplan Gedankenspiel:
- Zug P1 kommt aus Stadtroda, köpft und fährt weiter zum oberen Bahnhof.
- als Rückleistung fährt P2 dann vom oberen Bahnhof zum unteren Bahnhof, stellt die Weiche für den Gegenzug P3 und fährt dann weiter zum unteren Bahnhof.
- P3 kann dann weiter zum oberen Bahnhof fahren

Gruß
Michael


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05.08.2016 19:11
#5 RE: Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild
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Zwei Anschließer, ein Güterschuppen (vermutlich auch mit kurzer Ladestraße), lange Ladestraße mit Rampe. Güterverkehrsmäßig ist da einiges los, aber wo sind die dazu notwendigen Gleise? Nicht ein einziges Abstellgleis im Bahnhof?

Ich würde auf einen Anschließer verzichten, die Ladestraße an 4a/b verlegen. Dazu Rampe an 3a und zweite Ladestraße für Spitzenverkehrszeit an Gleis 3 und man hat immer noch genug Verkehr. Um mal in Thüringen zu bleiben, schau mal wie groß Rauenstein, Lauschau oder Kleinschmalkalden war, obwohl da nicht so viel Verkehr bewältigt wurde.


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06.08.2016 21:14
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#6 RE: Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild
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Hallo,

Zitat von Erzgebirgsnebenbahner im Beitrag #5
Zwei Anschließer, ein Güterschuppen (vermutlich auch mit kurzer Ladestraße), lange Ladestraße mit Rampe. Güterverkehrsmäßig ist da einiges los, aber wo sind die dazu notwendigen Gleise? Nicht ein einziges Abstellgleis im Bahnhof?


Da gebe ich Dir durchaus Recht. Um bei Kleinschmalkalden zu bleiben, dort gab es ja zunächst keinen Anschließer. Leider passt der Gleisplan nicht zum zur Verfügung stehenden Platz. Zumal ich gern auf eine DKW verzichten würde. Ein reduzierter Gleisplan könnte wie folgt aussehen:

An Gleise 4 und 5 haben Ladestraße und Kopf-/Seitenrampe Platz. Gleis 3 habe ich (optional) als Abstellgleis für die Abfertigung der Züge zur Erzverladung erfunden.

Wäre für mich auch eine Variante für die Spitzkehre. Leider nur mit DKW möglich.

Grüße Roland


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07.08.2016 12:00
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#7 RE: Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild
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Hallo miteinander,

ich schiebe mal noch eine Variante nach. EG und GS auf der anderen Seite. Gleis 3 als zusätzliches Umfahrgleis mit 3b als Abstellgleis. Gleis 3a für Anschließer oder Rampe.

Grüße Roland


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07.08.2016 13:54
#8 RE: Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild
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Ich habe eine Frage zum Thema "Abstellgleis", nach dem hier @Erzgebirgsnebenbahner gefragt hat; und das im letzten Entwurf als 3b erwähnt ist:

Normalerweise, d.h. gemäß den Lehrbüchern der vergangenen 100 Jahre, hat ein Zwischenbahnhof keine Abstellgleise:
* Für den Personenverkehr braucht man keine, weil dort keine Züge enden/wenden/beginnen;
* und für den Zustellverkehr zu den Güterverladeanlagen braucht man Aufstellgleise; lehrbuchmäßig hätte man parallel zu den Ladegleisen zwei solche, eins für eingehende Wagen und eins für ausgehende. Wenn man weiß, von welcher Seite man die Ladeanlagen bedient (wohin man auszieht), dann kann man dafür Stumpfgleise verwenden - insbesondere natürlich in Kopfbahnhöfen wie dem hier besprochenen; man muss aber von ihnen aus sowohl die Ladegleise als die Hauptgleise für Güterzüge erreichen. Bei schwachem Betrieb kann man aber natürlich nur ein Aufstellgleis vorsehen oder gar keins und dafür die Hauptgleise benutzen ... nur darf dann während der Rangiererei möglichst kein Zug durchkommen, sonst muss man alles auf die Seite räumen und dann wieder auseinanderwursteln ...

Abstellgleise würde man m.E. nur aus folgenden Gründen anlegen:
a. bestimmte Wagen (Bauzug, manche Saisonwagen) werden hier längere Zeit (Wochen oder Monate) abgestellt;
b. ein Anschließer stellt eigene Wagen ab, die er nicht immer braucht;
c. oder ein früheres, nicht verwendetes Ladegleis wird für solche Zwecke missbraucht, "weil's halt da ist" (heutzutage höufig zu sehen auf noch nicht zurückgebauten Bahnhöfen ...).

In dem aktuellen Entwurf sehe ich noch nicht den Grund für ein Abstellgleis - es sieht für mich sehr nach c. aus ...

H.M.


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07.08.2016 19:04
avatar  KaRo
#9 RE: Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild
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Zitat von hmmueller im Beitrag #8
Ich habe eine Frage zum Thema "Abstellgleis", nach dem hier @Erzgebirgsnebenbahner gefragt hat; und das im letzten Entwurf als 3b erwähnt ist

Betrieblich lässt sich dies im Gesamtzusammenhang mit der Planung Glashütte unter dem Dach begründen. Angelehnt an das Vorbild Kleinschmalkalden-Auwallenburg musste ich auf Grund des zur Verfügung stehenden Platzes die Erzverladung deutlich kleiner ausfallen lassen. Die Zustellung / Abholung der offenen Güterwagen bis Glashütte unterer Bahnhof erfolgt in einem Nahgüterzug mit bis zu sechs Wagen. Dort wird der Zug geteilt und jeweils die Hälfte zugestellt. Die andere Hälfte soll in 3b abgestellt werden.

Evt. ist unter diesen betrieblichen Abläufen auch die Stationierung einer Rangierlok im unteren Bahnhof möglich (nötig). Entsprechender Platz wäre an 3a.

Roland


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08.08.2016 09:05
#10 RE: Kleine Spitzkehre ohne konkretes Vorbild
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Zitat von KaRo im Beitrag #9
... Dort wird der Zug geteilt und jeweils die Hälfte zugestellt. Die andere Hälfte soll in 3b abgestellt werden.

Danke - jetzt ist klar, dass man das Gleis braucht!

H.M.


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