Güter auf die Nordharz-Bahn!

16.09.2018 15:03 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2018 15:05)
#1 Güter auf die Nordharz-Bahn!
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Moin,

ich eröffne heute ein neues Thema: Güter auf die Nordharz-Bahn! Unterschulenberg nähert sich der Fertigstellung bei der Gleisverlegung, und aktuell findet noch SPUK statt. Das soll natürlich nicht so bleiben.

0) Grundüberlegung

Nun gibt es ja nützliche Gimmiks wie das Frachtkartensystem und den Frachtagenten. Letzterer schlägt mit rund 6,- €/Mont zu Buche, was mir auf Dauer doch etwas viel ist. Und das Frachtkartensystem hat aus meiner Sicht einen Makel: die vordefinierten Wege. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Zugzusmmensetzung wiederholt, gering ist - sie gefällt mir nicht. Ich habe mir daher folgendes System ausgedacht:


1) Frachtaufkommen der Bahnhöfe

Für die Bahnhofe Oberschulenberg und Mittelschulenberg habe ich zunächst das Frachtaufkommen ermittelt:



Die minimale und maximale Wagenanzahl bereitet mir noch etwas Kopfzerbrechen, vielleicht nehme ich vorerst einen mittleren Wert. Für jede Wagenladung wird eine Frachtkarte generiert, so etwa:



2) Zuweisung der Waggons für die Ladungen: Frachtkarten

Für diesen Frachtauftrag wurde der Ow 539 bereitgestellt; Ladegut, Herkunft und Ziel sind handschriftlich auf der Laminierung vermerkt:


Wenn alle (aktuell 77) Frachtaufkommen-Karten fertig sind werden sie gemischt und es werden 77 Einzelwagenladungen /25 Arbeitstage = 3-4 Karten gezogen - der erste Teil des Arbeitsauftrages für Unterschulenberg. Der zweite Teil wird daraus bestehen, die vor Ort befindlichen Wagen abzuholen.

Beispiel:


Der Wagenmeister hat für heute den Auftrag, drei Ow-Wagen und einen G-Wagen in Oberschulenberg bereit zu stellen. Er verschafft sich nun einen Überblick über die Verfügbarkeit: in Oberschulenberg steht der Gm 324 am Güterschuppen. Er hat am Vortag bereits Maschinen NACH hierhergebracht, da trifft es sich gut, dass er heute mit anderem Material beladen zurück geht. Der Tagebetriebsführer der Grube wird fernmündlich darüber unterrichtet, dass die zu transportierenden Werkzeuge noch heute mitgenommen werden können, wenn sich die Kumpel beim Beladen sputen.

Die beiden Ow-Ladungen kann der Wagenmeister optional als OOw fahren lassen (Regel: zwei G oder O mit gleichem Laufweg könen optional mit einem GG oder OO gefahren werden). Er entscheidet sich für den OOw 613 und den Ow 560. Diese beiden Wagen werden je nach Fahrplan dem nächsten Ng Altenau-Oker mitgegeben. Aktuell ist das der Ng Altenau-Unterschulenberg.


3) Es geht los: Betrieb!

In Unterschulenberg werden die beiden Wagen für Oberschulenberg ausrangiert und der Ng nach Oberschulenberg gebildet: der 560, der 613 und ein Begleitwagen. Nach Ankunft in Oberschulenberg kommen die Wagen an die Ladestraße und der Gegenzug wird gebildet:

Ow 539 mit Kupfererz Richtung Altenau
Gm 324 mit Maschinenteilen nach Gemkenthal - also auch Richtung Altenau. Dieser Wagen sollte eigentlich heute erst angliefert werden, konnte aber - weil vor Ort - vorzeitig abgefertigt werden.
sowie dem obligatorischen Belgeitwagen.

Einmal benutzt Frachtaufkommen-Karten werden separat abgelegt; wenn alle Karten gezogen sind, ist der Monat durchgespielt und die Karten werden neu gemischt. die Frachtkarten für die Waggons stehen dagegen wieder dem Wagenmeister zur Verfügung, sobald sie leer sind. Das kann im FY sein, oder aber auch an jeder Ladestelle der Anlage.

So, jetzt frisch ans Werk und die Fehler in meiner Überlegung finden!

LG

Jörn


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16.09.2018 16:38 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2018 16:44)
#2 RE: Güter auf die Nordharz-Bahn!
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Hallo Jörn,

so ganz kann ich keine große Unterschiede zum Frachtkartensystem (Fremo) entdecken, oder meintest Du das amerikanische Fourwaybill-System?
Das Beschriften der "Frachtkarte würde ich mir sparen und die "Frachtaufkommen"-Karte mit einer Büroklammer oder ähnlichen an dieser befestigen!

Zum Frachtaufkommen:
Die Grube erscheint mir sehr stilllegungsgefährtet. Die Kumpels bekommen nicht mal einen ganzen Ow an einem Tag gefüllt! Ich hätte da wesentlich mehr erwartet! Und was die für einen Maschinenverbrauch haben!?
Respekt für den Bierwagenwagen pro Woche! Was Krupp in Essen sind wir im Trinken … :-)
Apropos Nahrung! Wie wäre es mit etwas Getreide, Kartoffeln, Fleisch für die hart arbeitende Bevölkerung oder Futtermittel fürs Vieh?
Kritisch sehe ich den Binnenverkehr zwischen Ober- und Unterschulenberg. Man wird das Holz nicht zweimal umladen um ein paar km zu sparen.

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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16.09.2018 16:59 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2018 17:10)
#3 RE: Güter auf die Nordharz-Bahn!
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Hallo Hubert,

die Zahlen sind sehr subjektiv und aus der Luft geschätzt. Außerdem sind es kleine Schmalspurwagen.

Die Grube bekommt Ganzzüge (8xOw) , mit denen Zinkerz nach Oker angefahren wird: 8-16 Wagen pro Tag. Diese Ganzzüge zählen nicht zum Einzelwagenladungsverkehr.

Vieh, Getreide, Lebensmittel nehme ich gerne auf. Auch die Büroklammer-Kombi.

LG

Jörn.


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16.09.2018 17:28 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2018 18:18)
#4 Wagenkarten und Frachtzettel
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Schuur Jörn,

in diesem "Laden" bekommst Du selbstklebende Taschen in nahezu allen Formen und Grössen:

https://www.sprintis.de/Schutz-Praesenta...ebende-Taschen/

Davon ausgehend, das Du Wagenkarten nutzen wirst, könntest Du Dir mit derlei Taschen zumindest
die hakelige Sache mit mit den Büroklammern ersparen.

Beim FREMO spielen wir nach einem gleichartigen System, bestehend aus Wagenkarte und Frachtzettel,
deren Kombination wie bei Dir den Laufweg des Wagens vorgibt.

In 1:160 nutzen wir etwa Visitenkarten große Wagenkarten und gleichgroße Frachtzettel:



Edith hat zwei Links eingefügt

Nodda, bess demmnäxx

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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16.09.2018 17:40 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2018 17:41)
#5 RE: Wagenkarten und Frachtzettel
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Schuur auch,

der Link fehlt;)


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16.09.2018 18:20 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2018 18:23)
#6 RE: Wagenkarten und Frachtzettel
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Schuur,

jetzt nicht mehr...

Zudem ist jetzt ein Foto einer Spur-N-Wagenkarte dabei. Man kann die schräge Kante der Klebetasche erkennen,
die ein leichteres Herausnehmen des Frachtzettels ermöglicht.

Ich nutze diese Selbstklebetaschen:

https://www.sprintis.de/Schutz-Praesenta...0276348ba88bdd0

Aufkleben, Ecken gekappt, fertig.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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16.09.2018 20:16
#7 Binnenverkehre im allgemeinen...
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Schuur,

ich habe jetzt gerade nicht auf dem Schirm, in welchem Zeitraum die NHE "spielt". Aber für die
Binnenverkehre zwischen benachbarten Bahnhöfen sollte es schon eine glaubhafte Begründung geben,
warum der Krempel nicht gleich zum jeweiligen Bahnhof begracht werden KANN, sondern umgeladen
werden MUSS und das es gar nicht anders geht...

Nodda, bess demmnäxx

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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16.09.2018 21:14
#8 RE: Binnenverkehre im allgemeinen...
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Naja, das Stammholz wird mit der 600 mm-Waldbahn zur Ladestraße nach Oberschulenberg gefahren und muss da sowieso umgeladen werden. Zugegebenermaßen steht der Transport der "Kurzhölzer" seit Jahren auf der Kippe, aber zumindest für die bis zu 20 m langen Langhölzer ist die NHE alternativlos. Hierfür werden noch zwei letzte Paare Drehschemelwagen vorgehalten. Alle anderen Hw-Wagen wurden verschrottet oder z.B. zu Trägern für Kombibehälter umgebaut.


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17.09.2018 12:10
#9 RE: Binnenverkehre im allgemeinen...
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Schuur,

ich habe jetzt mal den Faden in der Paralellwelt gelesen, leider habe ich auch dort keinen Hinweis auf
den Spielzeitraum finden können... Vielleicht bin ich aber auch nur zu blind, den zu finden...

Nach dem ich (eher zufällig) am wochenende OOKs BAE-Buch in der Hand hatte: Warum übernimmst Du nicht das
bei Otto funktionierende System der Frachtenverwaltung und -zuordnung?

Nodda,

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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17.09.2018 12:40 (zuletzt bearbeitet: 17.09.2018 12:43)
#10 RE: Binnenverkehre im allgemeinen...
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Zitat von hwunderlich im Beitrag #9

ich habe jetzt mal den Faden in der Paralellwelt gelesen, leider habe ich auch dort keinen Hinweis auf
den Spielzeitraum finden können... Vielleicht bin ich aber auch nur zu blind, den zu finden...

Der Zeitraum sind die späten 50er bis späten 60er Jahre. Also kurz vor Schluss.

Zitat von hwunderlich im Beitrag #9

Nach dem ich (eher zufällig) am wochenende OOKs BAE-Buch in der Hand hatte: Warum übernimmst Du nicht das
bei Otto funktionierende System der Frachtenverwaltung und -zuordnung?

Hatte ich eingangsgeschrieben: mir gefallen die vorgegebenen Wege nicht. Ich halte es für ziemlich vorbildfrei - wenn auch praktisch. Werde mir das aber nochmal reinpfeiffen.

LG

Jörn


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17.09.2018 15:10 (zuletzt bearbeitet: 17.09.2018 15:19)
#11 RE: Binnenverkehre im allgemeinen...
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Schuur,

ja, da hast Du zum Teil sicher recht... Allerdings hast Du auch "Wegevorschriften" beim FREMO-System.
Nämlich dann, wenn die Leerwagenanforderung UND der Frachtzettel hintereinander in der Frachtzetteltasche
gesteckt sind...

Allerdings, eine Kröte wird man immer schlucken müssen... Entweder man hantiert mit Wagenkarte UND Frachtzettel
oder aber mit nur einer Karte, dafür aber mit von vorne herein vorgegebenen Wegen...
Wobei letztlich der Wagendienst ja auch nichts anderes machen wird resp. machen werden kann: Nämlich einen entsprechenden Wagen
auf der Anlage ausfindig machen, diesen für den Leerwagenlauf zum Versender wie auch für den folgenden Lastlauf bezetteln...

ICH werde auf meiner zukünftigen Anlage das FREMO-System aus Wagenkarte UND Frachtzettel anwenden. Nicht zuletzt,
weil ich schon vor langer Zeit entsprechende Vorlagen erstellt habe und es für die Erstellung der Wagenkarten eine entsprechende
Datenbank basierte Anwendung gibt

Nodda,

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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19.09.2018 23:32 (zuletzt bearbeitet: 19.09.2018 23:33)
#12 RE: Güter auf die Nordharz-Bahn!
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Moin Jörn,

also Deine Grube braucht eigentlich kaum permanent Maschinen (sagt Dir ein ehemaliger Maschinen-Obersteiger); was braucht die:
- Drehschlagbohrkronen (für Sprengbohrlöcher) und
- ab und an mal Bohrgestänge und die eine oder andere Säulenbohrmaschine
- Gesteinssprengstoff für den Streckenvortrieb und die Gewinnung (wahrscheinlich Firstenstoßbau(separater Wagen mit Sprengstoffflagge, Bremsschutzblechen (gegen Funkenflug) unter dem Wagen und Zünder (zu Deinem Vorbildzeitraum noch Slow-Fuses); alles in einem separaten Bunker unterzubringen.
- den einen oder anderen Anker (ca 1,5m Länge); Eisenhaken um den Holzausbau ggfs. zu stabilisieren.
- ab und an mal Gezähe (Kratze, Trog, Schlägel, Eisen etc.)
- eiserne Fahrten
- ab und an mal Seile für die Schachtförderung; (sonst wahrscheinlich schon eine E-Fördermaschine mit Koepe-Anordnung); bei einer Dampf-Fördermaschine natürlich noch Kohlen für das Kesselhaus
- Ersatzteile für die technischen Einrichtungen (Pneumatik)
- den einen oder anderen Förderwagen
- einen Überkopflader (schienengebunden)
- Pumpen und Entwässerungsrohre
- und vor allem viel (!) Stammholz für einen deutschen Türstockausbau o. ä., vereinzelt auch Träger für problematische Stellen; Bretter und Resthölzer zum Verbauen zwischen dem Türstock; Holz macht bestimmt 90% Deiner Transporte zur Grube aus!!!!
- Beton (in trockener Form in Behältern, so dass er nicht feucht wird)

Wenn Du mal sehen willst, wie so eine Grube aussah, fahr mal nach Annerschbarrich (St. Andreasberg) und mach mit den Leuten von der Grube Roter Bär einen Termin aus und fahr auch mal auf "Wennsglückt" an (alte Klamotten und am besten Sicherheitsschuhe anziehen - man wird schon dreckig und sollte schon ein paar Fahrten klettern können und keine Platzangst kriegen, wenns etwas eng wird)

Wenn jemand was nicht bei Wikipedia findet, einfach fragen ... oder e-mail an kfwz@gmx.de

Mit freundlichem Glückauf aus dem Pott

Klaus Weibezahn


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23.09.2018 23:11 (zuletzt bearbeitet: 23.09.2018 23:12)
#13 RE: Güter auf die Nordharz-Bahn!
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Hallo Klaus,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Mit Werkzeug/Material ist auch eher ein Überbegriff für den von Dir aufgezählten Krempel gemeint.
Was den Roten Bären betrifft: don't carry owls to Athena : http://www.men-in-dreck.de/

Was mögliches Ladegut, Hingucker und liebevolle Details angeht:


Die Umstellung auf LHD-Technik erfolgt wohl gerade.

Glückauf

Jörn

P S.: "Obersteiger Weibezahn" klingt nach Ident-Element für meine Grube :D


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