Identität oder Betrieb?

27.08.2019 00:33
#1 Identität oder Betrieb?
avatar

Hallo zusammen,

ich war hier längere Zeit nicht aktiv und bin immer noch am Planen, d.h. es gibt nichts Vorzeigbares. Allerdings habe ich letztes Jahr das BAE, das Blaue Buch und dieses Jahr 'Kleine Bahn nach Plan' gelesen, was mich doch wieder motiviert hat weiterzumachen.

Mein Thema ist soweit unverändert geblieben, nämlich eine Nebenbahn in Mecklenburg um 1925 (Plusminus). Nun ist man sich in allen Artikeln einig darüber, daß Nebenbahnen kostengünstig und damit nicht für hohe Achslasten gebaut wurden. Also ergibt sich ein gewisser Zwang zu kleineren Maschinen, wie z.B. T3 und T4. Eine T6 würde vielleicht auch noch gehen. Und damit bin ich an einem schwierigen Punkt, wenn man sich über die Realisierung Gedanken macht. Da ich mich aus Platzgründen dafür entschieden habe unter H0 zu bleiben und N dann doch zu winzig war, bin ich zwangsläufig bei TT gelandet.

Das Angebot ist sehr überschaubar, es gibt nämlich nur von Tillig eine T3 zu kaufen. Das ist natürlich schon mal super, wenn auch nur für DB und DR Loks im Angebot sind. Ja, es gibt das Güterzugset mit einer DRG Lok, was ich mir schon gekauft habe. Ansonsten habe ich natürlich von pmt die T4 bestellt, aber ich habe inzwischen Zweifel, ob die noch vor dem Renteneintrittsalter von Werner Hammer gefertigt wird .

Ansonsten habe ich nichts weiter gefunden, d.h. es gäbe akuten Triebfahrzeugmangel. Schlepptenderloks sind meiner Meinung nach zu groß und schwer, d.h. fehl am Platz. Die Unterschiede zwischen Güter- und Personenzuglokomotiven würde ich in dieser schwierigen Lage unter den Tisch fallen lassen.

Was also tun? Noch ein paar DB T3s kaufen und eventuell die Beschriftung ändern? Ist es vielleicht besser Betrieb mit unpassenden Loks zu machen, als gar keinen? Aber was macht das mit der Anlage?
Wie seht Ihr das?

Gruß,
Andreas


 Antworten

 Beitrag melden
27.08.2019 00:54
#2 RE: Identität oder Betrieb?
avatar

Moin Andreas,

wenn schon, dann solltest Du 2 von 3 T3 zu einer Ausführung mit einem Führerhaus mit "Schräge" auf der Rückseite umbauen; und davon eine mit anderer Domanordnung; dann hast Du doch 3 verschiedene Loks und kannst schon mit der Maschine von Tillig/Jatt direkt Betrieb machen ...
T4 wäre auch in H0 ganz nett!

Mit freundlichem Glückauf

Klaus Weibezahn


 Antworten

 Beitrag melden
27.08.2019 07:56
#3 RE: Identität oder Betrieb?
avatar

Moin,

Klaus hat den richtigen Weg schon aufgezeigt. M.E. wäre eine G7.1 von Piko auch vertretbar für den Güterzugdienst. Leider gibt's die wohl noch nicht in Epoche-II-Ausführung, aber das sollte das geringste Problem sein. Neben Rangierdienst entlang der Hauptstrecke sind diese leichten Schlepptenderloks mit einer Radsatzfahrmasse von knapp unter 15 t (T3 und T4 kommen auf knapp 13 t) auch beim Vorbild auf kurzen Nebenstrecken im Güterverkehr zum Einsatz gekommen.

Im Nachbarforum hat jemand eine Segmentanlage mit nordostdeutschen Motiven vorgestellt - ist es so etwas, was Dir vorschwebt?
https://www.h0-modellbahnforum.de/t32040...-Segmenten.html

LG

Jörn


 Antworten

 Beitrag melden
27.08.2019 14:45
#4 RE: Identität oder Betrieb?
avatar

Hallo Klaus,

das was Du hier so locker verschlägst ist in der Theorie eine tolle Lösung, aber in der Praxis treibt es mir die Schweißperlen auf die Stirn. Ich habe noch nie an einer Lokomotive oder einem Wagen herumgebastelt, weil doch ein gewisser Wert auf dem Spiel steht und man nur einen Versuch hat. Wenn es gut geht hat man nachher drei optisch verschiedene Maschinen, was super wäre. Aber wenn nicht ...?

Vielleicht überlege ich mir das noch mal, aber vorerst würde ich dann doch lieber eine DB Lok im Jahre 1925 auf der Kleinbahn einsetzen. Das ist einfach die sicherere Variante. Aber dann ist es mit der Identität eben nicht so weit her.

Mit wäre es doch wichtiger, daß der Lok-Typ stimmt, als die Beschriftung, die man nur aus nächster Nähe, bzw. auf Fotos sieht.

Gruß,
Andreas


 Antworten

 Beitrag melden
27.08.2019 15:57 (zuletzt bearbeitet: 27.08.2019 16:00)
#5 RE: Identität oder Betrieb?
avatar

Hallo Jörn,

was das Motiv betrifft, geht Dein Link genau in die richtige Richtung. Die Sache mit dem Kreisverkehr finde ich nicht so toll, aber das gehört in eine andere Abteilung. Prinzipiell ist 'Blütezeit der DRG. Die Eisenbahn der 30er-Jahre auf einer H0-Anlage der Superlative.' im Eisenbahn-Journal (Super-Anlagen 1/2012) von Ulrich Meyer mein Vorbild. Optisch geht 'Das schmale Karow' aus 'Kleine Bahn nach Plan' in die gleiche Richtung.

Vielen Dank für den Hinweis auf die G7.1. Die ist zwar nie auf meiner Vorbildstrecke gefahren, aber ich will meine weitere Planung inzwischen nicht mehr nur am Vorbild ausrichten, sondern den Weg 'Motiv und Plan' aus der MIBA 'Kleine Bahn nach Plan' verfolgen. Insofern ist das für mich eine Lösung für die langen Rübenzüge und vielleicht finde ich noch weitere Verwendungen im industriebereich.

Gruß,
Andreas


 Antworten

 Beitrag melden
29.08.2019 16:50
avatar  OOK
#6 RE: Identität oder Betrieb?
avatar
OOK

Hallo Andreas,
Jörn hat ja die Achsfahrmasse (früher Achslast) in den Vordergrund gerückt. Die ist entscheidend für die Verwendung auf deinem leichten Oberbau, nicht die Größe der Lok.
Was die Identität durch Fahrzeuge speziell Tfz angeht, kennst du ja die Lösung der BAE: Die BAE hätte, wenn es sie gegeben hätte, mit Sicherheit Ts5-Maschinen beschafft. Deswegen habe ich ja die BAE und nicht die SHE oder NWE.
Und so kannst du es auch machen. Du erfindest eine sehr plausible Bahn, die das reale Netz ergänzt, setzt eine höchste Achslast fest und lässt deine Bahngesellschaft beschaffen, was sie kriegen kann.
Deine Abneigung gegen den Umbau von Loks kann ich verstehen. Was spricht denn dagegen, drei total identische Loks zu haben? Das wäre sogar sehr vorbildgerecht. Vorbildbahnen haben, ganz anders als Modellbahner, stets angestrebt, möglichst wenig Loktypen zu unterhalten zu haben. Daher hat die BAE ja auch drei Ts5en im Stall.

Und bei der BAE hat es 25 Jahre (in Worten: fünfdundzwanzig) gedauert, bis die erste "richtige" Harzlok auf die Gleise kam: die BB-Mallet der MF Karlsruhe. Das wird bei Regelspur TT nicht so lange dauern. Fang einfach an, Mann!

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

 Antworten

 Beitrag melden
30.08.2019 21:41 (zuletzt bearbeitet: 31.08.2019 14:13)
avatar  Gilpin
#7 RE: Identität oder Betrieb?
avatar

Hallo Andreas, hallo Alle,

Ich hatte mal eine A4-Broschüre aus dem Franckh-Verlag (?), mit Aufrisszeichnungen deutscher Länderbahnlokomotiven, und da gab es ein paar Mal die Herkunftsbezeichnung meckl. Hab' ich verkauft oder weggeschmissen, weil mir irgendein Verwendungszweck nicht zu kommen schien. Heut' wär's so weit gewesen!

Hilfsweise habe ich in das Taschenbuch Deutsche Dampflokomotiven – Regelspur* geschaut, und siehe da, es gab eine P31 – nicht das wahre – und eine meckl T4 (1'C n2t) mit sehr eigenständigem Aussehen; die "Anlehnung an die preußische Gattung T 93" (S. 211) scheint mir eine sehr freie gewesen zu sein. Also schon eher das Wahre: immerhin gab's 50 Stück davon. Kleine Quizfrage: wie viele T3 gab es auf dem Gebiet der vormaligen Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn 1925? Weitere Infos findet der geneigte Leser hier. Und nun kommt das dicke Ende: bei pmt findet man genau die Lok (91 1909) als Fertigmodell in TT! Klar sage ich Dir, Andreas, nichts neues - vielleicht interessiert's die Allgemeinheit. Nur: Beschriftung ändern...

Du kannst das einfach so machen wie Otto das vorschlägt, es geht aber auch noch mehr Richtung Identität: Auswahl einer Strecke in Mecklenburg samt ihrer Bahnhofsgleispläne und -Architekturen und der Fahrzeuge, die dort verkehrt sind. Plus der regionalen Wirtschaft, die von der Bahn bedient wurde. (Ich verstehe Dich so, dass es Dir um die Bahn in der Fläche geht, nicht um die Küstenregion mit ihrer ganz eigenen Struktur.)
Für's weitere Mitdenken wäre die Idee der Anlage hilfreich, einfach nur, was es werden soll: ein Bahnhof, eine Strecke adW...

Mit freundlichem Gruß,
Gilpin

Edith: Insgesamt gab's dort 67 (siebenundsechzig) T3.

*Horst J. Oberbayer: Taschenbuch Deutsche Dampflokomotiven, Regelspur, Stuttgart: Franckh, 1973


 Antworten

 Beitrag melden
01.09.2019 22:07
#8 RE: Identität oder Betrieb?
avatar

Hallo Gilpin,

ich bin gedanklich seit ein paar Jahren an einer Kleinbahn in Mecklenburg dran, siehe meinen damaligen Beitrag Gnoien-Teterower'er Eisenbahngesellschft. Fünf Jahre ist das inzwischen her !? OOK hat Recht - ich sollte endlich anfangen...

Zuerst wollte ich es mittels der echten Gleispläne, Gebäude und Fahrzeugen so authentisch wie möglich machen, aber da gibt es in der Praxis doch verschiedene Schwierigkeiten. Es gibt (fast) keine Fotos im Netz aus dieser Zeit und auch keine Gleispläne (im Jubiläumsheft sind zwei drin), aber hier geht es ja um die Fahrzeuge. Und da wären die T3 und die Mecklenburgische T4 ideal. Die T3 habe ich, wenn auch mit DR beschriftet. Und die T4 ist seit zwei Jahren bestellt, wird aber wohl in den nächsten Jahren nicht produziert.

Inzwischen sehe ich das alles nicht mehr so eng, weil man sonst nie von der Stelle kommt. Die BR 55 gab es auf der Strecke nicht, aber sie wäre von der Radsatzfahrmasse her geeignet und nicht so ein dicker, schwerer Brummer. Ich könnte mir inzwischen auch Streckenverlängerungen oder Anschlüsse an der Strecke vorstellen, um mehr Betrieb zu haben und interessanter Rangieren zu können.

Gruß,
Andreas


 Antworten

 Beitrag melden
02.09.2019 21:59 (zuletzt bearbeitet: 02.09.2019 22:05)
avatar  Gilpin
#9 RE: Identität oder Betrieb?
avatar

Hallo Andreas,

Danke, dann hab' ich nach Deinem

Zitat von schwellenbock im Beitrag #8
damaligen Beitrag Gnoien-Teterower'er Eisenbahngesellschft
eben mal geschaut! Eigentlich ist der nicht mehr sehr viel Wert, er war in N! Also: . So hatte ich Deinen Wiedereinstieg verstanden; aber:

Ich hatte auch große Schwierigkeiten, diese Planung zu verstehen, und nachdem ich sie verstanden hatte, fand ich sie auch nicht mehr so hübsch. Die Bahnstrecke Teterow-Gnoien ist ja nicht wirklich eine Gebirgsbahn, was die Gestaltung von Steigungen und Einfahrten in Spiralen eher erschwert. Auch großartige Gebäudeschluchten zum Wegtarnen sind beim Vorbild etwas rar...

Tust Du Dir nicht leichter mit einer sehr viel knapperen Planung? (Mehr dazu später.) Und wo wir dabei sind: warum baust Du nicht als Einstieg mal das Bahnhofsgebäude Schwetzin?

Schöne Woche noch,
Gilpin


 Antworten

 Beitrag melden
06.09.2019 20:26 (zuletzt bearbeitet: 07.09.2019 13:38)
avatar  Gilpin
#10 RE: Identität oder Betrieb?
avatar

Hallo Andreas,

ich habe Deinen alten Beitrag erst noch einmal nachvollziehen müssen – er ist das Beste, was es zu der Strecke gibt. Deshalb meine Frage: inwieweit gilt der noch? Klar hast Du Dich von N verabschiedet, aber auch von der Konzeption?

Ich finde die nämlich gut: Gnoien als Hauptthema und, so weit es eben geht, die Strecke Richtung Teterow. Du hast den Gleisplan Gnoien, einige Fotos, und weißt überhaupt mehr als irgendwer sonst zum Thema. (Eine Schwierigkeit bleibt: die Feldbahn - naja, gar nicht mal ignorieren...)

Planst Du eigentlich noch für den selben Raum? Vielleicht kannst Du die Strecke sehr viel knapper darstellen – mir würde der Haltepunkt Schrödershof zur Illustration schon reichen. (Der hat schon mehr Atmosphäre als Schwetzin! Schwetzin war 'ne Schnaspsidee.) Was ich andeuten will: genügt nicht eine einzige Anlagenebene mit dem Bahnhof Gnoien und ein wenig Strecke, um die von Dir angestrebte Identität 'rüberzubringen: Rübenverkehr nach Teterow zur Zuckerfabrik, T3 und meckl T4 in ihrem realistischen Einsatz, regionaltypische Backsteinarchitektur bis zum Abwinken...?!

Mit anderen Worten: Deine Ausgangsfrage "Identität oder Betrieb" lässt sich (für mich) nur so beantworten: das eine geht nicht ohne das andere!

Schönes Wochenende,
Reiner


 Antworten

 Beitrag melden
07.09.2019 17:42 (zuletzt bearbeitet: 07.09.2019 17:51)
avatar  Gilpin
#11 Stimmungsvolle Bilder zu Gnoien
avatar

Hi,

bei YouTube gibt es melancholisch stimmende Bilder der relevanten Gebäude(ruinen) in heutigem Zustand, durchaus passend musikalisch untermalt - an sich schon hilfreich, aber auch als Anregung, mit einem dicken Zollstock ausgerüstet einige davon zu vermessen. Mir ist's ein bisschen weit, aber vielleicht wohnt ja jemand näher... Wenn man nach dem kurzen Video YouTube einfach weiter laufen lässt, kommen noch einige zeitgenössische Aufnahmen zur Strecke, die allenfalls atmosphärisch interessieren - nun wissen wir schon einmal, welche Sorte Kühe (heutzutage) dort glücklich grasen: holsteinische!

Insofern "Schönes Wochenende",
Reiner


 Antworten

 Beitrag melden
21.09.2019 10:10
avatar  Gilpin
#12 Unbekanntes (zu) Teterow
avatar

Guten Morgen,

hier erscheint aus heiterem Himmel ein Hinweis auf einen Teterower Bergring. Weitere Info (etwa, dass dieser Ende der zwanziger Jahre erstellt wurde) ist an den üblichen Stellen leicht zu finden.

Ich will auf keinen Fall anregen, diese Strecke auf einer Anlage nachzubilden - ich wollte nur bedenken, dass in der Region zeitweise mehr los war als der Transport von Rüben zur Teterower Zuckerfabrik.

Ansonsten: Fotografierwetter!
Gilpin


 Antworten

 Beitrag melden
21.09.2019 12:47 (zuletzt bearbeitet: 21.09.2019 12:47)
#13 Warum 1925?
avatar

Mich würde interessieren warum ausgerechnet das Jahr 1925?
1932 oder 1956 würde eine größere Vielzahl an Baureihen bieten!
Und neben den Lokomotiven dürften die Wagen auch ein Beschaffungsproblem sein.

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

 Antworten

 Beitrag melden
09.12.2019 14:24 (zuletzt bearbeitet: 09.12.2019 14:26)
avatar  memento
#14 RE: Identität oder Betrieb?
avatar

Hallo zusammen,

ich habe jetzt exakt das gleiche Problem.

Die PMT T4 – ich habe angefragt – ist jedenfalls bis einschließlich 2021 wohl nicht mehr geplant. Gebraucht wurden im gesamten vergangenen Jahr bei ebay ausschließlich DR Ost Modelle der T4 angeboten, insofern schätze ich, daß eines für die DRG (war ja mal lieferbar) realistisch nicht aufzutreiben sein wird.

Warum nicht 1956 nachbilden? Nun, man mag halt manche Epochen, und andere erscheinen weniger interessant. In meinem Fall finde ich Schienenbusse und Dieselloks nicht interessant, warum sollte ich so etwas nachbilden wollen? Es ist ja außerdem absolut nicht so, daß man für DB-Nebenstrecken viele Dampfloks in TT kaufen könnte. Im Endeffekt ist es für die DB ganz genauso kritisch wie für die DRG.

Und nein, DR Ost möchte ich auch nicht nachbilden, dazu habe ich keine Beziehung.

Alle "Wiederbelebungsversuche" der Modellbahnindustrie in dieser idealen Baugröße sind mittlerweile als gescheitert zu betrachten. Einzig für die DDR bleibt das Fahrzeugangebot relativ umfangreich.

Ich wußte das, und würde im Zweifel auch mit der Tillig T3 einsteigen oder eine Piko G7 umbeschriften, die es völlig unbegreiflicherweise auch nur für DR Ost gibt, obwohl das Vorbild das IDEALE DRG-Modell abgeben würde.

Der Maßstab gefällt mir einfach zu gut.

Für die Epoche II sprechen dennoch gewisse Modelle, beispielsweise die Beckmann P6 (derzeit tatsächlich neu zu kaufen) oder die T8, ein sehr interessantes – sogar steilstreckentaugliches – Vorbild, das es in den 1950er Jahren halt schon lange gar nicht mehr gab bis auf ganz wenige Exemplare in der DDR. Die T8 ist – wie könnte es anders sein – auch wieder für DR Ost angekündigt; aber bei Beckmann schätze ich die Möglichkeit einigermaßen hoch ein, daß er auch eine DRG-Variante bringen wird.

Allerdings lt. Aussage meines Modellbahnhändlers "liefert Beckmann momentan gar nix".

Natürlich stellt sich auch bei den Waggons das Problem, aber einen gewissen Grundstock an DRG-Waggons gibt es ja. Mein Eindruck ist, daß man eine kleine Anlage problemlos mit Waggons ausstatten kann, und es bei den Loks eben hapern wird.

Fairerweise bietet sich zur Umbeschriftung auch die T4 an, da bei der DR Ost Variante kurioserweise die Loknummer sehr hoch aufgedruckt ist – eben da, wo sie zu DRG Zeiten auch schon angebracht war.

Wenn ich das Problem, wie man die aufgedruckten Beschriftungen lösen kann, ohne gleich das Gehäuse neu lackieren zu müssen, gelöst habe, ist das Thema eh vom Tisch, denn mit Kuswa-Beschriftungen könnte man jede Lok problemlos auf DRG bringen.

LG
Thomas


 Antworten

 Beitrag melden
09.12.2019 15:31 (zuletzt bearbeitet: 09.12.2019 15:33)
avatar  Udo
#15 RE: Identität oder Betrieb?
avatar
Udo

Hallo Thomas,

Zitat von memento im Beitrag #14
Wenn ich das Problem, wie man die aufgedruckten Beschriftungen lösen kann, ohne gleich das Gehäuse neu lackieren zu müssen, gelöst habe, ist das Thema eh vom Tisch,

Schau mal hier, vielleicht hilft dir das: Druck-​ und Lackentferner
Mit Wattestäbchen vorsichtig auf tupfen und die Bedruckung so ablösen.

Viele Grüße ÷ Udo


 Antworten

 Beitrag melden
09.12.2019 15:38 (zuletzt bearbeitet: 09.12.2019 18:37)
avatar  Gilpin
#16 RE: Identität oder Betrieb?
avatar

Hi zusammen,
„Vorsichtig“ ist schon richtig - sanften Druck braucht‘s meiner Erfahrung nach dennoch.
Gruß, Gilpin
Will sagen: ganz einfach ist das nicht; Ich empfehle unbedingt, an einem Übungsstück Erfahrung zu sammeln, nicht an einem Lokmodell.
Edith


 Antworten

 Beitrag melden
09.12.2019 19:02 (zuletzt bearbeitet: 10.12.2019 15:08)
avatar  memento
#17 RE: Farben entfernen?
avatar

Hallo Udo, hallo Gilpin,

ich hatte im Modellbahnladen letztens ein Gespräch mit jemandem, der häufiger Modell-Beschriftungen entfernt (wenn auch in anderer Spurweite und Epoche).

Den Hinweis, daß man das unbedingt vorher probieren muß, bevor man auf das eigentliche Modell "losgeht", hatte er mir auch gegeben. Und daß es sowohl vom Baujahr, dem Hersteller und auch der Lackfarbe des Modells abhängen kann, wie gut das alles klappt.

LG
Thomas


PS.


Beim Googeln nach Nebenbahnen zu Zeiten der DRG und der ganz frühen DB habe ich noch dieses schöne Bild gefunden:

https://www.bahnbilder.de/bild/Deutschla...ussische-t.html



Eine preußische T16 alias 94.5 zieht einen kurzen Zug mit zwei Güter- und zwei Personenwagen auf der Kochertalbahn im Jahre 1935. Die Lok hat zwar eine Riggenbach-Bremse, aber die maximale Steigung dieser Bahnstrecke liegt bei 38 ‰ – also haarscharf unter den 40 ‰, die als Grenze für "Steilstrecken" bei Nebenbahnen gelten.

Vermutlich werden die meisten einwenden, daß die 94er für Nebenbahnen, die keine Steilstrecken sind, dennoch tendentiell untypisch und überdimensioniert sind. ABER in TT muß man doch nehmen, was man kriegt, und ich bin auch geneigt, politisch zu denken: Will sagen, wenn 2019 überhaupt noch ein Hersteller in das Geschäft mit attraktiven TT-Dampfloks (nicht nur für DR-Ost!) neu einsteigt, muß man den eigentlich direkt mit einem Kauf unterstützen, bevor er's mangels Erfolg eh direkt wieder sein läßt.

So gesehen ist das neue und bezahlbare Kühn-Modell für DB Epoche IIIa halt verführerisch ... also das Modell ist gut für 1950-52 passend, nicht erst ab 1957 ... und ich denke, eine solche Vorbildsituation wie die auf dem Foto oben von 1935 kann es doch ziemlich glaubhaft auch 1950-52 bei der ganz frühen Bundesbahn noch mit den gleichen Fahrzeugen so gegeben haben. (Wieso überhaupt von 1935 auf 1950-52 springen? Nunja: Für DRG wird es die Kühn-94er nämlich nicht geben.)


 Antworten

 Beitrag melden
11.12.2019 20:06
avatar  Solwac
#18 RE: Farben entfernen?
avatar

Zitat von memento im Beitrag #17
Vermutlich werden die meisten einwenden, daß die 94er für Nebenbahnen, die keine Steilstrecken sind, dennoch tendentiell untypisch und überdimensioniert sind.
Dazu braucht es doch nur einen "relativ hohes" Güteraufkommen. Wenn die 94er dann mit einer Füllleistung einen Personenzug befördert, dann passt das doch. Wichtig sind doch die Gedanken dahinter und wenn eine gute Erklärung für den dargestellten Betrieb gefunden werden kann, dann ist doch fast so gut wie ein echtes Vorbild.


 Antworten

 Beitrag melden
14.12.2019 17:35
#19 RE: Farben entfernen (Steilstrecken 94.5)?
avatar

Hallo Zusammen!

Nachdem hier ein Bild von meinem eigentlich favorisierten Vorbild (Wenn ich viermal so viel Platz hätte...) aufgetaucht ist, nutze ich die Gelegenheit, um ein paar Infos (bzw. meine Interpretation) aus dem Buch "Die Kochertalbahn Waldenburg-Künzelsau-Forchtenberg von Dieter Gräter" einzustreuen:

Ein Zitat aus dem Buch: "Für den schweren Verschub wurden dem Bw Heilbronn Ende der zwanziger Jahre preußische T 16.1 (Baureihe 94.5) zugeteilt. Der Lokbahnhof Künzelsau hatte einen Bedarf von drei Maschinen dieser Baureihe. Die schwierigen Betriebsverhältnisse auf dieser Nebenbahn führten dazu, dass immer mindestens vier Maschinen des Bw Heilbronn mit einer Riggenbach-Gegendruckbremse ausgestattet wurden, um so bei anstehenden Fristen und Reparaturen den Bedarf des LokBhf Künzelsau stets decken zu können."

Vermutlich für Wochenendpendler gab es im Fahrplan 1953 Montag früh einen Zug, der bereits 3:50 in Forchtenberg gestartet ist und vermutlich über die Hauptstrecke (Crailsheim-Heilbronn) bis Heilbronn (Ankunft 6:17) durchgefahren ist. An den anderen Werktagen war der Start in Forchtenberg um 5:24. Es gab damals acht Zugpaare zwischen Waldenburg und Künzelsau und sechs zwischen Künzelsau und Forchtenberg.

Es dürfte eine Maschine im Lokschuppen am Steckenende in Forchtenberg übernachtet haben. Hab keinen Hinweis gefunden, ob die beiden anderen Maschinen gemeinsam im Lokschuppen in Künselsau untergebracht werden konnten. War einständig, könnte aber lang genug gewesen sein.

Die 94.5 wurden durch Schienenbus und V100 verdrängt, dürften im Güterverkehr aber noch bis mindestens 1958 in Einsatz gewesen sein. Die im Kochertal eingesetzten Maschinen wurden zwischen 1960 und 1968 u.a. in Heilbronn, Crailsheim und Tübingen ausgemustert.

LG Götz


 Antworten

 Beitrag melden
14.12.2019 18:40
avatar  OOK
#20 RE: Farben entfernen (Steilstrecken 94.5)?
avatar
OOK

Zitat von isenmann im Beitrag #19
War einständig, könnte aber lang genug gewesen sein.

Kleine Anmerkung zum Eisenbahnerslang: Wenn in einem eingleisigen Lokschuppen zwei Loks hintereinander Platz finden, dann nennt man das zweiständig, d.h. da können zwei Loks stehen.
Gruß

Otto

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

 Antworten

 Beitrag melden
14.12.2019 21:19
#21 RE: Farben entfernen?
avatar

Zitat von Solwac im Beitrag #18
Wenn die 94er dann mit einer Füllleistung einen Personenzug befördert, dann passt das doch.

Die in Beitrag #17 verlinkte 94 754 hat es (später) als Personen(Sonder)-Zug sogar bis nach Gerabronn geschafft (siehe hier)

Am Streckenende in Langenburg hat es auch einen (eingleisigen) 2-ständigen Lokschuppen gegeben.
Dort haben zu Beginn sogar 2 Loks übernachtet.
Die 1. Lok hat den Frühzug um 5:30Uhr nach Crailsheim übernommen und wurde mit Crailsheimer Personale gefahren.
Die 2. Lok pendelte immer von Langenburg nach Blaufelden mit Langenburger Personale.
Die 1. Lok hat den letzten Zug von Crailsheim nach Langenburg gefahren und stand dort dann als letzte Lok im Schuppen.
Waren größere Wartungsarbeiten an der 2. Lok notwendig, die in Langenburg nicht durchgeführt werden konnten, dann wurden die beiden Loks Nachts im Schuppen umgetauscht und die Arbeiten dann am nächsten Tag in Crailsheim erledigt. In der Regel hatte dann das Langenburger Personal am nächsten Abend "seine" Lok wieder zurück.

Grüße
Gerold


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!