Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?

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05.10.2009 21:33 (zuletzt bearbeitet: 05.10.2009 21:35)
#1 Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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In Antwort auf:
Warum müssen Modelleisenbahner immer exotische Ausnahmesituationen darstellen, ist eine einfache Strecke, Anschluß oder Bahnhof zu banal fur unsere Anlagen?


In Antwort auf:
mein Lieber, das ist eine heftige Pauschalierung. Ich glaube nicht, dass Modellbahner das immer müssen. Wieviele "exotische Ausnahmesituationen" gibt es denn auf der BAE? Und davon abgesehen: auch wenn der Vorschlag von ow ein wenig aufwändiger ist als das absolute Minimum, von "exotisch" ist er doch noch ein Stück entfernt. Denk' ich ma so.



Dies nehm ich mal zum Anlass ein neues Thema zu eröffnen.

Die Frage von Pfalzbahn ein wenig verändert:

Müssen auf jeder Modellbahn exotische oder zumindest seltene Ausnahmesituationen dargestellt werden? Ist der reguläre, aber "einfache" Betrieb zu banal? Hat der Modellbahner also den Komplex, seine Modellbahn möglichst kompliziert zu planen um der Langeweile durch die simple Bahn zu entgehen? Oder ist eine komplexe Modellbahn ein Garant für kurzweilige Beschäftigung durch unser Hobby?

Nachdenklich grüßt

der Jim


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06.10.2009 12:11
avatar  ow
#2 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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ow

Nun ja,meine Wenigkeit ist mit einem Komplex behaftet:
Als ehemaliger Konstrukteur im Ruhe(zu)stand muß ich alles so raffiniert, so komplex, so designt (welch unmögliches Wort!) wie möglich machen. Das ist einfach in vielen Berufsjahren so antrainiert. Und so sehen auch meine Modellbahnideen aus. Eben!
Grüßt der komplexe Otto (ow)

Anfang der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=_UfgkCJtONs
Aufbau der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=-aCUMpnSguw
Rangieren auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=sxZ2RnF8Y-Y
Die Basis-Schublade der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=WHI4u3BtUX4
Digital oder Analog auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=PrACJYEXupA
Mehr Platz durch eine Wendung https://www.youtube.com/watch?v=zpx9q1KcoLs
Wendel mit Trapez und Leitplanke https://www.youtube.com/watch?v=MTh8Y3XgHug

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06.10.2009 17:50 (zuletzt bearbeitet: 06.10.2009 17:51)
#3 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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Zitat von jimknopf
Müssen auf jeder Modellbahn exotische oder zumindest seltene Ausnahmesituationen dargestellt werden? Ist der reguläre, aber "einfache" Betrieb zu banal? Hat der Modellbahner also den Komplex, seine Modellbahn möglichst kompliziert zu planen um der Langeweile durch die simple Bahn zu entgehen? Oder ist eine komplexe Modellbahn ein Garant für kurzweilige Beschäftigung durch unser Hobby?
Nachdenklich grüßt
der Jim

Nein, ich denke viele Modelleisenbahnen glauben mangelns Vorbildkenntnisse nur eine komplexe Eisenbahn ermöglicht einen "richtigen" Betreib. (Zitat aus einer Anlagenvorstellung: ...die Weichenstrassen ermöglichen viele Fahrtmöglichkeiten...). Wobei das Grossteil der Kollegen meist halt immer Fahrbetrieb meinen.

Gruß Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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09.10.2009 18:50
avatar  OOK
#4 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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OOK

Zitat von Pfalzbahn
Jetzt wollt ich einmal unserem armen Moderator Arbeit ersparen und nun dies....


Sehr lieb von dir Hubert, zu gütig. Das Dumme ist, dass ich mir gerade mal eine Auszeit genehmigt hatte und weggefahren war, wohin wohl? Dreimal dürft ihr raten, wo der BAE-Betriebsleiter hinfährt. Eben!* Tja, und kaum bin ich mal ein paar Tage nicht im Forum, rappelts im Karton. Langer Rede kurzer Sinn: die beiden von Hubert und Jimmy angefangenen Themen zusammen zuführen, ergäbe wohl ein Kuddelmuddel. Ich schlage daher vor, dieses hier weiterzuführen, weil es schon einige Antworten mehr enthält. Huberts Meinung ist ja auch enthalten. Das andere lassen wir sterben. Kannste das aushalten, Hubert?
Inhaltlich melde ich mich zu Wort, wen ich wieder voll drin bin.

*Außer im Harz war der BAE-Betriebsleiter bei der Waggonbauanstalt Melzer in Halberstadt, mit der ein Vertrag über die Fertigstellung von drei C4i und einem PwPost4 geschlossen werden konnte.

OOK
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10.10.2009 19:52
avatar  Boscho
#5 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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Ich denke, das Problem liegt - wie so oft - darin, sich nicht beschränken zu wollen oder zu können. Wenn man aber unbedingt alles will (und alles auf einmal...), dann muss man irgendwelche Ausreden finden, mit denen das "drin" ist. Das ist das eine.

Andererseits ist es auch 'ne nicht ganz unerhebliche Menge Arbeit, sich ein wirklich tragfähiges Konzept aus den Fingern zu saugen (inklusive Fahrplan und Zugbildung, sotuhseh). Das fordert intensive Beschäftigung mit dem Vorbild bei meiner Ansicht nach doch dürftiger Quellenlage - die meisten Gleisplanabhandlungen geben eben zum Thema "vorbildgerechte Gleisentwicklung" wenig her.

Am einfachsten ist es dann, eine reale Situation abzukupfern - da weiß man, dass es vorbildgerecht ist. Wenn man das aber tut, dann wählt man in der Regel doch wieder das Extravagante. Landbahnhof mit Ausweichgleis und Ladestraße hat schließlich jeder. Aber den Bahnhof Rennsteig zu Zeiten, als es noch die Kleinbahn gab...

Was will uns der Autor nun damit sagen? Ich halte es für ein Gerücht, dass ein "banaler" Landbahnhof betrieblich langweilig sein muss. Die richtigen Anschliesser vorausgesetzt, ist da jede Menge los, besonders wenn man die Gleisanlagen knapp plant und deshalb viel rangieren muss.

Wenn man aber auf einem kleinen Bahnhof "große" Züge fahren lassen will, dann braucht es die exotischen Ausreden. Beispiel Rennsteig: zu Kleinbahnzeiten (bis in die sechziger) gab es in diesem Winzbahnhof regelmäßig Kurswagen von der Ostsee, die dann per Kleinbahn weiter nach Frauenwald expediert werden mussten. Das ist schon recht exotisch.

Was hingegen garnicht geht: die kleine Landstation mit BW samt Drehscheibe und 24-ständigem Ringlokschuppen. Das ist dann nicht mehr exotisch, sondern schlicht falsch.

Grüße!
Boscho


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11.10.2009 19:15
avatar  ow
#6 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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ow

Zitat von Boscho
...Wenn man aber auf einem kleinen Bahnhof "große" Züge fahren lassen will, dann braucht es die exotischen Ausreden. Beispiel ...
Boscho


Oder katastrophale Ausreden, zum Beispiel: Meine Bergrutschausrede auf der Gebirgsbahn. Meine Eltern sagten schon vor 55 Jahren zu mir, ich hätte schneller eine Ausrede wie eine Maus ein Mauseloch. Übung macht den Meister.
Otto (ow)

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11.10.2009 19:25
#7 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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Wegen Bergrutsch wurden Strecken schon still gelegt!

Gruß Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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30.10.2012 19:59
avatar  OOK
#8 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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OOK

Zitat von jimknopf im Beitrag #1

Zitat
Warum müssen Modelleisenbahner immer exotische Ausnahmesituationen darstellen, ist eine einfache Strecke, Anschluß oder Bahnhof zu banal für unsere Anlagen?


Das ist die Kernfrage dieses Freds und die möchte ich gerne noch ein wenig auswalzen.

Boscho hatte Frauenwald als exotisches Ausnahmebeispiel angeführt, mit den Kurswagen von der Ostsee, die auf der Kleinbahn weiterbefördert wurden. Also, ehrlich gesagt, besonders finde ich es, exotisch aber nicht, denn bis in die Sechziger waren Kurswagen das Normalste auf deutschen Schienen und wurden teilweise bis in die hintersten Kurorte gefahren. Und ob der letzte Stummel nun eine DB/DR-Stichstrecke oder eine NE-Bahn war, spielt da m.E. nicht die große Rolle. Für mich ist dieses Beispiel Frauenwald einfach eine total faszinierende Vorlage für eine Modellbahn. Da braucht man sich nichts auszudenken, das hat das Vorbild schon gemacht.

Für manchen mögen Spitzkehren exotische Ausnahmen sein. Ich meine aber im blauen Buch nachgewiesen zu haben, dass es so viele Spitzkehren gab, dass man das nicht als exotisch ansehen kann, allenfalls als sehr interessant.

Hier ein paar weitere Motive, die relativ selten vorkommen, deswegen aber nicht unbedingt exotisch sein müssen:
• Fährbahnhof
• Übergang zur Zahnradbahn
• Keilbahnhof
• Turmbahnhof mit zwei Etagen
• Bahnhof mit Drei- und/oder Vierschienengleis
• Bewegliche Brücke (Klapp-, Hub- oder Drehbrücke)
• Segmentdrehscheibe am Gleisende
• Strecke auf Seedamm

um nur einige zu nennen.

Viele dieser Motive haben optischen Reiz oder sind spannend nachzubauen. Betrieblich interessant sind nur einige wenige davon.

Nun noch zum zweiten Teil der Ausgangsfrage: Ist ein gewöhnlicher Bahnhof an einer gewöhnlichen Strecke (zu) banal?

Klar kann das banal sein. Ein großer Teil der Eisenbahn und des Eisenbahnbetriebes ist banal, also ohne Besonderheiten. Das liegt aber auch im Auge des Betrachters. Für viele junge Eisenbahnfreunde ist heute ein Uerdinger Schienenbus etwas total Spannendes, fasst schon Exotisches. Für einen wie mich, der damit jeden Morgen zur Schule fahren "durfte", sieht das ganz anders aus: banaler geht's nimmer.

Ob auf der Modellbahn etwas banal ist oder nicht, hängt für mich zunächst einmal davon ab, ob es etwas zu den in meinem Buch genannten Punkten "Was macht eine gute Anlage aus" positiv beiträgt. Vor allen Dingen aber geht es darum, was betrieblich dabei herausschaut.

OOK
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30.10.2012 21:19
avatar  HFy
#9 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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HFy

Ich war unlängst in Schleswig-Holstein (meerumschlungen), und da gibt es Kurswagenbetrieb, nämlich in Niebüll (irgendwie ist mir aber so, als wäre so etwas in meiner Jugendzeit doch zügiger vor sich gegangen), eine bewegliche Brücke in Lindaunis, mehrere Seedämme, wenn man die Halligbahnen dazuzählt, und Fährbetrieb in Puttgarden, auch wenn ich diesmal nicht bis dahin gekommen bin. Inzwischen im fünfundfünzigsten Lebensjahr stehend, kann ich nur bestätigen, daß die heutigen exotischen Ausnahmen mit "boh ey!"-Faktor früher gang und gäbe waren, wie der Landbahnhof mit mehreren Gleisanschlüssen, die Übergabe zur Kleinbahn, die Verladerampe der Feldbahn, die Schnellzüge mit Kurswagenabwurf in jedem größeren Bahnhof, das Umspannen von Dampf oder Diesel auf Elektrotraktion und manches andere mehr. Banale Bahnhöfe gibt es heute in beliebiger Menge; früher waren Stationen, auf denen man sich langweilte, eher schon die Ausnahme.

Herbert


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31.10.2012 07:50
#10 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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Also zum Thema exotisch oder nicht: 1950 war eine elektrifizierte Strecke außerhalb Bayerns exotisch, heute ist es eine nicht elektrifizierte Strecke. Und wenn wir von Modellbahn reden: Schmalspur ist exotisch, der Maßstab 1:45 ist exotisch. Wie nennt man dann eine Anlage, die Schmalspur im Maßstab 1:45 darstellt (falls ihr wisst, welche ich meine)?

Es grüßt der Exil-Harzer
Lutterberger


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13.01.2013 13:05
#11 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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Hallo Allerseits,

ich denke, das, wie schon weiter oben gesagt, vielen Modelleisenbahnern der Vorbildbezug fehlt!

Ich weiss auch nicht, warum auf vielen Anlagen teilweise recht unsinnige Gleisentwicklungen zu
finden sind. Ein Blick in eines der "besseren" Planungsbücher würde schon helfen, die schlimmsten
Auswüchse zu minimieren, ganz vermeidbar sind sie sicher nicht.

Aber ich glaube, das mit einem besseren wissen um das Vorbild viele "Materialschlachten", insbesondere
(zu) umfangreiche Weichenansammlungen nach dem Motto "die Weichenstrasse ermöglicht vielfältige
Fahrmöglichkeiten", ausbleiben würden.

Beim Vorbild gibt esauf einem kleinen bis mittelgrossen Bahnhof aus Gleis A in Richtung Y eine Fahrstrasse,
evtl. noch eine sog. "Umfahrzugstrasse" und das war's dann.
Lediglich auf grossen Bahnhöfen mit entsprechend hohem Verkehrsaufkommen gibt es u.U. "Paralellzugfahrstrassen",
wenn aus mehreren Gleisen in die selbe Richtung gefahren werden soll.

Da sich dieser Fred ja eigentlich an der Spitzkehrenanbindung einer Anschlussbahn in der Anlagen-
planung von "OW" entzündet hat, werde ich dort noch was dazu schreiben.
Hier nur so viel: Soo exotisch finde ich diese übert Spitzkehre angeschlossenen Anschlussbahn gar nicht.

Grüsse aus dem Taunus

Hartmut

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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15.01.2013 21:57
avatar  HFy
#12 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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HFy

Im Gegentume, Sägefahrten waren früher das Normalste, und ich habe vor Zeiten im Bahnhof Lendersdorf (Ortsteil von Düren, Strecke Düren-Heimbach) nur zu gerne Dürener Köf III beim kettenrasselnden Rangieren beobachtet. Bis ein Wagen vor den Lagerhallen von Hoesch-Chemie stand, war die Köf schon viermal hin- und hergefahren. Mit diesem Gleisplan ersparte man sich viel Platz und Gedöns auf der Hebelbank des Stellwerks; da fiel der zusätzliche Aufwand beim Rangieren nicht so gewaltig ins Gewicht.

Herbert


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04.09.2013 12:05
avatar  OOK
#13 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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OOK

Zitat von Lutterberger im Beitrag #10
... Und wenn wir von Modellbahn reden: Schmalspur ist exotisch, der Maßstab 1:45 ist exotisch. Wie nennt man dann eine Anlage, die Schmalspur im Maßstab 1:45 darstellt (falls ihr wisst, welche ich meine)?

Hach ja, ich nun wieder mit meiner exotisch-hoch2-Anlage. Als Enneagramm Typ 4 war es mir leider nicht möglich, etwas Unexotischeres zu bauen.

Wenn man einmal von dieser eigenartigen Maßstabs-/Spurweiten-Kombination absieht, ist die BAE, denke ich, stinknormal. Es sei denn, wir nennen es exotisch, wenn die Hauptstrecke nur eingleisig ist, wenn es nur drei Brücken gibt, wenn die meisten Weichen händisch ortsgestellt sind und wenn es in Sonnenberg eine EKW (an Stelle einer DKW) gibt. Und derlei mehr.

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04.09.2013 20:51
#14 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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Zitat von OOK im Beitrag #13

Als Enneagramm Typ 4 war es mir leider nicht möglich, etwas Unexotischeres zu bauen.
Wenn man einmal von dieser eigenartigen Maßstabs-/Spurweiten-Kombination absieht, ist die BAE, denke ich, stinknormal. Es sei denn, wir nennen es exotisch, wenn die Hauptstrecke nur eingleisig ist, ...

Stimmt! eine Anlage, die keine zweigleisige Hauptstrecke mit abzweigender Nebenbahn hat, ist exotisch.
Aber eine Frage sei gestattet: Enneagramm Typ 4 sagt mir gar nix. Darf ich um Aufklärung bitten? fragt

Der Eisenhans


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05.09.2013 06:41
#15 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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Hallo Eisenhans,

Enneagramm typ 4 = Individualist, eben einfach anders bzw. einzigartig

...aber dass ist eigentlich jeder Modellbahner!

...zumindest ordne ich mich hier auch ein!


Gruß
Joachim


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08.09.2013 13:35 (zuletzt bearbeitet: 08.09.2013 13:36)
avatar  wjk
#16 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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wjk

@ HFy, ein wirklich interessanter Bahnhof. Sollte die "Modulisten" unter den Nullern eigentlich ganz besonders ansprechen.


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01.12.2013 20:19
avatar  ET 65
#17 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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Zitat von ow im Beitrag #2
... Als ehemaliger Konstrukteur im Ruhe(zu)stand muß ich alles so raffiniert, so komplex, so designt (welch unmögliches Wort!) wie möglich machen. ...
Einfach ist halt uncool!

Mal ganz im ernst: Liegt das nicht eher daran, dass das Normale einfach nur "normal" und nicht außergewöhnlich ist? Wollen wir denn das Banale überhaupt nachbilden?

Macht sich der Otto-Normal-Verbraucher denn überhaupt Gedanken darüber, was in einem "normalen" Bahnhof an Betrieb abläuft? Ich glaube nicht, weil das ja zu banal ist. Daher wird er meist versuchen, etwas Besonderes nachzubilden oder darzustellen.

Der Bahnhof mit einfacher Ausweiche und Gleisstummel für den Güterschuppen ist doch langweilig! Vermeintlich schon, aber das Interessante ist doch, den Zug so zusammenzustellen, dass der Güterwagen an der richtigen Stelle im Ng steht, um abgestellt werden zu können. Nur das sieht der Spielbahner eben nicht.

Gruß, Heinz


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01.12.2013 20:44
#18 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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Zitat von ET 65 im Beitrag #17
Der Bahnhof mit einfacher Ausweiche und Gleisstummel für den Güterschuppen ist doch langweilig! Vermeintlich schon, aber das Interessante ist doch, den Zug so zusammenzustellen, dass der Güterwagen an der richtigen Stelle im Ng steht, um abgestellt werden zu können. Nur das sieht der Spielbahner eben nicht.


Diese Zwänge entstehen aber nicht durch den banalen Bahnhof, mit etwas Zeit lassen sich die Wagen auch aus einem bunten Zug ausrangieren. Das interessante entsteht also nur durch "beliebige" externe Randbedingungen (GZV), welche nicht auf der Anlage selber nachgebildet sind.


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01.12.2013 21:20 (zuletzt bearbeitet: 01.12.2013 21:21)
avatar  OOK
#19 RE: Komplexe der Modellbahner oder komplexe Modellbahn?
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OOK

Ich kann dir (Heinz) weitgehend zustimmen, allerdings würde ich normal und banal nicht gleich setzen. Das Normale nachzubilden ist sicher empfehlenswert. Und banal ist es auch nicht. Wenn das Normale an der Eisenbahn banal wäre, wäre Modelleisenbahn ein doofes Hobby. Während normal ein wertfreies Wort ist, ist banal abwertend: uninteressant, lohnt sich nicht, langweilend.

Als Konsequenz des in diesem Strang erkannten könnten wir es auch als Aufgabe dieses Forums ansehen, Forumsneulingen sichtbar zu machen, dass das Normale eben nicht notwendigerweise banal ist, sondern realistisch.

OOK
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01.12.2013 21:58
avatar  HFy
#20 Lendersdorf
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HFy

In Null müßte der Bahnhof sich einige Verkürzung gefallen lassen, weil er von der ersten bis zur letzten Weiche ca. 650 m lang ist. Preußens Gloria wollte hier gegen den Erbfeind aufmarschieren, obwohl Belgien dazwischen lag, deshalb die langen Gleise. Ich weiß aber von zwei mehr oder minder maßstäblichen Modellen in N. Den Gleisanschluß links oben kenne ich nur als Schotterwüste mir überwuchertem Prellbock, aber die anderen Gleise wurden bis in die achtziger Jahre noch benutzt, unter anderem von Fährbootwagen mit Zellulose und Stückgutkurswagen. Heute bekommt die Papierfabrik noch Braunkohle und ist damit eine von zwei Ladestellen an der 30 km langen Strecke.

Herbert


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23.05.2020 20:31
#21 MIBA spezial 124
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Wenn es einmal nicht mehr weitergeht...

ist eine Überschrift im aktuellen MIBA spezial 124 und soll das Befehlswesen beim Vorbild wieder geben. Soll...
Das wird schon im zweiten Absatz "Wissen hilft" klar. In der Tat hilft Wissen vor allem bei Halbwissen, wie es der Mitarbeiter des Lehrstuhls für Bahnbetrieb verbreitet.
Autor Herholz lehnt sich mit einigen Passagen weit aus dem Fenster, verkauft einen falsch ausgefüllten Befehl als vorbildgerecht.

Befehl und Modellbahn?

Modellbahn ist immer ein Kompromiss in vielerlei Hinsicht. Selbst Eisenbahnbetriebsfelder, also reale Stellwerktechnik steuert eine Modellbahn an, sind in der Längenausdehnung gestaucht. Zielgruppe ist hier Aus-und Fortbildung von Fahrdienstleitern und Disponenten der Betriebszentrale. Diese kennen das Regelwerk, aber trifft das auch auf Modellbahner zu?

Auch ich habe als "Befehlsempfänger" (Tf) mehrfach Befehle in der übermittelten Form abgelehnt, hatte Befehlsüberbringer, die kein Deutsch sprachen und und und...

Nein Befehle haben auf der Modellbahn nichts verloren, wenn nicht alle Beteiligten den gleichen Kenntnusstand haben, wenn Stellwerkstechnik nicht wirklichkeitsgetreu dargestellt wird und vor allem müsste für jede Betriebssession ein gewisser Vorschriftenstand festgeschrieben sein...

Stellwerktechnik ist ein anderes, spannendes Thema. Aber der daran verknüpfte Betriebsdienst ist sicher nur was für eine kleine Gruppe Verrückter.

Viele Grüße

Kai-Nils

Die Kunst eine Lokomotive zu führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden.
(The Australian Locomotive Enginedriver's Guide)

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24.05.2020 15:23 (zuletzt bearbeitet: 24.05.2020 15:24)
#22 RE: MIBA spezial 124
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Schuur Kai-Nils und Gemeinde,

das MIBA Spezial 124 hat icht nur da eklatante Schwächen...

Auf einen dezenten Hinweis von mir im ach so wunderbaren FREMO-Forum zum Thema "Zugleitbetrieb" hat der Präsident selbst diverse inhaltliche Schwächen und fachliche Ungenauigkeiten eingeräumt... Darauf wurde ich von einigen "Freunden" angemault, ich solle es eben besser machen 🙄.

Das ganze Heft basiert zum Teil auf gefährlichem Halbwissen... Ich empfand allerdings den Artikel von Sebastian Koch zum Schiebedienst am schlimmsten: Wenn selbst Grundkenntnisse über die (Verkehrs)geograhie fehlen und Geislingen an das OBERE Ende der gleichnamigen Steige wandert, weiß ich auch nicht, was das Lektorat da für einen Job macht?

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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26.05.2020 12:27
avatar  OOK
#23 RE: MIBA spezial 124
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OOK

Jetzt muss ich wohl mal in den Ring steigen. Es wurden ja schon Mutmaßungen laut, warum ich nicht angefragt wurde brzüfglich Mitwirkung an diesem SPEZIAL. Dazu habe ich eine Meinung, sagen swir mal einen Verdacht, aber das gehört hier nicht her.

Den Zugleitbetrieb auf der BAE habe ich in meinem BAE-Buch detailliert beschrieben. Er entspricht weitestgehend (ich vermeide das "genau") dem beim Vorbild, zumindest bei bestimmten Vorbildern, die ähnlich strukturiert sind. Die Hauptvorteile sind: jeder Neuling kann sofort mitmachen, weil learning by doing funktioniert. Das funzt deshalb, weil es einen Stamm von erfahrenen BAE-Betrieblern gibt, die immer die Majorität ausmachen. Zl und Fdl sind immer Altgediente, ein Neuer wird erstmal "Zugmannschaft" und muss zunächst nur wissen, dass er immer nur soweit fahren darf, wie der Zl es erlaubt hat.

Es gibt eine SbV (Sammlung betrieblicher Vorschriften), die immer mal wieder aktualisiert wird, aber niemand hast sie unterm Kopfkissen oder kann sie auswendig. Vor Dienstbeginn gibt es immer eine Vergatterung, auf der wichtige Punkte nochmal erwähnt werden, die auch die Profis leicht vergessen.

Aber das Thema hier ist ja Befehle. Haben wir öfter diskutiert, ob wir welche brauchen. Ich habe auch schon welche gedruckt, sie wurden aber nie eingesetzt.
Theoretisch könnte man festschreiben, dass ein Zf/Tf (= Zugmannschaft) nachdem er vom Zl eine Fahrerlaubnis bis X erhalten hat, diese in ein entsprechendes Formular einträgt und dies dem anderen Teil seiner Funktion übergibt (aus der linken in die rechte Tasche). Ein Mehrwert ist für uns nicht erkennbar, deshalb lassen wir es weg. Dies gilt auch, wenn er abweichend vom Buchfahrplan den Auftrag erhalten hat, vor K 15 (Trapeztafel) zu halten anstatt einzufahren. Der Zl hat einen kleinen Stempel und stempelt dann an die entsprechene Linie auf dem Belegblatt eine kleine Trapeztafel hin, was bedeutet, dass er diesen Auftrag erteilt hat. Das Belegblatt des Zl ist halt unser Gesamtprotokoll.

Anderes Beispiel: Kreuzungsverlegung. Das wird beim Vorbild natürlich mit schriftlichen Befehlen gehändelt, bei der BAE auch nicht. Beide Züge erhalten vom Zl die Nachricht über die Verlegung, der der zurückgehalten werden muss als erster, so steht es jedenfalls in der SbV.

Dann gibt es noch den Fall Vorbeifahrt am Halt zeigenden Signal, beim Vorbild ein klassischer Fall für einen schriftlichen Befehl. Bei der BAE haben die Signalmasten die so genannte M-Tafel, die wir hier im Forum als Ferrovicon für "Merci" kennen: . Sie bedeutet, dass "auf mündlichen Befehl" am Halt zeigenden Signal vorbeigefahren werden kann. Und in diesem Fall kommt der Befehl nicht vom Zl, sondern vom Fdl Sonnenberg, der einzige Bahnhof, wo das vorkommen kann. Und da der wartende Tf und der Fdl direkt nebeneinander stehen, ist die mündliche Übermittlung problemlos.

Ich behaupte: Der Zugleitbetrieb auf der BAE ist vorbildnah, streng durchdacht und funktioniert problemlos. Und ist dennoch simpel, so dass man keinerlei Horror vor einem Vorschriftenwerk und komplizierten Procedere haben muss.

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26.05.2020 13:45 (zuletzt bearbeitet: 26.05.2020 13:46)
#24 RE: MIBA spezial 124
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Auch wenn es im Detail sehr anders ist; und in mancher Hinsicht sogar diametral andere Ergebnisse liefert, ist genau das, was Otto beschreibt, der Grund, wieso ich den Light-Operations-Artikel aus dem MRH 123 in diesem Thread hervorgeholt habe: Die grundlegende Idee, "nichts zu schreiben" ist doch, wenn ich Otto und den Artikel richtig verstehe, beiden gemeinsam - im Sinne der Mitmachenden; und daraus folgend eben z.B. zuzulassen, einen Befehl mündlich von A an B zu geben, wenn die beiden direkt nebeneinander stehen ...

Es scheint allerdings (mir, zumindest), dass dieses "hausverstandsmäßige Agieren" einer Klasse von "Befehlsleuten" zuwiderläuft, die die Schriftlichkeit der Befehle für deren primäres Kennzeichen halten - und das sowohl in den USA (die TT&TO-Leute) wie bei uns.

Aber ist halt so.

(Ich meine, ohne ein Fachmann zu sein, dass man dasselbe bei klassischen Rollenspielen beobachten kann: Da gibt es einerseits die "hochkomplexen", die mit Bleistift und Papier und "Bürokratie" agieren; und andererseits die "hocheffizienten", die mit wenigen Spielsteinen und intuitiven Regeln auskommen, die aber offenbar noch schwerer als die ersteren zu designen sind ... und beide haben ihre Anhänger; und offenbar auch ihre "Religionskriege", oder hatten sie zumindest).

H.M.


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26.05.2020 15:48
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#25 RE: MIBA spezial 124
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OOK

Na ja, meinetwegen Zug-light-Betrieb bei der BAE. Aber man darf nicht außer Acht lassen, dass wir wesentlich gehaltvollere Unterlagen haben als die Amis, wenn sie light Betrieb machen. Wir haben einen hochpräzigen Bildfahrplan, den es peinlichst genau einzuhalten gilt (nicht immer mit Erfolg haha). Und wir haben einen ebenso dicht mit Informationen bestückten Buchfahrplan, wo alles geregelt ist, da haben die Amis stets mehr Freiräume und regeln ganz viel ad hoc über Funk.

Gruß

Otto

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