Triptis II - Wieviel Automatik braucht die Modellbahn?

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12.05.2016 18:32
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#51 RE: Triptis II - wie soll es weiter gehen?
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OOK

Zitat von tuxlover im Beitrag #50
Aus meiner Sicht, eindeutig ja.
Die dort notwendigen Konfigurationen sind aber genau die selben, die du hier beschreibst. Also eine sehr tolle Wissensbasis. Bitte mehr davon.
Ganz meinerseits.

OOK
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19.08.2016 10:35
#52 RE: Triptis II - Signalstörung
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Hallo, mit Triptis II geht es langsam weiter. Im Moment befasse ich mich mit Fahrplänen, wobei ich hier im Forum schon eine Menge neue Anregungen gefunden habe, besonders zum Bereich Nahgütervekehr.

Aber im Moment kämpfe ich mit einem Problem, das auch beim Vorbild einigen Aufwand verursacht: Signalstörungen.

In Triptis II habe ich etwa 40 Viessmann-HaNull-Formsignale verbaut (das ist etwa die Hälfte aller eingebauten Signale). Die sind wirklich wunderschön, allerdings sind sie nicht 100% zuverlässig, da gibt es immer wieder Exemplare, die machen Probleme; sie zeigen beispielsweise solche schrecklichen Signalbilder:



Man kann die Zuverlässigkeit zwar verbessern, wenn man die Antriebe mit Wechselspannung ansteuert, aber manchmal passieren doch Fehler, besonders hier beim Einfahrsignal G im Bahnhof Auma. Ich muss dann immer die Notbremse ziehen (das unterbricht die gesamte Fahrspannung) und unter der Anlagenplatte den Stelldraht paarmal auf und ab bewegen, dann geht es meistens wieder, stört den betrieblichen Ablauf aber gewaltig.

Was macht das Vorbild in so einem Fall? Im Zweifelsfall hilft der schriftliche Befehl A, der vom Fahrdienstleiter verantwortet werden muss, und der die Vorbeifahrt am gestörten Signal gestattet, auch wenn das Signalbild Halt zeigt oder zweifelhaft ist. Oder am Signalmast ist ein Ersatzsignal montiert, das auf Veanlassung der Fdl das Signal Zs1 zeigen kann, das dem Befehl A entspricht. Damit ist die Betriebsstörung relativ schnell zu beherrschen.

Fazit für Triptis II: Ein Ersatzsignal muss her! Von der Firma Erbert wird ein Bausatz angeboten (der ist offenbar noch beschaffbar), den werde ich mir bestellen, in der Hoffnung, dass er nicht zu winzig ist, und dass meine alten Finger das Ding noch am Signal anbringen können. Auf der elektrischen Seite bekommt das Stellwerk Auma einen handbetätigten Umschalter ("Signalstörung"), der den Stellbefehl für Hp1 oder Hp2 auf die drei kleinen Lämpchen umleitet. Weiterhin hoffe ich, dass die Kamera im Videowagen das Signal Zs1 dann auch erkennen und wiedergeben kann.

Ich werde berichten, ob das funktioniert.


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22.08.2016 19:42
#53 RE: Triptis II - Signalstörung
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Ja, es funktioniert. Die Bausätze sind inzwischen eingetroffen. Das eigentliche Signal ist fertig zusammengebaut, die drei winzigen weißen SMD-LEDs lassen sich in zwei Gruppen schalten, so dass auch das Signal Sh1 darstellbar ist (was ich aber nicht brauche). Das Signal hat drei Anschlussdrähte, sehr dünne Lackdrähtchen, farbig gut unterscheidbar. Zwei Vorwiderstände und eine Diode liegen bei.

Am Signalgehäuse ist unten ein schräger Stab angeformt, den kann man ganz leicht in den Gittermast des Hauptsignals einstecken und mit zwei Klebstofftropfen fixieren, das passt. Schwieriger ist das Verlegen der Anschlussdrähte, die müssen durch eine Bohrung im Mastfuß des Hauptsignals nach unten geführt werden und müssen möglichst wenig sichtbar am Signalmast befestigt werden. Zum Glück ist das Ersatzsignal nicht auf der Sichtseite des Mastes platziert, so dass die Leitungsführung wenig auffällt.



Die mitgelieferten Widerstände bringen drei strahlend helle Lichtpunkte, viel zu hell für die Videokamera im Steuerwagen; ich musste die Werte verdreifachen und die Spannung fast auf die Hälfte reduzieren, dann ist das Zs1 noch gut erkennbar:



Wenn eine Signalstörung auftritt, dann schalte ich den Schalter am Anlagenrand auf Signalstörung:



Das Stellsignal für das Hauptsignal wird dann auf das Ersatzsignal umgeleitet; wenn der Fdl Auma die Einfahrstraße festeglegt hat und das Signal auf Hp1 oder Hp2 zieht, dann erscheint das Zs1.

Das letzte Bild ist vom Videobildschirm abfotografiert, der Lokführer im Videozug wird das Zs1 gut erkennen können.


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28.08.2016 16:38 (zuletzt bearbeitet: 28.08.2016 16:39)
avatar  Gilpin
#54 RE: Triptis II - Signalstörung
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Hallo Helmut,

natürlich ärgert Dich das

Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #52
Problem, das auch beim Vorbild einigen Aufwand verursacht: Signalstörungen.
Umgekehrt: so brauchst Du keine Ereigniskarten á la Monopoly.

Und: Du kannst die Störung ja auch noch in 1:87 beheben lassen und den Aufwand des Vorbilds nachstellen: schick einen 740.0 - einen knallgelben Schienenbus mit der Aufschrift "Signaldienst". (Arend Boldt: Bahndienstfahrzeuge, Gülzow: Lokrundschau 1997, S. 137ff.)

Mit freundlichem Gruß,
Gilpin


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28.08.2016 19:24 (zuletzt bearbeitet: 28.08.2016 19:25)
#55 RE: Triptis II - Signalstörung
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Hallo Reiner, noch vor zwei Wochen habe ich mich über diese Art Ereignisse (auch ohne Ereigniskarten) tatsächlich geärgert. Jetzt warte ich drauf, dass die Störung mal wirklich eintritt, damit ich den Fdl Auma anweisen kann, das Zs1 zu aktivieren. Komischerweise ist das Signal G seit dem Anbau des Ersatzsignals störungsfrei.

Aber: Nachdem ich das Signal auf Wechselspannungs-Ansteuerung umgebaut habe, kann ich die Wechselspannung einfach abschalten, dann haben wir die Signalstörung.

Der Knallgelbe passt nicht in meine Epoche (ich habe III + IV), allerdings verkehrt bei mir gelegentlich doch ein knallgelbes Fahrzeug: Der Lenz-Gleisstaubsauger im Schienenreinigungszug, der macht zusammen mit den Rotaroll-Schienenreiniger einen höllischen Krach.

LG - Helmut


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24.09.2016 16:39
#56 RE: Triptis II - Signalstörung
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Kleine Korrektur: Der Gleisstaubsauger ist natürlich von LUX, nicht von Lenz. Gruß H.


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08.03.2019 15:33 (zuletzt bearbeitet: 08.03.2019 15:54)
#57 RE: Triptis II - Bilder sind wieder sichtbar
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Hallo Forumer, nachdem die Bilder in diesem Strang monatelang verschwunden waren, sind sie jetzt wieder sichtbar, wer weiß, wie lange.

Mit Gruß - Helmut

EDIT: Das gilt auch für das Thema "Triptis I - Eine Fahrdienstleiter-Anlage"


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08.03.2019 16:19
avatar  OOK
#58 RE: Triptis II - Bilder sind wieder sichtbar
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OOK

Ein Ersatzsignal ist natürlich chic. Aber möglicherweise treibst du den Teufel mit dem Beelzebub aus. Auch ein Ersatzsignal kann eine Signalstörung haben.
Es gibt eine ganz preiswerte und sichere Lösung, das Signal
Die so genannte M-Tafel erlaubt die Vorbeifahrt am Halt zeigenden oder gestörten Hauptsignal auf mündlichen Befehl (des Fdl oder Zl).

Die Signale des Bf Sonnenberg der BAE haben diese M-Tafel.


Zu einfach?

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08.03.2019 16:39
#59 RE: Triptis II - Bilder sind wieder sichtbar
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Gibt es dann einen Fernsprecher
am Signal, oder erfolgt die Befehlserteilung
bereits in der vorigen Betriebsstelle?

Nur mal so aus Interesse, sorry wenns zu OT ist.

Gruß
Alex


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08.03.2019 17:12 (zuletzt bearbeitet: 08.03.2019 17:15)
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#60 RE: Triptis II - Bilder sind wieder sichtbar
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OOK

Gar nicht OT. Gehört dazu. Also im Prinzip (Radio Eriwan) befindet sich an jedem Signal und jeder Trapeztafel der BAE ein F-Kasten. Ich fürchte nur, dass gerade an diesem Signal keiner steht. Keine Ahnung warum. Werde gleich mal schauen.
Zum zweiten Teil deiner Frage. Wenn dem Zl das Problem schon bekannt ist, gibt er bei der letzten Fahrerlaubnis-Erteilung das Procedere bekannt. Kann z.B. sein, dass gar kein Fdl in Sonnnenberg ist.

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19.03.2019 10:43 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2021 10:41)
#61 RE: Triptis II - Bilder sind wieder sichtbar
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Hallo Forumer, nachdem der ganze Strang samt Bildern wieder lesbar ist, will ich mal den heutigenStand der Anlage mit meiner Planung von vor drei Jahren vergleichen.

Im Beitrag #1 vom Februar 2016 hatte ich in die Zukunft geschaut:

Was in meiner Anlage noch fehlt:

Ergänzung der Gleisanlage in Triptis durch eine Lokeinsatzstelle,

Vervollständigung der Landschaft/Umgebung,

Einbau der AwAnSt mit zugehöriger Bedienung,

Konzept und Bau des Steuerwagen-Führerpults,

Konzept und Bau eines Befehlsstellwerks für Triptis,

Gleisbildstellwerk für Niederpöllnitz, Bauart SpDrL,

Einbau einer Blockstelle zwischen Triptis und Niederpöllnitz,

Rangierpult für Ng-Bedienung in Triptis,

Überarbeitung etlicher Fahrzeuge: Beleuchtung/Spitzenlicht/Schlusslicht.


Mal sehen, was inzwischen daraus geworden ist:

Die Lokeinsatzstelle ist als Bw Triptis mittlerweile realisiert und in Betrieb; im Bw-Bereich wird mit Hilfe eines alten Trix-Trafos rein analog gefahren (das ist für Fahrzeugtests manchmal ganz nützlich). Die Roco-Drehscheibe (die inzwischen nicht mehr lieferbar ist) hat sich bewährt, die Eigenschaften sind ganz pfiffig, ich kann die Stellung mittels Drehschalter vorwählen.

An der Landschaft hat sich nicht so viel getan, es gibt noch einige Lücken, zB im Einfahrbereich Niederpöllnitz. Vielleicht werde ich im Bahnhof Auma noch einen Gleisanschluss für die Landmaschinenfabrik G. Schmidt (mit großem Fabrikgebäude auf der Basis der Sioux-Schuhfabrik von Kibri) realisieren.

Die Awanst Gütterlitz mit Bedienung durch eine Sperrfahrt ist gebaut und funktioniert, ich habe berichtet.

Das Video-Steuerwagen-Bedienpult ist in Arbeit, die elektrische Schnittstelle zur Anlage funktioniert bereits, die Bedienelemente sind eingebaut, allerdings stecke ich mit der Ansteuerung der beiden Druckluft-Manometer für die Bremsbedienung fest. Das vorläufige Video-Steuerpult ist viel leichter zu bedienen und kommt bei den Besuchern gut an. Hierist also noch eine Menge zu tun.

Das Befehlsstellwerk Tf in Triptis funktioniert seit ein paar Tagen, auf Anregung von Harald kann ich sogar Fahrstraßen stellen, die nicht im Fahrplan vorgesehen sind. Was hier noch fehlt, ist die manuelle Quittierung ankommender und die Verifizierung abgehender Zugmeldungen; das passiert im Moment noch durch den rechnergesteuerten Wärter (ist aber sehr bequem!).

Das Stellwerk Niederpöllnitz werde ich mir wohl abschminken müssen, dafür reicht die noch verfügbare Rechnerkapazität sehr wahrscheinlich nicht mehr aus, außerdem wäre der vorgesehene Arbeitsplatz etwas unbequem.

Die Blockstelle zwischen Triptis und Niederpöllnitz (mitten in der Gleiswendel) ist elektrisch vorbereitet, meine Ermittlungen haben aber ergeben, dass der Fahrzeitgewinn sich im Minutenbereich bewegt, der Aufwand lohnt sich also nicht. Außerdem gab es da beim Vorbild keine Blockstelle.

Über das Rangierpult habe ich schon ausgiebig berichtet, das hat die betrieblichen Möglichkeiten enorm vergrößert, es macht großen Spaß, damit zu arbeiten.

Einige Fahrzeuge wurden schon überarbeitet, es eilt aber nicht, denn in der Epoche III brauchten die Lokomotiven an der Zugspitze tagsüber "kein besonderes Signal" (Signalbuch SB59, Zg1). Bei mir auf der Anlage gibt es keinen Nachtbetrieb, wir sind ja nicht im MiWuLa. Zuletzt habe ich den VT 70 überarbeitet, ich habe den Beiwagen beleuchtungsmäßig in einen Steuerwagen umgebaut, jetzt kann der Zug überall auf der Anlage wenden. Bei einigen Fahrzeugen fehlt noch die saubere rot/weiß-Umschaltung des Spitzenlichts mit Speicherung der Fahrtrichtung beim Stillstand, bei meinem Quasi-Analogbetrieb ist das nicht selbstverständlich.

Die Anlage ist also weitgehend fertig, es gibt aber immer noch etliche Ergänzungsmöglichkeiten. Als besonders arbeitsaufwändig hat sich die Arbeit mit Fahrplänen herausgestellt, es ist doch einiger Aufwand notwendig, bis alles stimmig läuft und bis die Unterlagen (Bildfahrplan, rechnerlesbarer Fahrplan, Fahrtenliste, Bahnhofsfahrordnung, Buchfahrpläne) widerspruchsfrei sind. Außerdem muss das logistische System mit den Wagenkärtchen ständig überwacht und optimiert werden (Beispiel: Der DSB-Kühlwagen Nr. 09, der im Moment noch vorschriftswidrig mit einer Ladung Porzellan-Isolatoren nach Kopenhagen unterwegs ist).

Mit Hp1-Gruß - Helmut (der seit gestern tatsächlich als Fdl Triptis arbeitet)


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15.12.2020 12:17 (zuletzt bearbeitet: 16.12.2020 10:52)
#62 Triptis II - Update
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Hallo Forumer, vor fast fünf Jahren hatte ich einen längeren Beitrag über meine Anlage Triptis II eingestellt. Einige Teile der Anlage waren damals noch im Planungsstadium; der ganze Thread befasste sich mit der Frage, inwieweit automatisierte Funktionen für die Modellbahn sinnvoll sind.

Mittlerweile hat sich mein damaliger Bilder-Hoster verabschiedet, die meisten Bilder sind deshalb nicht mehr sichtbar. Nachdem hier die Frage nach den Gleisplänen aufgetaucht ist, habe ich mich entschlossen, ein kleines Update mit den wichtigsten Plänen und einigen ergänzenden Bildern einzubringen.

Hier ist zunächst mal der Broccoli von damals, die Informationen passen noch mit dem heutigen Stand zusammen:


(01) Broc_Tp_II.jpg

Die Erläuterungen zum Konzept: Prototype Freelance ist es, weil ich gegenüber dem Original einige "Verbesserungen" eingebaut habe; direkte Auswirkungen des Krieges wie die Zerstörung des Triptiser Empfangsgebäudes und den Abbau des zweiten Gleises durch die Russen habe ich ignoriert, ebenso politische Anspielungen zum Thema DDR, allerdings sind etliche Fahrzeuge als DR zu erkennen, aber das könnte ja so gewesen sein, wenn man Das Land Thüringen im Jahr 1946 nicht gegen Westberlin eingetauscht hätte. Außerdem sind zwei Bahnhöfe gegenüber dem Original um 180 Grad gedreht, ein Original-Lokführer, der über meine Anlage fährt, würde bemängeln, dass er von der falschen Seite in den Bahnhof einfährt.

Hier ein Kartenausschnitt des Vorbilds:


(02) Strecke2.jpg

Die Strecke kommt von rechts oben aus Richtung Leipzig - Gera und geht am linken Rand weiter zum Knotenpunkt Saalfeld (Saale). Den Streckenast nach Münchenbernsdorf habe ich nicht nachgebildet, dafür aber den von Triptis Richtung Ziegenrück - Lobenstein, auch bekannt unter dem Namen Thüringer Oberlandbahn.

Die Verkehrsströme habe ich etwas erweitert: neben dem authentischen Schnellzugpaar D1402/1403 verkehrt hier auch der TEE Helvetia (Berlin - Leipzig - Gera - Saalfeld - Nürnberg - München - Zürich), das musste einfach kommen, damit man die im Vt11 aufwändig eingebauten Tischlämpchen bewundern kann und dass auch der Vt08 als Gegenzug eine sinnvolle Beschäftigung finden kann.

Einige der folgenden Bilder sind in der Forums-Maximalbreite von 1280 pix noch nicht sauber lesbar, deswegen gibt es bei einigen Bildern noch einen Link, der das Bild in HD-Auflösung (Breite 1920) darstellt.

Hier die prinzipielle Übersicht:


UE_V_K_1280.jpg
(03) UE_V_K_1920.jpg https://up.picr.de/40088523sz.jpg

Die Hauptstrecke ist zwischen den Bahnhöfen Weida und Oppurg nachgebildet, wobei die beiden Endbahnhöfe sozusagen übereinander gelegt sind und damit zu einem gemeinsamen Schattenbahnhof vereinigt wurden. Dazu wurde die Strecke "zusammengebogen" und an einer (beim Vorbild nicht vorhandenen) Abzweigstelle zusammengeführt. Das Streckenstück zwischen der Abzweigstelle und dem Schattenbahnhof wird bei einer Fahrt von Weida nach Opuurg bzw. von Oppurg nach Weida jeweils zweimal in verschiedenen Richtungen passieren! Das hat den Vorteil, dass ein Zug, der abfahrbereit im Schattenbahnhof steht, die Hauptsrecke wahlweise in beiden Richtungen durchfahren kann. Wenn der Zug beispielsweise in Weida starten und in Oppurg enden soll, dann wird die Weiche in der Abzweigstelle auf "rechts" gestellt (die Abzweigstelle heißt dann "Militz"), und der Zug wird als nächste Betriebsstelle den Bahnhof Niederpöllnitz erreichen. Nachdem er nach längerer Fahrt den Haltepunkt Neunhofen passiert hat, kommt er aus der anderen Richtung an der Abzweigstelle (die dann "Kolba" heißt) an und erreicht den Schattenbahnhof; diesmal heißt der Oppurg. Die Beschilderung der bahntypischen Gebäude im Abstellbahnhof und in der Abzweigstelle wird passend umgeschaltet.

Die Nebenstrecke endet in einem zweiten Schattenbahnhofmit Wendeschleife, der zum Endbahnhof Moßbach gehört.

Das nächste Bild zeigt (unmaßstäblich) die ungefähre Anordnung des Streckenverlaufs und der Betriebsstellen im Kellerraum. Um die erwünschten Streckenlängen (Streckenmaßstab 1:261) unterzubringen, geht es in mehreren Ebenen an der Wand entlang und über die mittlere Anlagenzunge.


(04) UE_Kell_1280.JPG

Der Betriebsmittelpunkt ist der Bahnhof Triptis auf der mittleren Anlagenzunge in einer Höhe von 120 cm, auf diesem Bild von oben her bedienbar. Der Bahnhof Niederpöllnitz ist auf einer Höhe von 65 cm von der anderen Seite zugänglich, der Höhenunterschied wird durch einen Gleiswendel-Turm (Durchmesser etwa 1,5 m) überwunden.

Nun zu den Gleisplänen. Die fünf Anlagen-Ebenen stecken in einer ziemlich umfangreichen CAD-Zeichnung mit 26 Zeichnungsebenen. Ich habe die alle nochmal gründlich angeschaut und auf den aktuellen Stand gebracht Das Raster hat einen Gitter-Abstand von 0,5 m

Die unterste Ebene gehört zum Schattenbahnhof der Hauptstrecke. Aus diesem Plan habe ich in der Mitte ein waagerechtes Stück von 1,50 m Breite herausgeschnitten, das nur waagerechte Linien enthielt. Damit werden die Einzelheiten besser lesbar, besonders, wenn man den Link öffnet.


Glp02_WO_1280.jpg
(05) Glp02_WO_1920.jpg https://up.picr.de/40088521pd.jpg

Die Fahrtrichtung im Abstellbahnhof ist von rechts nach links, die Wendeschleife liegt also im Ausfahrbereich. Wenn ein Zug in den Bahnhof einfährt, dann hat er am linken Rand der Zeichnung gerade die Abzweigstelle passiert. Etwa an der Türbrücke beginnt ein Gefälle von 50 o/oo, damit ist der Zug etwa am rechten Bildrand vor der Einfahrweiche schon unten auf dem Schattenbahnhofs-Niveau und kann waagerecht in sein Abstellgleis einfahren. Die meisten Abstellgleise haben mehrere Abstellplätze (bis zu vier) hintereinander; ein spezieller Rangiermanager für Nachrückfahrten sorgt ständig dafür, dass alle Garnituren so weit wie möglich vorfahren und dass freigefahrene Lücken geschlossen werden. Im Forum wurde schon bezweifelt, dass die vielen Weichen tatsächlich zuverlässig arbeiten, aber ich habe wenig Probleme; dieser Anlagenabschnitt ist bereits seit 2007 in Betrieb.

Für die Ausfahrt wäre eine Steigung von 50 o/oo zu steil; mein längster Zug ist fast 4 m lang und schafft selbst mit zwei schweren Dampfern in Doppeltraktion so einen Anstieg nicht. Deshalb beginnt die Steigung im Ausfahrgleis bereits direkt nach der Wendeschleife hinter der dortigen Weiche und beträgt etwa 22 o/oo. Das Gleis verläuft zunächst hinten an der Wand (am unteren Bildrand, blau markiert); an der Türbrücke hat es das Niveau des Einfahrgleises erreicht, so dass ich dort eine Gleisverbindung einbauen konnte, die eine allererste Betriebsstufe zum Test des Abstellbahnhofs möglich machte.

Das Gleis 36 ist für die Videozüge vorgesehen, dieses Gleis hat eine minimale Umgebungsgestaltung, denn der Video-Lokführer soll ja nicht durch eine Sperrholzwüste fahren:


(06) Vid_UntW.jpg

Das Gleis auf den angedeuteten Arkaden auf dem zweiten und dritten Teilbild ist übrigens das Ausfahrgleis, das sich langsam an der Wand lang nach oben arbeitet.

Das EG Weida/Oppurg ist drehbar, es zeigt ja nach Bahnhofsnamen ein unterschiedliches Erscheinungsbild, die Umschaltung funktioniert über die Fahrstraßensteuerung:


(07) EG_Op-We.JPG

Das Gleis 37 spielt auch eine besondere Rolle: Hier können bis zu drei Wendezüge parken; bei der Ausfahrt fahren sie nicht durch die Wendeschleife, sondern wechseln nach Einfahrt in die Schleife ("von hinten") die Fahrtrichtung, so dass sie mit Steuerwagen voraus aus dem Schattenbahnhof herauskommen, wenn sie mit Lok voran eingefahren sind, oder umgekehrt.

Die Gleise 31 und 34 mit je drei Abstellplätzen sind dem Warenverkehr mit Ngs zugeordnet, in Gleis 31 parken alle Ngs nach und aus Richtung Weida, Gleis 34 gehört zur Richtung Oppurg.

Alle weiteren Gleise sind jeweils einer bestimmten Zuggattung zugeordnet, wobei möglicherweise verschiedene Fahrzeugarten hintereinander abgestellt werden können. Beispielsweise kann das Gleis 22 vier verschiedene Triebwagen aufnehmen, zB Vt 98, ETA 150, Vt 70, ...

Wenn ein Zug den Schattenbahnhof verlässt, dann landet er bald auf der nächsten Hauptstrecken Ebene:


Glp02_Ni_1280.jpg
(08) Glp02_Ni_1920.jpg https://up.picr.de/40088510at.jpg

Er passiert am linken Bildrand den Biergarten Rodaborn; wenn er aus Weida kommt, dann zeigt das Signal vor der Abzweigstelle Hp1, der Richtungsanzeiger zeigt ein G (für Richtung Gera), das Stationsschild trägt die Bezeichnung Abzw Militz, die Weiche steht auf dem geraden Zweig.


(09) Abzweig.JPG

Er wird also am Überwerfungsbauwerk nicht über die Brücke fahren sondern landet bald in enem längeren Tunnel, dessen Portal uns irgendwie bekannt vorkommen wird.

Hinter dem Tunnel steht in einem Einschnitt (rechter Bildrand) das ESig zum Bahnhof Niederpöllnitz auf der mittleren Anlagenzunge. Der Zug auf dem Bild fährt allerdings gerade in der anderen Richtung aus:


(10) Ni_039.jpg

Weiter geht es in der ursprünglichen Fahrtrichtung dann in der Gleiswendel bergauf zum nächsten Bahnhof Triptis.

Falls der Zug in Oppurg gestartet wäre, dann wäre er an der Abzweigstelle Kolba auf Hp2 nach links abgebogen und wäre dann nach einer langgestreckten Steigung im sichtbareb Bereich durch den Totenstein-Tunnel gefahren und in der oberen rechten Zeichnungsecke im Hp Neunhofen gelandet, um dann über das Viadukt in der linken oberen Zeichnungsecke in Richtung Neustadt (Orla) zu verschwinden.


(11) Viadukt_565.jpg

Der Totenstein-Tunnel ist übrigens der einzige Tunnel, der auch beim Vorbild existiert, da heißt er auch manchmal Harrasmühlen-Tunnel.

Wenn wir uns weiter Richtung Neustadt bewegen, dann ist das die nächste Anlagenebene:


Glp02_Ne_1280.jpg
(12) Glp02_Ne_1920.jpg https://up.picr.de/40088508gk.jpg

Der Bahnhof befindet sich am unteren Bildrand, die Bahnsteiggleise orientieren sich am Original vor dem Abbau des zweiten Gleises durch die Russen, der Ga-Bereich ist allerdings gegenüber dem Original deutlich reduziert.


(13) Ne_134.jpg

Fahren wir weiter an der Wand lang, immer in einer leichten Steigung (die mit dem Original-Streckenprofil recht gut übereinstimmt, denn der Bahnhof Triptis liegt auf der Wasserscheide zwischen Saale und Weißer Elster), dann erreichen wir in der linken oberen Ecke den Haltepunkt Traun, beim Original ein beliebter Foto-Standpunkt, heute leider nicht mehr im Betrieb.

Danach erreichen wir die Ebene Triptis:


Glp02_Tp_1280.jpg
(14) Glp02_Tp_1920.jpg https://up.picr.de/40088520io.jpg

Nach der Ausfahrt aus Traun unterqueren wir die Autobahn Berlin - München, die heutige A9, und verschwinden in einem längeren Tunnel am unteren Bildrand. In einem Einschnitt steht das Vorsignal zur Einfahrt Triptis, nur für den Video-Lokführer gut sichtbar. Der Bahnhof Triptis ist der Betriebsmittelpunkt, er ist gut zugänglich auf der mittleren Anlagenzunge:


(15) Tp_118.jpg

(16) V2_494.jpg

Hier gibt es mehrere Pulte für manuell steuerbare Betriebsvorgänge: Das Befehlswerk für den Fahrdienstleiter mit Zugmeldepult und Zp9-Funktion für die Bahnsteigaufsicht, das Rangierpult für alle Rangierfahrten im Bahnhof Triptis, das Bedienpult für das Bw mit analogem Fahrgerät und Drehscheiben-Steuerung sowie das Video-Fahrpult mit Strecken-Monitor und Tacho-Anzeige. Nach links sehen wir die Ausfahrt Richtung Niederpöllnitz, nach unten über die Gleiswendel; damit haben wir den Lückenschluss zu Ebene Niederpöllnitz. So weit der Verlauf der Hauptstrecke.

Die Nebenstrecke wird von den Gleisen 1 und 3 bedient, die Ausfahrt geht im engen Linksbogen wieder nach hinten an die Wand (oberer Bildrand). Das ist der Übergang zur Nebenstrecken-Ebene Auma:


Glp02_Au_1280.jpg
(17) Glp02_Au_1920.jpg https://up.picr.de/40088506ij.jpg

Auf der Türbrücke sehen wir die Weiche zur Awanst Gütterlitz, die über eine mit Schlüssel gesteuerte Sperrfahrt vom Bahnhof Triptis aus erreichbar ist. Der Gleisplan des Bahnhofs Auma ist stark an das Original angelehnt, allerdings ist der Bahnhof um 180° gedreht; das Original-Kraftwerk befand sich an der Ausfahrt nach Moßbach.


(18) Au_126.jpg

Wenn wir auf der Anlage Richtung Moßbach ausfahren, landen wir wieder auf der mittleren Anlagenzunge und überqueren auf einem hochgelegenen Gleis den Bahnhof Triptis, ein leider notwendiger vorbildwidriger Kompromiss.

Die Nebenstrecke hat oben auf dem Wendelturm, hinter dem Bw-Bereich, den Hp Krölpa (nicht zu verwechseln mit dem Bahnhof Krölpa-Ranis an der Hauptstrecke kurz vor Saalfeld). Dann gehr es auf dem dritten inneren Gleis der Wendel ganz nach unten auf das Niveau 55 cm:


Glp02_Mo_1280.jpg
(19) Glp02_Mo_1920.jpg https://up.picr.de/40088507xv.jpg

Hier ist der Bahnof Moßbach auf der mittleren Anlagenzunge, noch unterhalb des Bahnhofs Niederpöllnitz, auf der anderen Seite der Anlagenzunge:


(20) K_Mo___103.jpg

Die Strecke verschwindet nach rechts im Tunnel, dort ist der dreigleisige Abstellbahnhof Moßbach platziert, ein Gleis nimmt zwei P- oder PmG-Garnituren auf, das zweite Gleis ist für zwei Ngs vorgesehen, das dritte Gleis ist für Durchfahrten (für Züge, die in Moßbach wenden). Dieser Unterwelt-Abschnitt ist gestaltet, der Video-Lokführer erlebt eine etwas gruselige Fahrt durch seltsam finstere Industriebauten und schemenhafte Abstellgleise mit schrottreifen Altfahrzeugen:


(21) Vid_AMo.JPG

Damit bin ich am Ende dieses Updates, hier noch eine Original-Fahrkarte aus Triptis erworben im Jahr 1985, als ich mich zum ersten Mal wieder in die DDR getraut habe:


(22) FahrK_Tp_Au.jpg

Und zum Schluss noch ein etwa 10 Jahre altes Bild von der Baustelle; die Ebene Triptis auf der mittleren Anlagenzuge dient hier als "geordnete" Werkzeugablage, während auf der Ebene darunter schon der Probebetrieb zwischen Weida und Niederpöllnitz tobt!


(23) 2010_026.JPG

mit Hp1-Gruß - Helmut


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15.12.2020 18:27
avatar  Gilpin
#63 RE: Triptis II - Bilder sind wieder sichtbar
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Hi Helmut,

also ehrlich: solange sich die Werk- und Messzeuge nicht zweischichtig stapeln, kann ich keine Unordnung erkennen! Besten Dank für das update und die klare Darstellung der Ebenen - ich habe wieder sehr viel verstanden!

Schöne Vierte Adventswoche noch,
Reiner


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10.01.2021 10:06 (zuletzt bearbeitet: 10.01.2021 10:07)
#64 RE: Triptis II - Bilder sind wieder sichtbar
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Hallo Forumer, jetzt stimmt auch die Überschrift zu diesem Beitrag wieder:

Bilder sind wieder sichtbar!

Und zwar auf allen vier Seiten, das habe ich in den letzten Tagen nach und nach wieder in Ordnung gebracht. Wenn ihr die Gleispläne anschauen wollt, dann empfehle ich den Beitrag #62 Update, da sind sie aktualisiert und etwas besser lesbar als an Anfang des Threads.

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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10.01.2021 11:08
avatar  hidde
#65 RE: Triptis II - Bilder sind wieder sichtbar
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Vielen Dank für das Update.

Ich freue mich immer sehr über Ihren Beitrag zu diesem Forum. Ihre Modelleisenbahn ist eine Bereicherung für das Hobby!

Ist es auch eine Idee, die Geschichte Interessenten in Form eines PDF zur Verfügung zu stellen?

Herzliche Grüße, Hidde van der Wal.


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10.01.2021 16:57
avatar  Gilpin
#66 RE: Triptis II - Bilder sind wieder sichtbar
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... oder als Book on Demand?


Gruß, Reiner


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