Hallo zusammen,

und herzliche Grüße aus dem Sauerland, genauer aus Brilon und ursprünglich Nehden.
Ich bin Michael, Baujahr 1969, interessiere mich vor allem für die regionale Eisenbahngeschichte und fahre H0, 2-Leiter DCC.

Beim Schreiben dieser Vorstellung sind mir so einige Quellen und zufällige Ursachen meiner "Bahnleidenschaft" wieder ins Gedächtnis gekommen, die ich Euch nicht vorenhalten will:

Als "Promenadenmischung" - halb Sauerland und halb aus der Gegend um Oelde mit viel Verwandschaft in Hamm, führten die Familienbesuche regelmäßig duchs Möhnetal, und neben der Straße immer die Gleise der WLE (wußte ich aber nicht), mit alten verfallenen Bahnhöfen und Gleisen im Wald zu unbekannten Anschließern, Industriegebiet Heidberg, Rüthen, Sägewerk Fisch, Kreuzungen über die Gleise am Haarstrang, Diestedde, Wadersloh, die Zementwerke in Beckum, Züge bekamen wir allerdings auf den Fahrten nicht zu Gesicht.

Meine erste Erinnerung an die echte Bundesbahn: Dank Lehrermangel hatten wir Dienstags nur 3 Unterrichtsstunden, und Mitte der siebziger fuhr der letzte Güterzug auf der Almetalbahn nur noch Dienstags und Donnerstags vormittags, genaugenommen die Übergabe zum Rekostein Werk Thülen. Nach Abholen der Schüttgutwagen fuhr die V100 noch bis Alme, setzte um und fuhr zurück nach Brilon Wald. Beim Blick aus meinem Zimmer konnte ich in der Ferne den Zug noch so gerade erkennen, das Pfeifen im Mühlental an den Privatwegübergängen konnte ich jedoch umso besser vernehmen. Seitdem hat es mir die 212 in Oceanblau und damit die Epoche IV angetan.

Jahre später konnte ich bei der Ferienarbeit den Rangierarbeiten mit der 212 im Bahnhof Bestwig aus einem Möbellager, früher Bo-Frost-Zentrallager mit Gleisanschluß, zu sehen. Und beim Ausliefern der Möbel wurden die Pausen natürlich so gewählt, dass der Möbelwagen an einem der Bahnhöfe des oberen Sauerlandes stand. Auch der Bestwiger Ringlokschuppen stand noch und wurde in Augenschein genommen.

Durch einen Glücklichen Zufall (Eine Bekannte hatte ein "Eisenbahnbuch - kannst du das gebrauchen?" ) hielt ich dann "Die Eisenbahn im Altkreis Brilon" von Josef Högemann in den Händen, ich habe es verschlungen: Gleispläne, Fahrpläne, Streckenbeschreibung, Angaben zu Güterverkehr und Personenverkehr, BW Bestwig, Druckdienst auf der Rampe nach Brilon Wald und Epoche III in Bestform: Danach wußte ich endlich, welche Loks und Waggons tatsächlich im Sauerland gefahren sind und in H0 beschafft werden mussten.

Die modellbahnerischen Anfänge: Erst eine Spanplatte mit Golfrasen zu Weihnachten, darauf die Fleischmann Startpackung 6374, Gleisoval mit Ausweichgleis, G8.1 mit Donnerbüchsen und ein paar Güterwagen. Langweilig schon im Januar; der örtliche Spielwarenhändeler machte seien Namen auch alle Ehre, er verkaufte zwar Modelleisenbahnen, aber halt zum Spielen, vom Vorbild keine Ahnung. Loks und Wagen wurden danach gekauft, was der Laden gerade da hatte und dann auf dem Teppich weitergebaut.

Nach pubertärer Modellbahnabstinenz erwachte das Interesse erneut, diesmal in Verbindung mit ersten entdeckten Gleisplanungszeitschriften, Fehlversuchen beim Bauen und mehrere angefangenen Anlagen, dann folgte, nach der "Entdeckung" und Beschaffung von Modellbahnzeitschriften und Literatur mit regionalem Bahnbezug eine sytematischere Herangehensweise und eine längere Planungsphase.

Eine weiteren Schub in Richtung vorbildorientierten Bahnbetrieb war natürlich das Internet, mit diversen Bahn- und Bilderforen, wo ich so nach und nach dann auch die Züge gefunden habe, die ich gerne in H0 bilden, fahren und rangieren will.

Im Augenblick befindet sich meine Anlage im Rohbau, d.h. die Gleise in Bahnhof und Schattenbahnof sind verlegt und gestatten schon den Betrieb nach Fahrplan, das Rollmaterial ist größtenteils vorhanden; da die Anlage im Wohnzimmer aufgebaut ist, bleibt vom reichlich vorhandenen Wald nur "Ein Quantum Forst", Fortsetzung mit ZOFF, Konzept usw. folgt.

Einen schönen 1. Mai und bis bald

Michael