Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn

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21.03.2025 04:44
#26 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn
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Moin,

Zu den Obligationen: der Einsatz von Zügen, die länger sind als die Ausweichgleise ist ungewöhnlich, dürfte jedoch dem erst in der Endphase Kleinbahn einsetzenden Kohletransport geschuldet sein. Also alles gut. Es stellt eine zusätzliche Herausforderung an den Zugleiter dar

Zu den Favoriten/Fakultiva:
ich würde mich auf den Nordabschnitt mit den Betriebsstellen Hafen, Sachsenhagen und Auhagen nebst Schacht als Facoriten beschränken und das Rangierdiorama als Fakultativa setzen. Ein weiteres Fakultativa wäre vielleicht die Brücke über den MLK nebst Zufahr-Rampen. Oder sogar eine Unterquerung als Orima Zugang zum FY?

Ich grr er üble noch über der Darstellung von Schacht Auhagen. Entweder führt man ihn hinter der Kulisse vom Bahnhof her - oder man macht an der vorgesehenen Abzweigstelle eine Awanst mit 2-3 Ladegleisen inkl. Umfahrmöglichkeit und Sturzbühne und schließt den Pütt mittels 600 mm-Feld- oder Grubenbahn in 0f an. Dadurch sparst Du Dir die weitläufigen Zechenbauten, die auf die Guntergrundkulisse wandern.

Grüße

Jörn


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22.03.2025 08:19 (zuletzt bearbeitet: 22.03.2025 08:21)
#27 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn
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Moin Jörn, moin liebe Anlagenplaner,

zunächst einmal vielen Dank, Jörn, für deine Überlegungen. Meine eigenen gehen in eine ganz ähnliche Richtung.

Zitat von Silbergräber im Beitrag #26

Zu den Obligationen: der Einsatz von Zügen, die länger sind als die Ausweichgleise ist ungewöhnlich, dürfte jedoch dem erst in der Endphase Kleinbahn einsetzenden Kohletransport geschuldet sein. Also alles gut. Es stellt eine zusätzliche Herausforderung an den Zugleiter dar


Das ist genau die Idee dabei. Die Bahn wurde ursprünglich ja nicht für den Kohletransport gebaut. Da braucht man auch keine riesigen Bahnhöfe. Wobei ich schon gern mehr als 1m Umfahrung hätte, sofern möglich. Gerade aber wenn man das Ende der Strecke um Auhagen herum darstellt, sind die Ng-Züge auch nicht mehr so lang. Mehr als 5-6 Wagen im Ng im Endbahnhof wären schon äußerst ungewöhnlich. Und so riesig ist der Personenverkehr nicht, dass man dort lange Züge bräuchte (3-4 Wagen + Packwagen sollten mehr als ausreichend sein).

Mit den überlangen Kohlezügen hat man auch höchstens in Sachsenhagen und Niedernholz ein Problem. Der Hafenbahnhof wurde ggf. vergrößert und die Züge werden dort voraussichtlich ohnehin zerlegt, um die Verladeanlagen zu bedienen. Niedernholz hat in meiner Vorstellung gar kein Umfahrgleis, sondern nur ein Ladegleis und den Abzweig nach Lüdersfeld. Dort sollen also Züge eher nicht kreuzen (könnten sie natürlich, indem einer im Ladegleis wartet und den anderen vorbeilässt). In Sachsenhagen muss der Kohlezug immer als zweites einfahren. Das sollte machbar sein.

Zitat von Silbergräber im Beitrag #26

Zu den Favoriten/Fakultiva:
ich würde mich auf den Nordabschnitt mit den Betriebsstellen Hafen, Sachsenhagen und Auhagen nebst Schacht als Facoriten beschränken und das Rangierdiorama als Fakultativa setzen. Ein weiteres Fakultativa wäre vielleicht die Brücke über den MLK nebst Zufahr-Rampen. Oder sogar eine Unterquerung als Orima Zugang zum FY?


Das sind momentan genau meine Überlegungen, was maximal umsetzbar sein dürfte und was betrieblich spannend ist. Das Rangierdiorama hätte ich schon gerne, ist aber diskutabel. Wenn ich mit dem Verzicht darauf an anderer Stelle deutliche Vorteile erreichen kann, dann würde ich es weglassen. Der Mittellandkanal wird auf jeden Fall auf einer Brücke überquert. Die existiert nämlich in der Realität an der entsprechenden Stelle und ist ein ziemlich ikonisch hässliches Bauwerk. Wenn ich die unterbringen kann, gerne. Aber das sehe ich als fakultativ an. Bei der allgemeinen Topographie der Gegend werde ich Zugänge zum FY durch Gebäude oder Vegetation tarnen müssen.

Zitat von Silbergräber im Beitrag #26

Ich grr er üble noch über der Darstellung von Schacht Auhagen. Entweder führt man ihn hinter der Kulisse vom Bahnhof her - oder man macht an der vorgesehenen Abzweigstelle eine Awanst mit 2-3 Ladegleisen inkl. Umfahrmöglichkeit und Sturzbühne und schließt den Pütt mittels 600 mm-Feld- oder Grubenbahn in 0f an. Dadurch sparst Du Dir die weitläufigen Zechenbauten, die auf die Guntergrundkulisse wandern.


Das ist durchaus eine interessante Idee, die ich noch nicht hatte. Darauf komme ich nochmal zurück. Allerdings sind die Schachtanlagen auch ein wichtiges Ident-Element. Insofern würde ich sie schon gerne zumindest als Halbrelief unterbringen. Man kann sie natürlich komplett auf die Hintergrundkulisse malen, aber das ist nicht dasselbe. Ich werde mir den Vorschlag noch durch den Kopf gehen lassen.

Als nächstes stelle ich euch mal meine ersten Planungen vor. Dann haben wir etwas Konkretes, was wir gemeinsam zerpflücken und optimieren können.

Viele Grüße,

Ole



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22.03.2025 11:02 (zuletzt bearbeitet: 22.03.2025 12:57)
#28 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Liebe alle,

ich lege direkt nochmal einen nach und lasse die Katze aus dem Sack. Will heißen: Drei Planungsvarianten habe ich mitgebracht, die ich hier zur Diskussion stellen möchte. Ich habe außerdem für jede Variante eine Pro und Contra Liste zu meinem ZOFF angefertigt, um sie miteinander gemäß meiner Wünsche vergleichen zu können. Das macht hoffentlich auch meine Gedanken dazu etwas deutlicher.

Alle Planvarianten setzen Sachsenhagen, Auhagen und den Schachtbahnhof Auhagen um. Für den Hafenbahnhof habe ich bisher keinen Platz gefunden. Damit könnte ich aber leben. In Sachsenhagen würde ich noch zusätzlich 1-2 Anschließer vorsehen, der Gleisplan ist derzeit nur angedeutet. Das würde den Betrieb dort auf jeden Fall interessant genug gestalten. Alleine oder auch mit 2-3 weiteren Personen ließe sich auf allen Varianten schon gut Betrieb machen.

Die Gleispläne der Bahnhöfe sind erst einmal vorläufig, um den Platzbedarf abschätzen zu können. Wir sind noch nicht an dem Punkt, hier im Detail drüber zu diskutieren. Daran wird sich bestimmt noch etwas ändern. Der Plan von Auhagen entspricht aber dem ursprünglich schon diskutierten.

Die Wege zwischen den Anlagenteilen sind weitestgehend mindestens 80 cm breit. Das wäre auch mein Ziel, durchweg einzuhalten. Ansonsten wird mir das zu schmal. Erst recht mit der Option auf mehrere Personen im Raum. Bei allen Varianten wird zudem der linke Raum ausgefüllt und dessen die Tür zum Gästezimmer nicht mehr genutzt. Der Zugang wird stattdessen vom rechten der beiden verfügbaren Zimmer geschaffen. Alle Planungen arbeiten mit der versetzten Trennwand zwischen den Zimmern, da ich sonst Auhagen längenmäßig nicht auf die Zunge im Raum bekomme. Am Ende von Auhagen könnte der Anschluss des dortigen Sägewerkes über eine Wagenkassette realisiert werden, die genug Durchgangsbreite lässt.

Alle Varianten haben somit folgende Punkte gemeinsam:

Pro
+ Zwä: Eins von zwei Zimmern im ausgebauten Dachgeschoss
+ Obl: Vorbild: Schaumburger Kleinbahn. Die Zusammenhänge der Strecke / Betriebsstellen und dazu passende Betriebsabläufe sind bei allen Varianten vorhanden. Ident-Elemente sind gesetzt.
+ Obl: Baugröße 0e (1:45). Ob man die gleichen Betriebsstellen auch in 0m unterbekäme, wäre allerdings zu prüfen. Dann wäre Auhagen nämlich Durchgangsbahnhof und könnte nicht auf der Zunge im Raum liegen. Das sollten wir aber vielleicht als gesonderte Variante mal von Grund auf durchspielen.
+ Obl: Drei Betriebsstellen und Strecke. Nutzlänge des längsten Umfahrgleises in Bahnhöfen mindestens 100 cm. Mindestradius 100 cm und vorbildgerechte Weichen (EW60 1:7).
+ Obl: Realistischer Betrieb nach Fahrplan ist wie gewünscht machbar. Bei Mehrpersonenbetrieb wäre im Nebenzimmer ein Platz für den Zugleiter vorhanden. Bei Bedarf auch woanders im Haus, damit man die Stimmen der Mitspieler nicht hört.
+ Fav: Darstellung von Endbahnhof Auhagen, Durchgangsbahnhof Sachsenhagen und Bergwerksbahnhof Schacht Auhagen.
+ Fav: Einsatz der gewünschten Zugarten und des gewünschten Wagenparks.
+ Fav: Gewünschter Betrieb alleine oder mit mehreren Personen möglich.
+ Fak: Ortsdurchfahrt. Gerade im Bereich Sachsenhagen ist das gut machbar.

Contra
- Fak: Den Mittellandkanal und Bahnhof Sachsenhagen Hafen habe ich bislang nirgends untergebracht.
- Fak: Eine Ergänzung von Stadthagen Nord (weitere Ladestellen des Bahnhofes zur Erweiterung des Rangierdioramas) passte ebenfalls in diese Planungen nicht hinein.


Kommen wir nun zu den verschiedenen Varianten.

Planvariante 1


Hier war die Überlegung, so viel PAN wie möglich umzusetzen. Dafür liegt der Schachtbahnhof aber ziemlich merkwürdig direkt neben der Strecke nach Auhagen. Er müsste rein geographisch gesehen ja eher dort angeordnet werden, wo der FY ist. Wenn man an der Stelle des Schachtbahnhofes eine Awanst mit Sturzbühne oder Kreiselkipper vorsehen und die Kohle per Feld- / Grubenbahn anliefern würde, wie von Jörn vorgeschlagen, wäre die abgebildete Anordnung aus dieser Planungsvariante natürlich interessant.

Die Strecke zwischen Sachsenhagen und dem Abzweig ist gerade lang genug, dass ein leerer Kohlezug zwischen Trapeztafel und Abzweigweiche passt. Etwas knapp für meinen Geschmack.

Pro
+ Obl: Bauweise in Segmenten für schrittweise Erweiterung ist gut möglich. Reihenfolge: Auhagen, Schacht Auhagen, Sachsenhagen. Vielleicht muss man Auhagen im ersten Schritt anders im Raum platzieren, um den FY anschließen zu können, bevor der Schacht gebaut wird. Das geht aber.
+ Fav: Flachland. Man kann hier eigentlich komplett auf Steigungen verzichten, braucht im Bereich des Schachtbahnhofes allerdings etwas Gefälle in Richtung Auhagen, damit die Anordnung neben der weiterführenden Strecke überhaupt einigermaßen Sinn ergibt. Der Schacht liegt im Original ja einige Meter höher als der Bahnhof Auhagen.
+ Fav: Uneingeschränktes PAN. Die etwas unschöne Anordnung des Schachtbahnhofes hat den Vorteil, dass sie die Verzweigung der Strecke auf der Anlage praktisch auflöst. Man kann dem Zug stets folgen und muss sich nie von ihm wegbewegen.
+ Fav: Verwendung des Rangierdioramas „Stadthagen Nord Umladung“.

Contra
- Zwä: Die Schachtanlage verdeckt die Fenster. Um dort heranzukommen, sind größere Arbeiten nötig. Man kann zwar diese Anlagenteile mit Herausnehmbaren Segmenten gestalten, aber das ist im Alltag eigentlich nicht wirklich eine Option. Als Z-Kriterium ist das eigentlich schon ein echter Ausschlussfaktor, wenn sich dafür keine anderweitige Lösung findet.
- Obl: Auch wenn der Schachtbahnhof als Stich-„Strecke“ angebunden ist, gefällt mir die Anordnung neben der Strecke nach Auhagen nicht so gut. Betrieblich wäre das schon äquivalent zur Anordnung auf meiner Streckenkarte. Aber es sieht schon merkwürdig aus (siehe Flachland bei Pro).


Planvariante 2


Diese Variante versucht, das oben geschilderte Problem zu vermeiden und nimmt dafür eine Einschränkung des PAN in Kauf. Der Zugang zum Raum muss dafür mit einem herausnehmbaren oder klappbaren Streckenstück versehen werden. Das ist nicht ideal, aber während des Betriebes muss man nicht unbedingt dort hindurch. Insofern ist das eine akzeptable Einschränkung. Zum Umgang mit PAN siehe Pro und Contra. Die Strecken zwischen Abzweig und den Bahnhöfen Sachsenhagen und Auhagen sind weiterhin so bemessen, dass ein Zug zwischen Abzweigweiche und Trapeztafel passt. Also weiterhin die absolute Untergrenze dessen, was ich noch akzeptabel finde.

Als interessanter Nebeneffekt kommt hier dazu, dass der Kamin im Schachtbahnhof ziemlich genau die maßstäbliche Grundfläche des Maschinenhauses im Schacht Auhagen hat. Den könnte man also ganz gut mit Mauerwerk verkleiden und in das Gebäudeensemble dort integrieren.

Pro
+ Zwä: Fenster sind einigermaßen zugänglich. Im Bereich der Strecke zwischen Sachsenhagen und Auhagen sind herausnehmbare Hintergrundkulisse und verschiebbare Anlagensegmente gut möglich.
+ Obl: Bauweise in Segmenten für schrittweise Erweiterung ist völlig problemlos. Nach Auhagen kann man überlegen, erst Sachsenhagen oder erst Schacht Auhagen zu bauen. Dadurch sehr flexibel, auch was den Fahrzeugbedarf angeht.
+ Fav: Flachland. Steigungen sind überhaupt nicht nötig.
+ Fav: Verwendung des Rangierdioramas „Stadthagen Nord Umladung“.

Contra
- Fav: Eingeschränktes PAN. Man muss um Auhagen herum gehen, wenn der Kohlezug zum Schacht fahren soll. Allerdings halte ich das für verkraftbar: Nach der Ausfahrt aus Sachsenhagen muss der Zug vor der Weiche halten, sie muss aufgeschlossen werden, der Zug zieht vor und schließt sich in der Stichstrecke ein. Erst dann kann zum Schachtbahnhof weitergefahren werden. Also kann der Moment nach dem Einschließen genutzt werden, um gemütlich auf die andere Seite von Auhagen zu gehen und den Zug von dort weiter zu steuern. Natürlich braucht man dafür das herausnehmbare oder abklappbare Teil vor der Tür. Das macht die Konstruktion etwas aufwändiger, ist aber im Betrieb nicht weiter schlimm.


Planvariante 3


Diese Variante versucht, mehr Strecke im Vergleich zu Variante 2 herauszuholen. Dafür wird auf das Rangierdiorama verzichtet und der FY liegt unter dem Schachtbahnhof. Man müsste ihn als Schublade gestalten, um mit einem möglichst geringen Höhenunterschied arbeiten zu können. Zum Fiddeln zieht man die Schublade halt heraus und hat dann freien Zugriff auf die Fahrzeuge. Der Nachteil ist allerdings, dass dafür Steigungen nötig werden. Das gefällt mir hieran weniger gut, weil ich die eigentlich nicht will. Die einzige Alternative, die ich dafür gerade sehe, ist ein Zuglift zwischen Abzweigweiche und Schachtbahnhof. Der müsste aber 180 cm lang sein. Und so richtig glücklich bin ich mit dem Gedanken auch nicht.

Pro
+ Zwä: Fenster sind gut zugänglich. Vor den Fenstern ist die Anlage nur schmal. Herausnehmbare Hintergrundkulisse und verschiebbare Anlagensegmente sind kein Problem.

Contra
- Obl: Bauweise in Segmenten für schrittweise Erweiterung ist zwar möglich, aber schwieriger. Durch die nötigen Steigungen muss die Strecke eigentlich bis Sachsenhagen schon ausgebaut werden, um für den FY wieder in die Ebene zu kommen. Man könnte hier natürlich Sachsenhagen direkt mit bauen und erstmal ungestaltet lassen, um den Bahnhof als FY zu nutzen. Das ist aber in jedem Fall ein größerer Bauaufwand am Stück und weniger flexibel.
- Fav: Weniger Eindruck von Flachland. Um auf genügend Höhenunterschied zwischen Schacht Auhagen und FY zu kommen, ist eine Steigung zwischen Sachsenhagen und Schacht Auhagen von ca. 2% nötig. Das sind noch keine Hochgebirgsverhältnisse, ist aber merklich und gefällt mir deshalb nicht so gut. Und die Alternative des Zuglifts reißt mich auch nicht so wirklich vom Hocker.
- Fav: Eingeschränktes PAN. Siehe Variante 2.
- Fav: Keine Verwendung des Rangierdioramas „Stadthagen Nord Umladung“.


Momentan gefällt mir persönlich Variante 2 am besten. Dort gibt es nur ein aufgeführtes Contra, mit der Ergänzung, dass die Streckenlänge etwas größer sein könnte. Variante 3 löst das zwar, erkauft diese Lösung aber mit mehr Nachteilen. Allerdings sind meine Überlegungen wahrscheinlich noch nicht das Ende der Fahnenstange und ich bin auf eure Meinungen, Kommentare und Anregungen schon sehr gespannt.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende,

Ole

Ps: Edith sagt, dass die Anlagenkanten natürlich nur zur groben Orientierung eingezeichnet sind. Das ist ja noch keine Feinplanung.



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22.03.2025 12:57 (zuletzt bearbeitet: 22.03.2025 13:00)
#29 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Schuur Ole,

ich finde die Variante 2 schon recht gut. Wenn Du beim (Holz)unterbau auf Steigungen verzichten möchtest, ist das definitiv die erste Wahl.

Die Variante 1 finde ich weniger glücklich, die Anbindung der Schachtanlage wirkt nicht glaubwürdig.

Bei der variante 3 benötigst Du (allerdings recht moderate) Steigungen, um mit der Strecke unter den Schattenbahnhof zu kommen. Gesehen auf die gesamte Streckenlänge sind die Rampen vermutlich relativ flach. Ob Du dann die Schublade unter dem Grubenbahnhof noch brauchst wäre dann zu ermitteln.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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22.03.2025 13:01
#30 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Hallo Ole,

mich überzeugt Variante 2 spontan auch am stärksten. Schacht und Bahnhof sind hinreichend getrennt. Das Problem mit dem PAN erledigt sich aus meiner Sicht auch dadurch, dass an der Weiche zum Auf- und Verschließen sowieso angehalten werden muss. Was ich nicht ganz einschätzen kann, ist die Streckenlänge zwischen Sachsenhagen und dem Abzweig zum Schacht. Steht ein Kohlezug da noch mit dem letzten Wagen auf oder knapp hinter der Ausfahrweiche in Sachsenhagen, wenn der Kohlezug am Abzweig hält. Das müsste optisch gut getrennt werden oder Sachsenhagen müsste links noch etwas um die Kurve herumgezogen werden. Aber dort hast Du ja möglicherweise die Ortsdurchfahrt im Kopf.
Ich bin gespannt auf die weitere Planung und dann natürlich auch die Realisierung.

Beste Grüße
Lars


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22.03.2025 14:39
avatar  Gilpin
#31 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Hi Ole,

dann übe ich mich mal in minority opinion: mir gefällt Planvariante 1 besser. Sie ist bzgl. Zugang leichter zu realisieren. Bleibt die Sorge, dass der

Zitat
Schachtbahnhof aber ziemlich merkwürdig direkt neben der Strecke nach Auhagen

liegt. Könntest Du nicht Auhagen und Schacht Auhagen vertauschen? Dann hättest Du an der Wand einen relativ schmalen Bahnhof und auf der Anlagenzunge eine von drei Seiten zugängliche Schachtanlage mit ihrer vielleicht noch zu verändernden Gleisentwicklung. Klarer Nachteil: eine etwas kürzere Strecke.

Grundsätzlich ist Deine Lösung mit einem G-förmigen Grundriss eine geglückte Lösung. Danke auch für die Darstellungen im Vollbildmodus.

Schönes Wochenende noch,
Reiner


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22.03.2025 14:52
#32 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Geniale und Planung, Ole. Variante 2 ist derzeit auch mein Favorit. Der Hafen geht wahrscheinlich nur, wenn man die GAB weglässt. Dass Du die darstellen möchtest kann ich sehr gut verstehen.

Grüße

Jörn


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22.03.2025 16:00
#33 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Moin Ole,
mein Favorit wäre Variante 1 mit kleinem Schwenk der Ausfahrt Stadthagen in den Türbereich (oder es kommt ein kleines Loch in den Trockenbau) und der Fiddle Yard verschwindet in den Raum des Zugleiters.
Nur mal schnell Betrieb machen endet dann eben in Stadthagen und bei größeren Sessions wird der Fiddle Yard aufgestellt.
Verbaute Türen, von denen man denkt, Sie werden zu bestimmten Zeiten nicht benötigt, machen sich nach meiner Erfahrung, immer genau dann als verbaut bemerkbar. Daher ist mein Streckenteil fest mit der Tür verbunden. Siehe hier (etwas scrollen).

Mit freundlichen Grüßen aus dem schönen Hamburg
Michael
www.0e-club-hamburg.de

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23.03.2025 14:30
#34 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Moin Ole und alle

ich hab aus den Varianten 1 und 2 mal eine 4 zusammengeschnippelt:



Auhagen und Schacht Auhagen liegen jetzt auf der selben Zunge, getrennt durch eine Kulisse.

Das PAN ist genau so eingeschränkt wie in Variante 2, man muss bei diesem Streckenplan so oder so um den Bahnhof Auhagen herum laufen.

Da für konnte der offene Fiddleyard und Stadthagen Nord erhalten werden.

Einziger offener Punkt wären dann die Gangbreiten, das müsste man dann in einer etwas feineren Planung nochmal überprüfen.

So weit meine ersten Gedanken,

Gruß
Alex


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25.03.2025 15:21 (zuletzt bearbeitet: 25.03.2025 15:21)
#35 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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So wie Alex das vorschlägt war auch meine spontane Idee . Am Fenster kann das Trassenbrett entsprechend schmal sein und Sachsenhagen kann ja auch noch etwas weiter nach "oben" rutschen, dann gibt sogar noch ein wenig Strecke zwischen Sachsenhagen und dem FY

Beste Grüße
Dirk

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28.03.2025 07:20
#36 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Guten Morgen allerseits,

erstmal herzlichen Dank für eure ganzen Antworten und Einschätzungen. Das hilft mir definitiv weiter. Ein paar davon will ich schonmal aufgreifen.

Zitat von hwunderlich im Beitrag #29
Die Variante 1 finde ich weniger glücklich, die Anbindung der Schachtanlage wirkt nicht glaubwürdig.


Zitat von Gilpin im Beitrag #31
Könntest Du nicht Auhagen und Schacht Auhagen vertauschen? Dann hättest Du an der Wand einen relativ schmalen Bahnhof und auf der Anlagenzunge eine von drei Seiten zugängliche Schachtanlage mit ihrer vielleicht noch zu verändernden Gleisentwicklung.


Das wäre natürlich eine Möglichkeit, wenn man den Anschluss zum Schacht hinter dem Bahnhof (also hinter der Kulisse) entlangführt. Dann geht das aber nur, wenn der FY (temporär) im Nebenraum aufgestellt wird, wie von Michael vorgeschlagen, da sonst die Strecke zu kurz wird. Und der Zugang zu den Fenstern wird auch nicht wirklich besser.

Auhagen an der Position wäre nur eine Option, wenn man die Strecke nach Hagenburg weiterdenkt. Aber dann bin ich mit der Aufstellung trotzdem noch nicht glücklich. Ich werde trotzdem nochmal etwas darüber nachdenken.

Zitat von Ferrovia im Beitrag #30
Was ich nicht ganz einschätzen kann, ist die Streckenlänge zwischen Sachsenhagen und dem Abzweig zum Schacht. Steht ein Kohlezug da noch mit dem letzten Wagen auf oder knapp hinter der Ausfahrweiche in Sachsenhagen, wenn der Kohlezug am Abzweig hält.


Ich habe bei allen bisherigen Planungen berücksichtigt, dass zwischen Ausfahrweiche Sachsenhagen und Abzweig zum Bergwerk gute 2,8 m Strecke liegen. Ein Kohlezug wird ca. 165 bis 175 cm lang werden, je nach verwendeten Wagen. Als Abstand zwischen Trapeztafel und Ausfahrweiche habe ich ca. 1 m vorgesehen, damit man im Bahnhof auch rangieren kann, ohne immer über die Trapeztafel ausziehen zu müssen. Da bleibt zwar wirklich wenig Platz zwischen Trapeztafel und haltendem Zug. Aber immerhin könnte er korrekt aus dem Bahnhof ausfahren. Mit etwas optischer Trennung (und seien es ein Haus oder eine kleine Baumgruppe) könnte man da ggf. ein zufrieden stellendes Ergebnis bekommen. So mindesten 30 bis 50 cm mehr Strecke dazwischen hätte ich aber schon ganz gerne.

Da wäre Alex' Vorschlag natürlich eine Option. Nochmal explizit ganz herzlichen Dank dafür!

Zitat von Fischkopp im Beitrag #34
Auhagen und Schacht Auhagen liegen jetzt auf der selben Zunge, getrennt durch eine Kulisse.

(...)

Einziger offener Punkt wären dann die Gangbreiten, das müsste man dann in einer etwas feineren Planung nochmal überprüfen.


Warum bin ich da noch nicht selbst drauf gekommen? Vermutlich, weil ich für den Schacht Auhagen immer eine Bedienung "von Süden", wie in allen meinen Varianten, im Kopf hatte. Das ist mit dem Blick auf das reale Gelände die intuitive Anordnung der Anlagen: An der Straße der Ortsbahnhof, nördlich davon den leichten Hang hoch die Gleisanlagen des Schachtes und dahinter die Gebäude des Bergwerkes. Das mag ich durchaus an meinen Varianten 2 und 3: Man hat genau diesen Blick auch auf der Anlage.

Aber: Das muss nicht zwingend so sein. Man könnte die Gleisanlagen des Schachtes auch nördlich der Gebäude platzieren. Daher werde ich den Vorschlag für Variante 4 mal richtig planen und schauen, ob man mit den Gangbreiten und der nötigen Tiefe beider Seiten der Zunge hinkommt. In diesem Fall wäre das nämlich ein Kompromiss, der wirklich viele Vorteile für nur geringe Abweichungen von meinem Idealbild hätte. Gerade die längere Strecke, der gute Zugang zu den Fenstern und der Verzicht auf ein Klappsegment wären echt nicht von der Hand zu weisen (dennoch Danke an Michael für den Hinweis auf deine Fotostrecke - das ist eine sehr elegante Lösung).

Und bei Variante 4 könnte man vielleicht auch etwas mehr Umfahrgleislänge in Sachsenhagen rausholen. Bei Variante 2 sind das jetzt schon 112 cm, also mehr als meine Mindestforderung. Aber Auhagen hat im Gegensatz dazu sogar fast 150 cm bekommen. Das ließe sich dann noch etwas angleichen.

Ich melde mich auf jeden Fall, wenn ich zum ordentlichen Planen gekommen bin.

Viele Grüße,

Ole



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09.04.2025 20:56
#37 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Guten Abend allerseits,

nachdem eine Menge andere Dinge zuletzt wichtiger waren, kam ich jetzt endlich dazu, nochmal weiter zu planen. Nämlich die oben schon vorgeschlagene Variante 4.

Planvariante 4



Diese Variante setzt den Vorschlag von Alex um, Auhagen und den Schachtbahnhof auf dieselbe Zunge zu setzen. Sie vereint praktisch alle Vorteile und vermeidet fast alle Nachteile der anderen Varianten.

- Die Fenster bleiben fast vollständig zugänglich (ggf. kann man hier auch für einen regelmäßigen Zugang an einer Stelle ein Schwenkteil einbauen, wie bei Michael). Den Bahnhof Sachsenhagen kann man dafür auch noch etwas weiter in Richtung FY verschieben. Zu weit will ich damit aber nicht gehen, damit man bei Mehrpersonenbetrieb bei der Bedienung von Sachsenhagen nicht im Weg steht, während der Schachtbahnhof angefahren wird und jemand um die Zunge herumgehen muss.
- Die Streckenlängen passen. Zwischen Sachsenhagen und FY bleibt sogar noch so viel Strecke, dass ein Zug aus dem FY ausfahren und vor der Trapeztafel halten kann. Zwischen Sachsenhagen und dem Abzweig zum Bergwerk ist momentan 4,1 m Strecke. Zwischen einem Kohlezug, der vor der Abzweigweiche hält, und der Trapeztafel von Sachsenhagen bleiben damit ca. 1,3 m freie Strecke (noch mehr, wenn Sachsenhagen verkürzt wird). Mit einem kleinen Szenen-Trenner (Gebäude oder Vegetation) sollte es gar kein Problem sein, hier die Illusion von Entfernung zu erzeugen.
- Das Rangierdiorama kann eingebaut werden.
- Die Nutzlängen sind großzügig (im wahrsten Sinne). Auhagen hätte 1,5 m Umfahrgleislänge, Sachsenhagen sogar bis zu 2 m. Das würde ich aber noch etwas angleichen und Sachsenhagen etwas einkürzen (der Bahnhof ist derzeit ohnehin nur grob umrissen und wird später noch detailliert geplant). Nur der Schachtbahnhof ist da bislang kürzer gehalten. Das Gelände ist aber auch sehr klein und er wäre so schon beinahe maßstäblich. Etwas mehr Umfahrgleislänge ließe sich aber problemlos noch herausholen. Den Gleisplan können wir später noch diskutieren und optimieren. Ich habe mir etwas dabei gedacht, aber fertig ist der noch nicht.
- Keine Notwendigkeit für Klapp- oder Schwenkteile im Eingangsbereich zum Eisenbahnraum.
- Die Gangbreiten sind alle bei min. 80 cm. Dafür muss aber der eingezeichnete Kaminschacht weg. Das sollte gehen und ich bin dazu schon im Austausch mit unserem Architekten.

Pro
+ Zwä: Fenster sind gut zugänglich. Vor den Fenstern ist die Anlage nur schmal. Herausnehmbare Hintergrundkulisse und verschiebbare Anlagensegmente sind kein Problem.
+ Obl: Bauweise in Segmenten für schrittweise Erweiterung ist einigermaßen gut möglich. Auhagen und Schacht Auhagen wären schon sinnvoll, gemeinsam zu bauen. Aber durch die Trennkulisse macht es auch nichts, wenn man erstmal nur eine Seite fertig baut und die andere vorerst brach liegt. Dann kann ich immer noch überlegen, ob ich erst Sachsenhagen und die Strecke ergänzen oder erst das Bergwerk bauen möchte.
+ Fav: Flachland. Steigungen sind überhaupt nicht nötig.
+ Fav: Verwendung des Rangierdioramas „Stadthagen Nord Umladung“.
+ Bonus: Mehr Strecke als selbst in Variante 3.

Contra
- Fav: Eingeschränktes PAN. Siehe Variante 2.

Insgesamt ist dies bislang mein haushoher Favorit. Einzig die Tiefen der beiden Seiten auf der Anlagenzunge sind etwas knapp bemessen. Sie sind gerade so ausreichend, aber viel Gestaltung des Gleisumfeldes bekommt man da nicht unter. Mit geschickter Feinplanung und ggf. einer kleinen Unterschreitung des 1 m Radius hinter dem Pfosten (wo es nicht so auffällt) lassen sich da sicher noch ein paar Zentimeter rausholen. Damit kann ich sehr gut leben.

Für die Geländegestaltung bleibt dafür an anderen Stellen jede Menge Platz. Die längeren Strecken bieten genug Raum für Gegend und ein paar Ident-Elemente. Wie ihr schon vermutet habt, will ich die Ortsdurchfahrt Sachsenhagen andeuten. Unten links im Plan in der Kurve stelle ich mir die Auebrücke mit dem Gleis im Straßenplanum und dem Schloss Sachsenhagen im Hintergrund vor. Ansonsten wird es auf eine landschaftlich herrlich öde Kombination von Straße, daneben das Gleisbett und ein bisschen Grün oder ein angeschnittenes Feld hinauslaufen.

Was ich mache, um die Einfahrt in den FY zu tarnen, muss ich mir noch überlegen. Da habe ich nicht viel Platz zwischen Gleis und Anlagenkante und kann die Kante nicht allzu weit herausziehen, ohne den Gang zu schmal zu machen. Ein ganzes Gebäude bekomme ich da eher nicht unter – auch wenn sich da das Gebäude der Kanalbau-Verwaltung anbieten würde. Eventuell deute ich die Zufahrt zum Kanalhafen an, bei der das Gleis zum Hafenbahnhof abfällt und die danebenliegende Straße zur Kanalbrücke ansteigt. Dann könnte das Gleis vielleicht hinter dem Widerlager der Brücke im FY verschwinden. Aber das sind schon Überlegungen für später.

Lasst mich gerne wissen, was ihr davon haltet.

Vielen Dank nochmal für eure tollen Vorschläge und Anregungen. Herzliche Grüße,

Ole



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09.04.2025 21:21
#38 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Schuur Ole,

ich finde diese "grobe" Vorplanung absolut gelungen!! Feinjustiert wir das sicherlich eine schöne Anlage, die vorbildnahen Betrieb geradezu fordert.

Das eingeschränkte PAN an der "Grubenanschlussbahn, das hatten weitere "Mitplaner" ja weiter vorne im Strang schon heraus gestellt, kann aus meiner Sicht vernachlässigt werden. Vor der Einfahrt ins Streckengleis muss definitiv gehalten werden um von der Grubenbahn ins Streckengleis einzufahren. Umgekehrt muss nach dem "Abbiegen" zum Schacht la auch die Weiche (wie auch allfällige Flankenschutzeinrichtungen) zum Streckengleis wieder in die Grundstellun gebracht werden.
Da bleibt dann auch genug Zeit, die Anlagenzunge zu in Ruhe zu umrunden. Otto hat an der Grubenanschlussbahn zu diesem Zweck einen "Scheiteltunnel" eingebaut: Der Zug der Grubenbahn wird aus der einen Richtung in den Tunnel gefahren und dort angehalten. Nachdem der Lokführer auf der anderen Anlagenseite angekommen ist, fährt der Zug weiter in Richtung des jeweiligen Zielbahnhofs. Alles so prinzipiell alles gar kein Problem.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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10.04.2025 22:47
#39 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Moin,
wozu benötigst Du eigentlich einen Fiddle Yard? Ich würde den Platz ja viel lieber für einen frei gestalteten Bahnhof Stadthagen nutzen incl. der Umladung. So viele Personenzüge wird es wohl kaum geben, dass die von der Anlage verschwinden müssen, Lokomotiven ebenso. Und für die zu geringe Gleislänge an der Umladung könnte man darunter doch einen Abstellplatz für Güterwagen vorsehen. Entweder man nimmt die dann bei der Zustellung einzeln von Hand herunter und setzt diese in die Abstellanlage oder man baut ein austauschbares Gleis um einige Wagen zusammen abzustellen. Ich glaube das würde nicht nur der Gestaltung gut tun sondern auch den Spaß beim Modellbahnbetrieb fördern.

Mit freundlichen Grüßen aus dem schönen Hamburg
Michael
www.0e-club-hamburg.de

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11.04.2025 23:21
#40 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Hallo zusammen,

Zitat von 0eclubhh im Beitrag #39
Moin,
wozu benötigst Du eigentlich einen Fiddle Yard? Ich würde den Platz ja viel lieber für einen frei gestalteten Bahnhof Stadthagen nutzen incl. der Umladung.


Klar, so eine Schmalspurbahn ist oft eine Insellösung. Da kann man dann auch einfach alle Bahnhöfe ausgestalten. Immerhin hat man dann mehr Modellbahn auf dem vorhandenen Platz untergebracht.

In meinem Fall wäre das auch sinnvoll, wenn ich die Schaumburger Kleinbahn vor der Bergwerkseröffnung darstellen wollte. Da war das Ganze nämlich eine klassisch lineare Strecke zwischen Auhagen und Stadthagen. Man könnte dann Züge von Auhagen über Sachsenhagen nach Stadthagen fahren und umgekehrt. Für Personenzüge ist das völlig problemlos machbar. Die restlichen Zwischenhalte fallen einfach aus. Aber bei den Güterzügen müsste man auf alle Binnenverkehre weglassen, die einen der nicht dargestellten Bahnhöfe betreffen. Beispiel: Getreide von Auhagen zur Mühle in Hülshagen / Niedernholz. Dieser Verkehr findet dann schlicht nicht statt, wenn der Empfänger nicht vorhanden ist.

Mit meinen Kohlebergwerken kommt noch dazu, dass die Kohlezüge Stadthagen überhaupt nicht anfahren. Die verkehren nur zwischen Schacht Auhagen, Schacht Lüdersfeld und Hafen Sachsenhagen. Dafür (und für weitere Aufgaben) brauche ich den Fiddle Yard. Der FY ist nicht nur der Bahnhof Stadthagen Nord. Er ist der gesamte Rest der Strecke. Er ist der Hafen Sachsenhagen, der Schachtbahnhof Lüdersfeld, Niedernholz, Hülshagen inkl. Mühle, Lauenhagen, Nordsehl und eben Stadthagen Nord. Wenn jetzt vom Schachtbahnhof Auhagen ein Zug mit Rohkohle zur Kohlenwäsche in Lüdersfeld fährt, dann brauche ich den FY als Schachtbahnhof Lüdersfeld. Wenn der Leerzug in Gegenrichtung von Sachsenhagen Hafen zum Schacht Auhagen fährt, dann brauche ich den FY als Sachsenhagen Hafen. Und wenn ein Zug von Lüdersfeld zur Kohleverladung in Sachsenhagen Hafen fahren soll, passiert gar nichts, weil alles außerhalb der Anlage stattfindet. Mit Stadthagen Nord als ausgestaltetem Bahnhof gibt es dieses Außerhalb aber nicht und die Fahrt kann nicht abgebildet werden. Das gleiche gilt für weitere Verkehre, die nicht Stadthagen als Start oder Ziel haben.

Eine kleine Überlegung ist, irgendwann ggf. den Fiddle in den Nebenraum auszulagern und noch Sachsenhagen Hafen ausgestaltet darzustellen, wo in Variante 4 der FY ist. Aber ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich bei meiner glazialen Baugeschwindigkeit jemals so weit komme. Und es würde bedeuten, dass der FY im Regal oder als "fliegender Aufbau" im Nebenraum untergebracht würde. Ersteres blockiert wieder eine Tür und letzteres ist mir zu umständlich. Deshalb werde ich das erstmal nicht konkret vorsehen. Aber fals ich mal an den Punkt komme, dass der Platz verfügbar ist, wäre das eine Option.

Danke aber auf jeden Fall für die Anregung. Ich hoffe, meine Überlegungen dazu sind einigermaßen nachvollziehbar.

Viele Grüße,

Ole



Die Schaumburger Kleinbahn
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13.04.2025 21:58 (zuletzt bearbeitet: 13.04.2025 22:09)
#41 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Hallo allerseits,

wo wir weiter oben schon mehrfach von der Grubenanschlussbahn zum Schacht Auhagen gesprochen haben, will ich darauf nochmal etwas genauer eingehen und besprechen, wie ich mir den Betrieb dort vorstelle. Ihr seid hiermit herzlich eingeladen, mir zu sagen, dass ich mit irgendetwas falsch liege, mich zu korrigieren und Gegenvorschläge zu machen, wenn ihr es besser wisst.

Beginnen wir mit dem Abzweig von der Strecke.

Zitat von hwunderlich im Beitrag #38
Vor der Einfahrt ins Streckengleis muss definitiv gehalten werden um von der Grubenbahn ins Streckengleis einzufahren. Umgekehrt muss nach dem "Abbiegen" zum Schacht ja auch die Weiche (wie auch allfällige Flankenschutzeinrichtungen) zum Streckengleis wieder in die Grundstellung gebracht werden.


Dass dort Flankenschutz notwendig ist, war mir natürlich klar. Ich denke mir, dass in den 1950er Jahren beim Neubau so einer Anschlussbahn vermutlich eine Schutzweiche eingebaut worden wäre. Gerade, weil zum Grubenbahnhof die Strecke auf gut 2 km Länge leicht ansteigt (max. 1% Neigung). Gegen versehentlich abrollende Wagen muss dann also schon eine vernünftige Sicherung da sein. Selbst bei einer schmalspurigen Kleinbahn, auf der max. 40 km/h gefahren werden. Oder seht ihr das anders?

Das habe ich mal in den Plan eingezeichnet und gleichzeitig den Grubenbahnhof etwas modifiziert, um mehr Umfahrgleislänge herauszuholen. Auch wenn mir rein optisch die Version aus der Gesamtübersicht weiter oben besser gefällt. Der gewünschte Betrieb ist in beiden Versionen möglich (mit einer entsprechenden Verlängerung von Gleis 3 in der Version weiter oben).



Im Grubenbahnhof gibt es ausschließlich Güterverkehr. Der Bahnhof Auhagen ist wenige hundert Meter entfernt und die Bergleute können von dort aus zu Fuß zur Grube gehen. Personenzüge verkehren also nie auf der Anschlussbahn. Es verkehren Kohlezüge sowie Übergaben für alle weiteren Materialien.

Die Anordnung der Gleise und ihre Funktionen orientieren sich an der realen Aufteilung der Schachtanlagen, welche als Halbrelief vor der Trennkulisse dargestellt werden sollen. Von links nach rechts sind das: Schmiede und Materiallager, Kühlturm, Schachthalle und Maschinenhaus, Förderturm und Verladeanlagen (im Original begann hier die Seilbahn nach Lüdersfeld - bei mir wird auf die Kleinbahn verladen).

- Gleis 1 ist das Hauptgleis. Alle Züge fahren hier ein. Kohleleerzüge müssen bis in Gleis 1a vorziehen, um die Verladeanlagen zu bedienen (ein Kohlezug passt vollständig zwischen den Prellbock von Gleis 1a und die Abzweigweiche zu Gleis 5 und 6).
- Gleis 5 ist das Aufstellgleis für leere Kohlewagen. Ein eingefahrener Leerzug drückt die hintere Hälfte der Wagen hier hinein und stellt sie dort ab. Die vordere Hälfte wird wieder in Gleis 1 vorgezogen.
- Die so vorgezogenen restlichen Leerwagen werden dann in Gleis 6 geschoben. Hier befinden sich die Verladeanlagen. Kohle wird von oben in die O-Wagen geschüttet. Dafür müssen die Wagen nach und nach unter den Schütttrichter gezogen werden. Das macht aber nicht die Streckenlok. Die zieht erstmal in Gleis 1 zurück.
- Die nun wagenlose Lok holt sich aus Gleis 3 die dort aufgestellten beladenen Kohlewagen. Das Gleis hat genau diesen Zweck. Es ist ausschließlich als Aufstellgleis für abzufahrende Wagen gedacht. Gegen versehentliches Abrollen der dort stehenden Wagen ist eine Gleissperre vorgesehen. Der nun abfahrbereite Kohlezug kann wieder zur Anschlussweiche zurückfahren und auf die Strecke Richtung Sachsenhagen verschwinden (natürlich erst nach Freigabe durch die Zugleitung).
- Sobald der Zug abgefahren ist, kann die Kleinlok des Grubenbahnhofes aus ihrem Schuppen von Gleis 2a kommen und sich darum kümmern, die Leerwagen in Gleis 6 einen nach dem anderen unter den Schütttrichter zu ziehen. Wenn alle beladen sind, werden sie in Gleis 1 gezogen, über Gleis 2 umfahren und dann auf Gleis 3 abgestellt.
- Dann holt sich die Kleinlok die Wagen aus Gleis 5 und wiederholt das Spiel mit dieser Zughälfte. Danach wird der nun vollständig beladene Kohlezug auf Gleis 3 wieder zusammengefügt und steht für die Abfahrt bereit. Die Kleinlok zieht sich auf Gleis 2a zurück und wir haben die Ausgangssituation wieder für den nächsten ankommenden Leerzug hergestellt.

Bleibt noch Gleis 4. Dieses ist angrenzend an die Schmiede und das Materiallager. Hier werden alle sonstigen Wagen zugestellt, die per Übergabe zum Grubenbahnhof gelangen (Baumaterial, Betriebsstoffe, Grubenholz, ...). Sie kommen per Nahgüterzug normalerweise in Auhagen an. Die Übergabe zieht dann zur Abzweigweiche und wird zum Grubenbahnhof geschoben. Die Zustellung der Wagen auf Gleis 4 und die Abholung ggf. dort wartender Wagen sind dann sehr einfach möglich. Sollte eine Übergabe stattdessen von Sachsenhagen kommen, würde sie bis zum Grubenbahnhof gezogen und die Lok müsste vor der Bedienung von Gleis 4 erst über Gleis 2 umfahren. Auch hier rangiert die Streckenlok die Wagen und die Kleinlok bleibt so lange in ihrem Schuppen. Gleis 4 ist ebenfalls mit einer Gleissperre gesichert, weil Wagen von hier aus direkt auf die Strecke oder gegen Rangiereinheiten abrollen könnten.

Dass die Streckenloks hier viele Rangieraufgaben übernehmen, liegt schlicht daran, dass weder in der Realität noch in meiner Planung besonders viel Platz für richtige Übergabegleise vorhanden ist. Und ich denke mir, dass die Schaumburger Kleinbahn für den Betrieb hier verantwortlich sein dürfte. Die Kleinlok darf nur aktiv werden, wenn keine andere Lok im Grubenbahnhof unterwegs ist. Zur Freigabe der Einfahrt in den Bahnhof ist dann sicherzustellen, dass die Kleinlok auf Gleis 2a steht, um niemanden zu behindern.

Und jetzt sind die Profis unter euch gefragt: Haltet ihr diese Abläufe und Regeln für realistisch und sinnvoll? Oder würdet ihr es anders machen? Sind die Sicherungsanlagen richtig angeordnet? Brauche ich für die Gleise 5 und 6 auch noch Gleissperren? Habe ich vielleicht sonst noch etwas Wichtiges übersehen?

Ich freue mich wie immer über eure Kommentare und Anregungen.

Viele Grüße,

Ole



Die Schaumburger Kleinbahn
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14.04.2025 00:54
#42 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Moin Ole,

mir kommt der ganze Rangiervorgang ehrlichgesagt etwas zu aufwendig vor, dafür daß man das mehrmal täglich machen muss. Ich würde behaupten, daß man das bei einem Nachkriegs-Neubau schon deutlich moderner gelöst hätte.

Als Beispiel mit ähnlichen Parametern (Verladung von Bodenschätzen, Schmalspur, gebaut in den 50ern) eignet sich glaube ich sehr gut die Grube Ottilie (mit Bild) in Braunfels.

Zu einer Lösung ähnlich deiner zwang die Geographie am Bahnhof Brenk der Brohltalbahn.

Auch als Inspiration geeignet sein könnte die Lauterberger Barytbahn mit den Gruben "Hoher Trost" und "Wolkenhügel", umfassend dokumentiert von our's truly OOK.

Vielleicht ergibt sich ja eine glaubwürdige Mischung aus diesen Anlagen.

Gruß
Alex


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14.04.2025 04:43 (zuletzt bearbeitet: 14.04.2025 05:16)
#43 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Moin,

ich gebe Alex Einwänden statt. Das von Dir beschriebene Prozedere erinnert mich an Oberschulenberg auf meiner Nordharz-Eisenbahn. Da wurden allerdings Metallerze verladen, bei Massengütern wie Kohle wäre das zu umständlich gewesen.

Die Rangierbewegungen durch die Kleinbahnlok hätte man auf ein Minimum reduziert: Einfahrt, Abkuppeln, Vorziehen & Umfahren, Ankuppeln Vollzug und wieder raus auf die Strecke. Das Teilen hätte man sich samt Gleis 6 geknickt und die Beladung zu Beginn von Gleis 5 mittels Diesel-Kleinlok oder Spill durchgeführt: Gleis 5 muss dazu genauso lang sein Gleis 1 + 1a. Für noch mehr Optimierungen hätte man das Vollwagengleis parallel zu Gleis 1 angelegt und ausschließlich mit Spill rangiert. Das ging deutlich sparsamer, materialschonender und feinfühliger wie mit ner Kleinlok.

Grüße

Jörn


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14.04.2025 11:36
#44 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Nachtrag: zum Kohlentransport könnte auch eine Garnitur von Jaffas NWE-Kübelwagen ( https://www.jaffas-moba-shop.de/shop-1-4...üterwagen/ ) zum Einsatz kommen. Einfach im Hafen anschlagen, über den Kahn schwenken und entleeren.

Grüße

Jörn


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Gestern 10:11
#45 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Guten Morgen zusammen,

erstmal herzlichen Dank für eure Antworten und Einschätzungen. Ich fasse mal zusammen:

1. Die Teilung des Zuges zur Beladung erscheint euch zu aufwändig. So etwas hätte man vermieden, wenn irgend möglich.
2. Wenn möglich wäre eine Spillanlage einer Kleinlok vorzuziehen.

Ich kann diese Punkte vollkommen nachvollziehen und es gibt genügend reale Beispiele für diese Prinzipien. Alex hat ja dankenswerterweise ein paar davon aufgeführt.

Bevor ich darauf weiter zu sprechen komme, will ich euch aber noch einen kleinen Endruck davon geben, was in meine Überlegungen mit einfließt. Zur Übersicht verlinke ich euch ein Bild der realen Schachtanlagen, was man auf der alten Webseite des Bergbau-Heimatmuseums Lindhorst finden kann. Die Gleisanlagen in meiner Planungsversion 4 liegen im Bereich der Zuwegung im Vordergrund unten links (die Strecke Richtung Sachsenhagen führt nach rechts unten weg). Sie würden sich sinnvollerweise über die gesamte Länge des Areals ziehen, da man die Länge (und mehr braucht). Das gesamte Gelände ist nämlich nur ca. 250 m lang. Deshalb bin ich auch auf die Idee mit der Zugteilung gekommen, da ich im Konzeptions-Strang für den Vollbetrieb der Anlage auf Zuglängen von 130 bis 180 m gekommen bin (der Vollbetrieb ist nie realisiert worden, aber man hätte natürlich die Anlagen dafür ausgelegt). So einen Zug bekommt man nur unter, wenn man die Gleise über das Gelände hinaus legt und ihn ggf. zur Beladung teilt. Letzteres will man vermeiden (auch wenn es auf der Modellbahn für erfreuliche Mehrarbeit sorgt und ich deshalb eigentlich diesen Umstand sehr begrüße ), für Ersteres gibt es verschiedene Varianten, für die Alex' Beispiele eine gute Grundlage bilden.

Zitat von Fischkopp im Beitrag #42
Grube Ottilie (mit Bild) in Braunfels.
Bahnhof Brenk der Brohltalbahn.
Lauterberger Barytbahn mit den Gruben "Hoher Trost" und "Wolkenhügel".


Die Gruben Ottilie und Hoher Trost haben durchgehende Gleise unter der Verladung, so dass ein Zug direkt dorthin gezogen oder geschoben werden kann. Das geht in Auhagen natürlich auch, wenn man das Ladegleis direkt aus Anschlusstrecke ausführt und dann am Ende der Schachtanlagen die Gleise wieder in einem Ausziehgleis vereint. Die Gleislänge müsste so bemessen sein, dass man den gesamten Zug per Spillanlage zur Beladung verschieben kann, also knapp die doppelte Zuglänge. Außerdem bräuchte man vermutlich zwei Verladegleise, damit ein Gleis für den Leerzug noch frei ist, wenn ein beladener Zug auf die Abholung wartet. Dann müsste die Streckenlok bei der Anfahrt unter der Verladeanlage durchfahren. Macht man das in der Realität so? Oder wäre das ein Sicherheitsproblem?

Wolkenhügel hat die interessante Nutzung der Schwerkraft zum Rangieren. Das kann man aber auch mit einer Spillanlage machen. Man braucht hier nur ein Ladegleis. Die Umfahrgleise und das Ladegleis liegen hintereinander und nehmen damit die doppelte Zuglänge zzgl. Weichenverbindung ein. Für Auhagen ist diese Konfiguration eher nicht sinnvoll, es sei denn, man würde die ganze Anlage spiegeln, da die Verladung am Anfang der Anlagen liegt (von der Einfahrt in den Schachtbahnhof gesehen).

Brenk hat in der Tat sehr ähnliche Anlagen, wie ich sie geplant habe. Das ist reiner Zufall. Laut der Beschreibung bei Drehscheibe Online geht die Beladung hier so schnell, dass die Spillanlage (die es mal gab) scheinbar nicht (mehr) benötigt wird. Die Streckenloks bleiben vor Ort und fahren mit den beladenen Wagen direkt wieder zurück. Die zwei Ladegleise vor dem Umbau Ende der 1990er sprechen aber dafür, dass man auch einfach einen Leerzug abstellen und bereits beladene wartende Wagen direkt mitnehmen konnte. Jedenfalls, sofern die Ladegleise für eine gesamte Zuglänge ausgereicht haben - wovon ich ausgehe. Den vollen Zug muss man aber nochmal umfahren, bevor man mit ihm auf die Strecke geht. Aber man muss keine Züge teilen.

Was heißt das jetzt für meine Planung?

Die Variante Ottilie und Hoher Trost ist schwierig auf der Anlage unterzubringen. Die Verladeanlagen müssten in der Mitte der langen Ladegleise stehen. Damit würde sich die Anlage weit in die Kurve hineinziehen und es bleibt keine Strecke mehr zwischen Abzweigweiche der Grubenanschlussbahn und dem Grubenbahnhof. Ein Zug, der den Abzweig passiert und hinter der Weiche stehen bleiben muss, steht bereits im Grubenbahnhof. Kann man notfalls so machen. Es gefällt mir aber nicht, da man dann schon sicherstellen muss, dass die Fahrstraße auf das freie Ladegleis bereits eingerichtet ist, bevor man die Anlagenzunge umrundet hat. Das macht mir den sicheren Betriebsablauf kaputt.

Wolkenhügel passt aus den oben geschilderten Punkten nicht so richtig, auch wenn ich die Einfachheit mit nur einem Ladegleis dort sympathisch finde. Außerdem wird mir diese Konfiguration zu lang.

Brenk passt ganz gut zu meinen ursprünglichen Plänen. Eigentlich haben wir dann einfach nur eine Verlängerung der beiden Stumpfgleise und die Nutzung beider Gleise zur Beladung. Das könnte machbar sein. Dann kann auch das Aufstellgleis für den vollen Zug entfallen. Ich habe nämlich bisher keine schöne Möglichkeit gefunden, dieses Gleis gut für den Verschub per Spillanlage anzuordnen. Und ich hätte gerne das Ladegleis für alle anderen Güter weiterhin angrenzend an die Schmiede.

Mit einer zweigleisigen Verladung wäre es aber nötig, irgendeine angebaute Verladeanlage an die originale Schachthalle anzuschließen. In meiner Planung oben hatte ich überlegt, das Ladegleis einfach direkt unter die ohnehin aufgeständerte Halle zu führen. Beide Gleise bekomme ich da aber nicht drunter, da die Gebäude noch weiterhin in einer Flucht stehen sollen. Und dann wird auch eine Verlängerung der Ladegleise auf die volle Zuglänge schwierig. Hierzu werde ich noch ein bisschen in mich gehen müssen, wie das aussehen könnte. Ob ich dann trotzdem noch eine Kleinlok einsetze oder eine funktionsfähige Spillanlage baue (in 1:45 geht das ja durchaus), muss ich auch mal weiter überlegen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Aus Modellbahnsicht finde ich die Zugteilung eigentlich ausgesprochen attraktiv, um mit den Kohlezügen im Grubenbahnhof etwas mehr Spaß zu haben. Ich kann eure Bedenken dazu aber natürlich nachvollziehen. Die Lösung Brenk ist nah dran an meiner und hat zumidest noch eine Umfahrung des Zuges durch die Streckenlok im Programm. Die anderen kämen vielleicht in der Realität noch eher in Frage, aber ich bekomme sie nicht vernünftig auf die Anlage. Jedenfalls fällt mir dafür gerade keine Lösung ein. Ich werde mir dazu weiter Gedanken machen und euch daran teilhaben lassen.

Und zum Schluss:

Zitat von Silbergräber im Beitrag #44
Nachtrag: zum Kohlentransport könnte auch eine Garnitur von Jaffas NWE-Kübelwagen ( https://www.jaffas-moba-shop.de/shop-1-4...üterwagen/ ) zum Einsatz kommen. Einfach im Hafen anschlagen, über den Kahn schwenken und entleeren.


Eine interessante Idee. Ich hatte bisher O-Wagen mit Spitzboden/Eselsrücken als einfache Selbstentlader im Kopf. Diese Kübel (oder etwas Ähnliches) würden dem Ganzen einen moderneren Eindruck verschaffen. Bleibt nur die Frage, ob diese Lösung auch die Transportmengen bewältigen kann. Das muss ich mal durchrechnen.

Vielen Dank auf jeden Fall nochmal für eure Anregungen. Ich wünsche euch schöne Feiertage und grüße herzlich,

Ole



Die Schaumburger Kleinbahn
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Gestern 10:43
#46 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Moin,

Zitat von freelancer im Beitrag #45
So einen Zug bekommt man nur unter, wenn man die Gleise über das Gelände hinaus legt und ihn ggf. zur Beladung teilt.

Nein. Der Verladebunker ist direkt an der Einfahrt, und das Ausziehgleis, welches man benötigt, verläuft parallel zum Streckengleis. So benötigt man nur etwas mehr Fläche bereits genutzter Grundstücke und muss keine neuen Grundstücke in Beschlag nehmen.

Eselsrücken-Wagen sind hier Fehl am Platz, da sie einen Tiefbunker erfordern, wie er im Kraftwerk, aber nicht im Hafen anzutreffen ist. Dann schon eher O-Wagen mit eisernem Aufbau, damit man sie mit Baggerschaufel am Kran ausbaggern kann. Und weil das eben zu lange dauert, hat Ruhrkohle fast bis zum Schluss auf kranbare Kübel gesetzt. Zumal dabei der Abrieb der Kohle und der unerwünschte Staubanteil minimiert wurde.

Grüße

Jörn


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Gestern 12:55
#47 RE: Anlagenplanung zur Schaumburger Kleinbahn - jetzt geht's zur Sache
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Schuur Ole,
schuur ihr Jonge,

Zitat von freelancer im Beitrag #45
So einen Zug bekommt man nur unter, wenn man die Gleise über das Gelände hinaus legt und ihn ggf. zur Beladung teilt. Letzteres will man vermeiden (auch wenn es auf der Modellbahn für erfreuliche Mehrarbeit sorgt und ich deshalb eigentlich diesen Umstand sehr begrüße ), für Ersteres gibt es verschiedene Varianten, für die Alex' Beispiele eine gute Grundlage bilden.


Gerade das wollen wir doch beim Modellbahnbetrieb erreichen: Höhere Komplexität, auch durch hohe Rangiererfordernis! .

Für den Mehrspielerbetrieb kann man ja durchaus die Aufgaben dahingehend verteilen, dass icm Schachtbahnhof bis auf die Zu- und Abfuhr der Wagen alle anderen Rangiervorgänge mit der Lok der Grubenanschlussbahn durchgeführt werden. Bei der BAE sind die Dienste durchaus beliebt, die Züge von Oderteich auf die Grubenanschlussbahn beinhalten.

Das "alte" blaue Buch setze ich (frecherweise ) als bekannt voraus. In diesem Grundlagenwerk hat Otto die fiktive "Pyritbahn" beschrieben, mit allen Zwängen beim Beladen der Leerwagen und Rangiergeschäften im zugehörigen Anschlussbahnhof. Letztlich setzen auch meine Planungen zum "Wilden Projekt" Das "Wilden-Projekt" => Freien Grunder Eisenbahn (4) ab #78 hier auf.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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