Vorstellung Bocklbahn

23.03.2009 19:58
#1 Vorstellung Bocklbahn
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Hallo miteinander,

auch ich möchte mich gerne vorstellen. Etwa Mitte Januar 09 bin ich über die Links der Lokalbahn-Reminiszenzen von Thomas Englich beim hochinteressanten ebook von OOK gelandet und nun auch im Forum. Ich bin Jahrgang 1970 und komme aus dem Nordosten Bayerns, der Oberpfalz. Ursprünglich komme ich aus Windischeschenbach und wohne nun zusammen mit meiner Lebenspartnerin und unseren 8jährigen Sohn in Mantel, beide Orte liegen in der Nähe von Weiden (bekannt als Dampflok-Hochburg in den 70ern und dem Wagonbauwerk PFA).

Den Eisenbahnvirus kenne ich eigentlich schon seit meinen frühesten Kindheit, da wir wir oft an der Bahnstrecke Weiden-Hof spatzieren waren und mir mein Vater im Bewußtsein, dass dies die letzten Dampfloks sind immer alles erklärte. So kann ich mich trotz des Vorschulalters noch gut an die eine oder andere Hofer 01 oder Weidener 44 erinnern.

Später im Alter von etwa 12-13 Jahren verschlug es mich immer wieder an die Nebenstrecke (Weiden)-Neustadt/Waldnaab-Eslarn (hierzu gibt es ja einige Beiträge im Drehscheiben-Forum). Ich hatte in Floß einen Freund und dessen Vater war Fahrdienstleiter am Flosser Bahnhof. Wir durften im kleinen Stellwerk die Weichen und Signale stellen, Frachtzettel stempeln und in den stundenlangen Zugpausen auch mal die Weichen schmieren. Höhepunkt war die mehrmalige Mitfahrt auf dem Führerstand der V100 zwischen Floß und Vohenstrauß (mit Rangieraufenthalt) oder auch zwischen Floß und Neustadt. Leider gibt es davon keine Fotos. Aus diesem Ganzen lässt sich sicherlich leicht meine "Programmierung" erahnen.

Modellbahntechnisch begleitete mich eine Märklin-Anlage, klassisches Oval, später zweigleisig, mit Abstellgleis und noch später einen zweiständigen Lokschuppen. Aus heutiger Sicht wird mir klar, dass ich immer schon gerne Wagons verschoben habe. In Ermangelung von Betriebsstellen auf der kleinen Rechteckplatte wurden die Wagons schon mal neben der Strecke in die Wiese gestellt. Neben diesen spielbahnerischen Umständen hat mich am meisten der Bocksprung der Märklin-Loks gestört: Den Wagon schön ins Abstellgleis zur Faller-Fabrik geschoben, kurzes Umschalten und die Rangierabteilung fand sich samt abgesprengten Prellbock weiter hinten in der Wiese...

Nach einer typischen Ruhephase, so etwa zwischen 15 und 24 fand ich mich 1994 wieder bei den neugegründeten Modelleisenbahnfreunden in Windischeschenbach. Ich kam auf die Baugröße N und begann zusammen mit neuen, im Verein erworbenen Wissen den Bahnhof Floß nachzubauen, natürlich als Oval, auf einer Grundplatte von 200 x 50 cm. Diese Phase dauerte etwa 3 Jahre, dann wechselte ich wieder nach H0, blieb aber beim Gleichstromsystem. In N-Spur ruckelten mir die kleine Fahrzeuge beim Rangieren zuviel.

2000 baute ich ein L-Förmige Anlage (2 offene Kehrschleifen übereinander, in der unteren 2 Schattenbahnhöfe in Reihe, auf der oberen ein kleiner Landbahnhof, das Ganze über einen zweigleisigen Wendel verbunden). Seit dem 2. Umzug mit der Bahn (mittlerweile sind es 3 und der 4. innerhalb des Hauses steht an) zweigt auf freier Strecke (ähnlich dem Block Schlömen in der Nähe von Neuenmarkt/Wirsberg nach Bischofsgrün im Fichtelgebirge) eine Nebenbahn ab. Innerhalb des Wendels liegt der Anst. Sägewerk und nach ein wenig Nebenstrecke endet das Ganze in einen kleinen Endbahnhof, wie es sie früher zuhauf gab (mehr dazu mal anderswo mit Bildern, Gleisplan...) der Interessiert kann sich vorab ja mal in der http://www.eisenbahnecke.de die N-Anlage und die H0-Anlage anschauen, auch wenn die Infos veraltet sind, da vor dem 3. Umzug.
Ja, es gäbe soviel zu erzählen. Es soll hier bei der Vorstellung mal genug sein. Aktuell ruhen die Bauarbeiten zuhause, da ich zusammen mit meinen Kollegen vom Modellbahnverein zur Zeit eine kleine Modul-Anlage der Nebenstrecke Reuth - Erbendorf-Nord baue. Hier habe ich eher gezwungenermaßen mit dem Gebäudeselbstbau angefangen und mittlerweile Spaß daran gefunden. Es ist auch eine Point-to-Point-Strecke, obwohl ich bei der Planung die OOK-Philosophie noch gar nicht kannte (Das Projekt ist auch in der eisenbahnecke.de zu finden). Hier schließt sich der Kreis meiner nun doch etwas länger gewordenen Ausführungen, denn über die Veröffentlichungen in der eisenbahnecke kam Thomas Englich auf mich zu (und hat ja auch den Bahnhof Erbendorf-Nord auf seiner HP "verarbeitet") und ich schließlich bin ich darüber hier gelandet.

Ich danke OOK für seine Ausführungen und die viele Arbeit die er sich hier macht. Momentan bin ich ehrlich gesagt etwas ratlos geworden, da auch ich ja den Kreisverkehr gewohnt bin und nun vor dem 4. Umzug meiner Bahn überlege, ob ich nicht den L-Förmigen Teil meiner Bahn aufgebe (da teilweise auch schlecht zugänglich) und auf einen Point-to-Point betrieb wechsle. Auch habe ich schon über Schmalspur nachgedacht (Michi Sterna's Seite hat es mir sehr angetan). Wahrscheinlich wird es aber bei einer Regelspur-Nebenbahn a la der Eslarner Strecke bleiben da mein Herz auch am ehemaligen Flosser Bahnhof hängt und ich einen komoden Fuhrpark vorbildgerechter Fahrzeuge habe. Ich will demnächst mal eine Skizze meiner Überlegungen "nach OOK" hier zur Diskussion einstellen.

In der nächsten Zeit will ich einmal die vielen Beiträge im Forum lesen, in der Hoffnung mir über meinen künftigen Weg als Modellbahner wieder klarer zu werden und zum Einen oder anderen Thema sicherlich meinen Senf dazu geben. Schöne Grüße an alle hier und bis denmächst.


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23.03.2009 22:21
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#2 RE: Vorstellung Bocklbahn
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OOK

Zitat von Bocklbahn
... obwohl ich bei der Planung die OOK-Philosophie noch gar nicht kannte

Hallo Bocklbahn, also point-to-point habe ich genausowenig erfunden wir lineares Design etc. Ich fühle mich halt nur berufen, diese Ideen hierzulande in strukturierer Form zu verbreiten, damit mehr Menschen sie kennen lernen.
Viel hast du geschrieben, alles spannend. Aber erstmal willkommen im Forum!

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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27.03.2009 10:46
#3 RE: Vorstellung Bocklbahn
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Zitat von Bocklbahn
Ich danke OOK für seine Ausführungen und die viele Arbeit die er sich hier macht. Momentan bin ich ehrlich gesagt etwas ratlos geworden, da auch ich ja den Kreisverkehr gewohnt bin und nun vor dem 4. Umzug meiner Bahn überlege, ob ich nicht den L-Förmigen Teil meiner Bahn aufgebe (da teilweise auch schlecht zugänglich) und auf einen Point-to-Point betrieb wechsle.
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass du, wenn du einmal hier gelandet bist, beim Kreisverkehr bleibst. Da kann man nicht mehr zurück.

Zitat von Bocklbahn
Auch habe ich schon über Schmalspur nachgedacht (Michi Sterna's Seite hat es mir sehr angetan). Wahrscheinlich wird es aber bei einer Regelspur-Nebenbahn a la der Eslarner Strecke bleiben da mein Herz auch am ehemaligen Flosser Bahnhof hängt und ich einen komoden Fuhrpark vorbildgerechter Fahrzeuge habe.
Also, Schmalspur ist ein besonderes Ding. Das kann man oder sollte man zumindest nicht machen, weil man da mehr Bahn in den Raum kriegt, sondern nur, wenn das Herz wirklich für die Schmalspur schlägt.
Wen du schon eine Leib- und Magenbahn hast, sei froh. Und die Fahrzeuge hast du auch schon. Da kann es ja nur noch darum gehen, einen Gleisplan zu entwickeln, der diese Bahnlinie auch funktional zeigt. Was da abgegangen ist.
Meint

Der Eisenhans


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27.03.2009 20:41
#4 RE: Vorstellung Bocklbahn
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Hallo Eisenhans,

stimme voll und ganz zu. Im Point-to-Point Betrieb versuche ich mich jetzt schon, da die "Fahrmöglichkeiten" es erlauben. Die Anlage könnte somit sogar einfacher gestaltet werden. Da die Begeisterung für die reine Nebenbahn die anderen Zweifel so gut wie besiegt hat, kommen meine Hauptbahngarnituren wohl in die Vitrine.

Schmalspurig gab es in meiner Gegend früher auch ein paar Industriebahnen, die auch einen starken Reiz auf mich ausüben. Eine davon, das "Friedenfelser Bockerl" war auch als Regelspur geplant, wurde aus kostengründen dann aber in 600 mm mit Dampfbetrieb gebaut (daher auch mein Gedankengang mit der Schmalspur).

Einen direkten 1:1 Nachbau meiner Hausstrecke strebe ich jetzt nicht (mehr) unbedingt an. Da habe ich mich mit dem Bauprojekt in Erbendorf Nord genügend ausgetobt. Vielmehr spiele ich mit den Gedanken, so wie OOK seine BAE zwar an realen Orten angelehnt hat und die in natura nicht existente Bahn hineinkomponiert hat, die nicht ausgeführte Regelspurstrecke nach Friedenfels zu projektieren. Der Fahrzeugeinsatz wäre identisch zur Eslarner Strecke, die Betriebsanschlüsse auf der Friedenfelser Linie aber enger beieinander und vielschichtiger (Brauerei, Sägewerk, Steinmetzbetrieb, Landhandel).

Habe in den letzten Tagen jede Menge interessantes hier gelesen, so dass ich wohl bald mal einen ersten Plan meiner Idee anfertige und hier im entprechenden Kapitel einstellen möchte.

Robert


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28.03.2009 17:50
#5 RE: Vorstellung Bocklbahn
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Zitat von Bocklbahn
Vielmehr spiele ich mit den Gedanken, so wie OOK seine BAE zwar an realen Orten angelehnt hat und die in natura nicht existente Bahn hineinkomponiert hat, die nicht ausgeführte Regelspurstrecke nach Friedenfels zu projektieren. Der Fahrzeugeinsatz wäre identisch zur Eslarner Strecke, die Betriebsanschlüsse auf der Friedenfelser Linie aber enger beieinander und vielschichtiger (Brauerei, Sägewerk, Steinmetzbetrieb, Landhandel).

Hört sich an wie das ideale vorbild für eine betriebsintensive Modellbahn. Bin gespannt. meint

Der Eisenhans


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28.03.2009 17:56
avatar  OOK
#6 RE: Vorstellung Bocklbahn
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OOK

Für den Vorstellungs-Fred reicht dies, denke ich. bitte inhaltlich in den entsprechenden Unterforen weiter diskutieren. Danke.

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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