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Zugspeicher/Fiddle Yard bei Gartenbahnanlagen
#1 Zugspeicher/Fiddle Yard bei Gartenbahnanlagen
Hallo zusammen,
in diesem Thread Gartenbahn Anlagen: was ist anders? wurden von @fridoo einige Thesen über Unterschiede bei der Konzeption/Planung von Gartenbahnanlagen gegenüber Innenanlagen.
U.a. ging es auch um Zugspeicher/Fiddle Yard
Zitat
5. Schattenbahnhöfe, Fiddleyards, Spirale und ‘hohle Berge’ sind im Garten nur beschränkt zu realisieren.
Den Punkt möchte ich hier mal vertiefen.
Bevor es bei einer Gartenbahnanlage überhaupt um Realisierbarkeit eines Fiddle Yards o.ä. geht, sollte man sich wie bei einer Innenanlage auch über den Zweck klar sein. Da gibt es aus meiner Sicht durchaus Unterschiede zu Anlagen in Hobbyräumen/-kellern.
Bei Gartenbahnanlagen ist ein wesentlicher Unterschied, dass im Regelfall nach einer Session sämtliche Garnituren nicht im Freien bleiben, sondern "abgeräumt" werden sollen/müssen. Idealerweise fahren sie mit eigener Kraft durch eine verschließbare Öffnung in einen geschützten Raum, in dem sich der Zugspeicher/Schattenbahnhof/Fiddle Yard befindet.
Das könnte man durchaus auch als den Anschluss der Anlage an die weite Welt verstehen, hat hier aber betrieblich meist die Aufgabe (ähnlich wie diverse Betriebsbahnhöfe beim Vorbild), die Garnituren für eine Session für die Betriebsaufnahme zur Verfügung zu stellen und nach Betriebsende auch wieder aufzunehmen. In der Tat also ein Zugspeicher.
Für den Fahrplan ist hier dann zu berücksichtigen, dass am Anfang und Ende der Session entsprechende Bereitstellungsfahrten stattfinden.
#2 RE: Zugspeicher/Fiddle Yard bei Gartenbahnanlagen
Hallo Jan und alle,
als Gartenbahner der ersten Stunde - s. Vorstellung meiner ehemaligen LGB-Anlage in meinem BAE-Buch sowie den Artikel in ADJ 4:
kann ich ein wenig aus eigener Erfahrung mitreden, auch wenn diese Erfahrung schon ein Weilchen zurückliegt.
Zu jener Zeit war der Begriff Fiddleyard in Deutschland noch nicht angekommen, die dahinter liegende Idee auch nicht. Deshalb hatte meine TAE im Garten auch keinen (s. Gleisplan im Heft).
Jan erwähnt die Erfordernis eines wetter- und diebstahlgeschützten Abstellbahnhofes für die Fahrzeuge zwischen Betriebssessions, andernfalls muss alles vom Gleis genommen werden. Und wie er auch schreibt, ist es ideal, wenn die Züge nach Betriebsschluss "einfach" durch eine Öffnung ins Haus fahren können. Das dürfte jedoch für viele Gartenbahner eher eine Luxuslösung sein.
Aber die Frage, ob es einen Fiddleyard im Wortsinn braucht, ist von der Frage der Fahrzeugunterbringung separiert zu betrachten. Der FY ist eine betriebliche Einrichtung, die einen Anschluss an weiterführende Strecken vortäuschen soll. Stellt man eine Inselbahn dar (im übertragenen oder im Wortsinn), kann der FY entfallen. Ebenfalls kann auf ihn verzichtet werden, wenn der Anschluss eines Endbahnhofes an eine Regelspurstrecke dargestellt oder auch nur angedeutet ist. Da reicht notfalls ein einzelnes Umladegeis, dass zum imaginären regelspurigen Teil des Bahnhofes führt.
Oder dieses Gleis ist ebenfalls schmalspurig und stellt den Anfang eines Übergabegleises zu einer benachbarten Meterspurbahn dar. Streng genommen ist dieses Gleis ein Fiddleyard. Dorthin werden Wagen, die zur anderen Bahn übergehen sollen, verschoben und dann vom Gleis geommen und andere, die von jener Bahn kommen, aufs Gleis gestellt.
So gesehen ist ein "richtiger" Fiddleyard entbehrlich, nicht nur bei Gartenbahnen. Dennoch würde ich immer einen anlegen, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Der Betrieb wird dadurch wesentlich abwechslungsreicher und vorbildhafter.
Gruß
Otto
PS: In Heft 5 oder 6 von ADJ kommt ein größerer Beitrag mit dem Titel "Interchanges", indem die Übertragbarkeit dieses typisch amerikanischen Einrichtung auf hiesige Verhältnisse untersucht und beschrieben wird.
#3 RE: Zugspeicher/Fiddle Yard bei Gartenbahnanlagen
Zitat von OOK im Beitrag #2
Jan erwähnt die Erfordernis eines wetter- und diebstahlgeschützten Abstellbahnhofes für die Fahrzeuge zwischen Betriebssessions, andernfalls muss alles vom Gleis genommen werden. Und wie er auch schreibt, ist es ideal, wenn die Züge nach Betriebsschluss "einfach" durch eine Öffnung ins Haus fahren können. Das dürfte jedoch für viele Gartenbahner eher eine Luxuslösung sein.
Hallo Otto,
danke für das Schildern Deiner Erfahrungen.
Ja, das mit der Öffnung im Haus ist in der Tat eine Luxuslösung. Ich habe das Glück, das ich das bei mir so realisieren kann.
Zitat
Aber die Frage, ob es einen Fiddleyard im Wortsinn braucht, ist von der Frage der Fahrzeugunterbringung separiert zu betrachten.
Das ist ein entscheidender Punkt. Und das ist auch der Punkt, an dem ich einen Unterschied zwischen einer Innenanlage und einer Außenanlage sehe. Habe ich bei einer Außenanlage einen Zugspeicher für die Fahrzeugunterbringung, dann erleichtert das die Betriebsaufnahme doch erheblich.
Ob man ihn dann auch als "eigentlichen" Fiddleyard verwendet, ist sicher auch von der Konzeption der Anlage abhängig, da bin ich ganz bei Dir.
Wenn man die Möglichkeit dazu hat, dann kann man ihn auch für abwechslungsreichen Betrieb verwenden. Dessen bin ich mir bei meiner Planung auch erst später bewusst geworden. Ich hatte da zunächst auch nur Fahrzeugunterbringung und schnelle Betriebsaufnahme im Kopf.
#4 RE: Zugspeicher/Fiddle Yard bei Gartenbahnanlagen
Hallo zusammen!
Bereits 1986 fuhr ich im Garten nach Fahrplan. Zu dieser Zeit schleppte ich Kisten in den Garten und konnte die Fahrzeuge entsprechend ihrem ersten Einsatzort aufstellen. Mit dem ersten Schattenbahnhof bzw. Fiddle Yard im Haus musste der Verkehr immer komplett auf diesen Abstellort ausgerichtet werden, was ja für den Güterverkehr nur mäßig geeignet ist.
Mit Neubeginn auf neuem Grundstück habe ich zwar auch wieder einen Fiddle Yard im Keller, aber nun einen weiteren in einem künstlichen Berg am anderen Streckenende errichtet. Nun können Güterwagen und andere Fahrzeuge auch dort sicher übernachten. Das hat den Güterverkehr richtig in Schwung gebracht. Bald kam die Idee, in diesen künstlichen Berg eine zweite Ebene einzubauen, die über eine Stichstrecke erreicht wird. Somit war eine dritte Betriebsstelle geschaffen, an der Wagenumläufe am Ende des Betriebstages stehen bleiben können.
Diese Dezentralisierung hat sich sehr bewährt und wurde noch um zwei weitere Stellen erweitert (abschließbare Gebäude).
Schönen Gruß
Thomas
P.S. Das war mein erster Beitrag, ich lese schon länger mit!
Hi Thomas,
... und Dein erster Beitrag ist doch sehr interessant und findet entsprechenden Zuspruch! Indes habe ich ein Mißverständnis:
Zitat von Bonsaibahner im Beitrag #4Inwiefern: Ich habe Dich so verstanden, dass Du einige Wagen auf verschiedene Anschlussgleise und Nebengleise von Bahnhöfen verteilt und von dort abgefahren hast. Die kamen dann bunt im SB an; was wäre daran falsch? Du bezeichnest den SB doch als FY ...
Mit dem ersten Schattenbahnhof bzw. Fiddle Yard im Haus musste der Verkehr immer komplett auf diesen Abstellort ausgerichtet werden, was ja für den Güterverkehr nur mäßig geeignet ist.
Nachdem Du länger mitliest, empfehle ich über die Beiträge von @Gruppentaste hinaus die von @Kupzinger zum Thema Gartenbahn. Letzterer hat mich auch angeregt, ein paar LGB-Gleise, eine Lok und zwei Waggons aus einem Erbe mal wieder laufen zu lassen - nachdem ich die Lok restaurieren ließ, hat's auch geklappt. Es ging halt nur im Kreis, was will man mit 2 Weichen schon machen? Bis zu einem Zugspeicher ist es noch lange hin.
Weiterhin Viel Spaß,
Reiner
#6 RE: Zugspeicher/Fiddle Yard bei Gartenbahnanlagen
Hallo Rainer!
Ah, da habe ich gar nichts zu geschrieben. Das Problem eines einzigen Zugspeichers im Haus sehe ich nicht in der Ankunftsreihenfolge.
Verteilt man Güterwagen auf Anschlussgleise, muss später eine weitere Bedienungsfahrt stattfinden, damit die Wagen wieder ins Haus kommen. Der Güterzug, der verteilt, hat beim Einsammeln genau dieselben Wagen am Haken. Das ist nicht vorbildgerecht. Die Verladezeiten sind dabei sehr kurz. Frachtzettel sind da fast überflüssig.
In meinem heutigen dezentralen System gibt es zwar auch Anschlussgleise ohne Übernachtungsmöglichkeit, aber die Wagen gelangen mit einer Übergabe am Ende des Betriebstages in einen anderen Schattenbahnhof. Das wird über die Frachtkarten und den Fahrplan geregelt.
Grüße aus dem Sauerland
Thomas
Hi Thomas,
das Problem der fehlenden Übernachtungsmöglichkeiten hatte ich nicht auf dem Schirm - meine Modellbahnerei findet bis dato drinnen statt. (Das muss aber nicht so bleiben, von wegen der einen kleinen LGB-Lok und ihrer zwei Wagen.)
Gegenwärtig brauchst Du wohl stärkeres Gerät als einen Schneepflug?
Nichts für ungut,
Reiner
#8 RE: Zugspeicher/Fiddle Yard bei Gartenbahnanlagen
Hallo Reiner!
Für diese kalten Zeiten habe ich noch eine Innenanlage…
Das Thema Zugspeicher wird von Gartenbahnern sehr unterschiedlich behandelt. Einige bauen einen Bahnhof im Keller, der die Funktionen Abstellen und Zugbildung übernimmt. Mir ist das aus Platzgründen zu viel. Im Haus sind nur die Abstellmöglichkeiten, der Bahnhof liegt jeweils (gestaltet) davor im Freien und hat genug Platz für alle Rangierbewegungen.
Gruß
Thomas
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