Hallo Benno,

besten Dank, Du hast mich wirklich aufmerken lassen - Stadtbahn Forst. Diese Stadtbahnverwaltung kam eigentlich erst in zweiter Linie auf Krauss; Es ging los mit der Fabriknummer 939, Bauj. 1881, Bn2t, 1435mm (komisch!), über W. Schmied & W. Pollak 1893 an Localbahn AG München, für Forster Stadteisenbahn "31" (um 1920 abgestellt). Weiter ging's mit ähnlichen Gebrauchtkäufen, darunter die 2417 aus Linz, und da war erneut die LAG eine Art "Zwischenhändler". Aber dann kam's dicke: eine für Sendling typische Kleinstserie von 6 Stück: Fabr.Nr. 2792 - 2797, Bauj. 1893, 1000mm, neu an Localbahn AG, München, für Forst "32" - "37". Danach kam es nur noch zu einem weiteren Gebrauchtkauf einer 1435mm-Lok.

Den Bezug Forster Stadtbahn - LAG kann ich spontan nicht nachvollziehen, aber er ist wohl bedeutsam.

Das alles ist auch persönlich interessant: als so ungefähr Zwölfjähriger wurde ich eines Hefts des LokMagazins habhaft, mit einem mehrseitigen Bericht zur Forster Stadtbahn. Seither habe ich sie immer mit einem Auge weiter beachtet...

Ich wünsche Dir ein Schönes Restwochenende,
Reiner

Hi Hubert @Pfalzbahn,

das erste Foto ist mein Favorit! Da steht keine Tafel mit Erörterungen im Weg. Es ist die Fabrik-Nummer 1004 von 1882; Fertigungslos XLV a, fünf Loks Cn2t, eine Bn2t, aber allesamt 1435 mm Spurweite; sie wurde an die Zuckerfabrik Riese, Stalburg, schon als "ADOLF" geliefert.

Kannst Du bestätigen, dass die Lok aktuell da seht? Mir scheint, dass die Aufnahmen aus diesem Sommer stammen.

Ich habe diese Antwort gleich geschrieben, aber vergessen abzuschicken. Also nun aus gegebenem Anlass: Ich habe auch eine Krauss-Lok gesichtet, aber in einem sehr viel schlechteren Zustand:



Es ist die Fabriknummer 7656, 1921 geliefert an Holzwerbung Spitzing GmbH, über allerhand Zwischenstationen um 1980 an Andy Burr für Big Baer Farm, Honesdale, Pennsylvania [USA] und schließlich 2011 an Frankfurter Feldbahnmuseum, Frankfurt/Main, wo sie der Renovierung harrt und wo ich sie auch gesehen habe.

Immerhin habe ich nach (erlaubtem) Wegräumen diverser Leitern und Werkzeuge das System Krauss, also den tief liegenden Wasserkasten zwischen den Achsen fotografieren können:



Es gibt auch News zum Vortrag, doch davon vielleicht morgen!

Bis dahin,
Reiner

Hi Hubert,

die kenne ich natürlich! Aber Deine Bilder sind schön belichtet und kommen dynamisch 'rüber!

Darf ich die haben und in meinen Vortrag einbauen, bitte?

Ansonsten Viel Spaß am Wochenende,
Reiner

Hi Alle,

der Vortrag findet nun eine Neuauflage mit leicht geändertem Schwerpunkt - dabei geht es um das Krauss-Stammwerk am Marsfeld in München! Und weil das Marsfeld in München-Neuhausen lag, findet auch der Vortrag bei der Geschichtswerkstatt Neuhausen statt, im "Trafo" am 20.02.2025. Von diesem Werk ist tatsächlich noch ein Schornstein und eine Werkhalle (Heizkraftwerk? Ich bin am forschen!) erhalten; es diente im Laufe der Geschichte eher zur Belieferung von Staatsbahnen mit kleineren Loks (die S3/6 oder die Mallett-Lok lieferte Maffei!) in Regel- und Meterspur. Insofern waren dort die Lose und Serien etwas größer und das Fabriklayout ein anderes; das Marsfeld belieferte auch beide Werke mit Schrauben (zur vorvergangenen Jahrhundertwende waren das noch keine Normteile im heutigen Sinne). Ich kann aber manche Inhalte aus dem Sendling-Vortrag übernehmen, etwa eine gaaanz rudimentäre Darstellung des Krauss-Helmholtz-Lenkgestells, schon mal 'tschuldigung @hmmueller. - Ich kann auch nur ganz nebenher daran arbeiten, aber Mitte Januar geht es wieder richtig los! Also: save the date!

Das dicke Ei kommt aber noch: die Lokwelt Freilassing ist auf den Vortrag zu Sendling aufmerksam geworden und hat mich eingeladen, den auch in Freilassing am 17.10.2025 zu halten. Schnell waren wir uns einig, dass es dabei um Krauss (vor Krauss-Maffei) insgesamt gehen sollte, also jenseits der Münchener Werke auch um das in Linz - seine Bedeutung für die Unternehmensstrategie und besonderen Lokomotiven! (Eine zeige ich hier schon 'mal, public domain. Man beachte das schon auf Georg Krauß, Helmholtz und später Lotter zurückgehende Faible für besondere Achsanordnungen!) Auch hierzu gibt es eine Fußnote: Linz stellte erstmals Werkswohnungen zur Verfügung! - Erneut: save the date!

Das alles zunächst an dieser Stelle als Appetizer und save the date Vorschlag. Mir ist klar, dass München und erst recht Freilassing nicht für Jeden und Jede um die Ecke liegen. Aber es wären ja auch schöne Gelegenheiten, einander (noch näher) kennenzulernen. Ich werde weitere Informationen, auch immer mal wieder hier, nachreichen - und mal wieder nicht mehr eingestellte Bilder neu hochladen.

Bis dahin,
Schönes Wochenende,
Reiner

Hi Interessierte,

hier der aktuelle link zur Geschichtswerkstatt Neuhausen; dort findet am Donnerstag im "Trafo" der Vortrag zu Krauss im Marsfeld statt.

Ich hatte gedacht, dass ich einfach das Gegenteil meines Narrativs zum Werk in Sendling behaupten muss. Das ist auch so gekommen, aber es war dann auch noch zu untermauern! Inzwischen habe ich zweimal das neue Werkslayout, Zeitschriften-Beiträge von Georg Lotter (Leiter Konstruktion) aus der vorangegangenen Jahrhundertwende und Auszeichnungen (Diplome) anlässlich internationaler Ausstellungen beisammen. Die Belegschaft hat auch eine tragende Rolle bei der Ausrufung des Freistaats gespielt. (Werkhalle und Schornstein waren ein Irrweg - things happen.)

Dank gilt @Pfalzbahn, eines seiner Fotos bringe ich.

Wer Zeit und Lust und Gelegenheit hat,
bis dahin,
Reiner


Edit: Fehler der Fehlerkorrektur beseitigt.

Hi Kollegen,

der Vortrag zum Krauss & Cie. Stammwerk in Neuhausen war ein weiterer großer Erfolg - 50 Hörer (der weitestgereiste kam aus dem Ruhrgebiet), genau das richtige Maß an Zwischenfragen, knapp über 90 Minuten (ohne biobreak, ich war halt im Flow...), danach weitere Diskussion. Abschließend trafen sich ein halbes Dutzend Damen (die Überzahl!) und Herren beim Italiener zum Rotwein.

Ich lieferte thematische Breite (gänzlich andere Loktypen als die aus Sendling, völlig verschiedenes Fabriklayout) und Tiefgang (Adhäsion und Kurvengängigkeit der Loks, Materialfluss im Werk), bereichert mit Gags. Etwa mein running gag, dass ich das Krauss-Helmholtz-Lenkgestell fünfmal nachgelesen und noch immer nicht verstanden habe. Einziger echter Lapsus war, dass ich auf das Verfahren Schllchterei verwies, aber auf Nachfrage nicht erklären konnte was das ist . Aber ein Zuhörer wusste zu antworten.

Das Feedback von Modellbahn(vereins)kollegen und eines Angestellten der Nachfolge-Nachfolge-Firma von Krauss war euphorisch!

Bleibt zu erwähnen, dass ich nun beide Vorträge zu einem zusammenfassen möchte. Für diesen gibt es bekanntlich schon einen Termin und Ort, nämlich dort. Und die Lokwelt Freilassing hat zum 17. Oktober hier eine sehr schöne Broschüre zu jazzigen und eisenbahnerischen Veranstaltungen erstellt, siehe Seite 24.

Ich wünsche einen schönen Rest der Woche,
Reiner