Lokomotivfabrik Krauss in Sendling

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17.06.2022 22:03 (zuletzt bearbeitet: Gestern 20:10)
avatar  Gilpin
#1 Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Hi Alle,

ich bin zu einem Vortrag in der Sendlinger Kunstschmiede zur o.g. Fabrik in München Sendling eingeladen worden. Im Spätsommer 2023, wohl in der Hoffnung, dass bis dahin alle Beteiligten - ich rechne mit fünf Zuhörern - ohne Maske auftreten können. Es geht also nicht um die Geschichte von Krauss-Maffei und nicht einmal um die Werke von Krauss auf dem Münchner Marsfeld oder in Linz, erst recht nicht um diejenigen von Maffei; es geht um Lokalkolorit! Vom Auftraggeber habe ich diesen Kartenausschnitt



von 1925 erhalten, da geht sicher noch mehr; Einen Bahnanschluss hatte die Fabrik schon mal.

Wie auch immer - das seitens Wikipedia und Google vorgegebene Wissen habe ich schon. Jede weitere Idee wäre aber sehr willkommen: Buchtips, Quellen jedweder Art, Dokumente, Karten, Überlieferungen... ! Oder Modelle zur Illustration meines Vortrags - gegen die kostenfreie Überlassung eines S3/6-Modells in 1 würde ich mich nicht wehren, auch wenn's OT wäre, s.o.!

Yo, das Thema hat Zeit,
Schönes Wochenende,
Reiner

Edith: Tippfehler korrigiert.


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19.06.2022 17:04 (zuletzt bearbeitet: 10.12.2022 12:42)
avatar  Gilpin
#2 Vortrag weiter geplant: Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Hi Alle,

und hier ist der Bahnanschluss:



Inwieweit er simplifiziert ist, kann ich nicht sagen. Krauss & Comp. war die richtige Schreibweise des Firmennamens, der Gründer hieß aber Georg Krauß - warum in zeitgenössischen Karten (#1) immer mal wieder Kraus geschrieben wurde, weiß ich erst recht nicht.

Die Hauptbahn überquert die Lindwurmstraße auf einer großen Brücke, die Bavariastraße dürfte ebenerdig vom Gleis gekreuzt worden sein. Ich habe nicht die ganze Bebauung entlang der Straßen gezeichnet; auch weil die Karten da nicht sonderlich genau sind. Die Gebäudeumrisse der Lokfabrik sind eine Version, wie der Vergleich mit der vorherigen Karte zeigt; die Firma Sugg ist insofern von Bedeutung, als es sich um eine Gießerei handelt, zunächst als Zulieferer tätig und 1920 von Krauss übernommen.

In den Werkhallen siedelte sich später die Milchverwertungsgesellschaft bayrischer Landwirte an, die 1951 einen Neubau errichtete. Letzterem wird wiederum ein Gleisanschluss nachgesagt - ob das der alte ist, entzieht sich auch meiner Kenntnis. Immerhin reden wir nun von der Epoche 3...

Heute ist nichts mehr von alldem vorhanden - ein großer Schulkomplex ist dort stattdessen.

Ich wünsche einen Guten Start in die Woche,
Reiner


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20.06.2022 19:58 (zuletzt bearbeitet: 20.06.2022 22:30)
avatar  Frank
#3 RE: Vortrag weiter geplant: Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Hallo,

hier gibt es den Stadtplan von München von 1909 auf dem die Firma mit dem Gleisanschluss auch schön dargestellt wird.



Und noch ein paar Infos (IHK München):
[[File:KulturGeschichtsPfad_IHK_München_Seite_40.jpg|none|1200px]]

Und auch ein historische Foto von 1882:




Grüße Frank


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20.06.2022 21:58 (zuletzt bearbeitet: 21.06.2022 02:38)
avatar  Gilpin
#4 RE: Vortrag weiter geplant: Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Hi Frank,

ich dachte schon, ich müsste hier Selbstgespräche führen. Ich habe mich nur nicht getraut von wegen Copyright... Wann erlischt das eigentlich?

Einen dieser Pläne werde ich kaufen! Und schön auf Pappedeckel aufziehen...

Schöne Woche noch,
Reiner


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20.06.2022 22:22
#5 RE: Vortrag weiter geplant: Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Zitat von Gilpin im Beitrag #5
Ich habe mich nur nicht getraut von wegen Copyright... Wann erlischt das eigentlich?
In Deutschland, 70 Jahre nach dem Tote des Urhebers!
@Frank , Hast Du die IHK für die Veröffentlichung um Erlaubnis gefragt? Bei solchen Internetfunden besser Links verwenden!
Dieses Bild müssen wir leider löschen.

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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21.06.2022 11:31 (zuletzt bearbeitet: 21.06.2022 12:25)
#6 RE: Vortrag weiter geplant: Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Hallo Reiner,

nun hatte ich geglaubt, ich könnte dich mit einem Bild der Fabrik-Nr. 1 von 1867 überraschen, musste dann aber feststellen, dass das Bild auch in Wikipedia vorhanden ist.
Ich zeige es trotzdem:

Es stammt aus "Hundert Jahre Deutsche Eisenbahnen", der Jubiläumsschrift zum hundertjährigen Bestehen der deutschen Eisenbahnen, 2. Aufl. 1938, die meines Wissens alle Reichseisenbahner damals kostenlos erwerben konnten. Ein dicker Brocken von 567 Seiten, die ich natürlich als zehnjähriger von vorne bis hinten gelesen habe.
Das Bild befindet sich auf den Fotoseiten nach S. 152.
Das Buchfoto der Landwührden ist m.E. frei von den Plattenfehlern des Wikifotos und auch kontrastreicher.
Viel Erfolg mit deinem Vortrag
Gruß von Ruhr und Nette
Hans


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21.06.2022 18:17
avatar  Frank
#7 RE: Vortrag weiter geplant: Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Hallo,

hier kommt noch das Bild aus meinem Beitrag #3. Hubert hatte schon recht. Da war ich etwas vorschnell. Aber nun ist alles geklärt.


Stadtarchiv München. Dieses Material steht unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International. Um eine Kopie dieser Lizenz zu sehen, besuchen Sie https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de

Hier auch noch ein paar interessante links: http://www.bahnzauber-europa.at/eisenba_28.htm


Grüße Frank


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05.07.2022 17:58 (zuletzt bearbeitet: 17.08.2022 17:17)
avatar  Gilpin
#8 RE: Vortrag weiter geplant: Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Hi Mitdenker (Danke übrigens),

ich bearbeite nach und nach die einschlägige Literatur: zunächst einmal Karl Schmidt, KraussMaffei, 150 Jahre Fortschritt durch Technik, München: Krauss-Maffei 1988. Die unterschiedliche Schreibweise des Firmennamens ist dem Buch entnommen; Irgendwie ist auch der Hermann Merker Verlag beteiligt gewesen… Egal: das Buch enthält zwei Abhandlungen zu Krauss&Comp., S. 16 – 37 und S. 60-75, immerhin. (Wenn ich bedenke, dass es mir nur darauf ankommt und mich der Rest nicht zu interessieren braucht, eine ziemliche Fehlinvestition, der weitere folgen werden…)

Eine Erkenntnis gibt es dennoch, vielmehr eine Enttäuschung: das schon bekannte Bild zeigt das Hauptwerk auf dem Marsfeld und nicht das Zweigwerk in Sendling. Aber wir kriegen im Buch eine jener seltsamen Retuschen des Werkes in Sendling (S. 28) – gefühlt viel zu groß für das doch recht überschaubare Areal. Das Thema hatten wir schon bei Waldrich-Siegen: wie glaubhaft sind diese Retuschen – einstweilen unentschieden. Ich bin aber geneigt zu glauben, dass es ein Gleis als Zufahrt zum Werkhof gab und parallel zwei weitere mit diversen weiteren Schienen, vermittels derer viele mögliche Schmalspur-Weiten dargestellt wurden. Sehr schön: ein Kran zur Verladung der kleinen Loks auf Regelspurwagen. Um die Abbildung bzw. das Copyright werde ich mich kümmern!

Das Werk war auf Schmalspur- und wohl noch Dampfstraßenbahnloks spezialisiert – es ist aber schwierig, einzelne Lokomotiven den Werken Marsfeld, Sendling und Linz zuzuordnen. Herrlich ist eine „für das eigene Werk gebaute Kranlokomotive“ – aber unklar bleibt, welches Werk gemeint ist. Am Haken hat sie, wohl zu Demonstrationszwecken, eine 600mm-spurige Baulokomotive, die glatt aus Sendling stammen könnte…

Das Publikum meines Vortrags ist eher am Werk und seiner Kultur- und Sozialgeschichte interessiert als an den technischen Besonderheiten einzelner Lokomotivgattungen, wie dem „System Krauss“ oder dem Krauss-Helmholtz-Gestell. Mir graust es schon vor weiteren Büchern mit viel lokomotivbezogenem Inhalt und einzelnen Informationsnuggets, die im Text versteckt sind.

Aber damit ich hier keine (weitere) Bleiwüste liefere, hier ein Foto, das auf jeden Fall eine Krauss-Lokomotive zeigt:



(Chiemseebahn 2011) Das Folgende „aber“ könnt Ihr Euch selbst denken.

Ich wünsche eine anregende Woche,
Reiner


Bis dahin,
Reiner

Edith hat einen Querverweis eingefügt (17.08.).


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17.09.2022 16:19 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2022 16:29)
avatar  Gilpin
#9 Vortrag weiter geplant: Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Hi Alle,

das "folgende Aber" aus dem letzten Beitrag möchte ich nun kurz erläutern. Das Herstellerschild der gezeigten Lok macht keinen Unterschied zwischen den Firmenteilen und erst recht nicht Fabriken:



Wir können aber Linz erst einmal ausschließen, dort fabrizierte man im wesentlichen für Österreich und einige Länder der Donaumonarchie. Aber die kleine Bn2t markiert geradezu die Trennlinie zwischen Marsfeld und Sendling, sie ist meterspurig, also: Sendling! Vielleicht gibt es immer wieder Fabriknummern (über die Spurweiten hinaus), die eine Zuordnung erlauben.

Aus Linz dürften aber die kleinen Loks der Zillertalbahn stammen:



Ich habe nun ein neues Buch: Bähr, Erker, Rieder: 180 Jahre Krauss Maffei, München: Siedler 2018. Und es geht wieder um Maffei, Krauss und KraussMaffei, aber weist deutlich über reine Technikbeschreibungen hinaus zu Industriepolitik und Sozialgeschichte. Insbesondere stellt es für Krauss Bezüge zu Bahnprojekten her, die wir schon kennen: Tegernseebahn und überhaupt die LAG, die Dampftramways in München und Wien, sogar die Feldabahn u.v.m. Ich will mir da noch etwas für den Vortrag aufheben... Leider liefert das Buch kaum neues Bildmaterial von den Standorten. Ich bleibe dran.

Schönes Wochenende noch,
Reiner


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18.11.2022 21:24 (zuletzt bearbeitet: 12.12.2022 10:48)
avatar  Gilpin
#10 RE: Vortrag weiter geplant: Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Hi alle Geschichtsinteressierten,

nachdem ich mich über

Zitat
kaum neues Bildmaterial von den Standorten

beschwert hatte, kann ich heute selbst etwas liefern, nämlich das Verwaltungsgebäude von Krauss, wie es heute noch steht:



Natürlich geht es nicht um das Zweigwerk Sendling, aber immerhin ein schöner Fund with a little help from my friends. Heute ist da drin eine Behörde, so uninteressant, dass ich sie schon wieder vergessen habe. Der Firmenname auf dem Gebäude ist getilgt, aber die historische Figur über der Eingangstür ist weiter vorhanden - ein Schmied, nach der Kleidung zu urteilen, der eine Lok auf dem Arm trägt:



- - Ich will da keinen wissenschaftlich-historischen Abriss vortragen und auch keinen Diavortrag mittels Power Point halten, sondern öfter den Projektor auf black schalten und Dönekens, etwa zur schwierigen Informationsbeschaffung, erzählen. Dazu kommt mir die Geschichte um das Verwaltungsgebäude gerade recht (auch wenn ich in Power Point zuvor die Leertaste wieder drücken muss). Zu Sendling selbst: ich bin weiter auf der Spur... Aber wenn jemand ein 1:10-Modell des Krauss-Helmholtz-Lenkgestells hat, herzlich willkommen!

Der Quellen sind mehr als dass man Zeit hätte,
Reiner


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23.11.2022 14:54
avatar  Gilpin
#11 Der Vortrag kommt voran: Lokomotivfabrik Krauss in Sendling
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Hi alle Mitlesenden,

Dank des Rates einschlägiger Koryphäen habe ich dieses Buch gekauft: Bernhard Schmeiser: Krauss-Lokomotiven, Wien: Slezak 1977. Nagelneu - der Buchhändler meines Vertrauens brauchte einen Handgriff zum Finden.

Die Sensation (für mich): enthalten ist eine Lieferliste, die sehr schön zwischen den Produktionsstandorten M, S und L unterscheidet: Marsfeld, Sendling, Linz. Vor der näheren Durchsicht graut mir... Aber es gibt noch eine umfangreiche Fotodokumentation, und aus der geht hervor, dass die mitunter kolportierte Arbeitsteilung M für Normalspur, S für Schmalspur, L beides für Österreich und Osteuropa so streng nicht stimmt - ob die Abweichungen Ausnahmen oder ganz normal waren, wird die Statistik (s.o.) zeigen.

Kleiner Bonus: abschließend gibt es ein Foto eines Wasserkastenrahmens, System Krauss, ohne Lok drumherum; die Verlockung, das Ding aus Zeichenkarton nachzubauen, ist groß, aber die Abbildung ist unvermaßt.

Es geht voran, sicher auch mit Euren Vorhaben,
Reiner


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27.11.2022 16:25 (zuletzt bearbeitet: 10.12.2022 12:35)
avatar  Gilpin
#12 Der Vortrag kommt voran - und die Feinanalyse auch
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Liebe Mitdenker und -forscher,

mit Statistik wird wohl nichts, gerade weil die gelisteten Aufträge bzw. Fertigungslose (für die Zeit bis 1931) überwiegend solche für S ausweisen! Dies, weil praktisch alle Aufträge Einzelstücke betrafen; größere Aufträge, beispielsweise von der Bayrischen Staatsbahn oder der Pfalzbahn (die eigens ausgewiesen werden) gingen ins Marsfeld.

Bleibt die Einzelfallbetrachtung, und da fällt auf, dass eine Vielzahl von Vorbildern der hier diskutierten Bahnen auftaucht, etwa die Feldabahn oder die LAG. - Sogar die Dampftram Krauss, Wien, erhielt aus Sendling eine Kleinserie von immerhin fünf Stück, bevor sie in Linz einkaufte. Bemerkenswert ist weiter, dass es treue Kunden gab, die immer wieder ein Einzelstück über Jahre hinweg orderten, etwa die Höchster Farbwerke. Noch überraschender ist, dass sogar Lokomotivhersteller, wenn auch vielleicht anderer Größen, mehrfach auf Krauss Sendling zurückgriffen, wie Krupp, womöglich nur als Zwischenhändler. Ansonsten ist die Kundschaft durchaus eine globale!

Der Großteil der sendlinger Loks ist Bauart B t (so die Liste, wahrscheinlich Bn2t). Aber Sendlings einziger echter, lange laufender Großauftrag war über immer wieder aufeinander folgende Ct+Ct – der bekannte Zwilling. Die Vielzahl unterschiedlicher Spurweiten und Raddurchmesser dürfte eine konstruktive Vereinheitlichung (Modularität) aber stark erschwert haben.

Mein ganz persönliches Zuckergebäck zum 1. Advent: von der schon erwähnten Kranlok (Beitrag #8) gab es zwei, wohl je eine für M und S: Fabr.-Nr. 7908-09, 1435mm, Bauj. 1921, Fabrikationsstandort S!

Na dann, warten wir was der Nikolaus bringt,
Reiner


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03.12.2022 20:04 (zuletzt bearbeitet: 04.12.2022 04:27)
avatar  Gilpin
#13 Die Feinanalyse kommt voran - Richtung Datenflut
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Hi Alle,

Krauss ist natürlich ein sehr ergiebiger Suchbegriff für's Guckeln. Bücher und Broschüren tragen zur Datenflut noch weiter bei, bleiben aber oft unspezifisch: zwischen Marsfeld und Sendling wird dann nicht unterschieden. Insgesamt scheint die Aufteilung von größeren oder absehbar mehrfach wiederkehrenden Aufträgen nach dem Marsfeld und Einzelbestellungen einschl. nicht planbare, seltene Nachbestellungen an Sendling zu stimmen. Daraus folgt: Normalspur eher in M, Schmalspur eher in S.

Hier gibt es eine schöne Aufstellung erhaltender Krauss-Normalspurlokomotiven; allerdings enthält sie einen Flüchtigkeitsfehler: die Fabrik-Nr. 7988 - und auch gleich die Berichtigung, ein kleines Foto mit lesbarem Fabrikschild 7899. Nun ergibt sich für die 2051 M, (die 3032 L,) 6601 und 7899 sind S. Und dort folgen etliche Schmalspurlokomotiven, mit einer Ausnahme (5867 ist L) allesamt S, sogar die 7182.

- - Mir reicht's für heute. Solcherlei kommt mir auch nicht in den Vortrag. Ich werde aber (im Neuen Jahr) einige nahe Museumslokomotiven abklappern, um ein paar Fotos nachzuliefern.

Erst einmal wünsche ich einen schönen 2. Advent,
Reiner

Edith hat um 04:30 noch für verbesserte Lesbarkeit gesorgt.


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11.12.2022 13:07 (zuletzt bearbeitet: 11.12.2022 13:08)
avatar  Gilpin
#14 Von der Informationsmenge zur Konzentration auf Sendling
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Hi Mitleser, das Thema ist sicher esoterisch, aber auch schwierig zu fokussieren!

Ich stoße ständig auf Informationen, die hoch interessant sind und dazu verlocken, weiter zu "forschen", zu surfen, in Büchern vor- und zurück zu blättern... Momentan bin ich am Krauss-Helmholtz-Lenkgestell dran: alle Zeichnungen demonstrieren dessen Wirkung als Vorlaufachse. Fein, aber was ist mit der Krauss-Linz-typischen C1' ? Klar, bei Rückwärtsfahrt wirkt es genau so, aber als Nachlaufachse bei Vorwärtsfahrt? (Die beste Beschreibung habe ich hier gefunden.)

C1' gab es auch aus Sendling, aber typisch bleibt die Bn2t. Die waren fast immer Einzelstücke oder aber Nachbestellungen, und sie trugen zur Vielfalt der 116 Spurweiten bei. Wie hat das Werk diese Variation bewältigt? Außer dass man den Guss nach außen vergeben hat, über die Straße zur Fa. SUGG, habe ich hierzu nichts gefunden. Für Info wäre ich sehr dankbar . Oder für Ideen, wo ich buddeln soll...

Ich wünsche einen besinnlichen Dritten Advent
und eine nicht allzu stressige Woche,
Reiner


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11.12.2022 19:26 (zuletzt bearbeitet: 11.12.2022 20:00)
#15 RE: Von der Informationsmenge zur Konzentration auf Sendling
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Das Betrachten von diversen Patenten zur Reduktion des Verschleißes an Rädern und Schienen ist, risikiere ich einmal zu behaupten, für Nicht-Fachleute ziemlich nutzlos. Wie sich ein Fahrzeug im Gleisbogen einstellt, ist eine sehr spannende Frage - weil meistens was ganz anderes passiert, als man naiverweise glaubt; das umfasst sowohl Laien wie, bis in die 1880er, Fachleute.

In Mitteleuropa wurde dieses Problem durch einen der berühmtesten Aufsätze im Eisenbahnwesen ziemlich erschöpfend behandelt:

"Die Ursachen der Abnutzung von Spurkränzen und Schienen in Bahnkrümmungen und die konstruktiven Mittel zu deren Verminderung", von Richard Helmholtz, "Ingenieur der Lokomotivfabrik Krauſs & Co. in München", erschienen 1888 in der Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure ab S.330 (erster Teil) und S.353 (Schluss).

Ich habe den Google-Scan dieses Artikels einmal nach der einzigen Quelle, wo ich in fand (https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.e0000398511), zu einem PDF zusammengesetzt und das PDF hier abgelegt - allerdings fehlen, wie das bei den Chaoten von Google so ist, sämtliche Tafeln, die für das Gesamtverständnis schon sehr wichtig wären. Ich meine, dass man mit einigem Mitzeichnen und -denken auch aus dem Text und den wenigen Bildern schon einiges über die Grundlagen verstehen kann; und einige überraschende Erkenntnisse gewinnt (wie etwa über das Nicht-Anlaufen der hinteren Achse damaliger zweiachsiger Fahrzeuge; oder die interessante Stellung und, wenn man will, Fehlkonstruktion der Südbahnmaschine auf S.334).

Was nun etwa ein Krauss-Helmholtz-Gestell tatsächlich tut, lässt sich nur mit detaillierten Überlegungen zur Querreibung und zu Verdrehungsmomenten, die durch die Hebelverhältnisse der querreibenden Räder entstehen, verstehen; einer ungefähren Erklärung, die das Ganze womöglich auf ein oder zwei Anlaufwinkel reduziert, würde ich eher misstrauen. Helmholtz erwähnt dieses Gestell und theoretische Ergebnisse dazu übrigens ganz am Ende seines Artikels, kann es aber natürlich noch nicht so nennen.

Gölsdorf hat übrigens aufgrund der Helmholtz'schen Theorie ingenieursmäßig einfache Mittel erfunden, die dann 5- und sogar 6-Kuppler mit ingesamt bis zu 9 Achsen (1E, 1E1, 1F, 2F1) ermöglicht haben, ohne dass man unbedingt komplizierte Hebel zwischen den Achslagern benötigt hat. Vor allem deswegen ist er weltweit berühmt geworden.

H.M.


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16.12.2022 21:30 (zuletzt bearbeitet: 17.12.2022 10:26)
avatar  Gilpin
#16 Das Thema ist virulent ...
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Hallo Gemeinde,

.. oder auch nur eine Koinzidenz der Ereignisse, wie die MIBA zu WeWaWs Zeiten zu formulieren pflegte: plötzlich erschienen in Schmale Spuren, Heft 4/2022 (Gallachostheim: Simrock, Redaktion @HFy, falls diese Quellenangabe so korrekt ist), gleich zwei Krauss Loks aus Sendling. Zunächst die Wiener-Prater-2'C1'-Lok mit der Fabr. Nr. 8442, zu der ich nachtragend darf: aus Sendling!

Es folgt ein Bericht von @OOK zum Einsatz der hier (#8) schon gezeigten Lok - wie ich dort vermutet hatte,

Zitat
sie ist meterspurig, also: Sendling!

(So absolut würde ich das nicht mehr schlussfolgern, aber es stimmt so weit.)

Bevor ich mal wieder einen Bleifriedhof liefere, anbei ein Link zu einem schönen Foto (ganz nach unten scrollen!) der LAG 62, Sendling 5929/1908. Das Bild ist insofern sehr schön, als die Lok mittlerweile dankenswerterweise, aber nicht sehr fotogen mittels Dach und Umzäunung vor weiterer Verwitterung geschützt ist. Soweit ich weiß, in Regensburg Stadtamhof.

- - Das alles erzähle ich nur Euch; der Vortrag wird lustiger und flotter, aber eben mit weniger Details über die (kleine) Bühne gehen.

Schönen Vierten Advent,
Reiner


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28.12.2022 17:31 (zuletzt bearbeitet: 28.12.2022 17:32)
avatar  Gilpin
#17 Mal nicht nur Text ...
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Hi Interessierte,

... möchte ich heute liefern. - Die Landwührden geht auch in bunt:



Ich habe mich noch hingekniet und das System Krauss fotografiert:



Konkret den Wasserkasten - interessanterweise ist er aufgeschnitten; leider brachte das hinein fotografieren kein vernünftiges Ergebnis. Klar ist die Landwührden kein Beitrag zu Sendling, aber einen solchen gibt es auch:



Hier die genaue Identifizierung der Lok:



Offenbar war die 4986 die erste Lok für Moll (in 600mm); später kamen gleich zwei Loks Achsfolge C für 750mm hinzu (6130-31/1909) und die 6475/1911 B für 900 mm (!) - ich nehme an für unterschiedliche Baustellen. Weitere Lieferungen (für alle drei Spurweiten) weisen Moll als guten Kunden aus, so viele, dass eine eigene kleine Tabelle lohnen würde anstelle weiteren Fließtextes.

Die Bilder stammen aus dem Verkehrszentrum des Deutschen Museums. Neben Schienen- und Straßenfahrzeugen gibt es für dahingehend Interessierte mehrere Ausstellungsstücke zum Signalwesen und zur Stellwerkstechnik. Nur so als Appetizer .

Mal sehen was Zwischen-den-Jahren noch so bringt,
bis dahin, Reiner


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20.01.2023 19:52
avatar  Gilpin
#18 Mal wieder nur Text ...
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... und launiger* noch dazu!

Hi Historiker,

so langsam kommt Licht ins Dunkel, zumindest Fülle in die Materialauswahl. Besonderer Dank geht an @mh-n-spur für seine Ideen zu Quellen, wo ich denn mal forschen könnte - das Münchener Stadtarchiv ist der Hammer! Hinzu kommt die Bibliothek des Deutschen Museums. Das eine oder andere Buch gibt ebenfalls etliches her - Krauss Sendling erscheint wie ein Mikrokosmos der deutschen Industriegeschichte vor und nach dem WWI. Es wird Zeit, nicht mehr zu verraten, sondern nur Euch den Mund wässrig zumachen...

Und nun eine irre Idee des Auftraggebers: einen knapp zweiwöchigen Nachklapp zum Vortrag zu machen, eine kleine Ausstellung mit Bildern, Dokumenten, einer Modellbahnanlage...

Es ist zu früh für ein save the date, aber bald wird es kommen,

bis dahin,
Reiner

* wie immer bedeutet launig bei mir nicht übellaunig.


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04.02.2023 12:08 (zuletzt bearbeitet: 06.02.2023 17:08)
avatar  Gilpin
#19 Dates, ein Bild, noch 'n Link ...
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Hi alle geschichtlich Interessierten,

die Daten stehen fest:
- Vortrag Abends Sa 2.12.2023
- Ausstellung vom Do 7.3. bis 22.3.2
in der Sendlinger Kulturschmiede.

Ob dieses Bild:



... als Appetizer fungiert, mag ich nicht einschätzen, aber durch dieses offensichtliche Tor sind Krauss'sche Dampftramway-Lokomotiven gezischt. (Auf Radien, die die Plettenberger Kleinbahn vor Neid hätten erblassen lassen.) Es handelt sich um den Rest eines Betriebshofes für Pferde-, später elektrische Tram und Dampftramway. (Letztere war kein Zwischenschritt für diesen Übergang, sondern ein getrenntes Unterfangen!) Näheres findet Ihr auf der Website der Freunde des Münchener Tramwaymuseums, auch ein Foto der ganzen Mauer (wenn Ihr fleißig scrollt).

Mittlerweile habe ich auch with a little help from my friends weitere Bilder der sendlinger Fabrik gefunden. Und Hinweise auf weitere sendlinger Loks in aller Welt, von denen etliche ihren Weg auf Denkmalsockel gefunden und sogar Modelle und Dioramen inspiriert haben, z.B. in Baugröße 0.

So viel für heute, Fortsetzung folgt,
Euch ein Schönes Wochenende,
Reiner


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10.03.2023 23:01
avatar  Gilpin
#20 Der Werksgrundriss
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Hi Alle,

die Erkenntnis reift! Anbei ein Bild des Werksgrundrisses, gemalt mit Power Point. Nicht ganz vollständig - es fehlen diverse Material- und Randgebäude, z.B. ein Gewächshaus:



Ich würde gern mit Euch meine Folgerungen zu den internen Produktionsabläufen diskutieren. Sendling war bekanntlich ein Werk für Einzelaufträge im wesentlichen für kleine Loks, um nicht zu sagen anfangs meist Bn2t, und dies für unterschiedliche Kunden, sehr oft Baustellen, Industrien etc. Und diese Variabilität wurde in der Produktion wesentlich durch die Schiebebühne sichergestellt, die wie ein Rückgrat die Nervenstränge, hier: die Gleisstummel zu beiden Seiten verband. Einen Fertigungsfluss ganzer Loks gab es nur in Ansätzen, von der Rahmenmontage Richtung Lackiererei. Der Witz der Fertigungsorganisation war wohl, dass man sich die diversen Materialien, Halbfertigzeuge und Zwischenprodukte zum Zusammenbau (in Baustellenfertigung) heranholte, wohl mit zweiachsigen Flachwagen, die auch die Schiebebühne nutzten.

Bleibt die Frage, wie man die Vielzahl von Spurweiten für die unterschiedlichen Loks umsetzen konnte. Wahrscheinlich gab's zumindest für 600, 750, 900, 1000 und 1435 mm entsprechende Gleisstummel. Aber ich phantasiere verstellbare Gleise rechts und links der Schiebebühne und auf mindestens einem Wagen zum Transport fertiger Lokomotiven. Wichtig ist noch der Kran vor den Werkhallen: zum Verladen der Loks aller Spurweiten auf normalspurige Loktransportwagen.

Bleibt mir ein neues Foto der Walhallabahn-Lok (1000 mm, näheres folgt), einer C1', die nicht in Linz für österreichische Schmalspurbahnen gebaut wurde, sondern in S:



... nur so als Gag, damit es nicht langweilig wird.

So viel für heute,
Reiner


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11.03.2023 12:58
#21 RE: Der Werksgrundriss
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Moin Reiner,

für diesen aussagekräftigen Plan!
Zwei Dinge fallen mir auf:
Erstens hätte ich als Fabrikplaner die Endmontage der Loks so nah wie möglich am Anschlußgleis platziert.
So muss jede fertige Lokomotive noch einmal durch die ganze Halle gefahren werden.
Zweitens wundere ich mich über das Gleis, das den 90°-Bogen beschreibt, da es ausschließlich über die Schiebebühne erreichbar ist. Diente es kurzen Probefahrten (und hatte dann vielleicht sogar mehrere Spurweiten)?
Denn sonst hätte man es doch auch problemlos über eine Weiche anbinden können...

Gruß
Alex


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11.03.2023 13:34 (zuletzt bearbeitet: 13.08.2023 15:08)
avatar  Gilpin
#22 RE: Der Werksgrundriss
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Hi Alex,

das mit der Montage am "falschen Ende" der Halle war mir auch aufgefallen. Immerhin befindet sich die Lackiererei, der letzte Bereich links mit drei Gleisen, am Ausgang.

Über den Sinn des gebogenen Gleises hatte ich mir keine Gedanken gemacht. Aber allen Ernstes ist es wohl ein Schmalspurgleis, und mehrspurig würde Sinn machen. Das dürfte aber nicht zu belegen sein ...

Danke für's Mitdenken, so macht das Spaß! Kurz noch Fabrik-Nr. und Baujahr der Walhallabahnlok: 5929, 1908. Es gab drei Exemplare dieser Type, aber die ist es. (Wolf, Bd.7 Bayern, S. 352, Schmeiser, S. 105) Und wieder das alte Thema Losgröße 1: die drei wurden 1902, 1904 und 1908 gebaut, also nicht mal als laufende Kleinstserie.

Schönes Wochenende,
Reiner

und Edith: "laufende"


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11.03.2023 22:44
#23 RE: Dates, ein Bild, noch 'n Link ...
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Hallo ihr Werksplaner,

Zitat von Fischkopp im Beitrag #21
... hätte ich als Fabrikplaner die Endmontage der Loks so nah wie möglich am Anschlußgleis platziert.

Zitat von Gilpin im Beitrag #22
das mit der Montage am "falschen Ende" der Halle war mir auch aufgefallen. Immerhin befindet sich die Lackiererei, der letzte Bereich links mit drei Gleisen, am Ausgang.


euren Bedenken kann ich mich nicht anschließen; denn
Zitat von Fischkopp im Beitrag #21
So muss jede fertige Lokomotive noch einmal durch die ganze Halle gefahren werden.
was ist daran schlimm? Die Schiebebühne ist für den Transport einer endmontierten Lok prädestiniert. Und die endmontierte Lok einmal durch die ganze Halle zu transportieren ist m.E. nicht aufwändiger, als die Rohmaterialien in ihren verschiedensten Gebinden durch die Halle zu transportieren. Außerdem wiegt die Lok weniger, als die für ihren Bau benötigten Rohstoffe.
Mal abgesehen davon, dass Stoffflüsse in mir bekannten Werken zwar optimiert, aber nie optimal waren.

Zu den vielen Spuren, die notwendig waren: Gleise mit mehr als zwei Spurweiten habe ich auch im Kasseler Henschelwerk gesehen. Davon leider nie ein Foto gemacht.

Gruß von Ruhr und Nette
Hans


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30.03.2023 20:04 (zuletzt bearbeitet: 30.03.2023 20:07)
avatar  Gilpin
#24 Stand der Dinge
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Guten Abend allen Industriearchäologen,

den Stand der Erkenntnisse habe ich hier zusammengefasst - das Fabriklayout kommt später in einem nächsten Update. Letzteres wird aber eher Fragen aufwerfen, die ich in der Veranstaltung diskutieren und womöglich beantworten möchte. Die Diskussionen im Forum dienen quasi meiner Vorbereitung. Ich habe mittlerweile in einer spontanen Wortmeldung vor hundert lokalgeschichtlich Interessierten den Vortrag angekündigt - ein voller Erfolg. Wenn von den hundert drei kommen ...

Aus Spaß hat mir jemand ein Bild der 98 001 geschickt:



Bei Hartmann gebaut, für eine Anwendung, die auch Krauss hätte bedienen können - eher aus dem Werk Marsfeld; immerhin ging es um eine Kleinserie von 15 Loks (plus eine), die über fünf Jahre hinweg gebaut wurde. Meine neueste steile These: Krauss hat mit seinen spezialisierten Werken im Marsfeld, in Sendling und Linz ausreichend Gewinn gemacht - während die größeren Firmen, die mit Großaufträgen der Staatsbahnen ausgelastet wurden, mit Kleinserien wohl eher Schwierigkeiten hatten. Ich glaube auch schon zu wissen, wie und wo ich die überprüfen könnte.

@hmmueller: ich fand das Hallenlayout auch nicht schlimm, nur bemerkenswert. Ich teile Deine Beobachtung,

Zitat
dass Stoffflüsse in mir bekannten Werken zwar optimiert, aber nie optimal waren.

Dafür ändern sich Unternehmensstrategien, Kundenwünsche und externe Einflüsse viel zu schnell, da kommt keine Produktionsstruktur nach.

Mir kommen noch weitere Fragen, die immer wieder auf Abwege führen - ich bleibe aber ganz streng beim Werk Sendling...

Schönen Rest der Woche noch,
Reiner


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31.03.2023 12:35
#25 RE: Stand der Dinge
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Hallo Reiner, ich habe die 98 001 gefunden:


Die steht mit der Windbergbahn-Garnitur am Haken in Niederpöllnitz auf dem Abstellgleis und wartet auf ihren nächsten Einsatz!

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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