Wenn dir im Flachland das Schild "Alpen" begegnet ...

21.12.2022 15:31
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#1 Wenn dir im Flachland das Schild "Alpen" begegnet ...
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und als Entfernung nur 3 oder 5 Kilometer angegeben sind, hast Du keinen über den Durst getrunken und träumst auch nicht. Du befindest dich am Niederrhein, dem Landstrich zwischen Duisburg und der niederländischen Grenze. Hier ist es keineswegs flach. Die Gletscher der letzten Eiszeit haben ihren Schutt abgeladen und eine wellige Landschaft geformt. So wellig, dass sich der Niederrheiner schon vorkommt wie in den Alpen und deshalb einen 75 Meter hohen Höhenzug bei Sonsbeck als "Sonsbecker Schweiz" bezeichnet. Aber der Ortsname Alpen hat mit diesen Hügeln nichts zu tun.

Erschlossen wird die Gegend durch mehrere Eisenbahnstrecken (Boxtel - Wesel - Norddeutschland, Venlo - Haltern - Norddeutschland, Kleve - Krefeld, Oberhausen - Uerdingen, Moerser Kreisbahn). Meine Hausstrecke wird als "Hippelandexpress" oder "Krumme Strecke" bezeichnet und verband bis 1989 Kleve mit Duisburg, heißt heute "Der Niederrheiner" und endet in Xanten. Das ist meine Heimatstadt.

Mein Heimatbahnhof in der Modellbahnwelt heißt "Alpen", auf dem Hippelandexpress eine Station vor oder hinter Xanten, je nachdem, in welcher Richtung der Zug gerade unterwegs ist.

Der Modellbahnhof "Alpen" entstand aus Segmenten, die ursprünglich mal den kleinen Bahnhof Marienbaum (von Xanten aus die nächste Station Richtung Kleve) bilden sollten. Da ich nur Platz für einen Bahnhof hatte, war mir das schnell zu langweilig. Alpen versprach mit seinem Abzweig Richtung Büderich zum Salzbergwerk Borth (einem Teilstück der Verbindung Venlo - Haltern - Norddeutschland) etwas mehr Betrieb. Also habe ich an das Segment mit dem Bahnhofsgebäude von Marienbaum und der Ausfahrt nach Kleve die Ausfahrt von Alpen mit dem Abzweig nach Büderich angebaut.

Einen Teil der Geschichte dieser Segmente könnt Ihr im Stummi-Forum nachlesen. Einen Link darf ich hier nicht posten.

Anfangs schien mir das eine gute Idee zu sein, aber im Nachhinein, also nach ca. 15 Jahren, muss ich mir eingestehen, dass das von Anfang an Murks war. Vielleicht liegt das auch daran, dass sich in den Jahren meine Ansprüche verändert haben.

Davor gab es etliche andere Anlagen, die häufig nicht über den Stand einer Gleiswüste (anfangs noch mit Märklin M-Gleisen) hinauskamen. Immer wieder neue Gleiswüsten zu bauen, war Teil des Vergnügens.

Jetzt musste ich wegen eines Umzugs "Alpen" abbauen. Im neuen Haus werde ich (weite) Teile eines 7 x 3 Meter großen Kellerraums nutzen können, so viel Platz hatte ich als Jugendlicher zuletzt! Auch wenn noch einige Zeit ins Land gehen wird, bis ich das erste Flexgleis verlegen kann (der Keller dient zurzeit als Lage für noch nicht ausgepackte Umzugkartons und Baumaterial, das Haus ist innen noch nicht ganz fertig), habe angefangen, mir Gedanken zu machen, was ich mit dem noch nicht endgültig definierten Platz anfangen soll. Den Bahnhof nochmal von Grund auf neu aufbauen, um die schon angesprochenen Fehler (und andere ...) zu beseitigen? Oder andere Pläne verwirklichen, die mir immer wieder im Kopf rumgehen, weil sie (möglicherweise) mehr Betriebsvergnügen bieten? Es gibt interessante Bahnhöfe am Niederrhein ... Vielleicht sind diese Pläne aber auch zu üppig und halten nicht, was ich mir davon verspreche? Welche Erfahrungen haben andere wohl damit gemacht?

Wegen solcher Fragen bin ich hier gelandet.

Obwohl ich nicht mehr am Niederrhein wohne, mag ich die Gegend sehr. Ich habe mich intensiv mit der Eisenbahngeschichte dieser Region beschäftigt (Dazu gibt es auch eine Webseite, deren Link ich hier aber nicht posten darf), was eine gute Grundlage ist, um daraus Motive für eine Modellbahn zu entwickeln. Deshalb wird es auf jeden Fall wieder eine Anlage nach "niederrheinischen Motiven" werden. Dabei haben es mir die 80er Jahre angetan (Eisenbahn, nicht die Mode und nur bedingt die Musik ...), ich bin also in der Epoche 4 unterwegs. Zu meinen Lieblingstriebfahrzeugen gehören die Baureihen 211, 212, 215 und die ETA.

Ich gehöre zu den Menschen, die Gedankengänge am besten schreibend entwickeln können, auch deshalb kommt mir dieses Forum sehr gelegen. Es wird noch ein paar Tage dauern, bis ich ich meine halbgaren Ideen so weit sortiert habe, dass ich sie strukturiert beschreiben kann, ZOFF und Brokkoli lassen grüßen.

Falls das von Interesse ist: Im Leben jenseits des Hobbys bin ich Literatur-Redakteur, habe also mit vielen, vielen Büchern zu tun und darf/muss viel lesen. Familie habe ich auch, Frau und 2 Kinder, die, wie man so schön sagt, aus dem Gröbsten raus sind (also die Kinder).

Ich freue mich auf die Diskussion hier und bin von der Fülle der Anrgeungen, die die Threads, in die ich schon seit einiger Zeit immer mal wieder geguckt habe, mir bieten.

Viele Grüße
Christoph


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21.12.2022 16:11 (zuletzt bearbeitet: 21.12.2022 16:12)
#2 RE: Wenn dir im Flachland das Schild "Alpen" begegnet ...
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Hallo Christoph,

zu erst ein herzliches Wilkommen und schön, dass Du da bist!

ZOFF und Brokkoli sind schon mal gut und im Prinzip (wegen der Gedanken die dahinter stecken) unverzichtbar . Jetzt noch von mir ein Tipp, trotz dass Du ja absolut kein Anfänger zu sein scheinst: Fange doch damit an, Dir über den Betrieb, den Du machen willst, Gedanken zu machen und diesen zu skizzieren (um nicht das Wort "planen" zu benutzen). Natürlich sind Deine Vorüberlegungen zu Epoche und Verortung hier schon mal Rahmen gebend. Aber versuche Dir den Betrieb vor Deinem inneren Auge vorzustellen: Alleine oder mit mehreren Mitspielern? Viel Rangieren? Wie sieht es mit Übergaben aus? (vgl. hierzu die aktuelle Artikel-Serie im ADJ). Anschließer "nur" im Bahnhof, oder auch ein/zwei Anst/Awanst? Wieviel Verkehrsaufkommen gibt es? Etc.. All das ist erstmal Gleisplan unabhängig hat aber enormen Einfluß auf diesen.

Beste Grüße
Dirk

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21.12.2022 20:53 (zuletzt bearbeitet: 21.12.2022 20:54)
#3 RE: Wenn dir im Flachland das Schild "Alpen" begegnet ...
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... dann bin ich auf der Autobahn bei Kamp-Lintfort auf dem Weg zu meiner Schwester in Kleve.

Also erst mal willkommen, Christoph,
wir (ex-)Niederrheiner müssen ja zusammenhalten.
Damit jetzt nicht alle deinen Stummifaden suchen, hier ist er. Und hier findet man deinen Hippelandexpress, war ja nicht schwer.
Und mit dem Bedienungsbehelf von Moers bis Xanten, den du ja kennst, hast du doch schon eine große Auswahlhilfe für deine zu planende Bahn.
Also, dann warten wir auf Brokkoli und ZOFF
Gruß von Ruhr und Nette
Hans


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21.12.2022 22:38
#4 RE: Wenn dir im Flachland das Schild "Alpen" begegnet ...
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Moin,

die Sache mit der Link-Sperre soll wohl „Neulinge“ davon abhalten, unseriöse Links zu nicht jugendfreien Seiten zu posten. Nachweinet gewissen Zahl von sinnvollen Beiträgen dürfte das aber klappen.

Derweil erlaube ich mir, den Link zu Deinem Stummi-Thread zu posten:
https://www.stummiforum.de/t122662f172-R...-von-Alpen.html

Grüße

Jörn


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22.12.2022 12:05 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2022 12:08)
avatar  Gilpin
#5 RE: Wenn dir im Flachland das Schild "Alpen" begegnet ...
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Hi Christoph,

herzlich willkommen auch von mir. Deine Fragen

Zitat
was ich mit dem noch nicht endgültig definierten Platz anfangen soll. Den Bahnhof nochmal von Grund auf neu aufbauen...? Oder andere Pläne verwirklichen, die mir immer wieder im Kopf rumgehen ...? ... Vielleicht sind diese Pläne aber auch zu üppig und halten nicht, was ich mir davon verspreche?

erscheinen mir unbeantwortbar - wir kennen den Platz nicht, können nicht Deine Gedanken lesen und wissen nicht, was Du Dir wovon versprichst. Indessen freue ich mich auf ZOFF und Brokkoli, und auf die Diskussionen, die beide auslösen werden. Deine Tendenz zum prototype railroading teile ich schon mal.

Einstweilen Frohe Weihnachten,
Reiner


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