Hallo zusammen,

im Strang zum Bahnhof Maximilian wurde die Wirkung einer engen Gegenkurve angesprochen, die dann auf dem Luftbild kaum noch zu erkennen war. Das gibt mir Gelegenheit, diese „Erscheinung“ mal näher zu beleuchten.

Steht man auf dem Gleis, wird jede Abweichung aus dem Lot sehr deutlich wahrgenommen. Wer früher analog fotografiert hat und am Objektiv die Schärfe regeln musste weiß, dass unter 10m viel zu regeln war, über 10m kam nur noch „unendlich“. So ähnlich ist es bei unseren Augen, die die genaue Entfernung nicht mehr differenzieren können.

Steht man im Mittelpunkt einer Kurve, ist der Radius kaum wahrnehmbar, da das Gleis immer gleich weit weg vom Auge ist. Steht man hingegen außen, nimmt man die Kurve viel enger wahr, weil man die Winkelveränderung der Strecke komprimiert im Bereich von weit über 10 Metern wahrnimmt.

Das können wir uns bei der Modellbahn zu Nutze machen. Führt eine Kurve um den Betrachter herum, ist ein kleinerer Radius möglich, als wenn man gewöhnlich außerhalb steht. Ich bin auch nicht der Erste, der das hier erwähnt. Aber es ist relevant für die Gleisplanung, denn die Verwendung einer Standardkurve kann problematisch sein, wenn man auf der falschen Seite steht.

Zurück zur Gegenkurve in Hamm. Wahrnehmbar ist sie nur, wenn man sie nicht von der Seite sieht, sondern frontal. So, ist die Entscheidung nun noch schwer, ob sie wichtig ist?

Lieben Gruß und allseits geschärften Blick wünscht
Thomas