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Mak-Stangenloks von Heljan: Erfahrungen und Lösungen
#1 Mak-Stangenloks von Heljan: Erfahrungen und Lösungen

Hallo,
in verschiedenen Strängen tauchen immer wieder die "Mak-Stangenloks" in Vorbild und Modell auf. Zu diesen Loks und ihren Vorbildern kursieren allerdings im Netz viele Falschinformationen wenn zum Beispiel die Privatbahnloks der Bauarten 650D usw. als "Privatbahn-V65" bezeichnet werden.
Inzwischen hat sich vielleicht rumgesprochen dass eher die Bundesbahn-V65 ein spezieller "Ableger" der großen Mak-Typenfamilie ist und sich von den NE-Loks in vielem unterscheidet. Lange Zeit war das Umlackieren einer DB-V65 aber der einzige gangbare Weg zu einem Modell zu kommen das den vierachsigen Mak-Fischkuttern zumindest ähnlich sieht.
Für meine OHE-Anlage sind Mak-Vierkuppler natürlich die Brot-und-Butter-Loks. Großes Aufatmen löste deshalb vor ein paar Jahren das Erscheinen einer "richtigen" Mak 650 D bei Heljan aus. Diese Modelle haben aber ein paar Eigenheiten die man beachten muss. Meine Erfahrungen und Lösungen habe ich hier aufgeschrieben, vielleicht nutzt es dem einen oder anderen.
Heljan kam damals mit einer ersten Serie (in Lackierungen der OHE, KBE, Tegernseebahn und einiger dänischer Privatbahnen) raus: das war eine Katastrophe! Äußerlich - Detaillierung, Lackierung - ist an den Heljanloks gar nichts zu meckern, sehr guter Großserienstandard. Aber die erste Serie hatte eine komplett unbrauchbare Fahrwerkskonstruktion, wirklich eine totale Fehlentwicklung (Laufverhalten, Stromabnahme) und gänzlich unbrauchbar, auch mit Decodertuning nicht zu verbessern. Etliche Modellbahner gaben ihre Loks damals als Reklamation zurück.
Holger Gräler hat für die Loks ein völlig neues Wipplagerfahrwerk entwickelt und meine erste Mak damit ausgerüstet. Das ist ein teurer Spaß (Heljan-Lok, Fahrwerk und Decoder liegen zusammen im oberen dreistelligen Eurobereich), aber jeden Cent wert. Das ist jetzt die beste Lok im Stall.
Überraschend kam Heljan mit einer zweiten Serie raus bei der das Fahrwerk neu konstruiert wurde. Das Fahrwerk ist nicht perfekt, aber wenn man den Decoder vernünftig tunt kann man damit sehr ordentlich rangieren. OK, die Räder sehen nicht schön aus (die könnte man gegen welche von der Weinert-V65 tauschen, aber geht erst mal so).
Einzige Einschränkung: in der Kombination starke Steigung + enger Radius kommt die Lok an ihre Grenzen da dann die Allradauflage nicht immer gegeben ist. In den engen Wendeln der Süsingbahn 1 (Radius 530mm, Steigung 2,5%) ist so bei 12 Wagen Schluss, wenn viele lange Zweiachser (Kbs-Wagen) im Zug sind auch früher; Wolfgang berichtet von der Diemeltalbahn mit ihrer (derzeit) noch engeren Wendel ähnliches. Wird sich auf der Süsingbahn 2, die keine Wendeln haben wird, aber von selbst erledigen.
Achtung, auch bei der zweiten Serie gibt es häufige Montagefehler: lose Lautsprecher, verbogene Stromabnehmer und alles, das kann man aber wenn man es weiß schnell selber richten. Vor allem aber haben die werkseitig eingebauten ESU-Dekoder (Loksound 5) eine total missratene Programmierung die die Fahreigenschaften, auch im Analogbetrieb, wieder katastrophal machen. Das führte natürlich wieder dazu Loks nach den ersten Probefahrten sofort als Reklamation zurückgingen... Sobald ich aber meine optimierte Decoderkonfiguration in die Loks lade ist alles völlig ok. Falls jemand mein Decoderprojekt verwenden möchte stelle ich das gerne zur Verfügung.
Ich besitze nun insgesamt eine Lok aus der ersten Serie (mit Wipplagerfahrwerk) und drei aus der zweiten.
Die echte OHE hatte folgende Bauarten:
- 3 Stück 800D (frühe Serie, ohne Sonnenschutzdach, "Froschaugenlampen" und nachträglich aufgesetztes 3. Spitzenlicht)
- 3 Stück 650D (späte Serie, langes Fahrwerk, Sonnenschutzdach, Lampen im Vorbau eingelassen)
- 3 Stück 1000D (dito, eine allerdings im Design der "frühen" Serie)
- 4 Stück 1200D (dito)
Das Vorbild des Heljanmodells ist eine 650D.
- Bei der Wipplagerfahrwerklok musste ich das Fahrwerk sowieso neu mit Zurüstteilen versehen. Das habe ich genutzt um die Lok zur 1200PS-Maschine "OHE 120054" umzugestalten: bei den OHE-Loks sehen sich die 600er und die 1200er sehr ähnlich. Von Krüger-Modellbau gibt es alle Teile (u. a. neue Pufferbohlen) um daraus eine 1200er zu machen, und das passt auch da das Modell bärenstark ist und in seiner Zugkraft den Drehgestellloks nicht nachsteht.
- Von den Loks der zweiten Serie läuft eine unverändert als "OHE 60021", die zweite möchte ich umbeschriften zur "OHE 60023". Die haben, wie oben geschrieben, Einschränkungen bei der Zugkraft. Ist aber nicht tragisch da die 600er bei der OHE die kleinsten "richtigen" Streckenloks waren und eher keine langen Züge auf den Hauptstrecken fuhren, Einsatz war mehr schwerer Rangierdienst, Übergabefahrten, Ng auf den peripheren Strecken nach Bleckede, Niedermarschacht oder Rühen.
- Die letzte Lok aus der zweiten Serie soll mal eine 800er werden. Das Sonnenschutzdach (bei der Heljanlok nachlässig angeklebt) ist von alleine abgefallen... Die Fronten (Lampenanordnung) müssten anders aussehen, das wäre irgendwann mal ein 3D-Druck-Projekt. Ist aber nicht eilig.
Grüße,
Sebastian
P.S.: Noch eine Kunst ist es die Loks ohne Beschädigung zu öffnen. Wer das tun will kann in der Suchmaschine seiner Wahl "Mak Heljan öffnen" eingeben, da gibt es gut bebilderte Anleitungen. Eigentlich einfach, aber besser nachlesen bevor man es ausprobiert.

Moin,
ich beschäftige mich aktuell mit ersten Gedanken für eine eigene Anlage und lese daher wieder vermehrt hier im Forum. Die letzten Monate war es bei der großen Bahn zu spannend, weshalb wenig Zeit für die Kleine blieb.
Zu den Stangendieseln von Heljan möchte ich gerne noch ein paar Punkte zu den tollen Ausführungen ergänzen.
Neben einem insgesamt guten Finish hat Heljan leider noch 3 weitere Fehler eingebaut.
Das Führerhaus ist leider 2,5 mm zu lang, insbesondere in der Silhouette stört mich das schon deutlich.
Der kurze Vorbau ist entsprechend 2,5 mm zu kurz und müsste verlängert werden.
Beim Rahmen hat Heljan leider ebenfalls etwas gespart und den in Summe Runde 4 mm zu kurz gemacht. Hierzu gibt es bei Krüger entsprechende Anbauteile mit denen sich der Rahmen vorbildgerecht verlängern lässt.
Die 800er MaK ist ein bisschen mehr Aufwand, da bin ich aktuell dran und versuche mit neuen Aufbauten, neuen Pufferbohlen von Weinert und Fenstern der Roco V65 ein möglichst stimmiges Modell zu kreieren.
Den Rahmen werde ich mit 3D Druckteilen verlängern und damit die kurzen Trittstufen an allen 4 Seiten realisieren.
Auch die C-Kuppler von MaK sind für die norddeutschen NE sehr typisch, mein NLEA hat daher beschlossen 2 Maschinen zu beschaffen, dazu wird eine Roco V36 Pate stehen und mit neuen Aufbauten versorgt.
Viele Grüße aus dem Norden
Tobias

Hallo Tobias,
Respekt, du gehst ganz genau an die Sache ran!
Zu den Teilen von Krüger Modellbau: der Herr Krüger hat einen großen Fundus an Anbauteilen für die Stangenloks, ich konnte auch Teile finden um aus einer 600er eine 1200er zu machen. Wissen muss man dass die sehr feinen Teile einige Lötübung verlangen.
Das schwierigste beim Herrn Krüger ist Kontakt aufzunehmen. Wenn man erst einmal mit ihm spricht ist das ein sehr angenehmer und hilfsbereiter Gesprächspartner. Aber über Mail oder Kontaktformulare ist er sehr schwierig zu kriegen - am besten anrufen (Nummer auf der Website), auch mehrfach zu unterschiedlichen Zeiten. Auch im Zuge des weiteren Bestellprozesses muss man als Kunde "dran bleiben", dafür wird man dann mit 1A-Bauteilen belohnt.
Grüße,
Sebastian
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