Vorstellung Raphael

09.07.2024 00:58
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#1 Vorstellung Raphael
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Moin in die Runde.

Ich bin Raphael (bzw. Raph wie mich die meisten nennen) Familienvater und Ottonormalverdiener.
Die meisten Modellbahner die ich kenne sind entweder selbst Kinder von aktiven Modellbahnern oder haben zumindest als Kind mal mit Spielzeugeisenbahnen angefangen.
Deshalb empfinde ich es als wichtig Kindern diese Möglichkeit zu bieten.
Meiner Meinung nach hat die Modellbahnindustrie leider noch nicht ganz erkannt, dass es irgendwann keine gut situierten Rentner mehr geben wird, die sich Loks für 500€ leisten (können und möchten) wenn nicht neue Kinder heranwachsen, die mit diesem Hobby infiziert sind. Dafür müsste an man zumindest ein paar einfachere Modelle fürs Kinderzimmer bauen. PIKO ist mit dem Hobby Programm schon auf dem richtigen Weg - aber leider nur für HO. Bei anderen Herstellern bin ich mir nicht so sicher, ob die das ernsthaft betreiben (nun interessiere ich mich aber auch nicht für die H0-Programme der Firmen). In N gibt's quasi nix.

Hinzu kommt noch, dass zu den Kindern auch Mütter gehören, denen sich schon die Frisur aufdröselt, wenn sie nur an eine Anlage denken, die viel Platz wegnimmt und eh nur verstaubt.

Da ich aber im Alter von 15 Jahren eine solche Anlage bauen durfte (im Keller) und natürlich alle Fehler gemacht habe, die man als junger Einzelkämpfer so macht, suchte ich nach einem Weg, meinem Sohn eine Modellbahn zu ermöglichen, die auch dem WAF (woman acception factor) gerecht wird. Und ihn an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen.

Die Lösung 1: Wir werden Tischbahner!
Ein "Anlage" die man nach belieben auf- und abbauen kann und dann eben nur im Winter oder bei Schietwetter mal länger stehen bleibt.
Dazu Papas alte DDR-PIKO-Loks die auch einen Sturz von der Schreibtischkante überleben können und viele verschiedene Wagen, damit es nicht so langweilig wird.

Zum Antesten habe ich Trix/ROCO-gleise verwendet. Das hat zwar bei den Kids (damals 2 und 5) zwar zu leuchtenden Augen geführt, aber ein 5 Jähriger zerstört beim Aufgleisen schon mal ganz fix den Gleisplan - schließlich halten die Verbinder nicht sonderlich gut.
Außerdem fühlte sich meine Frau dann doch von dem ständig blockierten Wohnzimmertisch genervt (versteh ich ja ... aber die Kinder ...)

Nun denn, in Japan gibt es zum Glück ähnliche Probleme. Die kleinen japanischen Wohnungen lassen große Anlagen nicht zu, weshalb dort dankenswerterweise "N" fast populärer ist als größere Maßstäbe (nicht umsonst hat man dort "T" und "ZZ" erfunden - von denen ich dann aber wiederum wenig halte).
Und passen dazu gibt es den japanischen Hersteller KATO. Dieser vertreibt Schienenmaterial mit richtigem Bettungskörper und festen Verbindern.
Damit lösten sich gleich 3 Probleme: 1. die Gleise sind für ein 5 Jährigen besser zu stecken. 2. sie fallen nicht gleich auseinander wenn man rustikal einen Zug aufgleist und 3. Man muss nicht auf den Tisch - die KATO-Gleise sind hoch genug, um nicht allzu viel Staub in die Getriebe zu befördern.

Die Lösung 2: Wir werden Teppichbahner!

Nun mag sich der geneigte Leser fragen, was denn nun ein Teppichbahner nun ausgerechnet in diesem Forum verloren hat.
Ja ... also ... dann muss ich wohl noch etwas mehr schreiben:

Teppichbahnen sind für Kinder ideal. Es mach ja riesig Spaß immer mal neue Gleisgeometrien aufzubauen. Außerdem lernt man gleich was über elektrischen Strom (und dass er irgendwie nicht durch die Lok fließt, wenn man eine Wendeschleife baut).
Allerdings ist das mit "Betrieb machen" schwierig. Beim Weichen-Fernschalten ist das eine ewige Huddelei mit den Kabeln und Abschaltbereiche sind zwar Theoretisch möglich, aber aus gleichen Gründen nicht praktikabel umsetzbar.
Außerdem hätte Sohnemann gerne auch mal Häuser wie im Schaufenster vom Eisenbahnladen.

So habe ich es dann vorsichtig und schlau versucht bei meiner Frau "Fußbodenmodule" genehmigt zu bekommen.
4 Sperrholzbretter im A2 Maß mitnem leichten Unterbau längs hintereinander ergeben da schon eine Schöne Länge. Und aus 3weiteren Brettern entsteht noch ne Art Regalkasten drumrum, so dass man die Modulteile staubfrei auf dem Kleiderschrank verstauen kann.

An den Enden befinden sich Übergangsteile auf das KATO-System. Auf den Modulen selbst wird ROCO gefahren (ja wirklich ROCO ... die Gleise und Weichen stammen noch aus der Zeit, als die noch nicht von Fleischmann übernommen waren ).

Somit sind wir jetzt in 3. Lösung: Teppich-Modul-Bahner.

Nun bin ich ja Technik-Modellbahner (was das ist - dazu poste ich bei Gelegenheit mal was in den Ferrosophi-Threat) und damit reitzt mich am meisten der ganze Schaltungskram am Bahnhofsmodul.
Und mehr Herausforderung ist mehr Spaß.
So werden die Module also weitestgehend nach den Wünschen meines Sohnes bestückt (und damit vermutlich bunt), allerdings habe ich den Gleisplan vorgegeben und werde es bei der Signalisierung und der Steuerung auch tun.

Und da das Kind bei dem ganzen Spaß auch was lernen soll, wird der Bahnhof so zu steuern sein, wie ein Bahnhof zu steuern ist. Nur das wir statt Hebeln eben Taster und Schalter haben:
*Weichenschalter
*Weichenriegelschalter
*Fahrstraßenschalter
*Signalschalter
... und wenn ich Zeit und Bock habe auch den ganzen Bahnhofsblock dazu.

Und dazu brauche ich noch etwas Unterstützung und Meinung und da gibt es wahrscheinlich keinen besseren Platz als hier ... aber dazu nehme ich einen anderen Faden auf ...

--- Raph


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09.07.2024 10:49 (zuletzt bearbeitet: 09.07.2024 10:50)
#2 RE: Vorstellung Raphael
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Zum letzten Absatz: Heißt du willst ein Spurplanstellwerk dazu bauen? Egal ob nun DrS2, DrSpS60, Lorenz etc oder verstehe ich das gerade falsch? Auch auf die Gefahr hin bzgl deines geplanten Fadens vorzubereiten.
Ich bin ja dabei ein mechanisches Stellwerk mit allen Abhängigkeiten zu bauen. Nur das ich für die mechanischen Verschlüsse etc auf eine Softwarelösung zurück greife.

Und natürlich willkommen im Forum und viel Spaß.

Beste Grüße
Stephan

Bergisch Dahlhausen

Bergisch Dahlhausen hier im Forum.

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09.07.2024 13:16
#3 RE: Vorstellung Raphael
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Zitat von TheRaph im Beitrag #1
*Weichenschalter
*Weichenriegelschalter
*Fahrstraßenschalter
*Signalschalter
... und wenn ich Zeit und Bock habe auch den ganzen Bahnhofsblock dazu.


Ich bin schon sehr gespannt . Eine solche Lösung sollte doch eigentlich mit (eigener) Arduino-Programmierung und Übergabe per Digital-Schnittstelle an die Zentrale auch mit geringem Verkabelungsaufwand möglich sein, oder?

Beste Grüße
Dirk

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10.07.2024 01:12
avatar  TheRaph
#4 RE: Vorstellung Raphael
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Moin.
Also mit Arduino wird da nix.
Ich hab zwar schon in meinem Leben das eine oder andere programmiert, aber das war HTML, JScrip, PHP, AutoIT und VB.
Nix weltbewegendes. Ich habe auch mal erste Schritte mit µControllern gemacht, aber nur 'ne Lauflichtschaltung aus'm Tutorial.
Wenn ich das richtig verstanden habe ist Arduino aber kein µController sondern schon ehr ein Prozessor. Also mit Bootloader, irgend einem rudimentären Betriebssystem und so ...oder? Ich denk auch, dass man dafür C oder C++ können muss und da stiege ich aus. Ich habe nicht die Zeit mich da tiefgreifend einzuarbeiten.

Außerdem wäre es nicht die Art von Spaß die mir vorschwebt.

Bei mir geht es nicht darum, schnell eine Schaltung gebaut zu haben um dann richtig Betrieb machen zu können, sondern ich genieße es eher die Schaltung (nach bahnbetrieblichen Vorgaben) zu planen zu gestalten und umzusetzen.
Und das am liebsten in diskreter Hardware.
Ich werde auch sehen, was ich dabei mit meinem Sohn zusammen machen kann. Ich denke, ich werde außer den üblichen Bauteilen auch Printrelais einsetzen (ich hab da in den letzten Jahre über 1000 aus Messgeräten ausgebaut und gesammelt).
Ein Relais ist für ein Kind einfacher zu Begreifen, als ein Logikgatter. Zumal ich auch größere Exemplare habe, die man zerlegen und angucken bzw. anfassen kann.
Das heißt nicht, dass ich ganz ohne künstliche Intelligenz auskommen werde. Ich denke dass ich eventuell Gleisbelegtmeldungen mit einem ATiny als Achszählanlage realisiere - mal sehen. Das ist noch im Fluss.

Spurplanstellwerk oder nicht ... das wird sich zeigen.
Ich werde möglicherweise für den selben Bahnhof ein zweites Stellwerk bauen, wenn das erste fertig ist ... es sei denn, mein Sohn braucht bis dahin dringend einen weiteren Bahnhof.

Zum Anfang schwebt mir ein Pseudo-Mechanisches Stellwerk vor.
Für die Hebel wird es je zwei Taster geben (hoch runter). Je eine Mehrfarb-LED (für oben und unten) zeigt die "Hebelstellung" an, und ob diese Stellung verriegelt ist.
Ablauf dann z.B. so:
- Orange an W2 leuchtet oben, Weiche steht auf "+"
- Taster "unten" an W2 getippt
- Orange an W2 leuchtet nun unten Weiche steht auf "-"
- Orange an III(W2) leuchte oben Weiche 2 unverschlossen
- Taster "unten" an III(W2) getippt
- Orange an III(W2) leuchte unten Weiche 2 in "-"-Stellung verschlossen
- LED W2 unten wechselt von orange auf rot (Weiche kann nicht umgestellt werden solange Riegel eingelegt)
- Taster W2 ohne Funktion
- Fahrstraßenhebel a2 wird nach oben "umgelegt" = Taste "oben" tippen. Orangene LED wechselt von Mitte nach oben
- Gleichzeitig wird LED am Riegelhebel III rot - Riegel kann nicht mehr "zurückgelegt" werden, da durch Fahrstraße blockiert.
(Ich mach mal ohne Bahnhofsblock weiter)
Signalhebel A wird "umgelegt" (LED wechselt von oben nach unten)
Gleichzeitig wird FS-Hebel a2 rot, da ja das Signal diesen jetzt blockiert.
Aufgelöst wird in umgekehrter Reihenfolge.

Jetzt kann man sich dazu natürlich noch die Fs-Festlegung oder Zustimmungsabgabe und Empfang denken. Aber ob ich den Block überhaupt realisiere (bzw. nur vorsehe und später realisier) oder nicht, das wird sich zeigen. Erstmal anfangen mit der Planung.

Nur zum Planen der Elektronik brauche ich einen Verschlussplan und zum planen dieses welchen muss ich wissen, wo die Signale stehen (und was für welche). Und genau das wird das Thema sein, mit dem ich demnächst hier anfangen werden und wo ich erstmal Hilfe / Erfahrung brauche.

Es ist nicht auszuschließen, dass ich feststelle, dass ich doch auf Spurplanstellwerk umrüsten werde. Das wird dann aber möglicherweise ein Stellwerk "in Anlehnung an ..." ich habe (bisher) noch nicht den Ehrgeiz einen bestimmten Typen direkt zu emulieren. Mehr den Gedanken dahinter (2-Tastensteuerung, Fahrstraßenausleuchtung, Belegtmeldung etc.)

Was ich nicht machen werde sind Zähler für Hilfshandlung - dass geht mir dann 'ne Nummer zu weit. Wenn's hoch kommt, dann kommt da 'n Aufkleber mit Tacho-Nummer neben, damit es aussieht als ob - mehr aber auch nicht


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11.07.2024 09:41
#5 RE: Vorstellung Raphael
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Zitat von TheRaph im Beitrag #4
Zum Anfang schwebt mir ein Pseudo-Mechanisches Stellwerk vor.
Für die Hebel wird es je zwei Taster geben (hoch runter). Je eine Mehrfarb-LED (für oben und unten) zeigt die "Hebelstellung" an, und ob diese Stellung verriegelt ist.

Hallo Raph, genau so habe ich mein Befehlswerk in Triptis II aufgebaut, schau mal hier:
Triptis II - Mehr Transparenz für die Stellwerke

Das hat mehrere Vorteile: Die Bedienung lässt sich bei Fehlhandlungen einfach blockieren (indem auf Tastendruck keine Reaktion erfolgt); man sieht die Stellung sehr deutlich; die Bedienung ist so ähnlich wie beim Vorbild; und: Man kann die Bedienung auch automatisieren!

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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