Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante

21.09.2024 23:06 (zuletzt bearbeitet: 21.09.2024 23:12)
#1 Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante
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Moin Leute

ja, die Überschrift klingt etwas esotherisch. Eigentlich gehts mir nur um zwei kleine Punkte, die mir neulich aufgefallen sind.

Drüben, wo alles anders ist,
läuft zum Beispiel die unglaublich eindrückliche Appalachian&Ohio Railroad in Spur 0(!).
Zur Handhabung der Carcards, Waybills, Trainorders und dergleichen sind dort an vielen Stellen schwenk- oder klappbare Work Shelfs angebracht. Eingeklappt und Ausgeklappt
Das werde ich bei mir definitiv auch so machen, denn zum Sortieren, neu Bezetteln usw. ist das, so denke ich, praktischer, als wenn man nur vor den Wagenkartenhaltern steht.

Ein anderer Aspekt sind Hinweistafeln mit Bedienungsanweisungen.
Zu sehen zum Beispiel hier in einem Video von Bill Neals Pennsylvania RR.
Das kann insbesondere hilfreich sein, um umfangreichere Rangierbehelfe oder ähnliches zu verschlanken.
Um ein Beispiel zu bringen, an dem ich mich bereits reichlich abgearbeitet habe:
Im Rangierarbeitsplan des Bahnhofs Bad Diethersbronn ist vermerkt, daß Gleis 5 nicht zum Abstellen von Wagen zugelassen ist. Das muss ich jedes Mal wissen, wenn ich dort in der Gegend rangiere. Das kann mir aber egal sein, wenn ich an Gleis 9 zu Gange bin oder in der Awanst rangiere.
Anstatt diesen wichtigen Hinweis also relativ zusammenhangslos im Arbeitsplan zu platzieren, schreibe ich lieber ein rotes Schild an die Stelle, wo ich diese Information auch brauche, nämlich an die Anlagenkante vor Gleis 5.
An der Awanst könnte man beispielsweise eine Kurz-Anleitung zur Schlüsselbedienung anbringen.

Noch eine spontane Idee: Wenn in den kleineren Spurweiten die Lesbarkeit mancher Signaltafeln, wie Geschwindigkeits-Anzeigern oder "Halt für Lok"-Schildern, nicht mehr gegeben ist, können auch diese in deutlich größerem Format auf der Vorderkante platziert sein.

Es gibt bestimmt noch ganz viele andere Ideen, um diese vielen Quadratmeter braun gestrichener, vertikaler Sperrholzwüste nutzbar zu machen.

Gruß
Alex

P.S.: Tante Edith meinte grad, daß es bei der Orientierung hilft und Identität schafft, wenn man die Namen von Orten, Straßen, Betriebsstellen usw. auf die Vorderkante schreibt.
Kurzum: Wenn die Anlage für sich selbst spricht, vermeidet das viele Rückfragen beim Erbauer!


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22.09.2024 14:35 (zuletzt bearbeitet: 22.09.2024 14:36)
#2 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Schuur Alex,
schuur ihr Jonge,

das ist ja Mal eine tolle Seite!! für's Verlinken.

Die Anlagenvorderseite für dies und das zu nutzen hat schon Sinn. Bei unseren Modulen (1:160) hängen da die Ein- und Ausgangszettelkästen dran. Ausserdem finden dort die Bedienelememte der Weichen und Gleissperren nebst der abhängigen Verschlüssse ihren Platz. Dazu ein schematischer Gleisplan.

Bei unserem Bahnhof Altzenau sind dort zudem am Standort der Trapez-, Rangier- und Haltetfeln entsprechende Piktogramme angebracht; im Maßstab 1:160 werden diese gerne mal auf der Anlage übersehen.

Ein FREMO-Kollege, der mit Karlsruhe-Durlach (ebenfalls in 1:160 und nahezu maßstäblich) einen nicht ganz kleinen Bahnhof erbaut hat, spiegelt alle Signalbilder der feinen, auf der Modulgruppe verbauten, Lichtsignale entsprechend auch als Signalgrafik an der Modulaußenkante.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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22.09.2024 19:54
#3 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Hallo Alex,

vielen Dank für Deinen Beitrag und den Link. Das gibt mir tatsächlich neue Inspirationen!

Beste Grüße
Dirk

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22.09.2024 20:50
#4 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Hallo zusammen,

danke für die Zusammenstellung zahlreicher Ideen!

Für die kleinen Spurweiten macht es schon Sinn, die relevanten Hinweise größer darzustellen. Bei den großen Spurweiten kann man aber schon direktere Hinweise geben, z.B. Gleisnummern am Quertragwerk der Oberleitung (ist vorbildgerecht) oder vielleicht die Nutzung einer Werbetafel in der Anlage.

Noch eine Idee für die braunen Flächen der Anlagenkante: Die Vordergrundkulisse! Was im Hintergrund geht, geht oft auch im Vordergrund. Wiese, Fels und Stützmauer kann man auch im Vordergrund platzieren und damit Probleme wie „hängende Schlucht“ usw. zu lösen. Ablagen für Frachtkarten usw. braucht man ja eher im Bahnhofsbereich, der eben ist und damit eine gerade Kante hat. Die Idee mit der Schublade ist da auch sehr hilfreich.

Gruß
Thomas


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22.09.2024 21:41
avatar  Gilpin
#5 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Hi @hwunderlich, der

Zitat
FREMO-Kollege ... spiegelt alle Signalbilder ... als Signalgrafik an der Modulaußenkante

hat da einen Punkt! in der MIBA gab es vor gefühlt zig Jahrenden (Steigerung von Jahren) einen Beitrag, in dem eine Darstellung der Signale mit wechselndem Signalbild auf der Anlagenvorderkante (oder darüber?) andiskutiert wurde - damals noch als Alternative zur Ausleuchtung tatsächlicher Signale auf der Anlage als solcher. Die Alternative müsste ja nicht sein! Man könnte das eine tun, ohne das andere zu lassen.

Schönen Sonntagabend(krimi) noch,
Reiner


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22.09.2024 21:52 (zuletzt bearbeitet: 22.09.2024 21:55)
#6 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Hallo Alex,

das ist ein bedenkenswertes Thema.

Auf der Süsingbahn I hatte ich an einigen Stellen "Spiegelbilder" von Geschwindigkeitssignalen, Pfeiftafeln usw. angebracht, einfach weil man die in H0 vor dem Hintergrund einer durchgestalteten Landschaft nicht gut wahrnimmt und leicht übersieht.


Was die sonstige Ausstattung der Anlagenvorderkante angeht waren da: Betätigungen für ortsgestellte Weichen, teilweise mit Schlössern, Wagenkartenhalter und pro Betriebsstelle eine Ablage auf der man Wagenkarten, Buchfahrpläne, Handregler ablegen konnte. Ferner ein schematischer Gleisplan und ein "Stationsschild" mit dem Namen der Betriebsstelle damit man weiß wo man ist.

Gegenposition: einige US-Anlagen treiben es sehr weit und pflastern die Vorderkante mit Zettelhaltern, betrieblichen Hinweisen und etlichen anderen Dingen, das schafft ein sehr unruhiges Bild und lenkt von der Anlage ab. Also besser nicht übertreiben... Bei den von dir verlinkten Anlagen ist das aber noch gut dosiert.

Betriebliche Hinweise fest anzubringen kann eine gute Idee sein, aber man sollte damit sehr dosiert umgehen. Wenn ich einen Hinweis zu Gleis 5 anbringe, warum nicht auch einen zu Gleis 1, 2, 7, 12 - wo anfangen, wo aufhören?

Grüße,
Sebastian


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23.09.2024 09:40
#7 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Hallo Forumer, ich nutze die Anlagenvorderkante, um den Bezug um Vorbild herzustellen. Wenn ich von einer Anlagenszene ein zugeodnetes Vorbildfoto habe (zB das Kraftwerk Auma), dann wird ein Foto an die Vorderfläche geklebt, so dass der Besucher beurteilen kann, wie gut die Vorbildsituation nachgebildet wurde.

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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23.09.2024 13:07 (zuletzt bearbeitet: 23.09.2024 13:09)
#8 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Hallo Alex,

neben der grundsätzlich guten Idee, die Du hier zur Diskussion bringst, möchte ich noch konkret auf zwei Punkte aus Deinem Eingangsbeitrag eingehen:

1.

Zitat von Fischkopp im Beitrag #1
Im Rangierarbeitsplan des Bahnhofs Bad Diethersbronn ist vermerkt, daß Gleis 5 nicht zum Abstellen von Wagen zugelassen ist. Das muss ich jedes Mal wissen, wenn ich dort in der Gegend rangiere. Das kann mir aber egal sein, wenn ich an Gleis 9 zu Gange bin oder in der Awanst rangiere.
Anstatt diesen wichtigen Hinweis also relativ zusammenhangslos im Arbeitsplan zu platzieren, schreibe ich lieber ein rotes Schild an die Stelle, wo ich diese Information auch brauche, nämlich an die Anlagenkante vor Gleis 5.


Über der Anlage hängt gut sichtbar der schematische Gleisplan von Bdb; darauf sind die Nutzungen der Gleise recht eindeutig und gut lesbar gekennzeichnet und da sieht man dan auch, dass Gleis 5 durchaus als Abstellgleis freigegeben ist, es ist Gleis 6, das als Lokumfahrgleis kein Abstellen von Wagen zulässt. In der Rangieranweisung gibt es den Hinweis, dass es zweckmäßig ist, Gleis 5 vorrangig für die Pwg zu nutzen.

Auf die Nutzung von Gleis 6 als Lokumfahrgleis und der Hinweis zu Gleis 5, wird in dem Rangierarbeitsplan auch nicht "zusammenhanglos" gegeben, sondern gleich am Anfang unter dem Punkt "Allgemeines" ...

2.
Zitat von Fischkopp im Beitrag #1
An der Awanst könnte man beispielsweise eine Kurz-Anleitung zur Schlüsselbedienung anbringen.


Die Schlüsselbedienung einer Awanst mit Folgeabhängigkeit erfordert zunächst einmal grundsätzliches Wissen zur Sicherungstechnik. Ist dieses vorhanden, ergibt sich die Bedienung im Prinzip selbsterklärend:

> Für den Schlüssel, den ich vom Fdl bekommen habe, gibt es nur eine Möglichkeit der Verwendung
> Dass ich den Schlüssel, der für die zweite Weiche benötigt wird, durch die korrekte Bedienung der ersten Weiche, wo er in seinem Platz steckt, freigegeben wird ist m.E. ebenfalls kein Hexenwerk.
> Dass dann dieses Prozedere bei der Rückkehr, einfach in umgekehrter Reihenfolge abgearbeitet wird sollte sich ebenfalls eigentlich von selbst verstehen.

Ich denke, wer damit Schwierigkeiten hat, dem hilft auch eine "Kurzanleitung" nichts

Ich könnte mir vorstellen, dass der Eine oder Andere, meine obigen Ausführunge als etwas "großkotzig" wahrnimmt: Ja klar, alles ist einfach, wenn man es kann! Heißt aber im Umkehrschluss, wenn ich etwas nicht kann (es aber brauche), bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu lernen. Und dann kann ich es ja und es ist einfach. Und wenn es einfach ist, benötige ich auch keine großen Erklärungen mehr.

Ich erwarte selbstverständlich nicht, dass ein Mitspieler in Bdb alles auf Anhieb und intuitiv beherrscht. Und ich erwarte auch nicht, dass er beim nächsten Mal, was ja durchaus auch mal eine längere Zeit dauern kann, sich noch an alles erinnert. Wenn ich merke, dass jemand mit einer Situation nicht zurecht kommt, gebe ich ihm zunächst die Chance, sich alleine zurechtzufinden. Erst dann kommt die Frage, ob Hilfe benötigt wird, oder wir ggf. auch die Uhr anhalten sollen.

ok., an der Formulierung der Frage "Alex, warum hast Du die Wagen auf Gleis 4 noch nicht zugestellt? Das sieht man doch an den Frachtkarten!" kann ich mit Sicherheit noch feilen, die ist schon sehr direkt und wenig freundlich. . "There is always room for improvement"

Dies bitte auch als konkrete Ergänzung zu Sebastians Einwand, "wo fang ich an und wo höre ich auf?", verstehen

Beste Grüße
Dirk

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24.09.2024 23:50
#9 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Moin Dirk

dann hast du das ja schon verwirklicht, indem du eine vertikale Fläche an der Anlage zur Informationsvermittlung genutzt hast. Die Anlagenvorderkante ist dann eine Teilmenge davon.

Natürlich kann man sich fast alles logisch erschließen, auf Logik ist der Bahnbetrieb schließlich aufgebaut, aber vielleicht hilft manchmal auch einfach eine Gedächtnisstütze. Um bei dem Beispiel zu bleiben (unabhängig davon ob es jetzt ein gutes ist!), wenn ich mit der Teilfahrt vor der Awanst stehe, hab ich keine Zeit für streng logische Überlegungen, sondern muss wissen !DA! muss der Schlüssel rein.

Alles in allem also selbstverständlich eine Abwägung aus Situation an der Anlage und Geschmack des Erbauers, aber auf jeden Fall ist das Thema eine Überlegung wert!

Gruß
Alex


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25.09.2024 16:58
#10 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Moin Leute
Da ich keine „Heimanlage“ habe ist es müßig über deren Beschriftung nach zu denken.

Zitat von djue6867 im Beitrag #8
Ich denke, wer damit Schwierigkeiten hat, dem hilft auch eine "Kurzanleitung" nichts


Dennoch finde ich diese Aussage falsch und sehr arrogant.

Ich habe im FREMO mustergültige Bedienanleitungen an Modulkästen gesehen.
Beginnend mit:
1. Zugführer Schlüssel hier einstecken
2. Schlüssel drehen und damit
3. Schlüssel entnehmen usw.
Das hier zu beschreiben ist nicht Ziel führend weil zu umständlich.
aber toll gemacht
Das hilft, vor allem dann wenn in der Betriebsstelle mehrere Schließungen vorhanden und man nicht genau weis was und wo kommt nun als nächstes. Auch alte Hasen oder diejenigen die sich dafür halten stehen oft „wie der Ochs vorm Berg“ wenn sie (möglichst zügig) den nächsten Fahrweg „frei schließen“ sollen.
Und das hat nichts mit: „nicht wollen“ zu tun.
Lieber Gruß Friedrich


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30.09.2024 13:33
#11 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Hallo Alex, hallo Friedrich, hallo auch an alle anderen Mitlesenden,

ja, meine Aussage, die Friedrich zitiert und kommentiert hat, ist dazu angetan als arrogant gewertet zu werden. Dessen bin ich mir bewusst. Provozieren sollte sie allemal.

Ich komme gerade von einem Fremo-Treffen in dem es auch einen Streckenast im ZLB und Schlüsselabhängigkeiten an einem Bahnhof und zwei Awansten gab. Und ich habe auf der Strecke Dienste und Fahrten gehabt und auch beobachtet. Die beiden Awansten waren, wie bei mir auf der Nauetalbahn, durch eine "einfache" Schlüsselabhängigkeit (1x GS und 1x Schutzweiche) gesichert. Der Bahnhof besitzt zwei Weichenhebel um die Fahrstraßen aus jeder Richtung nach entweder Gl.1 oder Gl.2 zu bilden. Um die Weichenhebel (W1 + W2) bedienen und verschießen zu können, gibt es ein Schlüsselwerk mit den entsprechenden logischen Abhängigkeiten. Dort bekommt der ZF auch die Schlüssel für die GSn der anderen Gleise, die zum Rangieren notwendig sind um an die Schlüssel für die jeweiligen Weichen zu kommen.

Dieses in einer "Kurzanleitung" darzustellen, würde m.E. nicht funktionieren. Hier hilft gegen mangelndes Wissen zum Verstehen nur zweierlei: grundsätzliches Verständnis von dieser Art der Sicherungstechnik sowie Strecken und Ortskenntnis. Diese zu erlangen (und gf. vorher einzugestehen, dass man Sie nicht hat) ist eigenständige Aufgabe desjenigen, der dort einen Dienst- oder Fahrplan übernimmt. So wurden auch auf dem Treffen von den Organisatoren Dienste und Fahrpläne für diese Strecke auch nur an nachweislich befähigtes Personal vergeben, bzw. Lernwilligen jemand entsprechendes an die Hand gegeben. Eine, wie auch immer geartete Kurzanleitung, wäre hier m.E. sogar eher kontraproduktiv gewesen, da dann u.U. dem Irrtum aufgesessen worden wäre, dass man dort "jeden" einfach so hienein schicken könnte ...

Ich kann es nur wiederholen: Für die Durchführung von vorbildorientiertem Betrieb auf einer Modellbahn, ob Fremo oder zu Hause, sind grundsätzliches Verständnis der Sicherungstechnik sowie Strecken und Ortskenntnis unerlässlich. Wer das nicht hat, muss "ausgebildet" bzw. eingewiesen werden. Anders geht es nicht!

Da helfen keine Kurzanleitungen am Anlagenrand. Wo will ich da anfangen, wo aufhören? (Sebastian hat diesen Punkt schon weiter oben genannt). Lediglich ggf. ausserordentliche Besonderheiten könnte man vlt. am Anlagenrand nochmal im Einzelfall als Stichpunkt zur Erinnerung aufnehmen. Aber auch hier gilt: Eine gute Besteibsstellen-Dokumentation muss gelesen und verstanden werden und ist ebenfalls nicht durch gutgemeinte, aber letztlich nicht "zielführende" Kurzanleitungen zu ersetzen.

Beste Grüße
Dirk

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30.09.2024 14:17 (zuletzt bearbeitet: 30.09.2024 16:19)
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#12 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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OOK

Zitat von djue6867 im Beitrag #11
Ich kann es nur wiederholen: Für die Durchführung von vorbildorientiertem Betrieb auf einer Modellbahn, ob Fremo oder zu Hause, sind grundsätzliches Verständnis der Sicherungstechnik sowie Strecken und Ortskenntnis unerlässlich. Wer das nicht hat, muss "ausgebildet" bzw. eingewiesen werden. Anders geht es nicht!


Dem ist nichts hinzuzufügen.
Gruß
Otto

PS: Vielleicht doch. Ausnahmen bestätigen die Regel:


Wird gerne vergessen. Dann läuft der nächste Spat Leer, der an der Grube Charlotte Elise ankommt, ins kurze Stumpfgleis, das nur zum Abstellen des Mannschaftswagens bestimmt ist.

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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30.09.2024 16:42 (zuletzt bearbeitet: 30.09.2024 16:57)
#13 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Schuur ihr Jonge,

Zitat von djue6867 im Beitrag #11

Hallo Alex, hallo Friedrich, hallo auch an alle anderen Mitlesenden,

ja, meine Aussage, die Friedrich zitiert und kommentiert hat, ist dazu angetan als arrogant gewertet zu werden. Dessen bin ich mir bewusst. Provozieren sollte sie allemal...



Ich habe den Rest des Zitats weg gelassen, das kann man in Dirks Post (#11) ja oben alles nachlesen.

Ich bin etwas zwiespältig seinen Aussagen gegenüber.
Er hat absolut recht in dem Punkt, dass die Mitspieler grundsätzlich das Konzept der Sicherungstechnik verstanden haben müssen. Das gilt allerdings nicht nur für "niedrigschwellige" Sicherungstechnik mit Schlüsseln etc. im Bereich der ZLB-Strecken, sondern auch für die teilweise komplexen Stellwerke im Zugmeldebetrieb; hier kann, je nach Komplexität, auch nicht jeder Mitspieler so ohne weitere Unterweisung jedes Stellwerk bedienen.
Mein Sohn und ich mussten schon so manches Mal in "Altzenau" nach einem Treffen bei den abhängig verschlüsselten Weichen die Stelleinrichtungen richten, weil es "Freunde" gibt, die mangels Schlüssel und/oder Verständnis für die Abhängigkeiten mit roher Gewalt versuchten die verschlossenen Weichen umzustellen.

Bei den Heimanlagen kann der Eigentümer auch alle diese Dinge retriktiv nach seinen Vorstellungen umsetzen, und das ist auch gut so.

Beim FREMO ist die Gemengelage in der Regel etwas anders. In Rheda haben wir in grauer Vorzeit beim Streckenbegang nach dem Aufbau eine Art "Dienstunterricht" für die interessierten Mitspieler angeboten und im Anschluss durften nur "zertifizierte" Zugpersonale auf der ZLB-Strecke fahren. Alle Anderen bekamen nur in Begleitung eines dieser unterwiesenen Mitspieler Dienstpläne für diesen Arrangementbereich.
Damals führte diese stringente Dienstverteilung schon während des Treffens zu Unverständnis, Unmut und letztlich erbitterten Diskussionen. Seinerzeit musste sich die WLE-Gruppe um Christoph schon Attribute wie "abgehoben und elitär" anhören...

Ähnliches habe ich dann auch (mit dem oben erwähnten "Altzenau" und seiner verschlüsselten Periphrie) im Kreis der N-RE-Gruppe RheinMain erlebt. Hier wurde mit "Hurra" jeder neue "Fahrdienstleiterbahnhof" mit allen, wenn auch noch so komplex umgesetzten, vorbildnahen Abhängigkeiten bejubelt; hier war Highend irgendwann das Nonplusultra.
Als wir dann auch der im ZLB betriebenen Strecke der "Privatbahner" anfingen, abhängig zu verschließen war das Geschrei zur "Lowtech" dann groß: Zu kompliziert, zu reguliert, zu "vorbildnah", zu blablabla... Alle wollten auf diesem Teil des Arrangements die attraktiven, weil rangierintensiven, Güterzüge fahren, Nur die Wenigsten hatten allerdings das erforderliche Interesse sich mit den einfachsten Abhängigkeiten zu beschäftigen.
Das Ende vom Lied war dann, neben den oben schon beschriebenen mechanichen Beschädigungen, verhärtete Fronten, teilweise zwei ZLB-Strecken im Arrangement etc.

Zum guten Schluss verschärften sich die Spannungen dahingehend, dass es zu sehr persönlichen, zum Teil auch in der Öffentlichkeit geführten, Auseinandersetzungen kam und wir "Schlüsselkinder" seitdem weitgehend unser "eigenes" Ding machen.

Was ich mit dieser ausführlichen Schilderung vermitteln möchte: Wir "betrieblich vorbelasteten" Modellbahner müssen viel mehr auf die Bedürfnisse der Einsteiger eingehen, wenn wir diese abholen wollen.

Um auf den Ausgang dieses Threads zurück zu kommen: Die Informationen an der Anlagen- oder Modulaußenseite können sicher nicht den "Grundkurs Betrieb" ersetzen! Aber rudimentäre Informationen über den Gleisplan, die Ladestellen und ggf. auch darüber, welcher Schlüssel jetzt wo passt halte ich an dieser Stelle für absolut sinnvoll.

Edit(h) hat einen Hinweis auf den Post #12 eingefügt

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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30.09.2024 22:36 (zuletzt bearbeitet: 30.09.2024 22:39)
#14 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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Zitat von OOK im Beitrag #12
Wird gerne vergessen. Dann läuft der nächste Spat Leer, der an der Grube Charlotte Elise ankommt, ins kurze Stumpfgleis, das nur zum Abstellen des Mannschaftswagens bestimmt ist.


Tja - das ist ja gerade der Punkt: wenn man an eine Weiche ranschreiben muss dass man sie in Grundstellung hinterlassen muss, dann müsste der Hinweis konsequenterweise an jeder Weiche (außer an denen ohne Grundstellung) stehen.

Viel besser wäre aber wenn es allen Zugpersonalen in Fleisch und Blut übergeht niemals irgendwo abzufahren bevor alles in Grundstellung gebracht wurde: das tun echte Eisenbahner völlig selbstverständlich ohne drüber nachzudenken, die würden eher morgens ohne Hose das Haus verlassen als die Weichen in Minuslage zurückzulassen...

Bei handbetätigten Weichen, Gleissperren etc. halte ich es aber für wichtig dass man die Grundstellung an der Betätigung erkennen kann. Die erste Süsingbahn hatte an den Schubstangen-Weichenbetätigungen Knöpfe entsprechend der Grundstellung: weiße Knöpfe sind in Grundstellung herausgezogen, schwarze eingedrückt. Da fällt einem mit einem Blick die Anlagenvorderkante entlang auf ob alles richtig liegt. Hat bisher auch fast jeder nach kurzer Gewöhnung richtig gemacht.

Grüße,
Sebastian


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01.10.2024 10:04 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2024 10:06)
avatar  OOK
#15 RE: Vom Nutzen der Anlagen-Vorderkante oder der Modulaußenseite
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OOK

Zitat von Sebastian im Beitrag #14
Viel besser wäre aber wenn es allen Zugpersonalen in Fleisch und Blut übergeht niemals irgendwo abzufahren bevor alles in Grundstellung gebracht wurde: das tun echte Eisenbahner völlig selbstverständlich ohne drüber nachzudenken,


Im Prinzip richtig, aber nicht realistisch.
Es gibt einen gaaaanz wesentlichen Unterschied zwischen "echten Eisenbahnern" und Modell-Eisenbahnern. Erstere tun ihren Job täglich, Woche um Woche, Jahr um Jahr. Da braucht es nicht lange, bis die wichtigen Dinge in Fleisch und Blut übergehen.

Wenn ein Betriebsmodellbahner seinen Job sechsmal im Jahr macht (oder noch seltener), wird sich da kaum Routine einstellen. Es passiert auch mir selber immer wieder mal, dass ich vergesse, eine Weiche in Grundstellung zurückzulegen. Sogar, wenn ich noch vor Betriebsbeginn bei der Vergatterung auf diese Pflichtübung hingewiesen habe. Dagegen gibt es keine Pillen.

Deswegen bitte bei diesem ganzen Thema realistisch bleiben. Echte Eisenbahner haben keine Anlagenvorderkante, wir reden hier über solche, die eine haben.
Morgengruß

Otto

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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