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Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe

Grüß Euch!
Um einerseits genügend Verkehrserreger zu bekommen, auf der anderen Seite aber nicht die Strecke zu sehr zu verhütteln, schwebt es mir vor, einen gemeinsamen Anschluß für zwei unterschiedliche Betriebe einzurichten.
Möglicherweise auf der einen Seite ein (kleines) Gipswerk, auf der anderen Seite wahrscheinlich eine Mühle. Hat also nichts miteinander zu tun.
Gibt´s (Gab´s) das in D oder Ö? Leider hab ich bis jetzt keine entsprechende Vorbildsituation gefunden.
Die Situation auf der Anlage wäre so, daß im Zuge einer großen Kurve (im Gefälle) über die gesamte Raumbreite in der Mitte die Weiche wäre, danach Z-förmig jeweils ein Gleis in beide Raumecken führt:
(links die Strecke, rechts die beiden Anschlußbahnen)
Haltestelle ist an dieser Stelle keine vorgesehen.
Die nächsten Bahnhöfe mit Umsetzmöglichkeit sind jeweils ca. 7-8 m Fahrstrecke entfernt, simuliert schon ein paar Vorbild-km. Einer davon ist der Endbahnhof dieser eingleisigen Strecke.
Betriebliche Gedanken:
Bei gezogener Fahrt läßt sich in dieser Situation also jeweils nur ein Anschluß bedienen, also auf der Fahrt Richtung Endbahnhof die hoffentlich am Zugschluß gereihten Wagen in den einen Anschluß drücken, dann Verschub mit Umfahren im Endbahnhof und Sperrfahrt zur anderen Seite des Anschlusses.
Denkbar?
Was passiert, wenn die Wagen schlecht gereiht sind, oder der ganze Zug für das Anschlußgleis zu lang ist, und vom Endbahnhof eine Zustellung zum ersten Betrieb nach dem dort notwendigen Verschub nur geschoben durchgeführt werden könnte?
Oder sollte auf jeden Fall beim Gleisanschluß ein ausreichend langes (waagrechtes) Umfahrungsgleis errichtet werden? Also quasi eine Wagenübergabestelle? Hätte den Vorteil, daß der Fahrverschub dort eingesperrt werden könnte.
LG
Martin.
#2 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe

Prinzipiell ist eine österreichische (Hu und) Lst* ja ein "Ladegleis an der freien Strecke"; und so ein Ladegleis kann schon mehrere Betriebe bedienen, entweder "dynamisch zugeordnet" (= man stellt die Wagen "am bequemsten" hin) oder "statisch zugeordnet" (= die Holzverladung ist immer im einen Teil des Ladegleises, die landwirtschaftl. Verladung im anderen Teil).
* Hu = Haltestelle unbesetzt; Lst = Ladestelle
Für andere Beispiele hab ich mal österreichische Gleispläne auf sporenplan.nl angeschaut:
- Es gibt (offenbar wenige) Ladestellen, wo ein Anschluss direkt daneben ist: Beispiel Stetten nahe Korneuburg, wo außer dem Ladegleis der Anschluss eines Umspannwerks war - wobei Umspannwerkanschlüsse nahezu null Verkehr produzieren.
- Besser ist z.B. Alt Lichtenwarth nahe Poysdorf, wo das Ladegleis in einen Privatanschluss der Landw. Genossenschaft verlängert ist.
- Ziemlich berühmt war Radmer (zwischen Hieflau und Eisenerz) - kein Bahnhof, sondern eine Hu&Lst, aber mit Anschluss der Alpine Montan (samt Umladung von einer Montan-Schmalspurbahn), Ladegleis und Rampe.
Vom "Gefühl her" sind solche Lst oder Hu+Lst aber irgendwie keine "Gleisanschlüsse auf freier Strecke", auch wenn sie das von den Regularien her definitiv sind - sondern eher "Bahnhöfe, die keine Lust auf einen Fahrdienstleiter haben"; insofern tragen sie doch zur "Verhüttelung" bei ... daher weiß ich nicht, ob Dir sowas passen würde.
H.M.

Danke,
aber, wie Du richtig schreibst, das spielt sich alles nicht auf freier Strecke ab. Beispiele für HuLst mit privatem Anschluß gibt es ja einige. Wäre notfalls auch möglich, wenn es sich mit dem Gefälle ausgeht, damit der Haltestellenbereich in der Waagrechten liegen kann. Nur ist dann der Abstand zu den benachbarten Stationen nicht mehr sehr groß.
Aber ungeachtet dessen, ob es das wirklich irgendwo gibt, wie müßte es denn angelegt sein, damit es betrieblich einen Sinn ergibt?
LG
Martin.

Zu deiner Frage bzgl von 2 Anschlüssen auf freier Strecke direkt nebeneinander Martin kann ich dir sagen das es sowas in Deutschland beispielsweise auf der Sambastrecke zwischen Wuppertal und Cronenberg gab.
Waren sogar streng genommen drei. Auf der einen Seite des Bü's Provinzialstraße in Cronenfeld lag der Anschluss der Firma Stahlschmidt. Auf der anderen Seite die Anschlüsse der Firma Rauhaus und der Firna Hein.
Beste Grüße
Stephan
#5 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe

Hallo,
hier mal ein Beispiel das ungefähr in diese Richtung geht.
Die Verden-Walsroder-Eisenbahn (VWE) durchfährt im Ortsteil Eitze ein Industriegebiet mit einer ganzen Reihe von Anschließern.
Darunter befindet sich ein "Doppelanschluss mit Umfahrmöglichkeit": https://www.google.de/maps/@52.9101775,9...SoASAFQAw%3D%3D
Hier liegt nördlich von der Strecke der Anschluss Badenhop (Fleischwerke), beidseitig angeschlossene Nebengleis wo an einer Rampe Schiebewand- und Kühlwagen entladen werden. Aus diesem Gleis zweigt nach Westen (links im Bild) der Nebenanschluss des Schrotthändlers Löbl (Stumpfgleis) ab.
Die anderen Anschließer (Effem, Heibo, Warenverteilzentrum) sind übrigens auch ganz interessant. Der Anschluss Effem hatte früher noch erheblich umfangreichere Anlagen mit beidseitiger Anbindung und einem Hosenträger in der Mitte.
Grüße,
Sebastian

Jjjjjaaaaa...... das geht in die Richtung, danke!
Daß auf so kurzer Strecke allerdings 5 (früher wahrscheinlich noch mehr) Weichen am Streckengleis zu finden sind, hätte ich nicht unbedingt erwartet.
Ist wahrscheinlich kein Zufall, daß bis auf das doppelt angeschlossene Gleis alle Einmündungen von derselben Seite kommen.......
LG
Martin.

Moin Martin
ich glaube das, was du suchst ist so etwas wie Capito/Hansawerk an der Freien Grunder Eisenbahn.
Hartmut hat das hier im Forum schon einmal sehr anschaulich beschrieben.
Gruß
Alex

Das ist ziemlich genau die Situation! Mit etwas gutem Willen kann man sogar noch die alten Gleise durch den Asphalt sehen:
Ehem. Anschluß Hansawerk/Capito
Es ist auch in späteren Beiträgen erwähnt, daß die Abholung der Wagen bei einem anderen Anschluß aus der „falschen Richtung“ schiebend erfolgte. Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie weit das dort war (einen Bahnhof Salchendorf finde ich nicht, nur eine Gleisagglomeration rund um die Schäfer-Werke), hier wären es bis Neunkirchen ungefähr 1,2 km. Wird diese Distanz auf der Strecke geschoben?
Würde man bei einigermaßen gutem Frachtaufkommen eher oft derart schieben oder doch irgendwann dann ein Umsetzgleis errichten? (ausreichend Platz vorausgesetzt)
LG
Martin.

#10 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe

Zitat von Lohengrin im Beitrag #6
Jjjjjaaaaa...... das geht in die Richtung, danke!
Daß auf so kurzer Strecke allerdings 5 (früher wahrscheinlich noch mehr) Weichen am Streckengleis zu finden sind, hätte ich nicht unbedingt erwartet.
Ist wahrscheinlich kein Zufall, daß bis auf das doppelt angeschlossene Gleis alle Einmündungen von derselben Seite kommen.......
LG
Martin.
Hallo Martin,
da ich die Situation in Verden für ein lohnendes Modellbahnvorbild halte kapere ich deinen Thread mal kurzzeitig und zeige das Ganze:

Die Strecke der VWE kommt von links, vom Bahnhof Verden-Süd (da sind Werkstatt, Verwaltung usw.). Dann folgte zuerst das Industriestammgleis, beidseitig angeschlossen (inzwischen rückgebaut) an dem sich vier Betriebe befanden. Unter anderem die Eisenwarenhandlung Thiess & Co., der Glashändler Frerichs, die anderen zwei weiß ich gerade nicht.
Hinter dem BÜ Berliner Ring kommen dann die anderen Anschlüsse, eingezwängt zwischen Industriebauten (und schwer zugänglich, daher sieht man aus diesem Abschnitt niemals Fotos von Eisenbahnfreunden). Der größte ist die Firma Effem, heute Mars (Tiernahrungshersteller: Cesar, Sheba, Kitekat, Trimm, Frolic...) mit einem früher sehr großen Anschluss und eigener Werkslok. Heute sind da nur noch zwei einseitig angebundene Stumpfgleise, aber hier finden trotzdem noch 90% des VWE-Güterverkehrs statt.
In Fahrtrichtung links kommen:
- Heibo (Logistikunternehmen: Abfüllen, Eintüten, Verpacken, Versenden; vor allem, aber nicht nur für Effem)
- Löbl (Schrotthändler, früher direkt am Bahnhof Verden-Süd, in den 80er hierher umgezogen)
- Badenhop (Fleischverarbeitung, gefürchtet für gutbezahlte, jedoch unappetitliche Ferienjobs)
- Warenverteilzentrum Verden ("WVZ", auch Logistikbranche, im Anschluss sehr enger Kurvenradius und eine Spillanlage zum Verschieben von Wagen)
Nach rechts geht die VWE dann weiter Richtung Stemmen als klassische ländliche Kleinbahn. Man kann lange suchen bis man so viel Rangieraction auf wenigen hundert Metern findet.

Grüße,
Sebastian
P.S.: Effem und Löbl haben auf meiner eigenen Anlage ebenfalls Zweigbetriebe

P.P.S.: Heute wird der Badenhopanschluss manchmal zum Umsetzen von Wagen für Effem genutzt, das kleine Stück von Verden-Süd Wagen zu schieben ist aber auch gar kein Problem und üblich.
#12 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe

Hallo Martin,
ja, man kann Vorbilder suchen und finden. Wichtiger ist, dass der Gleisanschluss auf deine Anlage passt und betrieblich bedienbar ist. Dafür reichen die zwei Weichen. Das ist immer glaubwürdiger als eine Weichenstraße zu Lasten der Nutzlängen.
Ich habe so eine Situation auf meiner Anlage und muss beide Anschlüsse getrennt bedienen. Wir suchen doch Betriebsmomente? Zwei Übergaben, obwohl man nur an einem Ort Anschlüsse bauen muss. Das ist doch ein Glücksfall, meint
Thomas
#13 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Zitat von Bonsaibahner im Beitrag #12
Wir suchen doch Betriebsmomente? Zwei Übergaben, obwohl man nur an einem Ort Anschlüsse bauen muss. Das ist doch ein Glücksfall
Du sagst es! Ich wollte nur nicht vollkommen an Grundsätzen des Vorbilds vorbei bauen!
Dann laß ich das einmal so, vielleicht ändere ich noch den Verlauf der Kurve, damit es nicht so aussieht, als hätte ich einen durchgehenden Bogen einfach unterbrochen, um eine Weiche einzubauen.
Dazu aber noch ein Zusatzthema, Fahrdynamik:
Ursprünglich war das ja eben einfach nur eine große Kurve, dann hatte ich eine Weiche drin mit dem abzweigenden Strang in der Strecke.
Abgesehen davon, daß das wahrscheinlich beim Vorbild selten vorkommt, weil es genügend gerade Strecken gibt: Würde man, wenns halt nicht anders geht, den Bogen einer (geraden) Weiche in das Streckengleis legen? Was macht man mit der Überhöhung? Wird die reduziert, damit die abzweigende Gerade sich irgendwie ausgeht? Oder würde man eher eine Bogenweiche nehmen, die aber sicher teurer ist?
In meinem hausgemachten System wäre die einzubauende Weinert-Weiche das Äquivalent einer Vorbildweiche mir r = 300m.
Laut wikipedia könnte auf einem Bogen mit 300er Radius eine Vmax von ca. 85 km/h gefahren werden.(?) Würde der gebogene Strang einer Weiche im Verlauf dieser Weiche etwas an der Vmax ändern?
LG
Martin.
#14 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Weiche, wo Strecke im Bogengleis verläuft: Man legt die ganze Weiche in die passende Überhöhung für das Streckengleis. Das Anschlussgleis hat dann einen Überhöhungsfehlbetrag, der aber "halt so ist". Nördlich von Korneuburg gibt's nen Anschluss, wo das Anschlussgleis exakt gerade ist und die Strecke im Bogen läuft.
Bei 300 m Radius kann m.W. 50 km/h gefahren werden, wenn die Weiche ohne Überhöhung eingebaut wird (da ist ein erlaubter Überhöhungsfehlbetrag von 100 mm einkalkuliert). Mit einer Überhöhung von 150 mm ... da muss ich rechnen (oder die Formeln suchen ...) ...
... ok, Matthews, uralte 1. Auflage von 1986: Ich nehm die Grundformel
ü = 11,8 × v² / r
Umstellen nach v
v = Wurzel(ü × r / 11,8)
Für ü = 150 mm und r=300 m
v =ca. Wurzel(150×300/12) = Wurzel(45000/12) = Wurzel(15000/4) = Wurzel(3750) = eine Spur mehr als 60 km/h.
Das war's dann aber auch (und nein, man darf zu den 150 mm nicht noch 100 mm Überhöhungsfehlbetrag addieren. 150 mm ist - normalerweise - die Obergrenze für alles).
Bogenweiche oder nicht hat nichts mit Geschwindigkeit zu tun, sondern damit, wie die Gleise verlaufen sollen. Aber natürlich wird man die im Gelände so herumschieben, dass man die Strecke mit der geplanten Streckengeschwindigkeit, also ohne Geschwindigkeitsreduktion wegen des Anschlusses durchfahren kann. Wenn man das mit einer verbogenen Weiche erreicht, aber ohne die nicht, dann wird man eben mit gebogener Weiche trassieren.
H.M.
#15 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Zitat von Lohengrin im Beitrag #13
Ursprünglich war das ja eben einfach nur eine große Kurve, dann hatte ich eine Weiche drin mit dem abzweigenden Strang in der Strecke.
Abgesehen davon, daß das wahrscheinlich beim Vorbild selten vorkommt, weil es genügend gerade Strecken gibt: Würde man, wenns halt nicht anders geht, den Bogen einer (geraden) Weiche in das Streckengleis legen? Was macht man mit der Überhöhung? Wird die reduziert, damit die abzweigende Gerade sich irgendwie ausgeht? Oder würde man eher eine Bogenweiche nehmen, die aber sicher teurer ist?
In meinem hausgemachten System wäre die einzubauende Weinert-Weiche das Äquivalent einer Vorbildweiche mir r = 300m.
Laut wikipedia könnte auf einem Bogen mit 300er Radius eine Vmax von ca. 85 km/h gefahren werden.(?) Würde der gebogene Strang einer Weiche im Verlauf dieser Weiche etwas an der Vmax ändern?
Hallo,
kurz gesagt: das ist egal. Wenn in einem fahrdynamischen System eine Kurve mit bestimmtem Radius mit einer bestimmten Überhöhung oder einem Überhöhungsfehlbetrag eine bestimmte Geschwindingkeit erlaubt ist es unerheblich ob sich in dieser Kurve noch eine Weiche mit dem gleichen, durchgehenden Radius befindet.
Übrigens werden Anschlussgleise auf Nebenbahnen sehr oft mit Bogenweichen eingebaut, einfach weil die Strecke meistens vorher schon da war und man ihre Trassierung nicht wegen eines nachträglich gebauten Anschlussen verschwenken möchte.
Sehr schön dass du dir diese fahrdynamischen Gedanken machst, tue ich bei meiner Anlage auch, basierend auf der S21-Theorie.
Grüße,
Sebastian
#16 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Noch ein Detail: "Bogenweichen" sind nicht (oder nur mikroskopisch) teurer als gerade Weichen - eine Bogenweiche ist nichts anderes als eine verbogene gerade Weiche (so wie eine gekrümmte Schiene eine verbogene gerade Schiene ist). Bei der großen Eisenbahn ist alles Flexgleis.
Ok, im Detail muss man ein paar Sachen beachten - aber der Preis des Biegens ist bei der Trassierung egal.
H.M.
#17 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

#18 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Nicht ganz:
https://www.s21-modellgleis.de/
(Warnung, keine leichte Kost!)
#19 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Erst einmal danke für alle Antworten!
Zitat von hmmueller im Beitrag #14
und nein, man darf zu den 150 mm nicht noch 100 mm Überhöhungsfehlbetrag addieren. 150 mm ist - normalerweise - die Obergrenze für alles
Das steht auf wikipedia anders: wikipedia: Kurvenradius und Überhöhungsfehlbetrag
Zumindest steht nicht da, wie die Formel in Österreich gehandhabt wird.
Ändert aber letztlich nur die Vmax.
Aber aus praktischen Gründen, schließlich möchte ich nicht ständig irgendwelche nicht 3-Punkt-gelagerten Güterwagen oder mehrachsige Lokomotiven aufklauben, werde ich doch eher nicht grade aus der Überhöhung rausschießen. Da müßte ich zwischen den beiden Weichen mindestens 40 cm Abstand machen, um die Überhöhung abzubauen.
Da mach ich lieber die Kurven etwas kleiner und füge gesittete Überhöhungsrampen rund um die Anschlußweiche ein.
LG
Martin.
P.S.: Ich versuche einen Hauch von S21 zu berücksichtigen. Allerdings mit etwas anderen Maßstabswerten.
Zitat von hmmueller
"Bogenweichen" sind nicht (oder nur mikroskopisch) teurer als gerade Weichen
Ja, aber man braucht für den gleichen Streckenradius eine größere Weichenform! Die ist wahrscheinlich schon teurer.

Zitat von hmmueller im Beitrag #17
S21-Theorie? Ganze Bahnhöfe legt man ins Gefälle und deklariert sie als Überleitstelle, mit etwas übertriebener Weichenzahl?
H.M.
Ein Kabinettstück, wie sich die Eisenbahnaufsicht durchs Dorf treiben lässt.
Eine Überleitstelle ist eine Betriebsstelle in der Züge von einem Streckengleis auf ein anderes wechseln können.
Da wir in Deutschland nur ein und zweigleisige Strecken haben, ist der Begriff Überleitstelle schon seeeehr gedehnt.
Bei anderen Themen wird dann bei der Abwägung gefühlt mit dem Mikroskop betrachtet und dabei alles seziert.
Meine persönliche Meinung ist, die Mrd € hätten im deutschen Schienennetz mit mehr Sinn und vor allem Effekt verbaut werden könnnen.
Meint Kai-Nils
#21 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Zitat von Lohengrin im Beitrag #19
Erst einmal danke für alle Antworten!Zitat von hmmueller im Beitrag #14
und nein, man darf zu den 150 mm nicht noch 100 mm Überhöhungsfehlbetrag addieren. 150 mm ist - normalerweise - die Obergrenze für alles
Das steht auf wikipedia anders: wikipedia: Kurvenradius und Überhöhungsfehlbetrag

Zitat
Zumindest steht nicht da, wie die Formel in Österreich gehandhabt wird.
Die Formel selber ist ja länderunspezifisch - die folgt ja alleine daraus, dass man eine ausgleichende Überhöhung haben will; der einzige freie Parameter darin ist die Stützweite - d.h., solange Du für Normalspur (also 1500 mm) projektierst, bleibt's bei den 11,8v²/r. Länder- und epochenspezifisch wird es erst, wenn Du, wie Du es offenbar willst, Wert auf maximale unkompensierte Seitenbeschleunigungen und natürlich maximale Überhöhungsfehlbeträge für andere Zeiten und für anderen Zugmix legst. Die Rechnungen dafür sind einfach (das ist ja alles Schulphysik), die Werte Deiner Eisenbahn und Epoche findest Du aus passenden Büchern. Mein Matthews - Standardlehrbuch von 1986 - hat z.B. die Werte, die in Deutschland bis in die 1980er - und ich denke durch so ziemlich die ganze Ep. 3 und 4 - gültig waren. Aber die werden nicht für Dich passen, wenn Du die Wikipedia = Ep.6 als Maßstab nimmst.
H.M.
#22 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Zitat von Lohengrin im Beitrag #19Zitat von hmmueller
"Bogenweichen" sind nicht (oder nur mikroskopisch) teurer als gerade Weichen
Ja, aber man braucht für den gleichen Streckenradius eine größere Weichenform! Die ist wahrscheinlich schon teurer.
Das versteh ich nicht. Du kannst z.B. eine übliche EW-190-1:9 ungebogen im geraden Strang mit 160 km/h (je nach Verschlussausrüstung) befahren; wenn Deine Anschlussbahn nun aus einem Bogen mit z.B. 2000 m Radius abzweigt, dann biegst Du genau diese 190-1:9 im geraden Strang auf 2000 m Radius. Da gibt es keine Notwendigkeit, irgendeine "größere" Weichenform zu verwenden - was wäre der Grund dafür?
(Den Radius des abzweigenden Strangs nach dem Biegen kann man leicht über die Differenz der Kehrwerte der Radien, also die sogenannten Krümmungen, ausrechnen - wenn jemand neugierig ist, schreib ich das gern schnell auf; aber das sprengt womöglich grad die Diskussion).
H.M.
#23 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Liebe Mitdenkende!
Es geht auch, die Weiche im geraden Strang mit Überhöhung einzubauen, damit es keinen Abbau der Überhöhung braucht. Das ist entgleisungssicher. Fahrdynamisch für Fahrgäste nicht ideal aber berechenbar innerhalb der Grenzwerte.
Beispiel: Einfahrt in Arnsberg (Westf) aus Richtung Bestwig
-Linkskurve mit Überhöhung
-Gerade Ruhrbrücke mit beibehaltener Überhöhung (Brücke lässt sich nicht verbiegen…)
-Weiterführung der Linkskurve
-Außenbogenweiche, Hauptstrang in bleibender Überhöhung, Abzweig in negativer Überhöhung
Aussteigende Fahrgäste, die das nicht kennen, sollten besser noch sitzen bleiben…
Sicher gibt es das auch andernorts. Ich will nur sagen, dass das Vorbild auch so seine Platznnöte überwinden muss.
Gruß
Thomas
#24 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Zitat von hmmueller im Beitrag #22
Das versteh ich nicht. Du kannst z.B. eine übliche EW-190-1:9 ungebogen im geraden Strang mit 160 km/h (je nach Verschlussausrüstung) befahren; wenn Deine Anschlussbahn nun aus einem Bogen mit z.B. 2000 m Radius abzweigt, dann biegst Du genau diese 190-1:9 im geraden Strang auf 2000 m Radius. Da gibt es keine Notwendigkeit, irgendeine "größere" Weichenform zu verwenden - was wäre der Grund dafür?
Hallo H. M.,
ich denke das ist vor allem aus der Praxis der Modellbahnerei gedacht wo die Radien meist erheblich kleiner als beim Vorbild sind. Bei Tilligs H0-Gleisen etwa gibt es fertige Bogenweichen zu kaufen, die werden - sehr löblich - aus anderen EW abgeleitet.
Die "mittlere" einfache Weiche des Tilligprogramms hat 1350mm Radius im abzweigenden Strang. Es gibt es eine daraus abgeleitete Innenbogenweiche, die hat außen 934mm, für den abzweigenden Strang ergeben sich daraus nur 543mm - sehr eng und problematisch. Zu der "kleinen" EW mit 866mm gibt es auch eine Bogenweiche bei der der Innenbogen dann unter 400mm hat.
Anders formuliert: soll aus den ohnehin schon engen Kurvenradien auf der Modellbahn noch eine Innenbogenweiche abzweigen wird deren innerer Abzweigradius schnell absurd eng. Beim Vorbild ist das sinngemäß auch so: in Bahnhöfen die sonst 190er Weichen verwenden sind Innenbogenweichen dann oft aus 300er oder sogar 500er Weichen abgeleitet weil es sonst zu eng würde.
Grüße,
Sebastian
#25 RE: Gleisanschluß auf freier Strecke für 2 verschiedene Betriebe, Fahrdynamik bei Weiche im Bogen

Zitat von hmmueller im Beitrag #22
Das versteh ich nicht. Du kannst z.B. eine übliche EW-190-1:9 ungebogen im geraden Strang mit 160 km/h (je nach Verschlussausrüstung) befahren; wenn Deine Anschlussbahn nun aus einem Bogen mit z.B. 2000 m Radius abzweigt, dann biegst Du genau diese 190-1:9 im geraden Strang auf 2000 m Radius. Da gibt es keine Notwendigkeit, irgendeine "größere" Weichenform zu verwenden - was wäre der Grund dafür?
Wenn ich, angenommen, ein Streckengleis mit 300 m Radius habe, das auch so bleiben soll, und von diesem nach außen abzweigend das Anschlußgleis, kann ich eine ungebogene Weiche mit r=300m nehmen. Wenn es aber eine Innenbogenweiche sein soll, die im Zweiggleis (=Streckengleis) 300 m Radius haben soll, muß ich die aus größeren Weichen biegen.
Eine 190/1:9 kann hingegen nicht zu einer Innenbogenweiche gebogen werden. Du hast wahrscheinlich angenommen, daß ich eine Außenbogenweiche gemeint hatte. (Aus einem 300 m - Bogen übergangslos in einen Gegenbogen mit negativer Überhöhung zu gehen, finde ich aber selbst für eine Anschlußbahn grenzwertig.... Wird´s aber vielleicht auch irgendwo geben, weil´s nicht anders möglich war.)
LG
Martin.
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