Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre

01.01.2025 22:18 (zuletzt bearbeitet: 01.01.2025 22:55)
#1 Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Was wäre ist ja immer so eine Sache. Aber man darf diese Frage ja dennoch stellen. Insofern wollte ich im Verlauf dieses Stranges die Frage diskutieren wie der Bahnhof Wipperfürth ausgesehen hätte wenn er ggf zu einem kleinen Bahnknoten aufgestiegen wäre.
Rahmenbedingungen hierfür: Kein Ausbruch des ersten Weltkrieges der die bestehenden Grundarbeiten an der Verbindung -Wipperfürth - Bergisch Gladbach unterbrochen hätte. Denn diese Planungen existierten und wurden zum Teil auch schon ausgeführt (siehe Kurt Kaiß, Thomas Kugel, Michael Peplies: Von Lennep ins Oberbergische. Die Bahnlinie Lennep-Hückeswagen-Wipperfürth-Marienheide)
Das erstmal als Grundidee zu dem Strang. Werde ihn weiter ausführen, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, die Familie es zulässt und mir Bergisch Dahlhausen auch freie Minuten schenkt. Hier werde ich ja demnächst nochmal 3 Gleise Stück für Stück hochlegen und diese begradigen -.- der Knick im Verlauf stört mkich persönlich doch etwas zu sehr.
Und nein Bergisch Dahlhausen wird nicht abgerissen, ist wirklich eine Planung rein hypothetischer Natur da ich solche Gedankenspiele mag. Könnte man auch anhand von Marienheide durchführen, da es hier ähnliche Überlegungen gab, aber der erste Weltkrieg denen jäh ein Ende gesetzt hat.

Grundsätzliche erste Grundidee von mir: Die Lage der Drehscheibe und des Lokschuppens hätte sich nicht geändert, da zu aufwendig im verlegen. Vermutlich hätte sich aber die Zufahrt geändert.

Beste Grüße
Stephan

Bergisch Dahlhausen

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02.01.2025 19:04 (zuletzt bearbeitet: 02.01.2025 20:26)
#2 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Hallo Stephan,

Wipperfürth als Bahnknoten mit einer durchgehenden Verbindung Köln-Wipperfürth-Brügge (-Hagen) oder in der weiteren Planung via Lüdenscheid (Umgehung der Steilstrecke!) - Herscheid - Plettenberg, hätte sicherlich ohne den "Weltenbrand" anders ausgesehen.

Tatsächlich waren die Erweiterungen im Zusammenhang mit der Eröffnung der Verbindung Wipp. -Anschlag-Brügge ja auch schon ein wenig auf den Zuwachs der Linie Wipp. -Kürten-Berg. Gladbach angelegt. Als Beispiel sei hier nur die Bw Ast mit Scheibe und Rundschuppen genannt.



Im Zuge der Recherchen zum von Dir bereits erwähnten Buch sind mir ein paar Gegebenheiten haften geblieben.
Zunächst einmal hier ein Kartenauszug, damit sich auch Ortsfremde einen Überblick verschaffen können: Grundlage von 1944, aber mit Daseinsdaten und VzG-Nr., sowie einigen Projekten, wobei die Verbindung Bergisch Gladbach – Kürten mangels Kenntnis genauer Lage unberücksichtigt bleibt. Die von Bockhacker vorgeschlagene Verbindung Hückeswagen – Kräwinklerbrücke ist in Rot markiert. Nebenbei hatte er auch noch eine Verbindungskurve bei Bergisch Born im Programm, um von Opladen ohne Kopfmachen nach Wipp. zu kommen.



Wipperfürth ist aber in seiner bislang größten Ausdehnung ein Trumm von über 1000m und wenn man dann noch die durchlaufenden Strecken ein wenig berücksichtigen möchte, hat man schnell eine Lebensaufgabe wie es Walburg darstellt.

Hier also Wipperfürth im Jahre 1926:



Dennoch bleibt natürlich die Frage, wie es um den Knoten bestellt gewesen wäre, wenn es diese kürzere, gleichwohl nicht „gerade“ einfach trassierte Verbindung Köln – Brügge – Plettenberg tatsächlich gegeben hätte.

Wirklich verkehrsreich wäre das unmittelbare Umfeld der Strecke, sowohl im Teil Gladbach - Wipp. als auch zwischen Wipp. und Brügge nicht gewesen. Es war/ist seit jeher eine eher dünn besiedelte Gegend. Die Wasserscheide zwischen dem Wupper/Sieg- und Lenne/Ruhr-Bereich wäre auf jeden Fall zu queren gewesen, was den Betrieb stark erschwert hätte (für die MOBA entgegenkommend). Wirklich stärkere Belastungen sind in dem weiteren Gebiet erst aufgetreten, als der Krieg vorbei war und man um die besetzten Gebiete herumfahren musste. Allerdings wäre die hier betrachtete Strecke mitten durch den britischen „Kölner Brückenkopf“ verlaufen und genau auf die „Grenzstation Wipperfürth“ gestoßen.

Durch den nicht vorhandenen Weltkrieg wäre der Straßenverkehr natürlich noch nicht so schnell angewachsen, weil die tausenden Militär-LKW natürlich nicht vorhanden gewesen wären und somit der Bahn in der Nahbereichsfläche das Wasser abgegraben hätten. Möglicherweise wäre das aber dennoch entsprechend verzögert aufgetreten.

Soweit also erstmal ein paar Eckpunkte für diese interessanten Überlegungen.

Beste Grüße aus dem Kerngebiet der KED Elberfeld

Michael


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02.01.2025 20:41
#3 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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An dieser Stelle schonmal ein Dankeschön für deine Überlegungen dazu MIchael, sowie die beiden Karten.

Was mir auch noch einfällt:

1. Irgendwo, müsste nun recherchieren wo das stand, habe ich gelesen das Lindlar mit Wipperfürth verbunden werden sollte. Könnte das eventuell in eurem Buch angesprochene Verbindung sein?
Falls ja, wären dann eventuell nicht auch die ggf anzuschließenden bzw anschlusswilligen größeren Betrieb von Relevanz für die Betrachtungen, bzw inwiefern Warenströme geleitet worden wären (über Wipperfürth - Hagen/Brügge bzw Wuppertal oder über Bergisch Gladbach - Köln - Hagen etc)
2. Bahnsteig 3, in seinem Zustand eher suboptimal gelegen würde ich als Inselbahnsteig, ähnlich wie in Marienheide, ansiedeln und wahlweise über eine Brücke oder einen Tunnel erreichbar gestalten.

Beste Grüße
Stephan

Bergisch Dahlhausen

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02.01.2025 21:24 (zuletzt bearbeitet: 02.01.2025 21:28)
#4 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Hallo Stephan,

das waren verschieden Projekte.
Lindlar war als Zwischenstation dieser Verbindung mal angedacht und es gab durchaus naheliegende Interessen für dies Weg, aber mit Genehmigung der Linie über Kürten - Gladbach war das "Spiel aus".

Das ist so eine Sache ala´ Eisenbahntycoon mit einem Hickhack über dreißig Jahren und fußte auf einer Überlegung einer Direktverbindung Köln-Kassel aus den Sechziger Jahren.
Verschiedenste Interessenvertreter, wie von Thielen als Minister des Inneren, der Abgeordnete de Witt, diversen Direktionspräsidenten u.a. Dick (Elberfeld), sowie ganz wichtigen Bürgermeistern (der Linlarer wollte nach Wipp, aber Kürten und Gladbach sperrten sich dagegen) und Pfarrern spielten da eine Rolle dabei ihre eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen.

Seitens der KPEV, die der Linienführung via Kürten durchaus aufgeschlossen war, wie die weit fortgeschrittenen Vorarbeiten zeigten, waren vorher leider eben andere Projekte wichtiger. Diese Verzögerungen waren eben der Grund, dass dann der europäische Familienzwist und seine Nachwirkungen dem Projekt ein Ende bereiteten.

Alles in Allem nichts womit man hier die Seiten füllen muss, weil das die Meisten sowieso langweilen wird. Mich eigentlich auch, weil dieses vorbereitende Gezeter zwischen den Interessierten stets das gleiche ist und sich nur die Namen und Orte unterscheiden. Es war selten, das man überrascht wurde durch irgendwelche Winkelzüge, die sich in unzähligen Sitzungsprotokollen oder Zeitungsartikeln ergaben.

Für die rein hypothetischen Gedanken zu solch einem MOBA-Projekt ist das alles wenig relevant.

Apropos Lindlar, als der Endpunkt gebaut wurde, war man kurzzeitig geneigt den Bahnhof anders zu legen, um die Verbindung möglich zu halten, aber ich meine, die KED hatte dann was dagegen, weil sie schon zu weit in den Planungen für Kürten waren. Lindlar in der tatsächlich gebauten Version wäre dazu fehlkonstruiert gewesen.

Beste Grüße aus dem Ruhekeller

Michael


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03.01.2025 19:06 (zuletzt bearbeitet: 03.01.2025 19:07)
avatar  Gilpin
#5 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Hi @StephanB,

der Bahnsteig 3 war mir auch als

Zitat
eher suboptimal

aufgefallen. Warum man da nicht drei Bahnsteige hintereinander gelegt hätte mit gemeinsamer Unterführung oder Brücke als Zugang für die "Beförderungsfälle" ist mir ein Rätsel!

Tja nun,
Reiner


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03.01.2025 19:27
#6 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Brücken: teuer; Unterführung: sehr teuer; geht auch ohne sowas .
Die Gleisübergänge sind mir allerdings nicht ganz klar, und auch nicht, wo die Bahnsteige Kanten haben ... aber ist eigentlich nicht so wichtig.

H.M.


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03.01.2025 20:13
#7 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Hallo Harald,

alles einseitige Schüttbahnsteige mit den Kanten an Gl. 1, 2 und 4a, nebst einfachen Bohlenüberwegen.
Gl. 4 a war hauptsächlich für die wendenden Züge der Strecke nach Brügge.

Beste Grüße

Michael


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03.01.2025 21:33
avatar  Gilpin
#8 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Hi Kollegen,

klar bzgl.

Zitat
einseitige Schüttbahnsteige mit den Kanten an Gl. 1, 2 und 4a, nebst einfachen Bohlenüberwegen.

Aber wie kommen die Fahrgäste zum Bahnsteig 3 erst einmal hin? Die überqueren immerhin ein Durchfahrgleis. Und hatten damals nicht allesamt Miniröcke und knickerbockers als Beinkleider ...

Immer auf Sicherheit bedacht,
Reiner


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03.01.2025 21:41
#9 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Schätze mal Zugang nur unter Aufsicht von Bahnpersonal in Zugpausen. Rü's ggf mit Ketten gesichert. Früher wurde sowas ja noch beachtet...

Bergisch Dahlhausen

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03.01.2025 21:58 (zuletzt bearbeitet: 03.01.2025 22:04)
#10 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Ich kann nur aus Österreich berichten: Da gab's auch in den späten 1980ern an der Westbahn noch Bahnhöfe nur mit einseitigen (teils Schütt-)Bahnsteigen, wo Schnell- und Güterzüge in halbwegs dichter Folge durchfuhren*. Ansagen oder Absperrungen oder Überquerung unter Aufsicht gab es alles nicht, vielleicht ein paar verschämte Schilder. Es war einfach "allen klar", dass man erst kurz vor der Einfahrt seines Zuges die Gleise - auch ein Durchfahrgleis - überquerte. Alles "no big problem", aus der Sicht des letzten Jahrhunderts.

* z.B. Vöcklabruck, Vöcklamarkt, Redl-Zipf, Timelkam, Kirchstetten - Bilder in meinem Blog.

H.M.


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04.01.2025 13:23
#11 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Hallo Stephan!

Zitat von StephanB im Beitrag #1
Insofern wollte ich im Verlauf dieses Stranges die Frage diskutieren wie der Bahnhof Wipperfürth ausgesehen hätte wenn er ggf zu einem kleinen Bahnknoten aufgestiegen wäre. (...)
Grundsätzliche erste Grundidee von mir: Die Lage der Drehscheibe und des Lokschuppens hätte sich nicht geändert, da zu aufwendig im verlegen. Vermutlich hätte sich aber die Zufahrt geändert.


Für alternative Strecken die nach Wipperfürth führen gibt es ja reichlich Ideen. Aber bevor wir uns den Bahnhof selber vornehmen: möchtest du nur den Vorbildgleisplan anpassen oder wollen wir einen konkreten Anlagenvorschlag planen - was mein Favorit wäre?

Falls letzteres dann mache doch mal eine Vorgabe wieviel Platz (fiktiv) zur Verfügung stünde.

Grüße,
Sebastian


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04.01.2025 19:26 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2025 20:32)
#12 RE: Was wäre wenn Wipperfürth zum Bahnknoten aufgestiegen wäre
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Zitat von Sebastian im Beitrag #11
Hallo Stephan!

Zitat von StephanB im Beitrag #1
Insofern wollte ich im Verlauf dieses Stranges die Frage diskutieren wie der Bahnhof Wipperfürth ausgesehen hätte wenn er ggf zu einem kleinen Bahnknoten aufgestiegen wäre. (...)
Grundsätzliche erste Grundidee von mir: Die Lage der Drehscheibe und des Lokschuppens hätte sich nicht geändert, da zu aufwendig im verlegen. Vermutlich hätte sich aber die Zufahrt geändert.


Für alternative Strecken die nach Wipperfürth führen gibt es ja reichlich Ideen. Aber bevor wir uns den Bahnhof selber vornehmen: möchtest du nur den Vorbildgleisplan anpassen oder wollen wir einen konkreten Anlagenvorschlag planen - was mein Favorit wäre?

Falls letzteres dann mache doch mal eine Vorgabe wieviel Platz (fiktiv) zur Verfügung stünde.

Grüße,
Sebastian


Beides wäre reizvoll daher hätte ich ne Art Vorschlag dazu: An dieser Stelle vllt erstmal eine, in unser aller Augen, durchaus realistische Umgestaltung des Bahnhofes unter Anfangs genannten Gesichtspunkten. Darauf aufbauend könnte man dann ja in eine hypothetische Gleisplanung für die Modellbahn einsteigen.
Anbei mal ein Entwurf meinerseits.
Zur Zahl 1: Hier könnte ich mir ein Wartegleis für Akkutriebwagen der Relation Lennep - Wipperfürth vorstellen damit diese nicht unnötig ein Bahnsteiggleis blockieren.
Zur Zahl 2: Idee hier Wagen abzustellen Die behandelt wurden bzw aus einen Ng der Relation Bergisch gladbach nach Brügge oder Marienheide kommen und einem Ng der Relation Wipperfürth - Lennep beigestellt werden müssen.
Das obere Ladestraßengleis im Plan von 1926 nur über die Richtung Lennep zu erreichen ist nun auch über die Seite von Brügge/Marienheide über ein Ausziehgleis (durch Wegfall des Schüttbahnsteiges) zu erreichen.
Der ehemalige Schüttbahnsteig zwischen Gleis 1 und 2 wurde durch ein Aufweiten der Gleisabstände zu einem Mittelbahnsteig und das ehemalige Gleis 3 zu einem Bahnsteiggleis.
Hoffe das ist nun nicht zu krude erklärt.



Beste Grüße
Stephan

Bergisch Dahlhausen

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