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Designtrumpf „endlose Kurve“
#1 Designtrumpf „endlose Kurve“

Hallo zusammen,
es gibt Anlagenpläne, die weisen praktisch kein gerades Gleis auf. Ein Beispiel aus dem Netz:
https://www.pinterest.com/pin/433401164136946445/
Dafür gibt es mehrere Vorteile:
1. keine statischen Linien parallel zur Anlagenkante
2. kein „Ruck“ im Übergang von Gerade zur Kurve
3. erheblich größere Radien
4. fließende Linien
Gerade der letzte Aspekt ist ein echter Designtrumpf. Es wirkt viel dynamischer und vorbildlicher, wenn der Zug nicht plötzlich in eine Kurve einbiegt. Es ist immer der ganze Zug in der Kurve unterwegs, auch in Bahnhöfen. Zwischen zwei Gegenkurven braucht es eine kleine Zwischengerade, am besten mit Übergangsbogen.
Auf meiner Anlage habe ich konsequent fast alle Geraden in die Kurven mit einbezogen und siehe da, die Radien sind gewachsen. Es gab z.B. einen Bogen mit 2m Radius, an den beidseitig Geraden anschlossen. Auch für Spur IIm nicht wenig, aber seit ich die Geraden aufgehoben habe, sind es 5 m Radius!
An anderer Stelle im Forum wurde schon mal festgestellt: Beim Vorbild ist alles Flexgleis!
Was meint ihr zu dem Designtrumpf, sollte man es so nennen?
Thomas

Hallo Thomas,
die kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten ist eine Gerade. Im Flachland wurde das natürlich auch da, wo es möglich war, vom Vorbild ausgenutzt und stellt für mich ein Identmerkmal für die von mir gewählte Gegend "Niederrhein" dar. Im folgenden Beitrag hatte ich dazu als Beispiel Breyell gezeigt mit einer geraden Strecke von rund 4,5 km Länge.
Mit der OHE durch die Heide: Gleisplanung (3)
Bahnsteige in Kurven sind für die Aufsicht unübersichtlich, so dass bei langen Zügen mehrere Aufsichtsbeamte benötigt werden.
zu 1. Bei mir liegen die Bahnhofsgleise wegen eines keilförmigen Segments mit einem Anschließer nicht parallel zur Anlagenkante.
zu 2. Einen Ruck beim Übergang Gerade-Kurve und umgekehrt gibt es für die mitreisenden Preiserlein nur bei fehlenden Übergangsbögen. Die Anzahl der Richtungswechsel wird aber nicht durch das Fehlen langer gerader Gleisabschnitte geringer.
zu 3. im von dir gezeigten Plan sind die notwendigen kleinen Radien richtigerweise in den Untergrund verlegt. Große Radien ergeben sich nur da, wo die Strecke sonst gerade sein könnte. Wenn man die Züge lieber in einer Kurve als auf gerader Strecke sieht, kann man das so machen.
zu 4. Mit Flexgleis gebaute Anlagen sehen natürlich besser aus, als solche, bei denen zwei oder drei Standardradien verwendet wurden, weil sich automatisch Übergangsbögen ergeben.
Ich weiß nicht, wer das Wort Designtrumpf bezüglich Modellbahnanlagen eingeführt hat, vermute aber, dass Otto damit etwas meint, dass den Betrieb auf der Anlage interessanter macht.
Gruß von Ruhr und Nette
Hans
mein Video-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCzNi2p1SkNYVxc1_1mJJhhA

Hallo Thomas,
meiner Meinung nach:
Designtrumpf ja, es sieht eleganter aus.
Vorbild alles Flexgleis: nicht unbedingt. Ich kann mich an viele Strecken erinnern, die lange geraden und abrupte Bögen haben. Beispiel: https://www.openstreetmap.org/#map=15/51.24029/13.03985 . Meine Begründung: auf dem flachen Land waren Grundstücksgrenzen und Verkaufswillen der Besitzer das größere Problem als die notwendigen Erdarbeiten und Kunstbauten. Und bestehende Wege will man auch nicht ständig kreuzen und erleichtern den Zugang zur Baustelle.
Viele Grüße,
Stefan

Flexgleis hat auch noch einen ganz anderen Vorteil ... weniger Stoßstellen die Probleme machen können (gerade für kleinere Spuren wichtig) oder unschön aussehen.
Ich mag eh im Verhältnis zu den Fahrzeugen große Radien. Abgesehen von der Möglichkeit mehr Details darzustellen kann ich Bahnen größer TT im häuslichen Umfeld auch nichts abgewinnen (abgesehen vom Modulbau). Wenn sich Züge aus langen Schnellzugwagen um enge Kurven "knicken" stellen sich mir die Nackenhaare steif.
Wenn man sich aber doch zu den größeren Spuren bekennt, würde ich immer zu großen Radien tendieren. Sieht halt besser aus.
Damit spreche ich nicht gegen gerade Strecken. Vor allem hier bei mir im Flachland sind fast alle Bahnhöfe gerade, weil's übersichtlicher ist. Und "Mitteltal" von meinem Sohn ist auch gerade. Dann sollte man nur schauen, dass man es am Ende ohne Knick in den Schattenbereich schafft.
Wenn also die Wahl ist "Gerade mit Knick am Ende" oder "langer Bogen", dann finde ich den Bogen besser, sonst ist Vorbild halt Vorbild.

Zitat von Bonsaibahner im Beitrag #1
Was meint ihr zu dem Designtrumpf, sollte man es so nennen?
Der Begriff Designtrumpf im Zusammenhang mit Anlagenplanung ist auf meinem Mist gewachsen, aber ich habe ihn nicht schützen lassen. Warum soll es nicht auch andere Designtrümpfe geben als die von mir bisher aufgelisteten?
Den Vorschlag, eine Endloskurve unter Verzicht auf Geraden mit diesem Begriff zu etikettieren, heiße ich nicht gut. Wenn Bonsaibahner das für seine Planungen vorteilhaft findet, ist das ok, generell ist es das nicht, reale Bahntrassierung strebt immer die Gerade an.
Ich habe den Begriff Designtrumpf immer unter betrieblichen Aspekten benutzt, nicht unter optischen oder ästhetischen Aspekten. Dabei sollte es bleiben.
Was von dem Vorschlag übrig bleibt ist, dass zwischen Kurven Zwischengeraden gehören und dass es zwischen Gerade und dem definitiven Radius der Kurve in der Regel Übergangsbögen braucht, im Modell jedoch nicht zwingend. Das ist kein besonderer Trick und erst recht kein Trumpf, sondern einfach gutes Handwerk.
In der laienhaften Anlagenplanung in den Foren ist jahrelang behauptet worden, Gleise dürften nicht parallel zur Anlagenkante verlaufen und Bahnhöfe sollten immer leicht geschwungen sein, das schreibt immer wieder jemand von seinem Vorschreiber ab. Beides ist weder zwingend noch irgendwie vorteilhaft.
Bahnhöfe im Bogen meidet das Vorbild wie ein Vampir das Kamener Kreuz, gebogene Bahnsteige sind dem Zugpersonal ein Graus, daher gibt es sie nur dort, wo sie unvermeidlich sind. Im Modell sind es häufig Kupplungfragen, die zur Vermeidung raten.
Gruß
Otto

#7 RE: Designtrumpf „endlose Kurve“

Zitat von OOK im Beitrag #5
In der laienhaften Anlagenplanung in den Foren ist jahrelang behauptet worden, Gleise dürften nicht parallel zur Anlagenkante verlaufen und Bahnhöfe sollten immer leicht geschwungen sein, das schreibt immer wieder jemand von seinem Vorschreiber ab. Beides ist weder zwingend noch irgendwie vorteilhaft.
Hallo Otto,
das ist mal ein Statement, das man eigentlich nie findet, danke dafür. Seit meinem Wiedereinstieg bin ich dermaßen oft darüber gestolpert, daß ich mich fast schon geschämt habe, daß es bei mir aktuell nicht so ist.
Gruß
Bernd

Moin,
wer auf kurvige Gleisführung steht schaue sich mal die Gleiswüste an. Im Stummiforum fehlen leider viele Bilder. Ansonsten auf YouTube.
Marc
#9 RE: Designtrumpf „endlose Kurve“


Zitat von Chickenwire im Beitrag #9
Da ist es aber Zoff, er würde den Bahnhof in die gerade bauen wenn er den Platz hätte.
🤷♂️

Freilich gibt es nicht wenige Bahnhöfe, die in einer Kurve liegen, aber nur dann, wenn es nicht anders geht, und oft ist die Kurve durch nachträgliche Umbauten oder Erweiterungen entstanden. In einer Zeit, als die Türen noch von Hand zugeschlagen und die Züge vom Zugführer fertiggemeldet wurden, erschwerten Bahnsteige mit Außenkurven die Abfertigung. Die Kurven hatten zumindest früher, wie ich schon erwähnt habe, einen definierten Radius, weil sie im Gelände abgesteckt werden mußten. Von der Geraden in die Kurve gab es Übergangsbögen, die mittels dafür vorgesehener Formeln berechnet wurden. Ich vermute, daß es heute auch nicht viel anders ist.
Herbert
#12 RE: Designtrumpf „endlose Kurve“

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