Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?

29.01.2025 09:27
#1 Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Liebe Eisen- und Modellbahnfreunde,

kurz vorweg: Ich kenne noch nicht so recht die Gepflogenheiten hier im Forum und hoffe, dass dieser Beitrag richtig platziert ist. Zudem folgt eine Menge Text...

An anderer Stelle hatte ich mich ja bereits kurz vorgestellt, nun wage ich mal eine erste echte Anfrage an die hiesigen Planungsexperten, denn schließlich bin ich ja hier um zu lernen.
Nachdem ich nun also diverse Publikationen aus der Feder OOKs regelrecht verschlungen habe, dachte ich eigentlich, dass ich das Prinzip des „Prototype Freelancing“ verstanden habe.
Dachte ich.
Denn nun, da ich so langsam die nächste und nunmehr letzte Anlage plane, zeigen sich Probleme (oder ich mache mir diese nur?), von denen ich zuvor nichts ahnte.
Ich bin mir relativ sicher, dass die meisten Modellbahner, die es gerne etwas realitätsbezogen haben, ähnliche Probleme kennen, und ich hoffe daher von euren Erfahrungen und Erkenntnisse zu profitieren. Im Moment drehe ich mich nämlich komplett im Kreis…

Ohne jetzt schon in die detaillierte Planung einsteigen zu wollen, möchte ich kurz meine Ausgangslage schildern.
Wie schon in der Vorstellung erwähnt, ist meine persönliche Evolution zum „Betriebsmodellbahner“ vergleichsweise jung. So drehte ich all mein Denken in Sachen Modellbahnerei komplett auf links, bereinigte die Modellsammlung und versuchte mich auf das Wesentliche zu fokussieren: vorbildgerechter Betrieb.
Um es mittels ZOFF zu pointieren, gibt es jedoch in der konkreten Überlegung planerische „Zwänge“, die es für mich zu berücksichtigen gilt:
- H0 Normalspur
- DB, Epoche III
- Märklin, digital
- Nahezu festgelegter Fahrzeugeinsatz (da vieles an Fahrzeugmaterial schon vorhanden)
- Vorhandene Platzbeschränkungen der künftigen Anlage

Meine Herangehensweise mutet daher wahrscheinlich etwas seltsam an, das ist mir bewusst. Ich kann mir leider kein Thema suchen und folgend die passenden Fahrzeuge, Gebäude etc. ansammeln (insofern überhaupt verfügbar) oder selbst bauen, sondern ich möchte/muss eben ein Setting schaffen, was zu dem bereits vorhanden Kram passt. Das hört sich jetzt schlimm an, ist aber tatsächlich kein reales Drama, denn ich mag meine Modelle sehr.

Und bevor ich mir nun detailliert überlege, wie ein künftiger Gleisplan etc. aussieht, stecke ich gerade in den Überlegungen fest, wie das generelle „Szenario“, also welche Strecke in welcher Region und zu welcher Zeit etc. aussehen könnte.
In der Vorstellung schrieb ich, das ich Tenderloks mag und das ist auch fakt. Modelle wie etwa eine BR 86 oder BR 94.5-17 sind gesetzt (dachte ich und hoffe ich noch immer) – aber da wäre schon das erste Problem.
Eine BR 94.5-17 (eine meiner absoluten Lieblingsmaschinen) in ein glaubhaftes Setting einzubinden, was zu den o.g. Zwängen passt, ist gar nicht mal so einfach. Ich brauche euch ja nicht zu erzählen, wie selten diese Lok überhaupt im Streckendienst vorzufinden war, zumal auch bei der DB, und dann auch nur in sehr speziellen Regionen (Stichwort Steilstrecken).

Ich benötige also eine Mittelgebirgsregion in der BRD (DB, Epoche III), wo die Betriebs- und Streckenanlage den Einsatz einer solchen Lok rechtfertigt.
Nun bin ich erst kürzlich auf ein Thema gestoßen, was grundsätzlich passt: Eifel, BW Mayen, Ender der 60er Jahre. Dort hatte es, bedingt durch den wirtschaftlichen Aufschwung der BRD, für einen kurzen Zeitraum ein paralleles Stelldichein der BR 94.5.-17 und der BR 86 gegeben, da man sämtliche Maschinen der BR 50 abzog.
Hervorragend fotografisch festgehalten z.B. hier: https://www.bundesbahnzeit.de/seite.php?id=631
Als ich dann noch den Film der Baureihe 94 schaute (hier z.B. auch bei youtube https://www.youtube.com/watch?v=vKAVa9xCb04), war es fast schon um mich geschehen, denn dort wird zumindest erwähnt, dass das BW Mayen seine 94er auch im Streckendienst einsetzte. Dazu noch der VT 98 (ebenfalls schon vorhanden) und alles tutti, oder?
Leider, ja leider ist die Eifel bis auf wenige Ausnahmen einfach öde. Da meine zukünftige Anlage einen Endbahnhof zwingend vorsieht (ich mag schließlich rangieren), finde ich einfach keine Strecke, die glaubhaft passt.
Und hier kommt jetzt das Prototype Freelancing ins Spiel: Was kann ich noch glaubhaft vertreten und was geht gar nicht? Was ist realistisch begründet und was ist zu konstruiert? Ich weiß es wirklich nicht.
Einfach anzunehmen, Nebenbahn x mit Stichstrecke y in der Eifel hat den Endbahnhof z erscheint mir zu trivial und wenig glaubhaft, oder?
Dabei muss es ja aber auch gar nicht zwingend die Eifel sein, im Gegenteil. Es hat verschiedene Settings, die mich zumindest mal inspirieren, aber immer aus dem einen oder anderen Grund schwierig sind:
- Bergisches Land/Region Oberberg (Wiehltalbahn)
- Nebenbahnen Eifel, Mayen (z.B. Oleftalbahn?)
- Sauerland (z.B. Hönnetalbahn)
- Westharz (Innerstetalbahn)
- Schwarzwald (Murgtalbahn)
Mir geht es dabei aber gar nicht um die sklavische Nachbildung einer bestimmten Strecke. Wirklich nicht. Die eingesetzten Fahrzeuge sollten nur eben zu Region und (ausgedachter) Strecke passen, sonst fühlt sich das alles irgendwie nicht rund an.

Ich hoffe, man kann meine Gedanke soweit nachvollziehen. Ich habe die Sorge, dass man sich selbst zu viel durchgehen lässt und dann am Ende doch wieder die klassische Modellbahn mit all ihren absurden Phantasien entsteht, wo quasi alles erlaubt ist, was gefällt...
Wie also würdet ihr an die Sache herangehen, wenn so manche Vorgaben bereits vorhanden sind (bei mir eben diverse Fahrzeuge und auch eine generelle Grundidee des Themas)?

Bitte spart nicht an Kritik, wenn meine Gedanken zu absurd sind – ich freue mich freilich aber auch über „wohlwollende“ Unterstützung jeglicher Art.

Herzliche Grüße bis hierher
Christian


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29.01.2025 10:14
#2 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hallo Christian,

Deine Begeisterung für die Baureihen 86 und 94.5-10 kann ich absolut nachvollziehen. Das ist doch eine gute thematische Vorgabe.

Ob die Eifel "öde" ist, kann ich nicht beurteilen. Aber @reinout hat auf jeden Fall eine tolle Eifenburgenbahn geschaffen. Was spricht also gegen einen Endbahnhof in der Eifel?

Wie groß ist denn Dein zur Verfügung stehender Platz? Ich hätte ja bei der Fahrzeugvorgabe an eine der beiden Steilstrecke Dillenburg-Gönnern oder Boppard-Simmern gedacht, ohne mich da wirklich auszukennen. Aber Steilstrecke bedeutet ja kurze Züge. Dann kämest Du wahrscheinlich bei einem Durchgangsbahnhof am Ende der Steilstrecke heraus, wo die Loks in Bergrichtung vom Zugschluss an die Spitze umsetzen. Der Güterverkehr könnten auch Besonderheiten aufweisen. Möglicherweise erfolgt der nämlich gar nicht über die Steilstrecke, sondern überwiegend über die weniger geneigte Strecke.

Das sind meine ersten Gedanken zu Deinem Thema. Ich bin gespannt, was daraus wird.

Beste Grüße
Lars


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29.01.2025 11:09
#3 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hallo Lars,

vielen Dank für den Mutmacher. Ich habe gelesen, dass aller Planungsanfang im Forum eine Raumskizze ist. Die kommt auch, aber wir sind noch nicht mit dem Innenausbau fertig. Aber ganz grob!!! sieht der zukünftige Raum so aus (alles aus der losen Hand...)



Das U ist demnach obligatorisch; ein Schenkel mit Endbahnhof, gegenüber FY. Seit ein paar Tagen sinniere ich umher, dass man den FY ja auch rollbar anstecken könnte um so mehr Strecke zu generieren...
Min. 1 Anschluss mit Verladung (Kalk, Steinbruch etc.) ist vorgesehen, je nach Thema.
Alles in Segmentbauweise auf 1 Ebene mit offenem FY.
Aber soweit bin ich noch nicht, da ich erst mal exakt messen will, wenn der Innenausbau abgeschlossen ist.
Daher habe ich auch noch keinen Gleisplan etc.


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29.01.2025 11:45
#4 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Da ist doch eine ganze Menge Platz im Raum. Das kann man schauen, wenn die genauen Maße verfügbar sind. Vielleicht lässt sich sogar eine Anlagenzunge unterbringen. Falls Du das Thema Steilstrecke weiterüberlegen möchtest: dazu gab es einen Entwurf im MIBA Spezial 144 und einen "Verriss" in diesem Forum, aus dem sich aber bestimmt viel lernen lässt.


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29.01.2025 11:56
avatar  Gilpin
#5 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hi Christian,

Deine Überlegungen am Anfang gehen sehr in Richtung prototype modelling, und das ist toll! Und überhaupt: so tiefgehende Grundsatzüberlegungen vor jedwedem Gleisplan hat es hier auch lange nicht mehr gegeben. Du hast nun Glück (!), dass Ihr noch am Innenausbau seid: so kannst Du tagsüber Leitungen verlegen und Moltofill auftragen und spätnachmittags planen.

Eine Anmerkung zu den in Aussicht genommenen Vorbildbahnen:

Zitat

- Bergisches Land/Region Oberberg (Wiehltalbahn)
- Nebenbahnen Eifel, Mayen (z.B. Oleftalbahn?)
- Sauerland (z.B. Hönnetalbahn)
- Westharz (Innerstetalbahn)
- Schwarzwald (Murgtalbahn)

Ich zumindest würde darauf achten, eine leicht erreichbare Bahn nachzubauen. Deine Orientierung an konkreten Vorbildern lässt erwarten, dass Du ab und zu dort nachschauen möchtest.

Nachdem die 86, 94 und der VT 98 gesetzt sind - das sind ganz gewöhnliche Tfz, mit denen Du wunderbar den Alltagsbetrieb darstellen kannst - möchte ich die Eisenbahnstiftung ins Spiel bringen: dort kannst Du z.B. nach Städten, aber auch gezielt nach Baureihen suchen! Und bekommst in den Bildtexten jede Menge Infos zu Einsatzzeiträumen und -revieren.

Den ZOFF hast Du schon gefunden, mittelfristig wird es Zeit für den Broccoli. Im übrigen hast Du die

Zitat
Gepflogenheiten hier im Forum

doch sehr schön erahnt und eingehalten - so macht das Mitdenken Spaß!

Es geht auf high noon, da muss ich arbeiten, deshalb in aller Kürze und etwas erratisch,
bis bald wieder,
Reiner


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29.01.2025 12:47
#6 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hallo Christian,

interessantes Projekt! Aber...

Zitat von Barmer Bergbahn im Beitrag #3
Ich habe gelesen, dass aller Planungsanfang im Forum eine Raumskizze ist.


Ne, noch davor sollte der "Broccoli" kommen: Der Broccoli (oder auch Brokkoli): Hilfe für die Entwicklung einer Konzeption

Eine strukturierte Niederschrift dessen was man eigentlich vorhat. Füll den gerne aus, damit kann man sich auch die eigenen Überlegungen gut strukturieren.

Grüße,
Sebastian


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29.01.2025 13:47 (zuletzt bearbeitet: 29.01.2025 13:54)
#7 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hallo Sebastian,

der Aufforderung komme ich gerne nach, auch wenn viele Punkte noch nicht zu benennen sind.

Dateianhänge
  • Brokkoli.pdf

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29.01.2025 22:01
avatar  Gilpin
#8 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hi Christian,

der Broccoli ist doch ein Anfang, mit der Zeit wirst Du ihn spezifizieren können.

Zweierlei hat mich noch umgetrieben: ich habe in der Eisenbahnstiftung "94" eingegeben und sehr viele Bilder und Informationen gefunden - sie war, gerade auch in der Epoche 3 - eine Art Standardlok mit sehr weiter Verbreitung von Flens- bis Augsburg. Wie Du betonst mit einem Schwerpunkt auf Steilstrecken, aber auch im Rangierdienst für das Erklimmen von Ablaufbergen. All das nicht wirklich exklusiv, eben eine Universallok, außer für D-Züge.

Ansonsten hätte ich eine dringende Anregung, falls Du beim Thema Eifel bleiben solltest: da sollten ein rotes BMW-3er-Cabrio stehen, evtl. mit einer Blondine und einer Politesse in Uniform, und über all dem eine Eule!

Zeit für's Wochenende auch Dir,
Reiner


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29.01.2025 23:39
#9 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Moin Christian

schau dich doch mal im Westerwald um!

Das Bw Dillenburg hatte sowohl 94 als auch 86 beheimatet, und der Westerwald ist (war) voll von interessanten Bahnstrecken und Gleisanschlüßen.

Die Eisenbahnstiftung hat Reiner schon ins Spiel gebracht, immer eine gute Fundgrube.
Auch das 1958 Projekt von @Detlev Hagemann hält unglaublich viele betriebliche Einblicke bereit.

Nach Pirmasens sind auch beide Baureihen gekommen, wenn ich mich nicht verlesen habe.

Aber ja, prinzipiell sind die Strecken schon ausgesucht, auf denen beide Baureihen zugleich verkehrten, da die 94er ja nun ein ziemlich anderes Einsatzprofil hatten als die 86er. Du wirst also eher zu einer Strecke kommen, auf der die 94 eingesetzt wird, weil sie gerade sonst nichts zu tun hat, und nicht weil ihre Steilstreckenfähigkeiten benötigt werden. Denn sonst wäre die 86 ja aus dem Rennen.

Wenn dir der Sinn nach einer Rangieranlage stünde, gäbe es noch Bremerhaven. Bis Ende der 60er Jahre wurden dort beiden Baureihen in allen Hafenteilen im schweren Rangierdienst eingesetzt, für die Baureihe 86 ein eher ungewöhnlicher Einsatz.

Gruß
Alex


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30.01.2025 08:20
#10 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Guten Morgen zusammen,

ich bedanke mich für die bisherige Teilnahme und versuche auf eure Anmerkungen/Hinweise kurz einzugehen. Sollte ich was vergessen, bitte noch mal ansprechen…

@ Ferovia (Lars):
Mit öder Eifel will ich natürlich niemandem zu nahe treten. Es war und ist halt immer eine strukturschwache Region (Spitzname ja nicht umsonst „preußisch Sibirien“) und das ist natürlich auch für uns Modellbahner ein Thema. Denn wo nix los ist, kann man eben auch keine betriebsamen Szenarien erdenken.
Klar, es gab den Bergbau, und gerade für den Schieferabbau ist die Region auch bekannt, aber viel mehr ist da dann nicht.
Ergo: Man könnte ggf. was mit Schiefer machen und dazu noch Schotterverladung (Basalt ist hier ein Thema).

@ Gilpin (Reiner):
Vielen Dank für die freundlichen Worte. Das macht Mut und ich würde mich freuen, wenn du weiter mit Rat und Tat dabei bist.
Bitte nicht falsch verstehen: ich möchte auf gar keinen Fall eine reale Strecke abbilden. Meine genannten „Vorbilder“ dienten eher als regionale Orientierung, um zu sehen, wo und was gebaut wurde, um mich so an den verschiedenen Regionen abarbeiten zu können.
Die Eisenbahnstiftung kenne ich natürlich. Freilich die beste (frei zugängliche) Quelle, wenn es um Bildmaterial geht. Und da wird dann auch schnell klar: die 94er waren DIE Domäne im schweren Rangierdienst und eher selten im Streckendienst anzutreffen. Selbst die Aussage aus dem o.g. Video, wonach die BR 94 auch für den Streckendienst geplant war, nicht weiter belegen. Das müsste ich also konstruieren…
Und zu deinem Hinweis auf die Metropole „Hengasch“: Ja, die gute Sophie Haas müsste dann eigentlich einen kleinen Ehrenplatz auf der Anlage bekommen, das stimmt schon (lach)…

@ Fischkopp (Alex):
Vielen Dank für deine Ideen, das hilft mir sehr!
Eine reine Rangieranlage möchte ich eher nicht, aber die Idee ist generell nicht schlecht. Zum Pas de deux der 94 und 86 müsste ich mir natürlich eine Geschichte einfallen lassen. Habe ich auch schon, und die geht so (mal ohne regionalen Bezug, aber immer im Kontext Mittelgebirge):

Modus Märchenstunde on:

Der Verkehr auf den lokalen Nebenstrecken unserer Region, deren ursächliche Bedeutung durch den Anschluss zahlreicher Steinbrüche unverändert hoch ist, wird vorrangig mit Maschinen der BR 93.0-4/ehem. pr. T 14 und zuletzt auch mit den BR 50 ex BW XYZ bedient. Seit ca. 1957 kommen auch häufiger Schienebusse (VT 98.9) zum Einsatz; diese sollen den Personenverkehr insgesamt wirtschaftlicher gestalten.
Zum Ende der 50er Jahre zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Maschinen der BR 93.0-4 zu alt geworden sind und schon kurzfristig ersetzt werden müssen. Gleichzeitig müssen immer mehr 50er abgeben werden, da diese an anderer Stelle und in höherwertigeren Leistungen benötigt werden. Durch die unverändert gute Konjunktur, herrscht allenthalben Mangel an (geeigneten) Lokomotiven, weshalb zunehmend Einheitsloks der BR 86 als Ersatz zugeführt wurden. Moderne Dieselloks der Serie V 100 wurden, ebenfalls in höherwertigeren Leistungen, anderswo gebraucht und spielen in den Planungen keine Rolle.
So standen inzwischen zwar zahlenmäßig ausreichend Loks der BR 86 einsatzbereit zur Verfügung, doch löste diese Baureihe mitnichten die genannten Probleme. Generell eher unbeliebt bei den Personalen, waren die Loks der BR 86 aufgrund der topographischen Bedingungen sowie der teilweise hohen Zuglasten schnell überfordert und mussten von Beginn an auf Grenzlast geführt werden. Hinzu kam die größte Schwäche der Baureihe, nämlich die viel zu geringen Vorratsmengen an Wasser und Kohle. Selbst der alte Lokschuppen am Endbahnhof XYZ wurde eigens für die 86er in Betrieb gehalten, wenn diese für den Zubringerverkehr der Werksanschlüsse am frühen Morgen vorgesehen war.
An einen wirtschaftlichen Betrieb war so nicht zu denken.
Um Abhilfe zu schaffen, erschuf die BD XYZ 1959 den Plan, Loks der Baureihe 94.5-17 ehem. Pr. T 16.1 dem BW XYZ zuzuführen. Zwar grundsätzlich für den schweren Rangierdienst konzipiert, hatten sich diese Maschinen aufgrund ihres enormen Leistungsspektrums bestens auf den diversen Steilstrecken unter allen Bedingungen bewährt und wurden von Beginn an in gemischten Umlaufplänen sowohl für den Güter- als auch den Personennahverkehr vorgesehen.


Soweit meine Hirngespinste. Klingt das für Euch generell plausibel?


Beste Grüße an alle
Christian


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30.01.2025 13:13 (zuletzt bearbeitet: 30.01.2025 13:15)
#11 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hallo Christian,

vielen Dank für diesen Planungsstrang; das lässt sich gut an und auf viel interessante Diskussion und neue Erkenntisse hoffen

Zunächst einige Anmerkungen zum Brokoli:

Auch Du hast dein Kreuz bei "Einzelspieler" gesetzt . Die Frage welche Art von Betrieb Du machen möchtest und WIE Du ihn in der Praxis durchführen willst, stehen eigentlich noch VOR den ersten planerischen Grundüberlegungen. Natürlich gibt der zur Verfügung stehende Raum einen Rahmen vor, aber die Gedanken zum Betrieb sind m.E. mindestens genauso Grundlegend. Also geh' ruhig nochmal einen Schritt zurück

Dann eine grundsätzliche Überlegung: Eher Zugleit-* oder Zugmeldebetrieb (das fehlt eigentlich noch im Brokoli, oder?)? Du hast da sowohl bei ZL als auch bei Fdl gemacht. Das passt je eigentlich eher weniger zusammen . Wenn Du für eine Nebenbahn den ZL-Betrieb wählst, brauchst ja mindestens einen zweiten Mitspieler als ZL (der muss ja nochnichtmal mit im Raum sitzen, soger im Gegenteil, und kann sich sogar ganz woanders auf der Welt befinden!. Aber auch im Zugmeldebetrieb wirst Du mindestens einen Fdl benötigen und einen Tf benötigen. Du siehst: Alleine wird das schwierig (außer Du ahst so enorme Fähigkeiten wie @Fdl Triptis mit seiner Anlage).

Für "echte" Einzelspieler eigenen sich m.E. nach nur reine Rangieranlagen.

Die Diskussion über die Fahrzeuge würde ich, wenn es mein Strang wäre, eigentlich in einen eigenen Strang auslagern, denn diese Erörterungen gehen schnell ins eher Allgemeine und sind vor allem aber Planungsunabhängig von weiterem Interesse; so findet das dann auch später jemand wieder, der ggf. gezielt danach sucht, wenn das nicht im Planungsstrang "versteckt" ist und der Planuungsstrang bleibt insgesamt übersichtlicher. Das Ergebnis wird dann wiederum in den Planungsstrang einfließen.

Dann noch zu Deiner Raumskizze: Betreibt Ihr (Deine Frau und Du) Tanzsport? Oder wofür dient die große weiße Fläche in der Mitte des Raumes? Für eine Zunge ist da reichlich Platz, den würde ich nicht leichtfertig vergeuden!

*Edit: Vorteil ZL-Betieb: Weniger Signale und damit weniger Aufwand bei der Sicheurngstechnik

Beste Grüße
Dirk

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30.01.2025 14:28 (zuletzt bearbeitet: 30.01.2025 14:28)
#12 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hallo Dirk,

vielen Dank für deine Teilhabe! :-)

Zitat von djue6867 im Beitrag #11
Zunächst einige Anmerkungen zum Brokoli:
Auch Du hast dein Kreuz bei "Einzelspieler" gesetzt . Die Frage welche Art von Betrieb Du machen möchtest und WIE Du ihn in der Praxis durchführen willst, stehen eigentlich noch VOR den ersten planerischen Grundüberlegungen. Natürlich gibt der zur Verfügung stehende Raum einen Rahmen vor, aber die Gedanken zum Betrieb sind m.E. mindestens genauso Grundlegend. Also geh' ruhig nochmal einen Schritt zurück

Ich werde wirklich Alleinunterhalter sein. Ich möchte und werde mit der Anlage nicht auf Reisen gehen und ich gehe auch wirklich davon aus, dass keiner meiner Bekannten dieses Interesse am Rangierspiel bekommt. Also nur ich - zu 99%



Zitat von djue6867 im Beitrag #11
Dann eine grundsätzliche Überlegung: Eher Zugleit-* oder Zugmeldebetrieb (das fehlt eigentlich noch im Brokoli, oder?)? Du hast da sowohl bei ZL als auch bei Fdl gemacht. Das passt je eigentlich eher weniger zusammen . Wenn Du für eine Nebenbahn den ZL-Betrieb wählst, brauchst ja mindestens einen zweiten Mitspieler als ZL (der muss ja nochnichtmal mit im Raum sitzen, soger im Gegenteil, und kann sich sogar ganz woanders auf der Welt befinden!. Aber auch im Zugmeldebetrieb wirst Du mindestens einen Fdl benötigen und einen Tf benötigen. Du siehst: Alleine wird das schwierig (außer Du ahst so enorme Fähigkeiten wie @Fdl Triptis mit seiner Anlage).
Für "echte" Einzelspieler eigenen sich m.E. nach nur reine Rangieranlagen.

Da habe ich dann die Frage im Brokkoli falsch interpretiert. Lokführer ist klar: ich steuere die Loks. Da ich ja aber auch ein Frachtkartensystem und ggf. einen Fahrplan versuchen möchte, bin ich doch zwangsläufig auch Zugführer und Fahrdienstleister, oder?



Zitat von djue6867 im Beitrag #11
Die Diskussion über die Fahrzeuge würde ich, wenn es mein Strang wäre, eigentlich in einen eigenen Strang auslagern, denn diese Erörterungen gehen schnell ins eher Allgemeine und sind vor allem aber Planungsunabhängig von weiterem Interesse; so findet das dann auch später jemand wieder, der ggf. gezielt danach sucht, wenn das nicht im Planungsstrang "versteckt" ist und der Planuungsstrang bleibt insgesamt übersichtlicher. Das Ergebnis wird dann wiederum in den Planungsstrang einfließen.

Zustimmung. Können wir gerne so machen. Allerdings ist die glaubhafte Festlegung auf eine Region (und an dem Punkt verharre ich ja gerade noch) meiner Meinung nach auch mit dem Fahrzeugeinsatz verbunden, oder?



Zitat von djue6867 im Beitrag #11
Dann noch zu Deiner Raumskizze: Betreibt Ihr (Deine Frau und Du) Tanzsport? Oder wofür dient die große weiße Fläche in der Mitte des Raumes? Für eine Zunge ist da reichlich Platz, den würde ich nicht leichtfertig vergeuden!

Asche auf mein Haupt, da fehlt auch tatsächlich ein wichtiges Detail. In den raum muss zwingend ein Schreibtisch. Das soll dann ungefähr so aussehen (s.u.)
Insgesamt stelle ich mir vor, dass die Segmente nicht tiefer als max. 70 cm sind (Stichwort Eingrifftiefe). Die "Spielhöhe" soll bei ca. 120-130 cm liegen und der Schreibtisch steht dann ggf. noch ein bisl unter der Anlage...
Ich kenne die Bedeutung der Zunge und verstehe auch den Mehrwert, doch der Tisch ist in jedem Fall gesetzt. Sorry, dass ich den in der ersten Skizze vergessen habe...




Zitat von djue6867 im Beitrag #11
*Edit: Vorteil ZL-Betieb: Weniger Signale und damit weniger Aufwand bei der Sicheurngstechnik

Ich habe da so eine komische Neigung... Ich stehe auf Trapeztafeln... (lach)
Es wird keine Signale geben; geplant ist alles im vereinfachten Nebenbahnbetrieb mittels dem großartigen "Signal" Ne 1. :-)


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30.01.2025 19:53 (zuletzt bearbeitet: 30.01.2025 20:00)
avatar  Gilpin
#13 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hi Christian,

wenn ich jetzt erst auf den Raum als solchen eingehe: könntest Du die Heizung evtl. noch verändern? Ich habe verstanden, dass der Heizkörper aufrecht im Raum steht und eigentlich Raum beansprucht, der ihm nicht zukommt. Könntest Du den mit einem flachen ersetzen, der auch unter das Fenster reicht? (Ohne den Anschluss zu ersetzen natürlich.) So könntest Du den langen U-Schenkel verlängern, nicht viel, aber immerhin.

Noch 'was: die derzeitige Position des FY bedingt eine scharfe Kurve auf die eigentliche Anlage. Abgesehen von der Kurve selbst: sie würde auch Platz auf der eigentlichen Anlage rauben. (Ich würde aber auch nicht wollen, dass Du den FY vor die Tür schiebst, auch nicht zeitweise.) Eine Lösung habe ich auch nicht, bin halt nur der Bundesbedenkenträger,

b.a.W.,
Reiner

N.B.: mit der Position des Schreibtischs vermeidest Du eine Direktblendung, wie Du sie bekämst wenn Du ihn vor das Fenster stellen würdest. Aber womöglich kriegtest Du so eine Spiegelung auf den Bildschirm. 90° zum Fenster empfehle ich.


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31.01.2025 07:23 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2025 12:11)
#14 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Gutem Morgen Reiner,

Zitat von Gilpin im Beitrag #13
könntest Du die Heizung evtl. noch verändern? Ich habe verstanden, dass der Heizkörper aufrecht im Raum steht und eigentlich Raum beansprucht, der ihm nicht zukommt. Könntest Du den mit einem flachen ersetzen, der auch unter das Fenster reicht? (Ohne den Anschluss zu ersetzen natürlich.) So könntest Du den langen U-Schenkel verlängern, nicht viel, aber immerhin.

Die Heizung ist an dieser Stelle maximal dämlich, gar keine Frage. Es gibt dafür Gründe, die aber jetzt zu sehr die Dramen unserer Haussanierung tangieren würden - und das mag ich hier niemandem antun. Auch das die Heizung nicht an der Wand montiert, sondern auf dem Boden steht... naja, lassen wir das... Leider aber, und das ist die wesentliche Info, lässt sich dies nun nicht mehr anders darstellen.



Zitat von Gilpin im Beitrag #13
Noch 'was: die derzeitige Position des FY bedingt eine scharfe Kurve auf die eigentliche Anlage. Abgesehen von der Kurve selbst: sie würde auch Platz auf der eigentlichen Anlage rauben. (Ich würde aber auch nicht wollen, dass Du den FY vor die Tür schiebst, auch nicht zeitweise.) Eine Lösung habe ich auch nicht, bin halt nur der Bundesbedenkenträger

Ich habe leider kein Gleisplanungsprogramm und mich auch generell bislang noch nicht damit beschäftigt. Ich stehe ja noch ganz am Anfang, quasi bei Adam und Eva... (lach) Insofern habe ich mich auch noch nicht mit dem Thema Radien beschäftigt, aber ja, die Bögen werden schon nicht so unfassbar toll aussehen und ich hoffe, dass ich zumindest den R3 Radius (Märklin C-Gleis) mit 515 mm umsetzen kann.



Zitat von Gilpin im Beitrag #13
N.B.: mit der Position des Schreibtischs vermeidest Du eine Direktblendung, wie Du sie bekämst wenn Du ihn vor das Fenster stellen würdest. Aber womöglich kriegtest Du so eine Spiegelung auf den Bildschirm. 90° zum Fenster empfehle ich.

Ist absolut richtig, aber der Schreibtisch soll eher als Arbeitstisch dienen. Letztlich ist aber auch dessen Position noch nicht final, nur muss er auf jeden Fall mit in den Raum.


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31.01.2025 09:26
#15 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hallo in die Runde,

gestern Abend nun habe ich mich weiter mit dem Thema „Region“ beschäftigt. Wie eingangs erwähnt, gibt es dabei aktuell drei Modellregionen, die ich mir grundsätzlich vorstellen könnte. Den Harz, die Eifel und das Bergische Land. Es sei auch nochmals gesagt, dass alle Vorbildstrecken nicht 1:1 umgesetzt werden sollen, sondern ausschließlich der Bewusstmachung diesen, welche Strecken mit welchem Hintergrund geplant bzw. umgesetzt wurden.
Im Harz sind hier die Innerstetalbahn und die angedachte, aber nie realisierte Okertalbahn zu nennen. Damit ließe sich was machen, denke ich.
Im Bergischen Land wäre es z.B. die Wiehltalbahn. Die ist betrieblich sehr interessant (inkl. Abzweig Wissertalbahn) und hat den charmanten Vorteil, dass sie ausschließlich zur wirtschaftlichen Erschließung der zahlreichen Steinbrüche (Grauwacke) geplant und gebaut wurde. Und obschon folgend auch ein gewisser Personenverkehr stattfand, war dies stets der Hauptauftrag dieser Bahn.
In der Eifel, das hatte ich bereits erwähnt, sieht die Sache etwas anders aus – zumindest mal im Großraum Mayen. Stets eher strukturschwach, gibt es dort keine Bahn/Strecke, die mir sofort ins Auge sticht. Freilich, ja, ein gewisses Netz ist durchaus vorhanden, aber es fehlt mir eben irgendwie der „Gamechanger“, wenn ihr versteht… Um dies zu verdeutlichen, habe ich hier mal ein Bild:



Was aber wäre, wenn man eine völlig neue Strecke ersinnen würde, doch wie soll dies gehen, wenn man sich geographisch nicht sonderlich auskennt…? Ich habe dazu weiter recherchiert und auf der Suche nach topographischen Hinweisen diese (für mich) geradezu sensationelle Seite gefunden:

https://de-de.topographic-map.com/map-wv...7.20806&zoom=12

Der Ausschnitt ist jetzt die Gegend rund um Mayen, aber man kann sich ja hier alles Mögliche anzeigen lassen, wenn man denn mag...
Damit wird nun klar, warum die eine oder andere Strecke exakt so gebaut wurde, welche geographischen Herausforderungen es gab und wie das Gelände zur Projektierung ausgenutzt wurde. Großartig! Und damit kann man jetzt natürlich herrlichste Märchen erfinden – und eben neue Strecken erdenken…
Unverändert sollten Modellbahnthema und Region ja zueinander passen, so der Konsens; und wir bleiben für die kommende Märchenstunde beispielhaft in der Eifel.
Angesprochen hatte ich ja, dass der Schieferbergbau eigentlich der USP in der Region war. Wer sich damit schon ein wenig beschäftig hat, wird aber bald feststellen, dass aus modellbahnerischer Sicht die spätere Verladung des Schiefers komplett unaufgeregt, wenn auch aufwändig geschah. Ob dies dann so spannend in der Umsetzung wird, bleibt abzuwarten und zu hinterfragen. Ein weiterer, wenn auch nicht dominierender Zweig war der Abbau von Basalt, doch wo lagen diese Brüche? Durchaus auch in unserer Zielregion, wie ich es auf dieser Seite nun feststellen konnte:

https://www.kuladig.de/Karte/SWB-343104#

Jetzt hatte ich „Blut geleckt“ und die Operation Eifel nahm ihren Anfang (lach). Was wäre wenn…

Die erste Variante sieht denn so aus:



Von Mayen geht ein Abzweig der Eifelquerbahn nach Norden und folgt der heutigen L83, vorbei an St. Johann und dabei immer dem Flüsschen Nette folgend. Der Streckenverlauf beschreibt jetzt einen Bogen nach Westen und erreicht das namensgebende Nitztal (Nitztalbahn). Weiter dann immer taleinwärts, bis am Hp Remmknipp die erste Anschlussstelle der (fiktiven) Mayener Berbaugesellschaft (Arbeitsname) erreicht wird. Wir fahren weiter, immer dem Talverlauf folgend durch Kirchwald und Sankt Jost, wonach kurz dahinter ein weiterer Steinbruch angeschlossen ist. Alsbald erreichen wir den Endbahnhof Virneburg. Dieser Ort hat eigentlich nichts zu bieten (außer besagte Burgruine) und ich müsste mir noch einen Grund überlegen, warum die Bahnh da hoch fuhr… Freilich, so die Grundannahme, gab es damals noch nicht die heutige Straßenanbindung mittels B410/B258, aber sonst???

Variante 2, hier habe ich noch keinen Namen, ist zumindest mal hinsichtlich der Zielorte besser begründbar: es geht hinauf nach Volkesfeld bzw. bis nach Rieden. Ich musste den Ausschnitt etwas größer wählen, aber seht selbst mal…



Wieder befahren wir den Abzweig der Eifelquerbahn und bewegen uns nördlich Mayen. Das bekannte Nitztal lassen wir jetzt „links liegen“ und fahren (vorbei an realen Steinbrüchen!) vorbei an Kottenheim Richtung Ettringen. Kurz danach folgt unsere Bahn der heutigen K20, knickt also bergan nach links weg und folgt nun dem Oberfluss der Nette.
Weiter nördlich erreichen wir alsbald Volkesfeld, ein anerkannter und beliebeter Luftkurort bei Einheimischen wie auch Sommerfrischlern (real). Die örtliche Lungenheilstätte (fiktiv) ist seit jeher stark nachgefragt. Weiter geht es nun gen Rieden. Warum? Rieden liegt in einem Vulkankessel (real), wo der bekannte „Riedener Tuff“ (real) abgebaut wurde.
Somit wäre zumindest diese kleine Stickstrecke mit den Zielen Volkesfeld und Rieden begründbar, oder was meint ihr?

So, Schluss mit der Spinnerei hier. Ich bin gespannt, was ihr zu den ganzen Auswüchsen meiner Ideenfindung sagt und freue mich wie immer auf regen Austausch.

Beste Grüße
Christian


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31.01.2025 12:00
avatar  reinout
#16 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Eifel, hurra :-) Für meine Eifelburgenbahn habe ich auch etwas prototype freelancing in die Nähe von Mayen gemacht. Für die Eifelquerbahn hatte man (wie bei fast jede Strecke) mehrere Alternativen ausgedacht. Frage war zum Beispiel: über Daun oder Kelberg richtung Eifelstrecke/Gerolstein. Ich habe Kelberg gewählt (und es dann ab 1945 zu Endbahnhof geändert). Meine Variante folgt die heutige Eifelquerbahnstrecke von Mayen bis Uersfeld und geht dann nach norden (=Kelberg).

Aber das war damals nicht die Absicht. Kelberg bedeutete ab Mayen durch das Tal richtung Virneburg und dann weiter Talaufwärts richtung Kelberg. Also wie deine erste Variante. Also bist du weniger "freelance" wie vielleicht gedacht

Deine zweite Alternative, nordwärts bis Rieden: gehe am Ende nicht nach Rieden aber nach Weibern. Weibern liegt/lag am Brohltalbahn. Auch hier gab es in die Planungsphase mehrere Vorschläge, auch wegen normalspur/schmalspur. Eine Wünsch war um via Weibern richtung Mayen eine Strecke zu verlegen. Also: auch hier kommt dein Vorschlag ziemlich dicht bei die Wirklichkeit.

"Eifel ist Öde": ja, wenn eine tägliche Nahgüterzug (und ab und zu eine Übergabe) auf so eine Eifelquerbahn reicht, das ist eher ruhiger Betrieb. Mayen-Andernach hatte mehr verkehr. Eine der 1970-Mayen-94'er war oft in einer der Unterwegsbahnhöfe (Kruft?) beschäftigt mit Rangierarbeiten. Aber in Einmannbetriebt reichen 6xP, 1xNg, 1xÜg mich völlig auf meine Stichstrecke um mich eine gute Stunde zu beschäftigen.

Eine freelancing-Alternative möchte ich noch nennen. BW Mayen war bis 1975 "Dampf", BW Gerolstein war schon viel früher auf Diesel umgestiegen. Das konnte man natürlich umdrehen. BW Gerolstein war nicht für die Hauptstrecke Köln-Gerolstein-Trier zuständig, aber fur die ausgehende Nebenstrecken richtung Prüm und Pronsfeld (Westeifelbahn). Und dann ab Pronsfeld richtung Waxweiler, Neuerburg oder Bleialf. Perfektes Gelände fur eine 94'er!

Waxweiler ist Modellbahngerecht klein. Nette Lokschuppen am Ende der Strecke. Neuerburg ist ein Endbahnhof wobei die Strecke gleich in eine kurze Tunnel verschwindet.

Reinout


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31.01.2025 12:22
#17 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hi,

ja, es wurde schon berichtet, dass du in Sachen Eifel DER Ansprechpartner schlechthin bist und tatsächlich ist deine wundervolle Anlage ja auch inzwischen recht prominent. Woran das wohl liegt...


Zitat von reinout im Beitrag #16
Eifel, hurra :-) Für meine Eifelburgenbahn habe ich auch etwas prototype freelancing in die Nähe von Mayen gemacht.

Das meine Märchenstunde ähnlich Ansätze hat, wie deine ersten Planungen, finde ich witzig, aber wenn man einmal verstanden hat, wie die topgraphischen Gegebenheiten so sind, wird ja auch schnell klar, wo die Reise hingehen könnte.



Zitat von reinout im Beitrag #16
Eine freelancing-Alternative möchte ich noch nennen. BW Mayen war bis 1975 "Dampf", BW Gerolstein war schon viel früher auf Diesel umgestiegen. Das konnte man natürlich umdrehen. BW Gerolstein war nicht für die Hauptstrecke Köln-Gerolstein-Trier zuständig, aber fur die ausgehende Nebenstrecken richtung Prüm und Pronsfeld (Westeifelbahn). Und dann ab Pronsfeld richtung Waxweiler, Neuerburg oder Bleialf. Perfektes Gelände fur eine 94'er!
Waxweiler ist Modellbahngerecht klein. Nette Lokschuppen am Ende der Strecke. Neuerburg ist ein Endbahnhof wobei die Strecke gleich in eine kurze Tunnel verschwindet.

Das schaue ich mir auf jeden Fall an, liest sich großartig!


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31.01.2025 14:13 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2025 14:15)
avatar  Gilpin
#18 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hi Christian,

bevor sich hier alles vorschnell entscheidet, möchte ich noch raten, die Suchworte Wiehltalbahn und Wissertalbahn hier in die Suchfunktion einzugeben, da kommt so einiges. Ein besonderes Schmankerl findet sich hier: eine Schmalspurbahn in Deiner derzeitigen Vorzugsregion! Auf diesen Querbezug kam ich, nachdem ich Bitburg und Gerolstein auf Deinen Karten ( übrigens) entdeckt hatte.

Frohes Weiterdenken,
Reiner


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31.01.2025 15:17
#19 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Zitat von Gilpin im Beitrag #18
Hi Christian,

bevor sich hier alles vorschnell entscheidet, möchte ich noch raten, die Suchworte Wiehltalbahn und Wissertalbahn hier in die Suchfunktion einzugeben, da kommt so einiges. Ein besonderes Schmankerl findet sich hier: eine Schmalspurbahn in Deiner derzeitigen Vorzugsregion! Auf diesen Querbezug kam ich, nachdem ich Bitburg und Gerolstein auf Deinen Karten ( übrigens) entdeckt hatte.

Frohes Weiterdenken,
Reiner

Schaue ich mir an, Reiner, vielen Dank!


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02.02.2025 15:27
avatar  Frank
#20 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hallo Christian,

eine Frage zur kommenden Panung und zum Thema Schreibtisch. Gibt es diesen schon oder geht es grundsätzlich darum, dass ein solcher in den Raum muss?
Wenn dieser rollbar und höhenverstellbar ist, bieten sich vielleicht auch noch andere Freiheitsgrade beim Design an.

Grüße Frank


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03.02.2025 12:21
#21 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Zitat von Frank im Beitrag #20
Hallo Christian,

eine Frage zur kommenden Panung und zum Thema Schreibtisch. Gibt es diesen schon oder geht es grundsätzlich darum, dass ein solcher in den Raum muss?
Wenn dieser rollbar und höhenverstellbar ist, bieten sich vielleicht auch noch andere Freiheitsgrade beim Design an.

Grüße Frank


Hallo Frank, grüße dich!
Ja, den Schreib-/Arbeitstisch gibt es schon.


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03.02.2025 14:15 (zuletzt bearbeitet: 03.02.2025 14:15)
#22 RE: Erste Gedanken zur neuen Anlage, oder: Ist es noch "Prototype Freelancing" oder schon Phantasie?
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Hallo Christian,

Zitat von Barmer Bergbahn im Beitrag #12
Ich stehe auf Trapeztafeln... (lach)


also Zugleitbetrieb. Den ZL kann jemand machen der sonstwo sitzt und Dich als Nebenjob unterstützt . Da Du ja aber eh alleine in dem Raum und auf der Strecke bist, kann man das so sehen, dass Du halt vom ZL die entsprechende Freigabe bekommen hast, Dich auf dem dargestellten Streckenabschnitt frei zu bewegen.

Trotzdem würde ich mit der Aussage
Zitat von Barmer Bergbahn im Beitrag #12
Ich werde wirklich Alleinunterhalter sein. Ich möchte und werde mit der Anlage nicht auf Reisen gehen und ich gehe auch wirklich davon aus, dass keiner meiner Bekannten dieses Interesse am Rangierspiel bekommt. Also nur ich - zu 99%

nicht so endgültig umgehen; es können sich aus den Foren und auch sonst immer neue Bekanntschaften ergeben, die dann doch auf einmal einen Mehrspielerbetrieb ermöglichen; habe ich selbst am eigenen Leib erfahren dürfen

... und auf Reisen muss man mit der Anlage schon gleich gar nicht! Seit wann kommt der Berg zum Propheten?


zu
Zitat von Gilpin im Beitrag #13
die derzeitige Position des FY bedingt eine scharfe Kurve auf die eigentliche Anlage. Abgesehen von der Kurve selbst: sie würde auch Platz auf der eigentlichen Anlage rauben

siehe meine kleine Skizze:

Die rote, gebogene Linie unten zeigt, dass die Kurve gar nicht sooo eng sein muss

Den FY kann man ja so bauen, dass dieser absenkbar ist und unter den Schenkel neben der Tür geschoben werden kann. Zu den absenkbaren Lösungen gab es hier ja auch schon einige interessante Lösungen; gerade auch erst jüngst wurde eine recht günstige Lösung mit einem elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch für um die 100 EUR eingebracht (ich finde das jetzt aber leider nicht so schnell )

Beste Grüße
Dirk

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