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Bergische_Bahn_Besonderheiten
#1 Bergische_Bahn_Besonderheiten

Hallo zusammen,
da ich hier jetzt schön öfter mein elektrisiertes Altpapier mit Bezug zum Bergischen Land in verschieden Fäden abgeladen habe und das etwas unsortiert durch die Gegend wabert, zumal vieles von dem auch exemplarische zu verwenden ist, möchte ich hier mal einen Faden für diese interessante Gegegend eröffnen, damit die jeweiligen Fäden nicht ausufern.
Eisenbahngeschichtlich hinkt dieser Landstrich nur sehr kurze Zeit hinter der ersten deutschen Eisenbahn im fränkischen Nürnberg her.
Die Düsseldorf - Elberfelder Eisenbahn wurde in ihrem ersten Abschnitt bis Erkrath immerhin auch schon 1838 eröffnet.
Dies ist also die Keimzelle der Eisenbahn in meiner Heimat.
Die DEEG verband die Rheinebene mit dem Bergischen Land, das einen Teil des rheinischen Schiefergebirges darstellt und vorwiegend aus Sedimenten des Devons und Unterkarbons aufgebaut ist und damit z. B. etwas mit dem Harz gemein hat, wobei ich mit einer näheren geologischen Beschreibung hier nicht langweilen möchte, auch wenn das devonische Zeitalter durchaus auch einen Eisenbahnbezug aufweist ;-).
Die vulkanischen Aktivitäten sorgten für so machen Basaltsteinbruch und dessen Abbau und Abtransport mit der Bahn. Auch die spätere Zeitalter haben rings herum zu einigen Spuren geführt, sodass man viele andere abbauwürdige Stoffe im Boden finden konnte. Kohle und Kalk gab und gibt es immer noch.
Der Wirtschaftsraum der ehedem waldreichen Gegend, wird geprägt durch die Täler mit Quellen, kleinen Rinnsalen und größeren Bachläufen und reichlichen Niederschlägen deren Wasserkraft den vielen Hämmern, Mühlen, Feilenhauereien und Schleifkotten einen billigen Antrieb boten. Dazu kamen neben dem Eisengewerbe und der Müllerei auch das der Textilverarbeitung, das ebenfalls von dem Wasserreichtum der Gegend profitierte (...und es regnet heute immer noch "junge Hunde" im Bergischen Land), da zur Gerberei und Färbung der Stoffe viel H2O benötigt wurde.
Die Bäche waren soweit mit entsprechenden Werken besetzt, daß im Prinzip kein einziger Höhenmeter des Gefälles noch frei war. Der Indikator für den örtlichen Gewerbefleiß war über lange Zeit das Aussehen des Wupperwasser: Pechschwarz! Über den "Geruch" möchte ich mir da erst einmal kein Urteil erlauben.
Die vorhin nur kurz erwähnte DEEG wurde schon bald durch die Bergisch Märkischen Eisenbahngesellschaft übernommen, die ihrerseits trotz ihres Status als Privatbahn unter staatliche Aufsicht gestellt werden musste.
Daraus ergab sich die erste Königliche Direktion einer Eisenbahn in Preußen.
Die gewinnträchtige preußische Rheinprovinz wurde aber noch von zwei großen Privatbahnen er- und umschlossen, nämlich der Köln-Mindener Eisenbahn und der Rheinischen Eisenbahngesellschaft. Dazu gab es noch weitere kleinere Gesellschaften.
Mit der Verstaatlichung der großen drei und der Bildung verschiedener Eisenbahndirektionen (Elberfeld, Cöln linksrheinisch, Cöln rechtrheinisch -> Essen) ist ein umfangreiches Themengebiet aufgeschlossen und wenn man dieses kompetent aufarbeiten möchte, kann man das fertige Werk auch gleich als Promotionsarbeit einreichen!
Also sollte diese Karte mal mein inneres Interessengebiet gut umschließen: 1912
Durch das ständige hin und her der Verwaltungsgrenzen gab es stets übergreifende Interessen, sodass man für ein Gesamtbild eher ein größeres Gebiet betrachten muss. Für die einzelnen Themen werde ich dann hoffentlich alle wichtigen Punkte in den jeweiligen Teilen einbringen können.
Das also mal als Einleitung für sporadische Weiterführung . . .
Mit besten Grüßen aus dem Bergischen Land
Michael
#2 RE: Planen, Planen, Planen...

Hallo Christian,
bei den Geäuden und den daraus resultierenden Identitäten bin ich ganz bei Dir und eine in Wuppertal ansässige Laser-Firma hat auch eine ganze Menge an Vorbildern aus der genannten Gegend für Spur 0 im Programm.
Zitat
Eine BR 64 ist eher selten und nicht sooo typisch. 64 001 war von 1953-1956 im Bw Wuppertal-Vohwinkel stationiert, das war es dann aber auch.
Da bin ich jetzt nicht "sooo" ganz bei Dir, wenngleich ich die Lok auch für nicht so typisch halte.
In diesem von Dir genannten Zeitraum waren es bis zu acht Lok der BR 64, nämlich 001, 027, 100, 160, 269, 276, 299, und 301, die dann auch noch alle acht zu Wendezuglok umgebaut wurden. Nachdem diese allerdings mit den "Kp-Zügen" Vohwinkel-Schwelm u.a. wegen der geringen Wasservorräte überfordert waren, wurden die Hagenuk-Geräte 1956 in Lok der BR 78 eingebaut.
Zitat
Eine T3 ist ebenso nicht belegt, aber wenn es dir gefällt, dann setze sie ruhig als Rangierlok ein.
Damit hast ebenfalls Recht, was die bei Nils angedachte Zeit angeht. Auch ein Grund warum ich meine Anlage vor dem 1.Wk. angesiedelt habe, denn da war die T3 mit über 80 verschiedenen Lok eine Standardbaureihe. Ganz nebenbei war die BME bzw. die KED Elberfeld immerhin die Geburtsregion dieser Lok.
Was die Vohwinkler 50er angeht, würde ich jetzt ohne groß zu recherchieren, behaupten, das der Bestand ausschließlich Lok mit Kabinentender beinhaltete. Gut für die Recherche sind hier die Bilder von Ulrich Budde auf "Die Bundesbahnzeit" auf der vieles von den hier besprochenen Dingen zu finden ist.
Die Ortsgebundenheit der Köf ist in dieser betrachteten Zeit eigentlich der Regelfall.
Hier ein früheres von 1958 und späteres Beispiel von 1982 aus meiner Sammlung:
In Wipperfürth war 1958 übrigens die mit Druckluftbremse und für 45km/h zugelassene Köf 6238 stationiert.
Und die Beyenburger Köf hatte auch die anderen damals teils noch bedienten Gla zwischen Rauenthal und Remlingrade bedient. Da fehlen mir aber bislang die zu der Zeit gültigen Buchfahrpläne bzw. auch das Interesse mich darum zu bemühen.
Generell waren die zu den Fristterminen notwendigen Tauschfahrten eine bevorzugte Arbeit für junge Lokführer, weswegen ich auch in den Genuss der Ausbildung auf Köf II und III kam.
Soweit mein Senf zu diesem Themenkomplex, sowie die besten Grüße aus der nämlichen Gegend,
Michael
#3 RE: Planen, Planen, Planen...

Hallo Christian,
wenn Deine Recherche bei 1959 aufhört, hätte ich da garnicht nach Kab-Tendern gesucht, weil die Serienfertigung im Aw Lingen erst Mitte 1958 anlief und die 735 Stück (plus Baumuster) bis 1962 vorhanden waren. Insofern ist Deine Schlußfolgerung natürlich richtig.
Ich hatte mich mit dem Themenkomplex mal beschäftigt, als wir uns mit Lennep-Marienheide beschäftigten und mehrfach Derendorf Lok auftauchten, bis wir dann die Laufpläne in die Finger bekamen.
Zur Wuppertalbahn hatte ich mal eine Skizze gemacht, so wie sie damals und glücklicherweise heute noch besteht:
Beste Grüße aus Solingen
Michael
#4 V100 im Bergischen

Hallo zusammen,
Jörn hat im Faden über die Schleifsteine nach den in einem Video zu sehenden V100 in Remscheid nachgefragt, wie diese eingesetzt wurden.
Prinzipiell wurde die DT in Remscheid getrennt, also ja, . . . aber es ist abhängig von der angefragten Zeit, was die Lok dann weiter gemacht haben.
Zu den im Video gezeigten Fahrten von 1971 fehlen mir die Laufpläne. Das ist also für diesen Zeitraum spekulativ und die Lok sind jeweils nachfolgend in unterschiedliche Leistungen, teils Pz, teils Gz weitergelaufen.
Im Video hatte ich zumindest beim Kran die 212 283-6 erkennen können. Es waren aber noch eine V36 zu sehen und eine Köf zu hören. Wie die Leistungen da aussahen, kann ich ohne großes Nachschlagen jetzt nicht rezitieren.
Zu dieser Zeit gab es noch keine "festen" Lok für diese Leistungen, denn erst in der Jahresmitte 1984 wurden die drei Lok 096, 097, 098 (098 in 10.94 z und Abgabe Rgf an 266) mit Rangierfunk ausgrüstet und fanden sich dann in einem eigenen Umlauf wieder, was bis in die Neunziger Jahre so blieb. Änderungen ergaben sich dabei durch die sich stets zurückentwickelnden Rangierbahnhöfe aus denen Remscheid "gespeist" wurde.
36_2_DBAG_F_1995.05.28 Laufplan SK20 bis 22_212_Auszug_Slg. Peplies
In meiner Zeit wie im obigen Lfpl ersichtlich, startete man mit der DT um 02:00Uhr (01:23Uhr Dbeg.) in Steinbeck Lz nach Kalk Nord und brachte dann den 66800 als Schiebelok nach Solingen Ohligs. Zuglok war eine V90, die in Ohligs dann Schiebelok wurde. In Remscheid ging es dann Lz nach Ohligs mit der ersten Lok aus der DT und der V90. Die 2. V100 wurde vom Remscheider Rangierdienst übernommen. Wenn der zweite Zug 66804 auch mehr als 450t hatte, musste die V90 nochmal mit auf den Berg. Ansonsten hat man den alleine nach Remscheid gebracht und die Lok dann in Lennep abgestellt. Danach gab es dann noch eine Runde Pz zum Müde werden, Lennep - Ohligs - Steinbeck. Das war für mich immer tötlich.
19960507_240145_Remscheid Rangierdienst 881_404 mit 212 096-2
Mein epochaler Bericht über die V100 von Steinbeck steckt schon seit langem fest, auch wenn ich die dazu nötigen Unterlagen hier hinter mir liegen habe.
Es fehlt einfach die Zeit, aber es ist nicht aufgegeben ;-)
Beste Grüße
Michael
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