Die Wagengattungen und ihre Verwendung

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01.04.2025 22:06 (zuletzt bearbeitet: 01.04.2025 22:07)
#26 RE: Wagen mit Schwerkraftentladung
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Zitat von Sebastian im Beitrag #23
Aber wann tauchten die zweiachsigen Selbstentlader mit dosiebarer Entladung Fc bzw. Tds eigentlich auf?

Schlag nach bei Cartens Band 4. Der Prototyp des Fc erschien 1954. Vorläufer waren natürlich die Schotterwagen von Talbot. Auch gaben es verschiedene Versuchsbauten zum Selbstentlader von andere Herstellern vor dem 2. Weltkrieg.

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"


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01.04.2025 22:07 (zuletzt bearbeitet: 01.04.2025 23:04)
#27 RE: Wagen mit Schwerkraftentladung
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Hallo Hartmut, okay werde ich machen.

Hier noch ein Link zum Fachmann:

https://bahnundbuch.de/media/files_publi...n_Leseprobe.pdf

Klappt auch mit Underline nicht.
Daher lieber gleich hier bei Carstens nachsehen.

Neu angefertigte Datei:


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02.04.2025 00:00
#28 RE: Wagen mit Schwerkraftentladung
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Zitat von vauhundert im Beitrag #25
Schon die KPEV hatte Trichterwagen im Einsatz...

Eine Anmerkung; Diese Trichterwagen waren nicht dosierbar beim Entladen.

Zitat von hwunderlich im Beitrag #22
... was fährt den nun in den Wagen der Hauptgattung H so durch die Gegend?

Aufpassen bei den Epochen, der Eine oder Andere hier denkt wahrscheinlich bei H-Wagen an Drehschemelwagen.
Die Gattungszeichen und Nebengattungszeichnen sind stark abhängig von Epoche und Bahnverwaltung.
Bis ca. 1964 galt für Deutschland https://de.wikipedia.org/wiki/Gattungsze...G%C3%BCterwagen
Danach das UIC-Bauart-Bezeichnungssystem für Güterwagen

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"


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02.04.2025 01:03
#29 RE: Wagen mit Schwerkraftentladung
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Hallo Hubert,

natürlich stimmt die Aussage, dass diese Trichterwagen quasi wie ein Thyristor gesteuert waren.
Einmal angestoßen . . . bis zum Leerzustand.

Und auch wenn mir H-Wagen mit langen Gütern wie Holzstämmen lieber sind, muss ich mich ja leider unter anderem auch mit der Jetztzeit beschäftigen. Neue Bezeichnungen sind wie alter Wein in neuen Schläuchen, bis hin zu vierstelligen Baureihenbezeichnungen.

Heute sind eigentlich alle Waggonbauarten irgendwelche Sonderbauarten im direkten Vergleich mit den alten Eisenbahnen, was aber gut und richtig ist, damit eben auch noch was auf der Bahn transportiert wird!
Wo ich heutzutage mangels unmittelbarem Kontakt mein Verständnis zu Hause lasse, wäre dann bei Bezeichnungen wie: Sdggmrs(s) 738

Beste Grüße zur Nacht

Michael ud danke für die Hilfe bei der Zeichnung


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02.04.2025 10:37 (zuletzt bearbeitet: 02.04.2025 10:50)
#30 RE: Wagen mit Schwerkraftentladung
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Schuur Hubert,

danke für Deine Anmerkungen in #28 zu den wechselnden Bedeutungen der Hauptgattungsbuchstaben.

Ich hatte allerdings in #5 geschrieben, dass die Aufteilung die heute gültigen UIC-Bezeichnungen als Grundlage hat.

Zu den früheren Regelungen (also vor 1970) bin ich (mangels Interesse und daraus resultierend eben auch mangelndem Wissen) nicht oder allenfalls nur sehr eingeschränkt, aussagefähig.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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03.04.2025 19:51 (zuletzt bearbeitet: 03.04.2025 20:28)
#31 Die Wagengattungen und ihre Verwendung: Heute die Hauptgattung "I"
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Schuur ihr Jonge,

nach H kommt I, nicht nur im Alphabet, sondern auch bei den Hauptwagengattungen der UIC-Nomenklatur.

Kühlwagen

Hier finden wir Wagen mit thermischer Isolierung zur Beförderung temperaturempfindlicher Ladegüter.
Also Fisch, Fleisch, Gemüse oder Obst, um nur vier Beispiele zu nennen.

Folgende Nebengattungszeichen werden in dieser Wagengruppe verwendet:

b Ladefläche >22m² und <27m²
bb Ladefläche >27m²
d für Seefische
h verstärkte thermische Isolierung (Klasse IR)
l Wärmeschutzwagen ohne Eiskästen
p ohne Fußbodenroste
q mit elektrischer Heizleitung für alle zugelassenen Stromarten
s geeignet für Züge bis 100 km/h
ss geeignet für Züge bis 120 km/h
t mit beweglichen Trennwänden (Daberkow-Transportschutzeinrichtungen)
z mit Coolvent-Einrichtung

Die möglichen Transportgüter habe ich bereits in der Einleitung skizziert.

Von daher geht es dann in der nächsten Folge mit der Hauptgattung K weiter.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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03.04.2025 20:46 (zuletzt bearbeitet: 03.04.2025 20:51)
#32 RE: Die Wagengattungen und ihre Verwendung: Heute die Hauptgattung "I"
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Hallo Hartmut,

in deinen Beiträgen erwähnst du immer wieder die Nebengattungszeichen -s und -ss die bestimmte Höchstgeschwindigkeiten kennzeichnen. Da möchte ich mich mal dranhängen und berichten wie schnell Güterwagen und -züge überhaupt fahren durften - eventuell kann das jemand brauchen.

Ganz früher, bis in die frühe Epoche 2, waren Güterzüge bremsbedingt sehr langsam. Zwar gab es schon seit den 1880ern die durchgehende Druckluftbremse, die wurde aber zunächst bei Reisezügen eingeführt. Güterzüge fuhren ganz überwiegend handgebremst mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h (!), auch auf Hauptstrecken! Nach dem ersten Weltkrieg gelangt es den europäischen Bahnen sehr zügig die Druckluftbremse auch bei Güterwagen einzuführen was den Güterverkehr dann deutlich schneller machte.

Die klassische Güterwagenhöchstgeschwindigkeit war danach viele Jahrzehnte 65 km/h, das war auch die klassische Hg der meisten "normalen" Güterzüge (Dg, Ng, Ü), und auch der damals noch zahlreichen Reisezüge die Güterwagen beförderten. Für die Fahrpläne in der "Scheune" haben @Detlev Hagemann und ich schon nachgearbeitet: Reisezüge zwischen Neustadt und Donaueschingen fahren künftig 80 km/h, jene die Güterwagen mitnehmen sollen nur 65 km/h.

Eilgüterzüge durften 80 km/h fahren. Dafür verwendete man besondere Loks (Klassiker war die "Ochsenlok" der BR 41) und nur Güterwagen die auch so schnell fahren durften. Schnellgüterzüge und TEEM erreichten in der Epoche 3 bereits 100 km/h, nahmen also nur Wagen mit den Nebengattungszeichen -s mit.

Das änderte sich am Übergang der Epochen 3 und 4. Der Güterwagenbestand war kontinuierlich erneuert worden die meisten "langsamen" 65km/h-Wagen waren ausgeschieden. Also drehte man 1970 an der Schraube: Frachtenzüge (Dg, Ng, Üg) wurden auf 80 km/h hochgesetzt, Eilgüterzüge auf 100 km/h. Schnellgüterzüge und TEEM theoretisch 120 km/h, in der Praxis meist 100 km/h da es noch zu wenige Wagen mit -ss gab.

Trotzdem existierten in den 1970ern noch in nennenswerter Zahl alte Güterwagen für 65 km/h, die waren aber im normalen Einzelwagenverkehr praktisch nicht mehr einsetzbar und wurden nur für bahninterne Transporte oder Sonderleistungen verwendet. Freunde der frühen Epoche 4 sollten aufpassen, die Modellbahnhersteller bieten da einige schöne Modelle mit 1970er-Jahre-Anschriften an die aber im regulären Güterverkehr eigentlich nicht mehr eingesetzt werden durften. Ich glaube es gab für solche Wagen auch vorübergehend ein besonderes Nebengattungszeichen.

Übrigens tauchten aus dem Ausland, vor allem aus Osteuropa, damals noch regelmäßig "langsame" Wagen auf dem Netz der DB auf. Die durften dann mit den planmäßigen Dg nicht mitfahren; alternativ gab es aber auf vielen Verbindungen 1-2 mal wöchentlich besondere Dg als "Lumpensammler" für Wagen mit niedriger Hg, Lademaßüberschreitung, Lauffähigkeitsbeschränkung und ähnliches. Ein schönes Beispiel in den 80ern war ein Dg von Maschen nach Nürnberg Rbf der einen wilden Umweg über Bassum, Sulingen, Löhne und irgendwo durch Hessen nahm um diesen "Bremsklotz" von den großen Hauptstrecken fernzuhalten. Verkehrte auch nur einmal wöchentlich, der Fahrplan war für 50 km/h gemacht, je nachdem was im Zug war ging es auch nur mit 20 oder 30 durch die Lande.

Irgendwann Anfang der 90er folgte eine nochmalige Beschleunigung auch die Frachtenzüge durften 100 km/h fahren, da weiß ich aber nicht wann das passierte. Um diese Zeit endete auch die Praxis die meisten Güterzüge in der Bremsart G fahren zu lassen (bei der die Bremswirkung schön langsam und gleichmäßig einsetzt um Ärger mit unterschiedlich reagierenden Wagen zu vermeiden, sehr vorausschauendes Fahren des Tf erforderlich).

Und schließlich gab es ab den 1980ern die superschnellen Güterzüge des Intercargo-, schließlich ab 1991 des Intercargo-Express-Systems die am Ende bis zu 160 km/h fahren durften. Dafür gab es aber nur besondere Wagenbauarten die extra dafür angeschafft wurden. Ein besonderes Nebengattungszeichen hatten sie meines Wissens nicht.

Grüße,
Sebastian


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05.04.2025 12:22 (zuletzt bearbeitet: 05.04.2025 12:26)
#33 Die Wagengattungen und ihre Verwendung: Heute die Hauptgattung "K"
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Schuur ihr Jonge,

heute geht es weiter mit der Hauptgattung K.

Flachwagen mit zwei Radsätzen in Regelbauart

Hier werden die folgenden Nebengattungszeichen zur Anwendung gebracht:

b mit "langen" Rungen
g für den Transport von Containern eingerichtet
i mit beweglichwer Abdeckung und festen Stirnwänden
j mit Langhubstoßdämpfern
k Lastgrenze <20t
kk Lastgrenze >20t / <25t
l ohne Rungen
m Ladelänge >9m / <12m
n Lastgrenze >30t
p (teilweise) ohen Bordwände
s geeignet für Züge bis 100km/h
t Radsatztransportwagen
x Einsatz vorrangig im Baudienst

Prinzipiell finden wir in dieser Hauptgattung alle zweiachsigen "Flachwagen", mit und ohne Bordwände, mit und ohne Rungen für alle nur denkbaren Ladegüter: Fahrzeuge, Holz, Rohre etc, solange die Abmasse der Ladegüter die möglichen Ladelängen und Lastgrenzen nicht überschreiten.

Im als Grundlage für diese Ausarbeitung dienenden Buch wird nur EINE Ausnahme erwähnt:

Der ab 2001 von der DB AG beschaffte Kijls (450):

K -Flachwagen mit zwei Radsätzen der Regelbauart
i -mit beweglicher Abdeckung und festen Stirnwänden
j -mit Langhubstoßdämpfern
l -ohne Rungen
s -zugelassen für max. 100km/h

Das Hauptsächliche Ladegut dieser 150 Wagen sind nässe- und stoßempfindliche Waren (überwiegend der Automobilindustrie). Mittlerweile laufen 100 der Wagen als betrieblich nicht trennbare Doppeleinheit unter der Bezeichnung Laaijrs (587), während die anderen 50 Wagen weiterhin als Einzelwagen unterwegs sind.
Optisch erinnern dies Wagen an die "großen" vierachsigen Schiebeplanenwagen der diversen Bauarten in der Hauptgattung R.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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06.04.2025 15:23 (zuletzt bearbeitet: 13.04.2025 12:43)
#34 Die Wagengattungen und ihre Verwendung: Heute die Hauptgattung "L"
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Schuur ihr Jonge,

heute kommt die Hauptgattung L.

Flachwagen in Sonderbauart mit unabhängigen Radsätzen

Das ist die Hauptgattung, über die ich am wenigsten weiß... In unserem täglichen Geschäft kommen diese Wagen garnicht vor. Von daher gibt's eben auch keine beruflichen Berührungspunkte mit dieser Hauptgattung. In der Beschreibung ist von "unabhängigen Radsätzen", die Rede. Also erwarten uns hier keine Drehgestellwagen, aber eine lange Liste an Nebengattungszeichen:

a -Gelenkwagen
aa -Wageneinheiten
b -Tragwagen für pa-Behälter
e -Doppelstockwagen für den Kfz-Transport
f -zzugelassen für den Fährverkehr mit GB
g -eingerichtet für den Transport von Containern
i -mit beweglicher Abdeckung und festen Stirnwänden
j -mit Langhubstoßdämpfern
k -Lastgrenze <20t (Einzelwagen), <40t in Verbindung mit der Nebengattung aa
l -ohne Rungen
m -Ladelänge >9m, <12m (Einzelwagen), >18m, <22m mit der Nebengattung a oder aa
n -Lastgrenze >30t
o -Wageneinheiten mit 3 Elementen
oo -Wageneinheitebn mit 4 Elementen
p -ohne Bordwände
q -mit elektrischer Heizleitung für alle zugelassenen Stromarten
r -in Verbindung mit der Nebengattung oo Ladelänge >27m
s -geeignet für Züge bis 100km/h
ss -geeignet für Züge bis 120km/h
t -stirnseitige Ladebreite < 2,45m
u -mit Dampfheizleitung

Wir finden in dieser Hauptgattung also die offenen Transportwagen für die Automobilindustrie und diverse Containertragwagen. Zudem noch der im vorherigen Kapitel schon angesprochene Doppelwagen Laaijrs (587).

Zwischen all' diesen "Ganzzugwagen" verstecken sich dann aber doch ein paar Wagengattungen, die für den Betrieb auf der Modellbahn von Interesse sein können:

-Laaps (565) von 2006 für den Holztransport, also ein Flachwagen in Sonderbauart mit unabhängigen Radsätzen, eine zweiteilige, vierachsige Wageneinheit ohne Bordwände (aber mit Rungen), Vmax. 100km/h.

-Lfms-t (569), ursprünglich ab 1956 als Rbmms 55 in Dienst gestellt. Auch hier wieder der Flachwagen in Sonderbauart mit unabhängigen Radsätzen, fährboottauglich nach GB, Ladelänge zwischen 9m und 12m, zugelassen für 100km/h und eine stirnseitige lichte Ladeweite <2,45m..

-der Radsatztransportwagen Lkklmps (592).

-der "Tiefladewagen" Laakklps 608 für nicht allzu schwere, aber voluminöse Ladungen.

-zudem wurden die Transportwagen für die pa-Behälter dieser Hauptgattung zugeordnet.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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13.04.2025 13:17
#35 Die Wagengattungen und ihre Verwendung: Heute die Hauptgattung "R"
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Schurr ihr Jonge,

weiter geht es mit der Hauptgattung R.

Drehgestell Flachwagen in Regelbauart.

Hier finden wir die "großen" Rungenwagen mit (in der Regel) zweiachsigen Drehgestellen, mit und ohne Rungen, teilweise mit Stirnwänden und beweglichen Abdeckungen.
Ursprünglich waren die Wagen mit niedrigen Stirnborden und Klappbaren Rungen nach UIC-Norm (Höhe 1250mm über Ladeboden).

Die Deutsche Bahn verwendet die folgenden Nebengattungszeichen:

b Ladelänge >22m
e klappbare Seitenbordwände
g für den Transport von Containern eingerichtet
h für den Transport liegend verladener Stahlrollen
i mit beweglicher Abdeckung
j mit Langhubstoßdämpfern
kk Lastgrenze >40t, <50t
l ohne Rungen
mm Ladelänge <15m
n Lastgrenze >60t
o feste Stirnwände niedriger als 2m
oo feste Stirnwände höher als 2m
p ohne Stirnborde
s Vmax 100km/h
t Roos-t = tiefliegende Rungetasche, verschiebbare Rungen; Rs-t = hohe, feste Rungen
u Ladelänge 20,7m
w Containeraufsetzzapfen
x mit Stahlfußboden
y für den Transport von Drahtrollen
z Rns-z = Ladelänge 21m; Rs-z = für den Transport von Absetzcontainern

Neben den "Klassikern" wie den diversen Rs- und Res-Bauarten für allgemeine Ladegüter oder dem Wagen für Militärtransporte Rlmmnps (650) finden wir in dieser Hauptgattung auch diverse "Schiebeplanenwagen", die durchaus in den Aufgabengebieten der "Schiebetürenwagen" unterwegs sind.

Zudem noch einige Wagen für den Containertransport.

Grundsätzlich werden eigentlich alle denkbaren nässeunempfindlichen Ladegüter, die eine gewisse Ladelänge erfordern und nicht so schwer sind, dass spezielle Schwerlastwagen erforderlich sind, auf den Wagen dieser Hauptgattung verlastet:

- Holz (Rohholz, Bretter, Kisten mit und ohne Inhalt usw. usf.)
- Stahlprodukte (Profile, Rohre, Drahtrollen etc.)
- Container
- Baumaterial
- Fahrzeuge (insbesondere Militär, aber auch andere)

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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29.04.2025 20:05 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2025 20:44)
#36 Die Wagengattungen und ihre Verwendung: Heute die Hauptgattung "S"
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Schuur ihr Jonge,

ein paar Hauptgattungen sind ja noch übrig. Nach den "Drehgestell Flachwagen der Regelbauart" der Hauptgattung R beschreibe ich in der heutigen Folge die Hauptgattung S:

"Drehgestell Flachwagen der Sonderbauart".

Nach der genutzten Grundlage verwendet die DB die folgenden Nebengattungsbuchstaben:

a mit zwei dreiachsigen drehgestellen
aa mit acht Radsätzen
d für den Transport von Strassenfahrzeugen geeignet
e Doppelstockwagen für Kraftfahrzeuge
f für den Verkehr mit GB geeignet
g für Container bis 60 Fuß
gg für Container >60 Fuß
h für den Transport liegend verladener Coils
i mit festen Stirnwänden und beweglicher Abdeckung
j mit Langhub-Stoßdämpfern
k Lastgrenze bei vierachsigen Wagen <40t, bei sechsachsigen Wagen <50t
kk Lastgrenze bei vierachsigen Wagen zwischen 40t und 50t, bei sechsachsigen Wagen zwischen 50t und 60t
l ohne Rungen
m Ladelänge bei vierachsigen Wagen zwischen 15m und 18m, bei sechsachsigen Wagen zwischen 18m und 22m, bei Gelenkwagen mehr als 27m
mm Ladelänge bei vierachsigen Wagen zwischen <15m, bei sechsachsigen Wagen <18m und 22m, bei Gelenkwagen <27m
n Lastgrenze bei vierachsigen Wagen >60t, bei sechsachsigen Wagen >75t
o Gelenkwagen mit drei Elementen
oo Gelenkwageb mit vier oder mehr Elementen
r Gelenkwagen
rr Wageneinheit
s Vmax. 100km/h
ss Vmax. 120km/h
t in Verbindung mit den Nebengattungsbuchstaben ah: Ladungssicherung für Coils gegen Querverschub, in Verbindung mit hi: Festlegeeinrichtungen für Schmalbandcoils
tt in Verbindung mit hi: stufenlose Festlegeinrichtung für gebündelte Schmalbandcoils
u in Verbindung mit hi: Muldenauskleidung mit Gummimatten, mit amm: klappbare Stirn- und Seitenborde, mit lps: für die Beförderung überbreiter Bleche ("Schrägladungen")
x bei Salmmps: mit Drehrahmen für ACTS-Behälter, bei Snps: Nur für Rohre und Stahlprodukte.

Wir sehen also eine sehr lange Liste von Nebengattungsbuchstaben mit teilweise unterschiedlicher Bedeutung je nach Ausführung oder in Verbindung mit weiteren Nebengattungsbuchstaben.

Wir finden in der Hauptgattung S alle sechsachsigen Wagen, angeführt vom klassischen "Samms". daneben die "überlangen Vierachser, Behälter- und Containertragwagen.
Bei letzteren bilden die Sgmms (700), Sgmms (702) neben dem Sggorss (701) als Besonderheit die Wagen des längst wieder eingestellten "Cargosprinters". Dabei handelt es sich um von Talbot und Windhoff entwickelte "Gütertriebwagen". Der "Spuk" begann 1996 und endete, ohne das Prototypenstadium jemals zu verlassen, bereits kurz nach der Jahrtausendende. Bis spätestens 2004 waren die Wagen bei der DB schon wieder ausgereiht.

Eine weitere große, wenn nicht die größte Gruppe stellen die Spezialwagen für die Schwerindustrie dar: Fahrzeuge für den Coiltransport, ohne Abdeckung, mit verschiebbaren Stahlhauben oder Schiebeplane sind hier allgegenwärtig, daneben sehen wir diese Wagen häufig mit sog. Thermohauben für Warmtransporte der Stahlindustrie oder beladen mit Brammen.

Eine Besonderheit stellt der Slps-u (725) dar: Durch seine spezielle Konstruktion können hier Bleche mit Breiten bis zu 5.500mm Breite um bis zu 50° geneigt transportiert werden.

Im Bereich der KWD erhielt die Fa. Gräbener (u.a. Fabrikant von Großrohren) am Streckenende häufig "überbreite" Bleche auf diesen Wagen. Oftmals auch mehrere am Tag.

Soweit zu den Drehgestellwagen in Sonderbauart.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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03.05.2025 21:41 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2025 22:27)
#37 Die Wagengattungen und ihre Verwendung: Heute die Hauptgattung "T"
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Schuur ihr Jonge,

nach der Hauptgattung S geht es heute um die Hauptgattung T:

Wagen mit öffnungsfähigem Dach

Grundsätzlich beschreiben Carstens / Nielsen / Fleddermann die zweiachsigen Wagen mit einer Lastgrenze zwischen 25t und 30t bei einer Ladelänge zwischen 9m und 12m.
Dazu die Vierachser mit Lastgrenzen zwischen 50t und 60t bei Ladelängen < 18m oder über 22m.

Kommen wir zu den Nebengattungsbezeichnungen:

a vierachsige Wagen (im Regelfall mit zwei zweiachsigen Drehgestellen)
b Ladelänge bei Zweiachsern mehr als 12m, bei Vierachsern mehr als 18m
c mit Stirnwandtüren
d seitliche, dosierbare Schwerkraftentladung in "Hochlage"
e lichte Türhöhe mehr als 1,9m
f für den Berkehr in GB geeignet
g für Getreide
h für den Transport liegend verladener Blechrollen
i mit öffnungsfähigen Seitenwänden
kk bei Zweiachsern Lastgrenze zwischen 20t und 25t, bei Vierachsern zwischen 40t und 50t
l mit schlagartiger Schwerkraftentladung, beidseitig hochliegend
ll mit schlagartiger Schwerkraftentladung, beidseitig tiefliegend
m bei Zweiachsern weniger als 9m Ladelänge, bei Vierachsern zwischen 18m und 22m
n bei Zweiachsern Lastgrenze über t, bei Vierachsern über 60t
oo mit schlagartiger mittiger Schwerkraftentladung, tiefliegend
s Vmax 100km/h
ss Vmax 120km/h
v nur für Lebensmittel
ww Funkenschutzbleche nach UIC-Merkblatt 543
x nur für Kaliumchlorid (Salz)
y besonderer Innenanstrich / Innenbeschichtung
z sowohl als Tds als auch Tdgs einsetzbar

Wir sehen auch hier wieder eine recht lange Liste an Nebengattungsbuchstaben. Welche Wagen verbergen sich hinter der ja eigentlich recht unscheinbaren Umschreibung "Wagen mit öffnungsfähigem Dach.

Die Anfänge waren sicherlich die Tcefs (845), also Fährbootwagen mit Stirntüren, deren Geschichte als Gbtmmks 66 begann. Nicht zu vergessen die "offenen Wagen mit Dach", also die auf den offenen Regelwagen basierenden Tms (851) und Tims (858).

Die nächsten Vertreter sind die Tbis (869) bis (875), die Klassiker mit öffnungsfähigem Dach und Schiebwänden.

Eine weitere große Gruppe sind die im Prinzip auf dem Eaos basierenden Wagen mit öffnungsfähigem Dach, sowohl in der Variante mit Schwenkdach oder auch mit Rolldächern.
In Hessen sind in großer Stückzahl die Rolldachwagen (892) ff im westerwälder Tonverkehr anzutreffen.

Letzte große Gruppe in dieser Hauptgattung sind die Selbstentlader aller Coleur mit verschließbarer Ladeöffnung, so ist also z.B. der Td(g)s (928) quasi ein Fc (090) mit Dach.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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04.05.2025 14:40 (zuletzt bearbeitet: 04.05.2025 14:42)
#38 Die Wagengattungen und ihre Verwendung: Heute die Hauptgattung "U"
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Schuur ihr Jonge,

wir nähern uns mit der Hauptgattung U nicht nur langsam dem Ende des Alphabets und damit auch dem Ende meiner Aufbereitung zu den UIC-Hauptgattungen und deren Nebengattungen.

Die Sonderwagen, die nicht zu den Gattungen F, H, L, S oder Z gehören werden in dieser vorletzten Folge abgehandelt.

Die Autoren unterscheiden diese Wagen grundsätzlich nur nach den generellen Lastgrenzen: Zweiachser zwischen 25t und 30t, Vierachser zwischen 50t und 60t und Sechsachser zwischen 60t und 75t. Davon abweichende Werte sind dann über die Nebengattungsbuchstaben beschrieben.

Zunächst die verwendeten Nebengattungsbezeichnungen:

a vier Radsätze
aa sechs Radsätze
c mit Druckluftentladung
i Tiefladewagen
k Lastgrenze bei Zweiachsern unter 20t, bei Vierachsern unter 40t, bei Sechsachsern unter 50t
kk Lastgrenze bei Zweiachsern zwischen 20t und 25t, bei Vierachsern zwischen 40t und 50t, bei Sechsachsern zwischen 50t und 60t
n Lastgrenze bei Zweiachsern über 30t, bei Vierachsern über 50t, bei Sechsachsern über 75t
oo mit tiefliegender, mittiger schlagartiger Schwerkraftentladung
s Vmax. 100km/h
ss Vmax. 120 km/h
y mit speziellem Innenanstrich

In der ersten "Untergruppe" dieser Hauptgattung finden sich vom kleinen zweiachsigen Tieflader bis hin zu den riesigen 32-achsigen Tragschnabelwagen für schwerste Lasten alle Tiefladewagen wieder.

Die zweite Gruppe umfasst die mehrheitlich vom Ucs (908) (Kds 54) abstammenden Silowagen mit Druckluftentladung.

Zudem finden wir in dieser Hauptgattung noch einige "Exoten":

- der von der DR stammende Kalitransportwagen Uaoss-y (948)
- die "Drehgestellwagen" Uss (981 bis 983) des Roadrailersystems
- diverse Kuppelwagen für die mit AK ausgerüsteten Wagenparks für die Schwerindustrie, in erster Linie Erztransporter.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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04.05.2025 18:48 (zuletzt bearbeitet: 04.05.2025 19:31)
#39 Die Wagengattungen und ihre Verwendung: Letzter Teil, die Hauptgattung "Z"
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Schuur ihr Jonge,

als letzte Hauptgattung bleibt jetzt noch die Hauptgattung Z übrig.

Die Kesselwagen. Meine Primärquelle Güterwagen der DB AG, DB Cargo, Railion, DB Schenker Rail beschreibt diese (früher auch als "Zisternenwagen" (daher das "Z") bezeichneten) Wagen folgendermassen:

Wagen mit Behältern aus Metall zum Transport von flüssigen oder gasförmigen Erzeugnissen.

Im primär zu Grunde liegenden Buch aus 2014 wird diese Hauptgattung eher "stiefmütterlich" behandelt. Geschuldet ist dieser Umstand, dass die Autoren in erster Linie die DB AG betrachtet haben.
Die große Mehrzahl der Kesselwagen ist ja bekanntermassen bei den großen Verleihern (z.B. Eva oder VTG) oder direkt bei der petrochemischen Industrie registriert und in der Regel mit einem [P] hinter der Wagennummer als "Privatwagen" gekennzeichnet.

Die ausgewertete Primärquelle weist daher nur ein Nebengattungskennzeichen aus:

a Wagen mit vier Radsätzen

Da diese sehr rudimentären Angaben nicht alle sein können, habe ich eine weitere Quelle ausgewertet:
Den guten, alten "Obermayer" von 1980:Taschenbuch Deutsche Güterwagen.
Hier konnte ich in der Überichtstabelle weitere Nebengattungsbuchstaben identifizieren:

aa Wagen mit sechs Radsätzen
c mit Entladung durch Druckluft oder Luftstösse
e mit Heizeinrichtung
f für den Fährbootverkehr mit GB geeignet
g für den Transport verdichteter, verflüssigter oder unter Druck gelöster Gase
i mit nicht metallischem Behälter
j mit Längsstoßdämpfer
k bei Zwei- oder Dreiachsern Lastgrenze unter 20t, bei Vierachsern unter 40t, bei Sechsachsern unter 50t
s Vmax 100km/h
ss Vmax 120km/h

Anhand der hier komprimiert dargestellen Aufstellung der Haupt- und Nebengattungen sollte es jetzt leicht fallen, für das zu transportierende Ladegut einen passenden Wagen zu identifizieren.

Natürlich erhebt der Thread keinen Anspruch auf Vollständigkeit und behandelt "nur" die Hauptgattungen nach UIC-Regelungen, aber eine grundsätzliche Hilfestellung bei der Auswahl eines zur Fracht passenden Wagens bildet sie allemal.

Zudem in #6 und #8 ( an Hubert und Harald) weitere Quellen verlinkt wurden. Weiterhin hat Michael in #25 interessante Informationen zu den Trichterwagen beigesteuert. Auch dafür ein herzliches Dankeschön !

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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04.05.2025 19:39
#40 RE: Die Wagengattungen und ihre Verwendung: Letzter Teil, die Hauptgattung "Z"
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Danke Hartmut für deine Bemühungen!

In der Schweiz gibt es noch die Gattung X, die aber nicht ins Ausland verkehren darf, die Dienstwagen. Ich weiß, dass das nicht ganz hierher gehört, aber diese Gattung ist in der Schweiz so präsent, dass sie auffällt.

Hinter dieser Gattung kann sich alles verbergen, sie ist eben nur für bahninterne Zwecke bestimmt. Solche Wagen unterliegen in der Regel auch erweiterten Revisionsfristen. Bekannt sind z.B. die Xas 73 der SBB, das sind vierachsige Schotterwagen mit niedrigen Bordwänden.

Insbesondere Schmalspurnetze haben viele X-Wagen, die manchmal Jahre nicht bewegt werden. Die RhB z.B. hatte in den 80er Jahren über 200 X-Wagen. Das waren meist alte (z.T. Bis zu 100 jährige) Wagen, die für alle möglichen Zwecke angepasst wurden.

Gruß
Thomas


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19.06.2025 17:04
#41 Einsatzzeiträume diverser Wagengattungen
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Schuur ihr Jonge,

mir ist eben beim Stöbern ein Link in auf den Bildschirm "gesprungen":

https://forum.fremo-net.eu/uploads/defau...0f07832522.xlsx

Vielleicht sind die im verlinkten Dokument heraus gearbeiteten Einsatzzeiträume für den Ein oder Anderen ja von Interesse.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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20.06.2025 02:08 (zuletzt bearbeitet: 20.06.2025 02:09)
#42 Weitere Ausländische Hauptgattungen
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Moin Thomas,

das können wir sogar noch weiter treiben. In der Schweiz gibt es noch die Hauptgattung V.
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind das Dienstwagen, die nicht den SBB* gehören.

Hier mal ein alter Postwagen, den ich letzte Woche im Industriestammgleis Hinwil gesehen habe:



Gruß
Alex

*bzw dem Infrastrukturbetreiber


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