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Und es gab ihn doch, den Verteilerkreis
#1 Und es gab ihn doch, den Verteilerkreis

Guten Tag liebe Mitdiskutanten,
Das soll kein provokanter neuer Tröt werden, sondern eine "es gibt ein Vorbild für alles" Vorstellung. Vielleicht erweitert es dem einen oder andersn den Horizont...
Jenseits des "großen Teichs", im heutigen Trumpistan, gab es tatsächlich Verteilerkreise bei Eisenbahnen (nicht Straßenbahnen).
Gut, das war jeweils einer speziellen Situation geschuldet, und es waren reine Güterbahnhöfe, aber von Hauptbahnen.
Jeder Modelleisenbahner würde mit solch einem Gleisplan hier wahrscheinlich geteert und gefedert werden, da zusätzlich noch die Güter/Stückgutschuppen im inneren des Kreises lagen.
Tatsächlich gab es zwei recht ähnliche Anlagen in New York:
Harlem Transfer: http://members.trainweb.com/bedt/indloco/ht.html
Bronx Terminal: http://members.trainweb.com/bedt/indloco/lvbxt.html
Beide übrigen mit Fiddel-Fähren (Railroad Floats)!
Die Radien (man könnte sie eher schon Radiüschen nennen) ware extrem eng, aber mit Drehgestellfahrzeugen und Mittelpufferkupplungen war das scheins kein große Problem.
Im Modell wurde das auch schon umgesetzt: https://www.bronx-terminal.com/?m=201304
Selber hatte ich mal einen H0 Version des Harlem Transfer Yards angedacht. Per "Desktop-Bahning" konnte der Nachweis erbracht werden, daß mit Kadee Kupplungen und 40' Waggons tatsächlich auf einem 360 mm Radius zuverlässig gekuppelt und entkuppelt werden konnte. Aus Platzmangel wurde es nichts mit der Anlage in H0.

Ein déjà-vu-Erlebnis. Dieser spezielle Fährbahnhof muss irgendwann mal im Model Railroader oder in TRAINS gewesen sein, denn das kommt mir irgendwie bekannt vor. Da waren auch Vorbildaufnahmen neueren Datums von der Umladehalle und von dem car flaot mit Bugsierschlepper dabei.
Es ist in der Tat ein Verteilerkreis, da beißt die Maus keine Faden ab, jedoch gab es das nicht, weil jemand die Idee eines Verteilerkreises hatte, sondern beruht auf der Notwendigkeit, auf der Kleinheit des Grundstückes, das zur Verfügung stand, so viele Gleise an den Hauptstrang anzuschließen. Die normale gestrecke Anordnung war nicht möglich. Aber dann wurde halt der Grundsatz "Geht nicht gibts nicht" angewendet. Und das unmöglich Scheinende wurde möglich gemacht. Sogar das Ziehgleis musste aufgerollt werden.
Sicher für einige eine Steilvorlage dafür zu behaupten, dass kreisförmige Modellbahnanlagen halt doch sehr vorbildentsprechend seien. Seis drum.
Gruß
Ottio

Guten Morgen zusammen,
Einen hätte ich noch für diejenigen, die etwas gegen das "lästige Umsetzen" haben, aber doch gerne Rangieren möchten . Oder auch für Sammler von "amerikanischen" Güterwaggons und LKW. Oder Leuten, die von Landschaftsbau und vielen Gebäuden eher abgeschreckt werden (lediglich ein Güterschuppen, Bisschen Gras und viel Betonflächen).
Jedenfalls ist es kein Kreisverkehr.
http://members.trainweb.com/bedt/indloco/errhs.html
Die Anlage hat keine Umsetzmöglichkeit! Braucht sie auch nicht, da alle Abstellgleise "trailing Point" sind.

Zitat von OOK im Beitrag #2
Ein déjà-vu-Erlebnis. Dieser spezielle Fährbahnhof muss irgendwann mal im Model Railroader oder in TRAINS gewesen sein, denn das kommt mir irgendwie bekannt vor. Da waren auch Vorbildaufnahmen neueren Datums von der Umladehalle und von dem car flaot mit Bugsierschlepper dabei.
Hallo,
der Harlem Transfer wurde mal in MRP 2007 vorgestellt. Bemerkenswerterweise als rechteckige Kompaktanlage auf der alle Gleisanlagen des Vorbilds maßstäblich abgebildet werden konnten.
Ist zwar ein Vorbild das es so oder ähnlich in den USA mehrfach gibt, aber es auf europäische Vorbilder zu übertragen kann ich mir nicht vorstellen. Wäre vielleicht mit dem Verteilerkreis auch nicht erstrebenswert...
Grüße,
Sebastian
#5 RE: Und es gab ihn doch, den Verteilerkreis

Hallo Sebastian,
Zitat
Ist zwar ein Vorbild das es so oder ähnlich in den USA mehrfach gibt, aber es auf europäische Vorbilder zu übertragen kann ich mir nicht vorstellen. Wäre vielleicht mit dem Verteilerkreis auch nicht erstrebenswert...
Das sehe ich genau so, dieser Tröt war auch nicht ganz ernst gemeint.
Interessant ist halt das Prinzip innerstädtische Güterbahnhöfe anzulegen in einem Bereich der Stadt, der nur über das Wasser noch mit vertretbarem Aufwand zu erreichen ist. Zweiter Punkt ist auch das Bestreben einer privaten Eisenbahngesellschaft in das "Revier" eines Konkurenten einzudringen, ohne die vielleicht existierenden Trassen des Konkurenten benutzen zu müssen (was selbiger natürlich zu verhindern wusste/versuchte).
Die Frage, die sich mir stellt: "Gab es so ähnliche "Inselbetriebe" vielleicht auch in Deutschland oder zumindest in Europa?"
Ich meine nicht Situationen wie auf Rügen oder Usedom, das waren ja mehr oder weniger Inselbahnen, sondern wo z.B. die geographische Lage die Bau einer Brücke oder eines Damms unwirtschaftlich erscheinen ließ, aber eine direkte Zustellung von Güterwagen dennoch erfoderlich erschien.
Spontan fällt mir der Betrieb mit Straßenrollern ein, wo nach 1945 Industriebetriebe im Zonengrenzland die direkte Schienenanbindung durch die Genzziehen verlorenhaben.
Tante Edit fiel noch etwas ein, ist somit ergänzt.

Moin Klaus,
auch wenn der Titel des Fadens dann nicht mehr so gut passt, sind solche Inselbetriebe ein sehr spannendes Thema. Mir fällt da gerade Nykøbing Mors ein. 1885 wurde die normalspurige Strecke von Skive im Nordwesten Dänemarks nach Glyngøre fertiggestellt. Geplant war, auf der Insel Mors ein Streckennetz zu errichten, sodaß zwischen Glyngøre und Nykøbing eine Eisenbahnfährverbindung eingerichtet wurde. Hinter dem Bahnhof von Nykøbing wurde die Strecke aber nie weitergebaut, und bis zur Stillegung 1977 war es einfach nur ein Güterbahnhof, zwar mit stattlichem Verkehr*, aber ohne physische Anbindung an den Rest der Welt.
Gruß
Alex
*Es gab dort sogar eine Niederlage der Tuborg-Brauerei ;)

Übrigens war dies der Arbeitsplatz der ersten praxistauglichen Diesellokomotive, die nur ab und zu einen Tankwagen mit Diesel brauchte und nicht dauernd Kohlewagen. Auch mußte sie nicht zum Auswaschen des Kessels und dergleichen trajektiert werden. Sie steht heute im Museum.
Für unsereinen interessant ist, daß die Fähre die Aufgaben des fiddle-yard übernimmt, so daß die Notwendigkeit wegfällt, den irgendwo unterzubringen. Mir fallen aus der Alten Welt spontan nur das Sägewerk Häupl am Attersee ein und ein Hersteller von Eisenbahnmaterial am Lago d'Iseo in den italienischen Alpen, die beide mit einem Trajekt angeschlossen waren.
Herbert
#8 RE: Und es gab ihn doch, den Verteilerkreis

Wir brauchen gar nicht so weit zu schauen, den perfekten Eisenbahn-Verteilerkreis haben wir hier zuhause:
Bild aus Wikipedia
Dieser Ring hatte seine große Zeit zu DDR-Zeiten, weil man so mittels Umgehung von Westberlin von überall nach überall gelangen konnte.
Einen solchen Ring hat meines Wissens noch niemand modellbahnerisch umgesetzt. Wovon ich ursprünglich sprach, ist eine Verteilerkreis im Schattenbereich, der genau diese Funktion hat, nämlich von überall nach überall fahren zu können, was betrieblich sinnfrei ist.
Morgengruß
Otto
PS: Die Grande Ceinture von Paris ist ein sehr ähnliches Gebilde, wenn auch kein West-Paris damit umfahren werden sollte.
#9 RE: Und es gab ihn doch, den Verteilerkreis

Auf dieser großen Ebene gab's das Patent in mehreren Millionenstädten, um einige Probleme der "Kopfbahnära" zu lösen: (a) das Militär wollte im Kriegsfall "durch die Stadt" fahren können - vor allem natürlich die Mittelstaaten (Österreich, Deutschland) bei einem Zweifrontenkrieg; (b) der Gütertransport sollte nicht mehr an -zig Güterbahnhöfen neben den Kopfbahnhöfen abgewickelt werden, sondern an wenigen zentralen Güterbahnhöfen; (c) der durchgehende Güterverkehr nahm immer mehr zu, und man wollte dafür auch den Verschubbetrieb auf wenigen (möglichst nur einem) zentralen Verschubbahnhof abwickeln.
Was nicht relevant war, war der durchgehende Personenverkehr; diese Ringbahnen hatten praktisch überall nur Lokalverkehr, und sogar der war (und ist häufig) schwächer als der Radialverkehr - siehe etwa die Vorortelinie im Wien, die jahrzehntelang im Dornröschenschlaf lag; oder die Ringbahn in Paris, die praktisch vollständig abgebaut ist.
Eigentlich müsste es zu diesem Konzept um 1900 herum auch Literatur geben - das war ja die Zeit, als man "wirklich groß" Eisenbahnen plante ... müsst' ich mal suchen ...
H.M.

Moin Herbert,
solche Trajekte fanden sich früher auch in Kiel, Stettin, Hamburg und bestimmt auch anderen Küstenstädten. Viele große Werftbetriebe bedienten sich dieser Methode, wenn es keine Möglichkeit gab, ein Anschlußgleis zu errichten. Sogar die Lokomotiven und Triebwagen der Deutschen Werke Kiel wurden bis 1942 per Trajekt zum Mutterbetrieb, der Werft in Gaarden gebracht, wo sie über deren Anschlußgleis das Bahnnetz erreichten.
Hubert hatte hier vor vielen Monden auch mal das Trajekt zwischen Wollishofen und Uetikon hingewiesen, welches die Chemie Uetikon versorgte, bevor die rechtsufrige Zürichseebahn gebaut wurde.
Gruß
Alex

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