Die Wupper-Thalbahn Linie 12 in Baugröße 0m

29.06.2025 14:43 (zuletzt bearbeitet: 29.06.2025 15:17)
#1 Die Wupper-Thalbahn Linie 12 in Baugröße 0m
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Hallo zusammen.

Nun möchte ich hier meine "Wupper-Thalbahn" vorstellen.

Thema meiner im Bau befindlichen Anlage ist eine meterspurige Straßenbahn mit Güterverkehr in Baugröße 0m im Bergischen Land.
Im Meterspur und 0m Forum habe ich den bisherigen Werdegang recht ausführlich beschrieben, ich werde hier das Wichtigste in der gebotenen Kürze zusammenfassen, wer mehr lesen möchte kann das hier tun:
https://www.meterspur-und-0m-forum.de/t3...schen-Land.html.

Ganz am Anfang stand die Frage, was will ich eigentlich - und ggf. warum will ich das.
Der fragende Blick in den Spiegel ergab das folgende ungeschminkte Bild:

- Der Betriebsbahner in mir wollte eine Modellbahn mit intensivem Betrieb, der sich möglichst eng an einem Vorbild orientieren sollte. Alleine betrieben oder auch mit 2 bis 3 Mitspielern, vielfältiger Gü.45terwageneinsatz war mir wichtig, Streckenlängen und Kurvenradien sollten dabei trotz Komprimierung stimmig wirken.
- Der Ästhet in mir wollte eine Modellbahn mit eindrucksvoller Athmosphäre.
- Der Individualist in mir wollte eine Modellbahn, die nicht viele anderen haben.
- Der "Faulpelz" in mir wollte sich die Arbeit an möglichst vielen Stellen einfach machen, und kaufen können statt aufwendig selber bauen müssen.
- Der überzeugte Schmalspurer in mir wollte natürlich etwas unter 1435mm, und gerne in 1:45.

Nach dem letzten Umzug (Anfang 2024) entsteht die Wupper-Thalbahn nun in einem Zimmer meiner (hoffentlich finalen) Wohnung von etwa 4,26 x 3,67 m.
Der erste Bauabschnitt mit dem Übergabebahnhof Sonnborn-Stadtbahnhof ist bereits seit einiger Zeit in Betrieb und mittlerweile auch landschaftlich soweit ausgestaltet.
Neben meinen eigenen Plänen hatte ich 2023 die Gelegenheit die 0m Straßenbahnanlage eines verstorbenen Hobbykollegen zu übernehmen.
Ich wollte dieses Werk erhalten und stand vor den Fragen, wie diese vollständig durchgestaltete Anlage räumlich bei mir überhaupt untergebracht werden kann, und wie eine betriebsorientierte und ggf. vorbildnahe Integration in mein Anlagen- und Streckenkonzept vollzogen werden kann.
Ich fand die Möglichkeit beiden Ansprüchen gleichermaßen gerecht zu werden, indem die fast vollständige Ausführung als Doppeldeck Anlage den nötigen Raum schafft. Allerdings musste geklärt werden, wie die rund 55cm Höhenunterschied überwunden werden sollten, eine Gleiswendel kam aus Platzgründen nicht in Frage. Die Verbindung der beiden Decks wird mittels eines Lift geschehen.
Die übernommenen Anlagensegmente geben die Streckenführung und den nötigen Raumbedarf weitestgehend vor.

Der ZOFF:

Zwänge: Raum mit 4,26 x 3,67 m, Raumhöhe 2,45 m; Türe öffnet sich in den Raum - Umbau der Zarge vom Vermieter nicht erwünscht; zweiflügeliges Fenster gegenüber der Türe mit 2m Breite, das Fenster muss bei Bedarf (ISTA Zählertausch etc.) freigeräumt werden können, Anlagengrundriss mit Mittelzunge, Doppeldeckausführung. Der Raum steht exklusiv der Modellbahn zur Verfügung, dient aber befreundeten Modellbahner auch als Gästeschlafraum, alles mit Bezug zur Moba incl.der Basteltische etc. muss im Raum untergebracht werden.

Obligationen: Modellbahn in 0m, Thema Straßenbahn mit Güterverkehr im Bergischen Land, angelehnt an die geplante aber nicht gebaute "Wupper Thalbahn" von Sonnborn der Wupper entlang bis Burg (Prototype Freelance), mindestens eine Identszene aus dem originalen Streckenverlauf, die in ihrer Nachgestaltung überzeugen soll, vorbildorientiertes Streckenkonzept.
Zeitraum Mai 1958 = Epoche 3a; Strecke teilweise im Schotterbett, ansonsten weitestgehend eingepflastert in der Straße; Rollwagen für die Zustellung der Staatsbahnwagen in die Gleisanschlüsse der Betriebe, kurze Zuglängen (Lok + 2-3 Rollwagen) Weiterverwendung des Depotgebäudes der Tram (noch aus 1988 vorhanden)

Favoriten: Fahrzeugauswahl soweit als möglich an den Straßenbahn-Betrieben Wuppertal, Solingen und Remscheid angelehnt, hier bin ich kompromissbereit sofern das Fahrzeug stimmig wirkt.
Betrieb: sowohl der Einpersonenbetrieb als auch mit 2-3 Mitspielern soll gleichermaßen möglich sein und Spaß machen.

Fakultativa: Bau und Inbetriebnahme der Anlage in Etappen, ein erster Rumpfbetrieb soll möglichst früh möglich sein - dafür das provisorische "Gewerbegebiet Jammertal"
Zum Renteneintritt 2027 sollte die Anlage bis zur Endstation "Burg" befahrbar und bespielbar sein (Sperrholzwüste). Die Ausgestaltung mit Landschaft, Straßen und Gebäuden soll abschnittsweise dann im Ruhestand erfolgen.

Den Broccoli habe ich, brav wie ich bin, natürlich ausgefüllt, ebenso gibt es eine fiktive Vorbildkarte sowie eine Prinzip Skizze zum Streckenkonzept. Ferner 3 Fotos vom aktuellen Stand der Dingen.




Ein Karten Ausschnitt mit meiner Wupper Thalbahn in grün, die Strecke nach Ingrath und Benrath in violett, die anderen Linien und Strecken sind in verschieden Farben eingezeichnet.


Strecken Prinzipskizze




Sonnborn westliches Ende


Sonnborn östliches Ende

Gewerbegebiet Jammertal (Provisorium)

Der Anlagenplan ist in Bezug auf die Raummaße maßstäblich, ansonstens noch "frei Hand".

Oberdeck auf 130 cm


Unterdeck auf 85cm

Soweit für heute die Vorstellung meiner "Wupper-Thalbahn".

Viele Grüße, Georg

Dateianhänge
  • Broccoli WTB.pdf

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29.06.2025 17:43
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#2 RE: Die Wupper-Thalbahn Linie 12 in Baugröße 0m
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OOK

Hallo Georg,
das ist genau die Anlage, die ich eigentlich im nächsten Leben bauen wollte. Aber wirklich! Bergische Überlandstraßenbahn vom Feinsten, prototype freelance der Oberklasse. Doppelstöckig point-to-point mit lückenlosem PAN. Das Einzige, was (mir) "fehlt", wäre ein Anschluss an die Eschbachtalbahn* Wermelskirchen - Burg, aber nur, weil das zufällig meine Lieblingslinie ist. Deinem Anlagenkonzept fehlt überhaupt nichts.
Die Bilder vom bisher Gebauten zeigen, dass du auch den Stil gut triffst. So hat das auszusehen.
Mit einem Wort: Großartig.

Ich wünsche dir viel Energie, Gesundheit und Durchhaltevermögen für dieses tolle mustergültige Projekt. Und lass uns an der Verwirklichung teilhaben.
Gruß

Otto

*Baue ich die halt im nächsten Leben, geht auch.

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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29.06.2025 19:53
#3 RE: Die Wupper-Thalbahn Linie 12 in Baugröße 0m
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Hallo Georg,

Großes Kino. Um Otto nicht zu wiederholen, möchte ich mal einen ganz anderen Aspekt des Anlagenplans hervorheben: Handgezeichnet und eingefärbt; man spürt die Seele der Anlage!

Viel Spaß bei der Umsetzung wünscht
Thomas


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29.06.2025 22:42
avatar  OOK
#4 RE: Die Wupper-Thalbahn Linie 12 in Baugröße 0m
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OOK

Georg, ich habe da mal ne Frage.
Burg liegt auf ca. 120m, Sonnborn auf 190 bis 200m über NN. Hast du vor, die entsprechende Steigung darzustellen?
Gruß

Otto

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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30.06.2025 08:52
avatar  kk92
#5 RE: Die Wupper-Thalbahn Linie 12 in Baugröße 0m
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Hallo Georg,

Ich kann mich da meinen Vorrednern nur Anschließen. Das ist Modelleisenbahn vom feinsten.

Thema und Konzeption sind grandios. Was mir besondes gefällt ist die Umsetzung. Bäume und Gebäude sind maßstäblich und lassen die Meterspurfahrzeuge (auch die Normalspurfahrzeuge) hervorragend zur Wirkung kommen. Die handwerkliche Ausführung ist allerersten Sahne.

Wirklich gut finde ich den Anfang mit einem überschaubaren aber bereits betriebsintensiven Anlagenstück. Mit zwei Fiddelyards müßte da noch nicht mal unbedingt ein Weiterbau erfolgen, um nicht schon jetzt mit 2 bis 3 Leuten betrieb zu machen.

Ich bin gespannt auf weitere Berichte. Wie wäre es mit einem Beitrag zum Betrieb?

Viele Grüße
Klaus

"Wer durch eine öffne Tür will muß die Tatsache achten, daß sie einen Rahmen hat." (Indisches Sprichwort)

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30.06.2025 14:16
#6 RE: Die Wupper-Thalbahn Linie 12 in Baugröße 0m
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Zitat von OOK im Beitrag #4
Hast du vor, die entsprechende Steigung darzustellen?

Sonnborn und Burg liegen ca. 15 km auseinander - bei der Höhendifferenz dürften das durchschnittlich 5 ‰ entsprechen. Die Länge der Strecke in Steigungen schätze ich auf ca. 7,5 m, das wäre eine Differenz von 4 cm. Würde ich vernachlässigen: die Magneten der Radvorleger von Schnellenkamps Rollwagen sind zwar gut, aber nicht so gut, dass ich die auf größere Steigungen schicken würde, ohne jeden Radsatz beidseitig gesichert zu fahren. Besonders das Festlegen der hinteren Radvorleger ist eine Friemelei, die ich in Plettenbach in der Regel weglasse und daher die Strecke weitestgehend eben trassiere. Zumal die Rollwagen ihrem Namen alle Ehre machen und bei einer Trennung gut und gerne talwärts rollen.

Allerdings kann z.B. im Bereich Brennstoffhandel und Kesselfabrik/Gießerei durch eine dezent ansteigende Strecke und die horizontal verlegten Anschlussgleise eine gewisse gestalterische Wirkung einer Mittelgebirgsbahn erzielt werden.

Grüße

Jörn


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30.06.2025 14:44
avatar  kk92
#7 RE: Die Wupper-Thalbahn Linie 12 in Baugröße 0m
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Hallo Jörn,

Georg scheint sich dieses Problems bewußt zu sein, hat er doch einen "Lift" zwischen den beiden Ebenen vorgesehen, oder sehe ich das falsch.

Viele Grüße
Klaus

"Wer durch eine öffne Tür will muß die Tatsache achten, daß sie einen Rahmen hat." (Indisches Sprichwort)

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30.06.2025 15:51
#8 RE: Die Wupper-Thalbahn Linie 12 in Baugröße 0m
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Der Lift ist für den Inrather Ast, aber was rede ich - Georg wird sich dazu selbst äußern 😉


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02.07.2025 11:49
#9 RE: Die Wupper-Thalbahn Linie 12 in Baugröße 0m
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Hallo zusammen.

Erstmal vielen vielen Dank für das Lob und die Anerkennung!
Ich freue mich, das Euch mein Schaffen so gut gefällt.
Auf die Fragen und Anregungen möchte ich hier kurz eingehen.

Eine Steigung zwischen Burg und Sonnborn, also auf dem Oberdeck, hatte ich bislang (!) nicht vorgesehen.
Bei rund 15km Strecke und einer Höhendifferenz von ca. 75m ergibt sich für das Original eine durchschnittliche Steigung von 0,46 %, also fast nichts.
Ich habe den Streckenverlauf schon zweimal bereist, einmal zu Fuß und einmal mit dem Fahrrad, und meine Wahrnehmung ist, das man das Gefälle überhaupt nicht bemerkt und nur an der Strömung der Wupper selbst erkennen kann das da eine Höhendifferenz sein muss. Die Wupper fließt überwiegend recht träge.
Insofern braucht es nach meiner Meinung auf der Anlage gar keine Nachbildung des Gefälles.
Für den Bauabschnitt 3 "Lindscheid" habe ich noch etliche Rohbaumodule einer damals angefangenen 1f Anlage, die ich gerne verarbeiten möchte, da passen die Maße und Grundrisse gut rein -also sinnvolles Recycling. Diese Modulkästen sind aber vollkommen plan.

Ich nehme aber die Anregung von Jörn gerne auf, vielleicht zwischen der Kohlfurt und dem Burger Bogen etwas an Höhe zu verlieren, ca. 2 oder 2,5cm, und das als Gestaltungselement (!) auszunutzen.

Zum Betrieb auf der Wupper-Thalbahn werde ich noch separat etwas schreiben, einerseits zu den Grundlagen, die ich mir entwickelt habe, andererseits zu der derzeitigen konkreten Situation Sonnborn bis Jammertal.
Wer möchte, kann die WTB auch gerne besuchen kommen und an einer Betriebssession teilnehmen, ich werde aber im Bereich Kontaktbörse dazu noch separat posten.

Über den weiteren Bau der Anlage werde ich hier von Zeit zu Zeit berichten um Euch auf dem Laufenden zu halten, detaillierter wird das im 0m und Meterspurforum sein.

Viele Grüße, Georg


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