Vorstellung Chris

06.09.2009 23:59
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#1 Vorstellung Chris
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Hallo liebe (Modell-)Bahnfreunde,

als ich um die Jahreswende '08/09 im Internet surfte, stieß ich auf das damals noch frei zugängliche E-Book zum Anlagen-Design. Die Art und Weise, wie sich hier aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit quasi wissenschaftlicher Akribie dem Thema Modellbahn genähert wurde, hat mich sofort angesprochen. Denn bis heute habe ich noch kein schlüssiges Konzept für eine eigene Modellbahn gefunden.

Schon früh ist in mir die Faszination an der Eisenbahn erwacht. Vermutlich hat sich das Läuten der Schrankenanlagen und Klang und Vibration langer Güterzüge schon in frühester Kindheit in meinem Unterbewusstsein festgesetzt. Spätestens bei regelmäßigen Ferienaufhalten im Weserbergland hat sich durch die Verbindung von Landschaft und dem in den 60er und 70er Jahren noch sehr ausgeprägten Schienenverkehr das Hobby herangebildet, das mich bis heute nicht loslässt.

Aufgewachsen bin ich mit einer TRIX EXPRESS-Anlage, die während der Ferienzeiten auf zwei Sperrholzplatten immer wieder neu erfunden wurde. In einer Welt voller stationärer Märklin-Anlagen war ich damit Aussenseiter. Heute weiss ich, dass diese Wurzeln nicht die schlechtesten waren, denn TRIX war innovativ (z.B. 2-Zug-Betrieb, EMS-System, erstes voll ausgereiftes Digitalsystem) und schon im Handbuch "TRIX 1:90" von 1961 wurden Anlagenkonzepte vorgestellt, die bis heute Gültigkeit haben (point-to-point Betrieb mit an das Vorbild angelehnten Zugbewegungen).

Nach der Schulzeit wurde das Modellbahn-Hobby in den Hintergund gedrängt, was der Faszination Bahn aber nichts anhaben konnte. Durch meine Ehefrau fand ich dann ca. 10 Jahre später wieder zur Beschäftigung mit der Modellbahn zurück. Und diesmal sollte es ein sehr gründlicher Neubegin sein: Zunächst stürzte ich mich ins reine Literatur-Studium (Modellbahnzeitschriften, Lok-Nachschlagewerke, sonstige affine Literatur). Ich erhielt zwar viele Anregungen, sah mich aber trotzdem nicht in der Lage, konkret ein Modellbahnprojekt zu starten.

Neben der theoretischen Betrachtung wurden auch konkrete technische Tests mit Gleisen und Rollmaterial verschiedener Hersteller in HO und N durchgeführt. Aber auch diese Phase mündete nicht in ein konkretes Modellbahnprojekt ein.

Ein weiteres Thema, mit dem ich mich intensiv beschäftigt habe, ist die Digitalisierung der Modellbahn. Neben den einschlägigen Digitalsystemen fand ich besonders das System von Gahler&Ringstmeier (Digitalisierung der Streckenblöcke statt Digitalisierung der Fahrzeuge) faszinierend, weil hier viele Prozesse und Regeln des Vorbilds abgebildet werden.

Auch suchte ich den Kontakt zu Herstellern und Modellbahnkollegen - etwa durch regelmäßige Besuche der Internationalen Modellbahnausstellung in Köln. Unvergessen bliebt mir hier u.a. ein intensives Gespräch mit dem damaligen Entwicklungs-Chef der Firma Arnold über die Technik der hauseigenen N-Weichen. Auch Rolf Knipper lernte ich hier kennen.

Die bisher letzte Phase der Modellbahnerei begann, als ich einen Modellbahn-Club kennenlernte, der N-Module baute und betrieb. Hier konnte mein bis dahin angewachsener N-Fahrzeugpark endlich einmal richtig in Betrieb gehen. Hier gab es technischen Rat und viel Raum für Gespräche. Auch die gemeinsame Teilnahme an Ausstellungen mit Vorführung der großen Modulanlage waren spannende Erlebnisse. Aus beruflichen Gründen konnte ich später die hierfür nötige Zeit nicht mehr aufbringen. Ausserdem war mir inzwischen klar geworden, dass ich weder in der Spur N noch im reinen "Streckenfahren" wirklich zuhause war.

Wenn ich heute meine Vorstellung von einer Modellbahn umreissen sollte, dann gibt es nur wenige prägnante Anlagen bzw. Entwürfe, die aus dem Literaturstudium nachklingen:
- Die Bahn kommt ins Regal (Anlage Peter Königsfeld), in "Die schönsten Modellbahn-Anlagen in Farbe" aus dem alba Verlag
- Zeche Martha (Rolf Knipper), in "Anlagen planen" von Rolf Knipper, MIBA
- Plan des Bahnhofs Warmensteinach, vorgestellt von Ulrich Rockelmann in "80 Bahnhofspläne", MIBA
- Teile der Strecken und Anschlüsse aus dem Großraum Wuppertal, siehe in "Die Wupper-Talbahn" von Rudolf Inkeller
Allen gemeinsam ist, mit relativ wenig Material und/oder Fläche viele Betriebsmöglichkeiten zu erlauben.

Soviel erst einmal zum Einstieg.
Weitere Eckdaten zu meiner derzeitigen Vorstellung von Modellbahn werde ich im Verlauf der Diskussionen mit Euch zum Ausdruck bringen.

Um zum eingangs erwähnten "Anlagendesign" zurückzukehren, so kann ich mir gut vorstellen, durch die Beschäftigung mit diesem Ansatz und der gemeinsamen Diskussion in diesem Forum doch noch zu einem konkreten Modellbahnprojekt vorzustoßen.


Gruß aus dem Raum Köln/Bonn

Chris(toph)


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