4.2 - Betriebskonzeption

15.05.2008 20:49
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#1 4.2 - Betriebskonzeption
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HFy

Eine Anlage für mehr als eine Person zu planen, ist zwar sinnvoll, aber man
muß dafür Vorsorge treffen, daß man sie auch alleine betreiben kann.

Eine wesentliche Entscheidung bei der Planung ist, welche Rolle der oder
die Betreiber übernehmen wollen: Stellwerks-, Zug- oder Rangierpersonal.
Nur bei Großanlagen kann für jeden etwas dabei sein.

Der Einfluß von DCC auf die Konzeption einer Anlage kann gar nicht
hoch genug eingeschätzt werden; die früher bei uns üblichen
langen unterirdischen Strecken und Abstellanlagen sind nur dann sinnvoll,
wenn sie mit einer festen Spannung betrieben werden und man sich nicht darum
kümmer nmuß. Beim Digitalbetrieb sind unterirdische Strecken unbefriedigend
und bedenklich. Auch in der frühen Zeit von walk-around-control fielen
nicht einsehbare Strecken schon unangenehm auf. Auf der V&O war
eine Tunnelstrecke, die als Abstellgleis für angenommenermaßen außerhalb
der„divison“ befindliche Züge diente. Tony Koester drehte prompt den
Regler falsch herum auf, und während er an dem einen Tunnelportal auf den
Zuglauerte, schoß dieser zum anderen Portal hinaus. Ein Effekt, den bei uns
früher nur die Märklinisten kannten

Gibt es eine Höchstgeschwindigkeit für walk around control? Auch bei
Baugröße 1 entspricht die normale Fußgängergeschwindigkeit etwa 140-150
km/h. Viel größer ist der Zeitbedarf für das Aus- und Einstöpseln der
Regler oder dafür, den anderen aus dem Weg zu gehen.

Fahrplanbetrieb nach Uhr ist nur dann sinnvoll, wenn eine Anlage mehrere
Bahnhöfe und eine entsprechende Fahrstrecke hat. Andernfalls wartet man die
meiste Zeit auf den Zeigersprung.

Bei Themen mit regem Betrieb kann es schwierig sein, genug Abstellgleise
im Schattenbahnhof oder fiddle-yard vorzusehen. Dann könnte es sinnvoll
sein, nur einen Teil des Fahrplantages nachzuspielen, um den Bedarf an
Abstellraum zu vermindern. Den ganzen Tag von 0-24 Uhr schafft man
vermutlich sowieso nicht.

Man kann auf einer kleinen Anlage dennoch einen starken Verkehr
veranstalten, wenn man eine Verkehrsspitze nachbildet, zum Beispiel
den Rübenverkehr (Oktober-Dezember) oder den Strohverkehr in den
Alpenländern
(August-September). Darauf muß natürlich bei der
Landschaftsgestaltung Rücksicht genommen werden. Auch braucht man Platz zum
Abstellen der Wagen.Man kann auch Großereignisse wie z.B. eine Viehschau
organisieren. In A shburton in Devon konnte der Verkehr dann so schlimm
werden, daß de r Personenverkehr mit Schienenersatzverkehr abgewickelt wurde.
Das kommt für uns natürlich nicht in Frage.
Dasselbe ist auch im
Personenverkehr möglich, aber dafür ist wegen der Länge der Wagen besonders
viel an Abstellplatznötig.

Wird die Anlage von mehreren Personen betrieben oder gar ausgestellt, muß
man auch die Erwartungen der anderen mit berücksichtigen.

Bei kleinen Anlagen kann der Betrieb interessanter gestaltet werden,
z.B.durch eine vorbildentsprechende Sicherungstechnik wie etwa
gegenseitige Abhängigkeit von Weichen und Gleissperren oder ein mechanisches
Stellwerk ,bei dem erst die Fahrstraße eingestellt werden muß, bevor man das
Signalziehen kann. Auch ein Bahnübergang kann den Betrieb beleben. Die
emfsbesitzen drei H0e-Bahnhöfe mit einem blinklichtgesicherten
Bahnübergang,der von Hand eingeshaltet werden muß. Ich habe es einmal
vergessen, aber keiner hat es gemerkt. Schade, ich hätte so gerne
Zerknirschung geheuchelt.


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