Regelbetrieb auf der BAE geht wieder los

04.06.2023 13:37 (zuletzt bearbeitet: 05.06.2023 20:44)
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#1 Regelbetrieb auf der BAE geht wieder los
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OOK

Mal abgesehen von dem vor einiger Zeit geposteten Sonderbetriebstag mit Schienenersatzverkehr ruht der BAE-Betrieb seit zwei Jahren. Die Gründe sind bekannt, muss ich nicht wiederholen.
Aber jetzt kommt der Wandel, die Wiederauferstehung.
Plötzlich habe ich für den kommenden Samstag 7 (in Worten: sieben) Personalanmeldungen. Wahnsinn! Wohin mit den ganzen Leuten?
Also mal ins Unreine;
1. Fahrpersonal (Tf und Zf in Personalunion)
2. Fahrpersonal (Tf und Zf in Personalunion)
3. Fahrpersonal (Tf und Zf in Personalunion)
4. Fahrpersonal (Tf und Zf in Personalunion)
5. Zweiter Mann auf dem Güterzug*
6. Zugleiter
7. Fdl Sonnenberg
8. OBL, zeitweise Fdl Odt und Fdl Sie

*Einen zweiten Mann auf dem Güterzug haben wir ganz selten, weil die Personaldecke dafür meist zu kurz ist. Wenn es aber mal geklappt hat, hat sich gezeigt, dass das eine gute Sache ist: einer fährt die Lok, der andere plant die Rangierbewegungen und gibt entsprechende Fahranweisungen. Außerdem übernimmt er die Zugmeldungen und Fahranfragen. Eigenartigerweise hat der Beimann dann mehr Überblick und Durchblick und kann besser planen.
Außerdem ist es gut für einen Neuling, der zum ersten Mal beim Betrieb mitmacht, wenn er "nur" auf Anordnung zu fahren hat und sich sonst um nichts kümmern muss.
Gestern war BAE-Urgestein Rudi da und wir haben die Fahrzeugaufstellungen durchgeführt, was nach der langen Betriebspause ziemlich aufwändig war. Hier mal ein Blick ins Bw Sieber:


(ohne Fotolicht geknipst, daher etwas mau)
Drei große Dampfer stehen bereit für den großen Tag: zwei Ts5 und eine BB-Mallet. Dann ist noch ein Dreikuppler in St. Andreasberg im Schuppen und ein weiterer Dreikuppler in Sonnenberg als Einsatzreserve bei Lokausfällen. Und schließlich hat ein Triebwagen in Braunlage bei der SHE übernachtet und kann frühmorgens von dort starten. Der zweite Tw ist nicht einsatzfähig.

Jetzt habe ich den Bildfahrplan D1 aus der Schublade gezogen, wobei das D schon auf vier Fahrpersonale hinweist. Er muss noch aktualisiert werden, da bin ich gerade dabei.

Bei den Frachtkaren (Wagenkarten gibts bei der BAE nicht) gibt es eine Neuerung: Die Eselsrückenwagen der Harzer Baryt-Industie, die immer nur zwischen Sieber und Oderteich pendeln (und dann von der HBI übernommen werden), wurden bisher ohne Karten befördert. Das hat nicht immer geklappt und oft wurde am Nachmittag vergessen, die beladenen Wagen in Oderteich in den Zug einzustellen, weil ja keine entsprechenden Karten im Kartenfach waren. Da half es auch nicht, bei der morgendlichen Vergatterung nochmal streng darauf hinzuweisen, die Wagen ja nicht zu vergessen und das auch in den Dienstplan zu schreiben. Jetzt geht OOK pragmatisch vor und hat Michael geeten, entsprechende Karten herzustellen: Scheckkartenformat laminiert:


Abeichend von den normalen Kartern haben die für die Eselsrückenwagen zur Spatbeförderung drei Nummernfelder, weil sie immer in Dreierpäckchen auftreten.
Ebenfalls neu ist die Karte für den vierachsigen Kesselwagen, der neu im Bestand ist (Produktion Jaffa). Dessen Vorbild lief auf der GHE als Privatwagen der Dapolin Ölgesellschaft. NWE und SHE hatten solche Wagen nicht, und bei der BAE würde er keinen Sinn ergeben. Daher haben wir zu einem modellbahntypischen Trick gegriffen:
Die GHE hatte ja noch einen zweiachsigen Kesselwagen, der war ein Privatwagen der Rütgerswerke (am ehem. Anschluss Fluor gelegen) und zum Transport von Schwefelsäure bestimmt. Für Schwefelsäure hat die Harzer Baryt-Industrie in ihrer Spataufbereitung in Siebertal-Paradies Verwendung. Also haben wir einen zweiten Vierachser erfunden und mit einer freien Nummer belegt und setzen ihn künftig als Pendelwagen zwischen den Rütgerswerken und Sieber Reichsbahn ein. Transit sozusagen.

Soviel mal heute zur Wiederbelbung des BAE-Betriebes. Ich werde dann nächste Woche berichten, wie es gelaufen ist.

Gruß

OOK
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04.06.2023 14:00 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2023 14:02)
#2 RE: Regelbetrieb auf der BAE geht wieder los
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Hallo Otto,

War die Bezeichnung der Gattungen zwischen Reichsbahn und Privatbahnen unterschiedlich?
Nach meinen Verständnis ist ein Kesselwagen der Sonderbauart (FILZHUT) der Gattung Z zugehörig.
Die Gattug K gehörte ja zur Regelbauart (GEORK).

Viele Grüße vom Cargonauten

Kai-Nils

Die Kunst eine Lokomotive zu führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden.
(The Australian Locomotive Enginedriver's Guide)

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04.06.2023 14:56 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2023 14:59)
#3 RE: Regelbetrieb auf der BAE geht wieder los
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Kai-Niels hat recht. K stand bei den Hauptgattungszeichen für Klappdeckelwagen, während Z für Zisternenwagen stand. Wobei mir das nur für den Bereich der DR Ost bekannt ist - und aus der Sekundärliteratur, wo das Z in den Fahrzeugtabellen auftaucht. Daher stellt sich jetzt die Frage, ob Schmalspurbahnen überhaupt diese Nomenklatur führten.

Grüße

Jörn


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04.06.2023 16:31
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#4 RE: Regelbetrieb auf der BAE geht wieder los
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OOK

Ich kenne kein Foto der beiden GHE Kesselwagen mit GHE Anschrift. Aber sowohl Schweers und Wall im Fahrzeugbuch als auch Röper/Zieglgänsberger in den Fahrzeugisten in der Harzbahnbibel geben als Gattung KO an. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Gruß

OOK
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04.06.2023 16:38
#5 RE: Regelbetrieb auf der BAE geht wieder los
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Zitat von Silbergräber im Beitrag #3
Kai-Niels hat recht. K stand bei den Hauptgattungszeichen für Klappdeckelwagen, während Z für Zisternenwagen stand. Wobei mir das nur für den Bereich der DR Ost bekannt ist - und aus der Sekundärliteratur, wo das Z in den Fahrzeugtabellen auftaucht. Daher stellt sich jetzt die Frage, ob Schmalspurbahnen überhaupt diese Nomenklatur führten.




Hallo Jörg, Hallo Otto

Eigene Recherche im Bereich schweizerischer Schmalspur lassen ein Abweichen der regelspurigen Gattungsbezeichnungen erkennen. Dort laufen Kesselwagen unter der Gattung "U" eigentlich für Silowagen gebräuchlich.
Also alles anders auf Schmalspur...

Gruß Kai-Nils

Die Kunst eine Lokomotive zu führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden.
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14.06.2023 21:48
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#6 RE: Regelbetrieb auf der BAE geht wieder los
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OOK

Das Wiederaufleben der BAE hat auch frischen Wind in meinen Meterspur- und 0m-Blog gebracht, in dem ich nun einen speziellen Unter-Blog für die Belange der BAE eingerichtet habe. Im ersten Eintrag dort habe ich gleich mal den künftigen Ablauf des Spatwagenverkehrs mit den neuen Karten genau dargestellt. Hier der Direklink: https://0m-blog.de/bae-news/

Gruß

OOK
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10.01.2024 17:38
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#7 RE: Regelbetrieb auf der BAE geht wieder los
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OOK

Was ist das?

Ist das ein Bildfahrplan?
Jein.

Das ist das Belegblatt des Zugleiters (bzw. der Zugleiter) vom BAE-Betrieb am 6.1.24. Während im Bildfahrplan die Züge so eingezeichnet sind, wie sie fahren sollen, sieht man im Belegblatt, wie sie de facto gefahren sind. Das Belegblatt ist also ein Protokoll.
Das Ganze wurde mit Uhrtakt 1:5 in ca. drei Zeitstunden (mit einer kleinen Kaffeepause mittendrin) abgewickelt.
Bis zur Pause war Sebastian Zugleiter, danach Rainer Schmitt.
Gruß
Otto

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11.01.2024 09:55
#8 RE: Regelbetrieb auf der BAE geht wieder los
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Schöne Dokumentation! Man sieht die Arbeitsweise des Zugleiters: Am Anfang des roten Pfeils bekommt er die Anfrage, der Pfeil selbst ist seine Freigabe (man sieht bis wohin), der schwarze Pfeil ist die Reaktion des Zuges und der Ist-Zustand des Netzes. Sehr anschaulich.

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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11.01.2024 11:08
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#9 RE: Regelbetrieb auf der BAE geht wieder los
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OOK

Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #8
der Pfeil selbst ist seine Freigabe (man sieht bis wohin)

Genau, Helmut, gut erkannt. Aber was für den Zug eine Freigabe ist, ist für die Strecke eine Belegtanzeige, daher in rot.
Und solange unter dem roten Pfeil kein grüner ist, der erst nach Ankunft des betreffenden Zuges am Ziel gezogen wird, sieht der Zugleiter, dass die Strecke belegt ist. So kann er auch, wenn er zwischendurch telefoniert oder was anderes gemacht hat, nicht versehentlich einen weiteren Zug auf diese Strecke schicken. Unter rot muss immer erst grün sein.
Gruß

Otto

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11.01.2024 17:15
#10 Belegblattführung bei der BAE - Gewinnspiel!
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Oha, da hat der Otto ja was angerichtet dieses Belegblatt zu posten...

Bevor jetzt jemand abgeschreckt wird möchte ich ein paar Worte zu Einordnung sagen.

Das Formular für das BAE-Belegblatt ist eigentlich ein Notbehelf. Das ist eigentlich ein leeres Bildfahrplanformular, ein richtiges Belegblatt sieht etwas anders aus. Hinzu kommt noch dass wir wegen Druckerproblemen nur die erste Tageshälfte ausdrucken konnten, für die "Spätschicht" haben wir das Blatt dann mit Karopapier verlängert.

Dann: für die Streckenlänge und die Fahrplandichte ist dieses Blatt (Format DIN A4 hoch) viel zu klein um dort saubere und übersichtliche Einträge zu machen, ich entwerfe gerade eine bessere DIN A3-Vorlage. Dann hatten wir statt rotem, grünem und blauem Kugelschreiber auch nur einen rosa Fineliner und einen viel zu dicken grünen Filzstift der im Scan fast schwarz wirkt. Mir war es fast peinlich so ein Geschmiere abzuliefern, das machen wir beim nächsten Mal besser...

So, und nun dürft ihr mir sagen (per PN schreiben) welchen unverzeihlichen Fehler der Zugleiter gemacht hat! Tatsächlich lief alles glatt, aber nach der reinen Papierlage ist ein schwerer Fehler, eine echte "Betriebsgefahr" passiert.

Also, Preisfrage:
1. Welchen Fehler hat der Zugleiter gemacht und
2. was hätte im schlimmsten Fall deswegen passieren können?

Wer mir bis Samstag früh für beide Punkte die richtige Lösung schreibt den lade ich ein mich im Sommer einen Tag lang beim Zugleiterdienst im Maßstab 1:1 zu begleiten (quasi als "Praktikant"), einschließlich (nichtalkoholischer) Freigetränke. Bei mehreren richtigen Antworten entscheidet das Los.

Grüße,
Sebastian


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15.01.2024 12:52
#11 RE: Belegblattführung bei der BAE - Gewinnspiel!
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Hallo Sebastian,

wie ist das Ergebnis? Ich bin sehr gespannt!

Beste Grüße
Dirk


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17.01.2024 11:10
#12 RE: Belegblattführung bei der BAE - Auflösung!
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Hallo zusammen,

mit der Auflösung hat es leider etwas gedauert – ich lag seit dem Wochenende krankheitsbedingt flach, da reichte es nur um mal kurz ins Forum zu schauen aber nicht für längliches Schreiben. Nun aber!

Um 8.42h hatte der Güterzug 200 eine Fahrerlaubnis von Sonnenberg nach Oderteich erhalten (rote Belegtlinie). Tatsächlich kam er dann auch einige Minuten später dort an und gab eine Ankunftsmeldung ab bevor mit dem Rangiergeschäft begonnen wurde – aber der Zugleiter versäumte es diese Ankunftsmeldung ins Belegblatt einzutragen, also eine grüne Freilinie zu zeichnen!
Um mit Reiner Calmund zu sprechen: Junge, dat kann passieren, dat soll aber net passieren!

Etwa eine Stunde später folgte dann die Fahranfrage für den nachfolgenden Zug 22 von Sonnenberg nach Oderteich. Der bekam ebenfalls Fahrerlaubnis (rote Belegtlinie), und spätestens hier hätte der Fehler auffallen müssen: vor Erteilung einer Fahrerlaubnis ist anhand der Einträge im Belegblatt zu prüfen ob die Strecke frei ist. Das ist immer dann der Fall wenn auf dem betreffenden Abschnitt zuletzt eine grüne Linie eingezeichnet wurde (Grundsatz: auf eine rote Linie darf NIE eine rote folgen). Diese Überprüfung ist offenbar unterblieben.
Wieder Reiner Calmund: „Junge, dat kann passieren, dat darf aber net passieren!“

Der Zugleiter wusste wohl im Hinterkopf immer noch dass der Abschnitt frei ist, war er ja auch, und es ist nichts passiert. Im Worst-Case wäre aber auch denkbar gewesen dass Zug 200 unterwegs mit Lokschaden liegengeblieben ist, dann hätten wir einen schlimmen Unfall produziert.
Nun ist es zwar Modellbahn, aber geärgert hat es mich im Nachhinein doch sehr. Daher breite ich den Vorfall hier auch so aus um erstens Buße zu tun und zweitens das Wissen um den Zugleitbetrieb breiter zu streuen.

Die wichtigste Erkenntnis die man mitnehmen soll: Der Zugleitbetrieb ist ein sicheres Betriebsverfahren, arbeitet aber ohne irgendeine technische Rückfallebene die menschliches Versagen kompensiert. Seine Sicherheit basiert darauf dass es festgelegte Regeln und Abläufe gibt die allen Mitmachern bekannt sind und von ihnen befolgt werden, und dass – vor allem anderen – gewissenhaft und sorgfältig gearbeitet wird.

So. Lösungen eingesendet (teils aber auf Berücksichtigung bei der Verlosung verzichtet) haben Pfalzbahn, Fdl Triptis, hmmueller, Bonsaibahner, Hartmut, stth, Rudi und Dirk. Alle wussten die richtige Lösung, gut gemacht!

Per Losentscheid hat sich Dirk als Gewinner durchgesetzt den ich hiermit recht herzlich einlade einen Tag dem Zugleiter in Bruchhausen-Vilsen bei der Arbeit zu assistieren!

Viele Grüße und auf sicheren Eisenbahnbetrieb in 2024,
Sebastian


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17.01.2024 12:50
#13 RE: Belegblattführung bei der BAE - Gewinnspiel!
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Gratulation an Dirk! - wir erwarten das Beste von Dir

H.M.


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17.01.2024 20:11
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#14 RE: Belegblattführung bei der BAE - Gewinnspiel!
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OOK

Ich war die letzten Tage so intensiv in die Redaktion der ADJ-Hefte 12 und 13 versunken, dass ich das Ratespiel hier gar nicht mitbekommen habe. Das nenne ich mal Courage, seinen eigenen Fehler hier so zur Schau zu stellen.
Aber davon mal abgesehen, dieser ''Fahrplanbetrieb mit dem gezeigten Belegblatt beweist wieder einmal, was ich Betriebsneuligen immer sage: Der Job des Zugleiters ist der realistischste der ganzen Modellbahnerei. Für den Zl in seinem Kämmerlein ist es völlig unerheblich, ob der Zug, dem er da Fahrerlaubnis bis Ixheim gibt, ein 1:1 oder ein 1:45-Zug ist. Einziger Unterschied: Bei solchen kleinen Malheurchen droht keine Gerichtsverhandlung und auch kein Anschiss. Breites Grinsen reicht.
gruß
Otto

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