DAJ - Delingsele-Ahrensunds Järnväg

17.02.2021 21:02 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2021 21:43)
#1 DAJ - Delingsele-Ahrensunds Järnväg
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Hallo zusammen,

wie vor einigen Tagen in meiner Vorstellung angesprochen, möchte ich hier nun meine in Teilen fortgeschrittene Anlagenplanung vorstellen und um Verbesserungsvorschläge bitten.

Thema ist die schwedische Inlandsbahn, es soll eine Prototype-Freelance-Stichstrecke von einem fiktiven Durchgangsbahnhof an der eigentlichen Inlandsbahn zu einem fiktiven Hafen an einem der zahlreichen Seen oder Flüsse mit Industrie (-gebiet) dargestellt werden. Abzweigend vom dargestellten Durchgangsbahnhof sind zwei Zugspeicher in Planung, die die weitere Inlandsbahn und die weite Welt in Richtung Norden bzw. Süden verkörpern. Angelehnt ist diese Konzeption an die Zweigstrecke Ulriksfors - Strömsund, sie soll aber in noch weiter nördlicheren Gefilden zu verorten sein; die Höhe Arvidsjaur ist ein guter Anhaltspunkt. Es soll die frühe Epoche IV, kurz nach 1970, dargestellt werden. Hier eine Grafik der Konzeption.



Das Ganze wird auf dem Dachboden gebaut, Drempelhöhe ist nur 30 cm. Da die Dachneigung 45° beträgt, ist jeder Zentimeter mehr Anlagenhöhe, ein Zentimeter weniger Anlagentiefe.
Folgende, maßstäbliche Skizze gibt ein Gefühl für die Dimensionen des Raumes.



Links wird die SOK bei etwa 110 cm über Fußboden liegen, rechts peile ich 115 cm an.
Nach der Ausfahrt aus dem (Hafen-) Bahnhof Ahrensund soll die Strecke mit einer für die Inlandsbahn typischen Brücke einen Fluss queren, der zugleich die „Daseinsberechtigung“ für den Hafen ist. Nach der Querung des Flusses kann das Auge etwas ruhen, denn es werden Tundra/ Fjäll und nordische Wälder durchfahren. Hinter der nächsten Kurve soll vor der eingezeichneten Fensterfront der Bahnhof und Betriebsmittelpunkt Delingsele liegen.
Dort sind ebenfalls einige typische Industrien vorgesehen, so z.B. ein Sägewerk und eine Anschlussbahn zum Kalkwerk (siehe Skizze).

Ahrensund ist in einem Bogen geplant, den schematischen Gleisplan seht ihr hier. Zentrales Element des Gleisplans ist die einfache Kreuzung, die eine enorme Platzersparnis bringt. Die Gleispläne sind von vergleichbaren Betriebsstellen des Vorbilds adaptiert und sinnvoll geschrumpft.



Die Stellprobe sieht wie folgt aus, der Gleisplan lässt sich in der veranschlagten Fläche nach viel investiertem Gehirnschmalz erstaunlich gut umsetzen. Auch die Anschlüsse 2) und 3) lassen sich zum Rangieren gut erreichen.





Leider muss das Ziehgleis zum Industriegebiet (sowie die Anschlüsse auf dieser Seite in Teilen) auf ein klapp-/ steckbares Element vor die Tür gebaut werden. Die Abstützung ruht auf dem gegenüberliegenden Schreibtisch, das ist aber „sozialpolitisch“ und technisch machbar. Vielleicht gibt es hier ja Erfahrungswerte, so eine Lösung geschickt(er) umzusetzen.

Es sind im Hafen, also im Plan auf der linken Seite bzw. hier auf den Bildern, eine recht große Zahl an Anschließern auf vergleichsweise wenig Platz geplant, so z.B.:
-Zement-/ Betonwerk (wie in Strömsund), hier jedoch hinter der Kulisse als Industriegebiet
-Laderampe/ Güterschuppen
-Hafengleis/ Kai
-Erzaufbereitung/ Pelletfabrik
-Lagerhaus am Hafen
-IKEA-Möbelfabrik/ -Lagerhaus

Betrieblich ansprechend ist, dass bei jedem Anschluss sowohl „Rohstoffe“ angeliefert als auch Fertigprodukte abgeholt werden.

Vielleicht ist es bereits aufgefallen: Mit der Erzaufbereitung und dem Pelletwerk soll eine Hommage an die Erzbahn/ Malmbana Luleå-Gällivare-Kiruna-Narvik darstellen, die als Vorbild für eine sinnvoll zu betreibende Modellbahn leider gänzlich ungeeignet ist.
Nichtsdestotrotz könnte es ja an dieser fiktiven Bahn diese Erzaufbereitung gegeben haben, zu der einzelne Erzwagengruppen gefahren werden können. Hier schließt sich der Kreis mit dem anvisierten Kalkwerk, das im Vorbild in Orsa steht und Kalk als Zuschlagstoff für die herzustellenden Eisenerzpellets produziert. Der Kalk wird dann über die Inlandsbahn gen Norden transportiert.
Im hier nachzubildenden Fall wird neben der Erzaufbereitung auch noch das Zementwerk versorgt.

Zurück nach Delingsele: Ebenfalls von hier abzweigen sollen die angesprochenen verdeckten Zugspeicher. Diese sollen an den markierten Stellen unterhalb der Anlage liegen. Dazu später mehr.
Da Delingsele vor dem Fenster liegen wird, muss auf eine herausrollbare Ausführung o.ä. in mehreren „Modulen“ geachtet werden... Aufgrund der Plan-SOK von 115 cm über Fußboden ist die Höhe des Fensterbretts von 88 cm irrelevant.
Eine konkretere Konzeption habe ich noch nicht, jedoch ist Folgendes ein erster Gedanke gewesen. Dieser Gleisplan ist eng verwandt mit demjenigen von Arvidsjaur. Höchstwahrscheinlich ist das maßlos zu ambitioniert für den verfügbaren Platz, aber in diese Richtung sollte es gehen. (Träumen darf man ja.) Zu bedenken ist, dass die eigentlich durchgehende Strecke zwischen den Zugspeichern verläuft! Für Anregungen und Tipps bin ich offen.



Ich hoffe, das Vorbild ist mit dieser Nachbildung nicht überladen. Denn wie ich in meiner Vorstellung bereits schrieb, die Inlandsbahn zeichnet sich eigentlich durch große Weiten und „viel Nichts“ aus. Insofern ist in der Hinsicht Vorsicht geboten, allerdings ist es ja ein Stück weit im Sinne des Modellbahners, ansprechende Betriebsmöglichkeiten vorzusehen.

Noch ein Wort zur „Technik“:
Die Unterkonstruktion besteht aus 90 cm hohen Schwerlast-Metallregalen. Diese sind recht preiswert und sehr durabel. Darauf aufbauend möchte ich die verbliebenen 20 cm bis zur SOK mit einer soliden Holzkonstruktion bewältigen.
Durch die Regale gewinnen wir auf dem Dachboden obendrein viel Stauraum im unteren Bereich der Dachschräge (Stichwort Sozialverträglichkeit).



In den Zwischenraum zwischen Anlagenebene und oberstes Regalbrett sollen die Zugspeicher angesiedelt werden. Wahrscheinlich muss der Zugspeicher unter dem Kalkwerk durch die Längenentwicklung des selbigen als Schiebebühne ausgeführt werden.

Kommentiert gerne die grundsätzliche Idee und die geplante Umsetzung.

Ich freue mich auf eure Meinungen und Hinweise!

Gruß
Konrad



Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Inlandsbahn
https://www.jarnvag.net/banguide/ostersund-gallivare
http://www.bangardar.se/kartor/bandel.ph...2.htm&bandel=82


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17.02.2021 21:26
#2 RE: DAJ - Delingsele-Ahrensunds Järnväg
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PS: Ich glaube, ich bin genau an der Grenze zum Unterforum Anlagenbau konkret. @Admins: Bitte verschieben, wenn am falschen Ort veröffentlicht!


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17.02.2021 21:43 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2021 21:52)
#3 RE: DAJ - Delingsele-Ahrensunds Järnväg
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Viel zum Lesen und Bedenken

Zwei Dinge fallen mir am Hafen auf:

a) Warum zwei beidseitig angeschlossene Gleise = Umfahrmöglichkeiten? Ich gebe zu, ich habe mir noch keine Minute die Logik einer Zustellung/Verteilung/Abholung überlegt; aber prinzipiell müsste eine Umfahrmöglichkeit reichen ...

b) Zum Kai (Gl. 5) kommt man nur mit Ausziehen über eines der beiden Gleise der Pelletsfabrik.
* Wenn das untere Gleis dort als Ausziehgleis gedacht ist - ok; dann hat die Pelletsfabrik allerdings nur einen normalen Anschluss, was ihr jede Möglichkeit gibt, zwischen Zustellungen Wagen zu tauschen - ist das ok.
* Wenn beide Gleise für die Pelletsfabrik nötig sind (aber dann hätte sie eine eigene Lok, oder eine Spillanlage?), dann muss man Gl. 5 irgendwie direkter erreichen ...

c) ... und eine Frage: Fahren eigentlich Personenzüge zum Hafen - ein Triebwagen oder so? Ich frage, weil Du "EG" = "Empfangsgebäude" schreibst, was normalerweise bedeutet, dass dort Personenverkehr stattfindet. Wenn's nur Güterverkehr wäre, hätte ich - im deutschen Sprachraum - stattdessen "Fdl" (Fahrdienstleitung) hingeschrieben.

Delingsele - mhm, gefühlt "ziemlich groß". Könntest Du einmal skizzieren, wie der Fahrplan, oder eigentlich nur die Anzahl der Züge aussieht? Die Inlandsban hatte doch damals am Tag 2 ... 4 Züge, je nach Teilstrecke; und dazu gern einen Güterzug in jeder Richtung - aber mehr doch nicht? Dann würden sich auch in Deinem "Hauptbahnhof" maximal 3 Züge treffen: Zwei sich begegnende Personenzüge und "der" Güterzug, damit dürfte der Bahnhof dann "voll" sein. Damit könnte man sich in Delingsele ein Gleis sparen ... oder man lässt es ziemlich unbefahren liegen, weil es schon sehr unverwendet ist? ... ich denke nur so schreibend vor mich hin ...

H.M.

P.S. Ich war nur einmal auf der Inlandsban unterwegs - Fotos, insbesondere der Stellwerke sind in meinem Blog von ab Östersund zu sehen, in den danach folgenden Postings. Allerdings war das 1989, also ca. 20 Jahre nach dem von Dir anvisierten Zeitpunkt.


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17.02.2021 21:47
#4 RE: DAJ - Delingsele-Ahrensunds Järnväg
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Zitat von Inlandsbahner im Beitrag #2
PS: Ich glaube, ich bin genau an der Grenze zum Unterforum Anlagenbau konkret. @Admins: Bitte verschieben, wenn am falschen Ort veröffentlicht!
Nö, passt schon, ich denke hier wird noch ein wenig geplant!

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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17.02.2021 22:19
#5 RE: DAJ - Delingsele-Ahrensunds Järnväg
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Schuur Konrad und Gemeinde,

mit welchem Gleissystem willst Du Deine Planungen denn in die Realität umsetzen? Die Skizzen vermitteln zwar einen ersten Eindruck, aber um die Möglichkeiten realistisch einschätzen zu können ist eine Planung mittels Gleisplanprogramm sehr hilfreich.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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18.02.2021 12:19
avatar  Uodal
#6 RE: DAJ - Delingsele-Ahrensunds Järnväg
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Hallo Konrad,

ich kenne die schwedischen Bahnen nicht besonders, trotzdem ein paar Anmerkungen aus meiner Perspektive:
die Gleise 6 und 7 im Hafenbahnhof liegen sehr dicht zusammen, wie willst du da zwei verschiedene Lagerhäuser darstellen? Wäre es vielleicht sinnvoll, ein Gleis weniger zu planen und dafür ein Lagerhaus, das seinen Namen (und die Zustellung/Abholung von mehreren Waggons) auch verdient?
Wenn der Zugspeicher 1 unter der Strecke zum Hafenbahnhof (und dem Fluss mit Brücke) liegen soll, wie sieht es dann mit dem Gefälle dort hinein aus? Schließlich kann die Strecke zwischen dem Durchgangsbahnhof und dem Hafen schlecht ansteigen.
In die Zugspeicher kann in den Durchgangsbahnhof nur auf die Gleise (von oben gesehen, incl. gestrichelte) 2-4 (und 1 von rechts) eingefahren werden. Jeder Rangiervorgang (in Richtung Hafenbahnhof, aber auch Kalkwerk) müsste dann über die jeweilige gegenüberliegende Strecke führen und die Gleise 5 und 6 als doppelt angeschlossene machen nicht viel Sinn.

Tschüß
Utz


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