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Rückdrückbahnhöfe
Aus dem Strang über die Kauneg-Anlage hat sich ein interessanter Nebenstrang zum Thema Rückdrückbahnhöfe gebildet. Die entsprechenden Post kopiere ich mal nach hier.
Zitat von OOK im Beitrag #8
Nun soll eine Anlage ja, wie wir wissen, kein Sammelsurium von Ausnahmesituationen darstellen, aber ich könnte mir sehr gut eine Anlage mit der Situation à la Kaiserslautern West als Zentralthema vorstellen. Aber da lasse ich den Pfälzern gerne den Vortritt.
Als Neu-Pfälzer in besagter Stadt interessiert mich das natürlich besonders. Leider fehlen mir gerade die technischen Möglichkeiten zum "Daddeln" und ein Vorbildplan von KL West... Deswegen verlege ich mich nochmal kurz zurück auf's Lanze-Brechen für die "Ausnahmesituation". Ich hatte das in einem anderen Forum mal aufbereitet, und die gefundenen Stationen in Anlehnung an die Rückdrückgleise Harzer Schmalspurbahnen "Rückdrückbahnhöfe" genannt. Auf Kaiserslautern West war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gekommen. "Meine" Sammlung beinhaltete:
- Biberau (Eisfeld-Schönbrunn, Meterspur)
- Reutlingen Privatbahn (Reutlingen-Gönningen)
- Güterbahnhof Rübeland (Blankenburg-Königshütte)
- Bad Grund (Gittelde-Bad Grund Pbf)
Leider war nur ersterer einer, der regulär im Personenverkehr bedient wurde. Der Güterbahnhof Rübeland ist der ehemalige Rübeländer Bahnhof, der nach einer Streckenverlegung übrigblieb. Dort entsprach die Betriebsweise wohl eher einer Anschlussbedienung, und ich vermute gleiches bei Reutlingen...
#3 RE: N-Anlage Kauneg
Hallo re-entry,
da kannst du deiner Sammlung noch den (alten) Hbf Miltenberg/Main dazunehmen, der mit einer ca.1km langen Stichbahn einseitig an die eigentliche Strecke angebunden war, und wo solche Rückdrück-Operationen mit jedem Zug (auch mit längeren Eilzügen) durchgeführt wurden.
Das konnte man vom Bahnsteig des Hbf wunderbar beobachten. Kam ein Zug aus östlicher Richtung (Wertheim), fuhr er erst dekorativ (und laut) in ca 500m Entfernung über die Mainbrücke, am Hbf vorbei, um dann nach Westen Richtung Aschaffenburg zu entschwinden. Nach einer kleinen Weile kam der Zug rückwärts mit dem letzten Wagen voran in den Kopf-Bahnhof geschlichen. Nach Aufenthalt kam dann die ganz normale Weiterfahrt "richtigrum".
Züge aus Richtung Aschaffenburg boten das umgekehrte Schauspiel: Normale Einfahrt in den Kopfbf. Dann Zurückdrücken bis zur Einmündung in die Hauptstrecke (vom Bf aus nicht sichtbar), anschließend wie auf einer Paradestrecke Vorbeifahrt über die Mainbrücke in Richtung Wertheim.
Das tollste daran: Niemand fand etwas dabei, das war eben so und geschah mit allen Zügen. Das unschöne daran: Das gibt's schon lange nicht mehr. Seit 1975 hat Miltenberg einen Brot-und-Butter Durchgangsbahnhof, direkt an der Hauptstrecke.
Gruß
Christian
Das ist ja hochinteressant, was sich hier als Nebenergebnis dieses Stranges herausgebildet hat. Ich bin am überlegen, wie ich das so verschiebe/kopiere, dass man das später findet ohne die Kauneg-Anlage finden zu müssen.
Eine Frage noch: gehört Wasserburg am Inn auch in diese Kategorie?
#5 RE: N-Anlage Kauneg
Hallo "re-entry" und alle anderen hier ...
Schöne Beispiele, leider klappt der Link ins TT Forum nicht! Kannst Du den Gleisplan evtl. hier noch mal zeigen, würde mich schon interessieren.
Weitere Infos zu den Strecken und Stationen, soweit es welche gibt:
Zu Bad Grund --> http://www.h0-modellbahnforum.de/t323519...elde-Grund.html
Eisfeld Schönbrunn --> http://www.rbd-erfurt.de/Strecken1/Eisfe...Schoenbrunn.htm
Bf. Schönbrunn --> http://www.h0-modellbahnforum.de/t323444...choenbrunn.html
Bf. Biberau --> http://www.stillgelegt.de/gruenderla/gruenderla-4.htm
Zu Reutlingen gibt es auch was. Wie auch in Bad Grund diente der Bahnhof soweit ich weiß nur dem Güterverkehr und den internen Betriebsfahrten, wurde also nicht vom Personenverkehr bedient. Ein Fahrplan von 1939 zur Reutlinger Strecke zeigt dies:
http://www.deutsches-kursbuch.de/4_203.htm
Wie es heute in Reutlingen aussieht kann man hier sehen: --> http://www.vergessene-bahnen.de/Ex764.htm
Bilder von der Strecke kann man im HiFo sehen:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,1164966
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,1165108
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,1165111
Weitere Gleispläne hier --> http://www.zhl.de/show.php?page=weg_gal4&ret=Geschichte
Kurze Geschichte der Bahn --> http://www.zhl.de/show.php?page=weg_rg&ret=Geschichte
Im Unterschied dazu finde ich die Bahnhöfe von Miltenberg und Kaiserslautern-West, da sie auch planmäßig von Personenzügen angefahren wurde noch mal eine Spur interessanter. Da würden mich weitere Details oder Infos zu Kaiserslautern-West schon sehr interessieren! Ein bisschen zu Kaiserlautern-West steht auch bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Kaiserslautern_West
Einen Gleisplan von Miltenberg aus der Zeit als aus dem Personenbahnhof schon ein "nur noch" Güterbahnhof geworden war findet sich auch: --> http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,6957878
Ein schöner Bildbericht zu den Sägefahrten in Miltenberg ebenfalls: --> http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,4202933
Ergänzen möchte ich noch die Situation im Bahnhof Neustadt in Holstein. Der Bahnhof war eine Spitzkehre, was sich aus der sehr abwechslungsreichen Geschichte der damit verbundenen Strecken erklärt (Kreis Oldenburger Eisenbahn, späte Anbindung von Lübeck aus durch die DRG, Pläne für Vogelfluglinie, usw.). Wie die Skizze unten zeigt ...
... gab es um von Neustadt weiter nach Norden in Richtung Oldenburg i.H. zu kommen eine Verbindungskurve. Die gab es aber nur bis 1968. Danach mußten Personenzüge der Relation Oldenburg - Lübeck welche in Neustadt hielten (es waren nur noch sehr wenige), zwischen dem vorgelagertem Gbf. Neustadt und dem Personenbahnhof (der auch Güterortsanlagen und Hafengleise hatte) zurückgedrückt werden. Was, ich bin mir aber nicht ganz sicher, in Burg auf Fehmarn auch eine Zeitlang so prakiziert wurde.
Ein paar Links dazu:
http://www.kuestenbahn.de/fehmarn/
http://www.klauserbeck.de/Kilometrierung...kPuttgarden.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke...80%93Puttgarden
http://www.sundfaehre.de/index.php/festl...ustadt-holstein
http://www.luebeck-buechener-eisenbahn.d.../die-baederbahn
Ein interessantes Kapitel mit unterschiedlichen Aspekten, "Rückdrückbahnhof" war eben nicht gleich "Rückdrückbahnhof", es kommt schon sehr darauf an zu welchem Zweck die Stationen dienen sollten, wobei auch die Geschichte der Bahnstrecken und Bahnhöfe viel ausmacht. Vielleicht finden sich ja noch weitere Beispiele? Und ein Extra-Thread hätte das Kapitel "Rückdrückbahnhof" auch verdient.
Zitat von Casey Jones im Beitrag #4
Ebenso ist kein Bahnhof denkbar, der einseitig aus einer Strecke herausgeführt wird, wie ein Werksanschluß.
Einspruch, sowas gab es schon: Kaiserslautern West!
Kaiserslautern West hatte diese betriebliche Besonderheit:
Zitat von Wikipedia
Für den Personenverkehr gestaltete sich der Betrieb sehr kompliziert: Der dem Personenverkehr dienende Teil war mit seinen Gleisanlagen als Sackbahnhof angelegt, weshalb Personenzüge nach Lauterecken rückwärts in den Bahnhof einfahren mussten. Züge, die in die entgegengesetzte Richtung verkehrten, mussten aus der Station rückwärts ausfahren und vorwärts zum Hauptbahnhof verkehren.
....
Die Deutsche Bundesbahn (DB) gliederte den Bahnhof nach dem Zweiten Weltkrieg in die Bundesbahndirektion Mainz ein, der sie alle Bahnlinien innerhalb des neu geschaffenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zuteilte. Da ihr das Procedere im Personenverkehr zu umständlich war, ersetzte sie den Bahnhof im Jahr 1969 durch einen gleichnamigen Haltepunkt westlich des Streckenabzweigs. Dennoch war ersterer als Güterbahnhof weiterhin in Betrieb.
Grüße Hubert
So, wie versprochen kommt hier der Biberau-Gleisplan. Naja, es ist eine schematische Skizze, aber die "Knackpunkte" sind erkennbar, denke ich. Here we go:
Zum besseren Verständnis verweise ich gerne nochmal auf die von Thomas verlinkte Seite zu den heute noch gut erkennbaren Überbleibseln.
VG Mathias
Von Wasserburg Bf nach Wasserburg Stadt sind es 4,4 km, über diese Entfernung wird man nicht zurückgedrückt haben, zumal die Fahrzeiten in beiden Richtungen sich nicht wesentlich unterschieden und für das Umsetzen genug Zeit vorgesehen war.
Vielleicht der wichtigste Hü-marsch-marsch-Bahnhof bei uns war Miltenberg (s.o.), wo auch Eilzüge verkehrten. Bei meiner einzigen, aber unvergeßlichen Fahrt mit dem "Cevenol" anno 1993 kam ich in Nîmes in den Genuß einer Rückwärtsfahrt, weil die Cevennenstrecke verkehrtherum angeschlossen war. Inzwischen gibt es eine Verbindungskurve.
Herbert
#9 RE: N-Anlage Kauneg
Ein Gleisplan vom Bahnhof (von 1960) und Fotos aus den achtziger Jahren finden sich hier:
Wasserburg Bf — Wasserburg Stadt
Zuletzt wurden hier Vt98 eingesetzt. Was im Güterverkehr auf der Strecke bis kurz vor der Stilllegung noch stattfand kann ich nicht sagen. Hier noch ein schöner Beitrag mit Fotos aus besseren Tagen des Bahnhofes:
Erinnerungen an Wasserburg
Jedenfalls war Wasserburg-Stadt kein Rückdrückbahnhof!
Zu den geschobenen Zügen allerdings kann man auch andernorts etwas finden. So gab es zwischen Schnega und Nienbergen Ag oder auf der Reststrecke um Ihren noch längere Zeit (bis in die siebziger Jahre hinein) solche geschobenen Zugfahrten!
(K)ein kleiner Grenzverkehr in der Schneifel - der Bf. Ihren in der Westeifel
Der Bahnhof Nienbergen
Und das waren sicher nicht die einzigen. Aber das ist dann ein anderes Kapitel.
Es waren jedenfalls keine "Rückdrückbahnhöfe" ... ;-)
Problem aller bisher genannten Beispiele ist, daß sie längst verflossen sind. Man muss wirklich lange kramen, um einen noch in Betrieb befindlichen "Rückdrückbahnhof" zu finden - wenn man das einseitig angebundene Kreuzungsgleis der Station Goetheweg an der Brockenbahn mal außen vor lassen will. Fündig geworden bin ich schließlich in der Republik Irland. Der Bahnhof Killarney weist das entsprechende Layout auf. Hier wird sogar mit einem Ziehgleis gearbeitet, mithin machen in West-Ost-Richtung verkehrende Züge zweimal Kopf... Außerdem gibt es schöne Details wie eine Bahnsteighalle.
-> Wikipedia-Artikel
-> Luftbild
-> ein Foto (Station mit Bahnsteighalle hinten links, Streckengleis davor nach rechts abzweigend, dabei offenbar ansteigend.
VG Mathias
Seit Oktober 2013 ist das Rückdrückenzwischen St.Pölten Alpenbahnhof und St.Pölten Hbf. auf der Mariazellerbahn auch so gut wie Geschichte, da auf reinen Triebwagenbetrieb umgestellt wurde. Bereitstellung und Wende erfolgten immer vom Alpenbahnhof aus. Somit wurde ein ankommender Zug vom Hbf zurückgeschoben, dann gewendet und wieder zurück zum Hbf. geschoben.
Da es auf dieser Strecke sehr viele Fahrten gab, wurde schon frühzeitig ein Felderstreckenblock eingerichtet, der aber im 2. WK zerstört wurde. Erst ab den 1960ern gab es wieder Relaisblock und ab den 1990ern Gleisfreimeldung.
Gleispläne:
St.pölten Hbf. ("oberste" Gleise, beginnend mit 101 und 102): http://www.sporenplan.nl/figuren/tekenin..._poelten_84.jpg
St.Pölten Alpenbf. ("oberstes" Streckengleis vom Hbf., "schräger" Bahnhof rechts oben, Strecke geht weiter Richtung Schwadorf): http://www.sporenplan.nl/figuren/tekenin..._alpenbf_67.jpg
Schon vor diesem Thread habe ich mich mit dem Gedanken gespielt, dieses Streckenstück ggf. in Zunkunft modellbahnmäßig (nach erfolgter Gleisreduktion) umzusetzen.
- I. Über dieses Forum
- I.1. Wozu dieses Forum, wozu Anlagen-Planung?
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- VI.1. Anlagenbau konkret
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- VI.1.2. Fahrzeuge
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- VII.2. Modellbahn-Zeitschriften
- VII.3. Web Sites + Links
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- VII.5. Modellbahn-Hard- und Software
- VIII. Diskussion der "Blauen Bücher" von OOK
- VIII.1. Blaues Buch (BluebOOK)
- VIII.2. Der Leser und der Autor
- VIII.3. Der Mensch Modellbahner
- VIII.4 Was macht eine gute Anlage aus? Identität (ausgen. Fahrzeuge)
- VIII.5. Identität durch Fahrzeuge
- VIII.6. Was macht eine gute Anlage aus? PAN, das Prinzip der absoluten...
- VIII.7. Was macht eine gute Anlage aus? Die Illusion von Entfernung
- VIII.8. Atmosphäre
- VIII.9. Anschluss an die Welt
- VIII.10. Die Fensterbachtal-Bahn (dunkelblaues Buch)
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- IX.4 Hersteller & Händler
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