Derschlag

29.08.2014 03:03 (zuletzt bearbeitet: 29.08.2014 03:04)
avatar  Boscho
#1 Derschlag
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Moin!

Ziemlich anlassfrei bin ich über den Bahnhof Dernschlag gestolpert.

Allgemeine Infos zum Bahnhof: http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Derschlag (hier auch die Links und Einzelnachweise beachten!)

Der Gleisplan dazu: http://www.sporenplan.nl/html_nl/sporenp..._derschlag.html

Bilder: lassen sich einige wenige mit den Suchbegriffen "Derschlag Bahn" per Bildersuche finden.

Ein toller, "handlicher" Bahnhof, finde ich.

Grüße!
B.


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29.08.2014 09:42
avatar  OOK
#2 RE: Derschlag
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OOK

Zitat von Boscho im Beitrag #1
Ein toller, "handlicher" Bahnhof, finde ich.
Toll ja, handlich eher nicht, das ist meine subjektive Meinung. Ich habe den Plan einmal zum besseren Studium nachgezeichnet:



Die Anbindung des Güterschuppens ist doch recht sperrig. Für eine reine Rangieranlage wäre das sicher belebend, für eine mit fahrplanmäßigen Zugfahrten doch eher eine Krux.
Leider zeigt der Plan in Spoorenplan keine ESig oder Ne 1, so dass wir über die Sicherung nichts erfahren. Oder gibt es andere Quellen?

OOK
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29.08.2014 13:14
#3 RE: Derschlag
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Das "handliche" kommt wohl durch den Streckenverlauf in Richtung Olpe. Als Modellbahner steht man ja eigentlich immer vor dem Problem im Raum ums Eck zu kommen. Da scheint ein Vorbild wie dieses doch wunderbar geeignet, um eine Raumecke auszufüllen. Zumal auch die Strecke in Richtung Dieringhausen einen Bogen in Richtung Süden einschlägt.
Es stellt sich dann aber die Frage, wie zugänglich die Ecke mit der Ortsgüteranlage dann bleibt?

Auf Spoorenplan sieht man das Stellwerk "Df" eingezeichnet, in der Tabelle mit den Nutzlängen werden Ne5 Tafeln in den Hauptgleisen erwähnt. Desweiteren werden hier noch Vorsignaltafeln erwähnt. Auf DSO findet man dann noch weitere Informationen zu dem Stellwerk, die Bilder sind leider nur noch als kleine Vorschaubilder über die Google Bildersuche zu finden. Wir haben also Einfahrsignale und ein Ausfahrsignal in Richtung Westen.
Aus den Schilderungen geht hervor, dass es am östlichen Bahnhofskopf zwei Gleissperren gab. Ziemlich sicher in Gleis 3 und 5. Im Westen ist nur von einer Gleissperre die Rede. Die Bilder sind leider nicht mehr sichtbar aber ich würde vermuten, sie lag im Bereich der Weiche zwischen Gleis 3/4. Das würde aber bedeuten, dass in Gleis 9 keine Wagen dauerhaft abgestellt werden dürften?

Kommen wir zum betrieblichen. Die Bedienung des GS finde ich gar nicht so umständlich. Man muss bedenken, dass im Bahnhof ja eine Kleinlok stationiert war. Der Ng/Ne kann den Wagen also einfach im Hauptgleis stehen lassen und die Kleinlok stellt ihn zu, umgekehrt funktioniert das in Richtung Dieringhausen auch, den Wagen an den Zugschluss zu hängen. In die Gegenrichtung muss die Kleinlok den Stückgutwagen erst umlaufen oder der Zuglok auf dem Nebengleis bereit stellen.
Gleis 3 kann die Ortslok als Ziehgleis nutzen, um Wagen nach 8/9 zu sortieren, so ist sie vom Zugverkehr halbwegs unabhängig, auch wenn die Rangiertätigkeit für Zugfahrten unterbrochen werden muss. Zwei Gleise sind zwar nicht üppig, sollte aber reichen, um auch Wagen für in der Nähe liegende Anschlussstellen, wie den Übergabebahnhof der Gummersbacher Kleinbahn bedienen zu können. Auch kann dort der Ausgang in entsprechende Gruppen vorsortiert werden.

Mit knapp 600m Länge, lässt sich der Bahnhof sicherlich nahezu maßstäblich in H0 oder kleiner verwirklichen. Zumal die Halbkreisform den typischen Zimmerformen entgegen kommt. Er bietet sicherlich auch genug Betätigungsfelder, für einen Fahrdienstleiter, welcher in den Zugpausen mit der Köf rangiert. Für das Zugpersonal eher ein langweiliger Bahnhof, da nur Gruppen ausgesetzt / aufgenommen werden. Von daher auch für eine Heimanlage mit einer Reihe von Bahnhöfen, bei der ein Zugführer im Solobetrieb zwischenzeitlich in die Rolle der Fdl schlüpft eher ungeeignet.
Die besondere Form ermöglicht eigentlich nur die Vorbild getreue Umsetzung, für ein "Prototyp-Freelancing" ist der Bahnhof zu speziell.

Soweit meine ersten Gedanken,
Michael


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31.08.2014 20:28
avatar  OOK
#4 RE: Derschlag
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OOK

Zitat von tuxlover im Beitrag #3
Die Bedienung des GS finde ich gar nicht so umständlich. Man muss bedenken, dass im Bahnhof ja eine Kleinlok stationiert war.
Du hast Recht, das hatte ich nicht bedacht. Allerdings finde ich, so praktisch eine örtliche Kleinlok ist, dass ein Bahnhof auch ohne eine solche gut funzen sollte.

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31.08.2014 20:43
#5 RE: Derschlag
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Zitat von OOK im Beitrag #2
Die Anbindung des Güterschuppens ist doch recht sperrig. Für eine reine Rangieranlage wäre das sicher belebend, für eine mit fahrplanmäßigen Zugfahrten doch eher eine Krux.
Dem stimme ich voll zu. Die enorme Umsetzlänge zwischen Gleis 1 und 2 könnte man sicher kürzen, wenn man nicht ellenlange Dg hier kreuzen lassen will. Bei der Modellbahn ist ja die Längenausdehnung eines Bahnhofes immer streckenreduzierend, daher sollte die Entwicklung eher in die Breite gehen, findet

Der Eisenhans


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01.09.2014 17:30
avatar  Boscho
#6 RE: Derschlag
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Moin!

Otto: danke für den Plan! Wenn ich das ad hoc versuche, sitze ich da immer Tage dran...

Mit "handlich" meinte ich die reine Größe des Bahnhofs. Ich finde, für den knappen Platz den er beansprucht ist gut was geboten. Zumal man ja im Westen durchaus noch kürzen kann, wie der Eisenhans ja schon anmerkte.

Güterschuppen: wenn man sich die nötigen Fahrmanöver mal anschaut, dann ist der mit wie ohne Ortslok eigentlich recht schlicht bedienbar. Zug kommt von Dieringhausen, Stückgutwagen hinter der Lok. Die Lok zieht den Stückgutwagen vom Zug ab, zieht vor und drückt ihn dann zurück an den Gs. Umgekehrt fast genauso simpel: aus Olpe kommend wird der Zug in Gleis 1 oder 2 zurückgelassen, dann umfahren, dann der Packwagen vom Gs geholt und auf den Zugschluss gedrückt. Anschließend Zuglok wieder ans andere Zugende - fertig. Da braucht's keine Ortslok zu. Der Mehraufwand gegenüber anderen Arten, den Gs zu bedienen liegt eher in der Zahl der zu befahrenden Weichen, die natürlich auch gestellt werden müssen. Aber sonst..?

Eine Krux ist sicher die Bedienung der Ortsgüteranlage. Würde ich ihn bauen, dann würde er von der EG-Seite her bedient. Das Streckengleis Richtung Olpe ginge also nach "hinten" weg. Auf diese Weise sollte man in H0 nirgends über 60 cm Eingreiftiefe kommen, was wohl noch akzeptabel wäre.

Ansonsten finde ich den bereits erwähnten Punkt mit der Möglichkeit, Gleis 3 als Ziehgleis und die Gleise 8/9 (und meiner Ansicht nach: auch 4) als Sortier- und Richtungsgleise nutzen zu können, für einen Bahnhof dieser Größenordnung schon ziemlich sophisticated. Ein einzelner Modelleisenbahner in seinem stillen Kellerlein dürfte mit diesem Bahnhof jedenfalls - geeigneten Fahrplan samt BFO vorausgesetzt - ziemlich gut beschäftigt sein. Wahrscheinlich dürften es, wenn die Anlage noch einen oder zwei Anschließer und etwas Fahrstrecke bekommt, auch gern noch zwei, drei Mann mehr sein. Könnt' ich mir jetzt mal vorstellen.

Grüße!
B.


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01.09.2014 19:18
avatar  OOK
#7 RE: Derschlag
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OOK

Zitat von Boscho im Beitrag #6
Güterschuppen: wenn man sich die nötigen Fahrmanöver mal anschaut, dann ist der mit wie ohne Ortslok eigentlich recht schlicht bedienbar. Zug kommt von Dieringhausen, Stückgutwagen hinter der Lok. Die Lok zieht den Stückgutwagen vom Zug ab, zieht vor und drückt ihn dann zurück an den Gs. Umgekehrt fast genauso simpel: aus Olpe kommend wird der Zug in Gleis 1 oder 2 zurückgelassen, dann umfahren, dann der Packwagen vom Gs geholt und auf den Zugschluss gedrückt. Anschließend Zuglok wieder ans andere Zugende - fertig. Da braucht's keine Ortslok zu.
Du hast vergessen, zwei Bedingungen zu benennen: Das dafür vorgesehene Ziehgleis muss frei sein und am Lagerhaus dürfen auch keine Wagen stehen.
Wenn die Zuglok eines Zuges hier erst was wegräumen und anschließend wieder hinräumen muss, dann wird's ein langer Aufenthalt. Dann kommt Casey mit seiner Meinung zur Modellzeit voll zur Geltung. ;-))

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02.09.2014 13:38
avatar  Boscho
#8 RE: Derschlag
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Zustimmung. Grundsätzlich jedenfalls.

Ein paar Details zur Situation seien trotzdem dargereicht - vielleicht erklärt sich ja dann einiges (Quellen für dieses Wissen müsste ich leider selbst erst nachschlagen, weshalb ich sie nicht nennen kann. Sei's drum... ):

Der Bahnhof Derschlag war zeitweilig Endbahnhof. Die Streckenverlängerung Richtung Olpe hätte nach ursprünglicher Planung wohl durch Gl 9 verlaufen sollen. Eine Planänderung hat dann zur im Gleisplan dargestellten Situation geführt. Das erklärt die unkonventionelle Anbindung des Gs.

Das Lagerhaus am Gleis 6 (also dem Gleis mit dem Güterschuppen) war wohl eher ein Lagerschuppen der Fernmelder. Zumindest seien auf dem anbei liegenden Platz Telegrafenmasten gelagert gewesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass da ein Wagen stand, war also eher gering.

In Ep. III war ja vor Ort noch eine Ortslok vorzufinden. Da war die Gs-Bedienung also eh noch unkompliziert - Wagen aussetzen und gut; den Rest erledigt die Bahnhofsmannschaft. In Ep. IV hingegen dürfte der Güterverkehr bereits so gering gewesen sein, dass es keiner größeren Mühe bedurft haben kann, Gl 8 für die Bedienung des Gs freizuhalten. Ich zumindest kenne keine Fotos aus der Zeit nach 1970, die auf den Gleisen 8 und 9 noch irgendwelche Wagen erkennen lassen.

Und außerdem: wir Modellbahner mögen's doch gern mal etwas verzwickter. Und wenn uns dann das Vorbild eine solche Steilvorlage bietet, dann sollten wir die meines Erachtens dankbar annehmen statt daran herumzuoptimieren.

Was am Bf Derschlag übrigens auch noch drollig ist: bis in die 1950er Jahre muss er einen Übergang von Wagen zur Gummersbacher Kleinbahn (einer regelspurigen Straßenbahn mit Güterverkehr) geboten haben, wenn auch vermutlich nicht unmittelbar vom Bahnhofsgelände aus. Und es muss ursprünglich noch ein zweites Gleis (Gl 5) am Gs gegeben haben. Alte Bilder lassen an der EG-seitigen Rampe jedenfalls zwei Gleisabschlüsse erkennen.

Ich bleibe dabei: das Ding ist meines Erachtens recht kompakt und betrieblich sehr interessant.


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02.09.2014 16:35
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#9 RE: Derschlag
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OOK

Zitat von Boscho im Beitrag #8
Und außerdem: wir Modellbahner mögen's doch gern mal etwas verzwickter. Und wenn uns dann das Vorbild eine solche Steilvorlage bietet, dann sollten wir die meines Erachtens dankbar annehmen statt daran herumzuoptimieren.
Damit könnte man gut einen Strang im Betriebs-Unterforum eröffnen.

OOK
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02.09.2014 17:05
#10 RE: Derschlag
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Zitat von eisenhans im Beitrag #5
Die enorme Umsetzlänge zwischen Gleis 1 und 2 könnte man sicher kürzen, wenn man nicht ellenlange Dg hier kreuzen lassen will. Bei der Modellbahn ist ja die Längenausdehnung eines Bahnhofes immer streckenreduzierend, daher sollte die Entwicklung eher in die Breite gehen, findet

Ich bin gegen Kürzen! Ellenlange Dgs sollten hier schon gekreuzt und überholt werden! Und Entwichlung in die Breite geht auch nicht, da geht Herr PAN flöten!

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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02.09.2014 18:04
#11 RE: Derschlag
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Das ist ja nun kein wirkliches Problem. Der eine hat "ellenlange Dg" und braucht die ebenso langen Kreuzungsgleise, der andere hat gat keine Dg, sondern nur Fünfwagen-Ng und beschneidet die Umsetzlänge entsprechend. Am Grundkonzept dieses Bahnhofes ändert das nichts, findet

Der Eisenhans


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02.09.2014 18:41 (zuletzt bearbeitet: 02.09.2014 18:42)
#12 RE: Derschlag
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Zitat von eisenhans im Beitrag #11
Am Grundkonzept dieses Bahnhofes ändert das nichts, ...

Der Charakter des Bahnhofes ändert sich aber schon, finde ich.
In Googlemaps sieht es heute so aus: https://goo.gl/maps/kRGFf!
Übrigens war der Bahnhof in der MIBA 1/62, Seite 34, als Gleisplandrin!
Allerdings hat der Autor die beiden langen Gleise als zwei unterschiedliche Strecken wahr genommen!?

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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03.09.2014 16:52
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#13 RE: Derschlag
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OOK

Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #10
...da geht Herr PAN flöten!
Den Spruch muss ich mir merken.

OOK
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03.09.2014 19:36
#14 RE: Derschlag
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Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #12
Allerdings hat der Autor die beiden langen Gleise als zwei unterschiedliche Strecken wahr genommen!?

Ohne den MIBA-Artikel gelesen zu haben - in Derschlag befand sich bis 1953 einer der Anschlüsse der Gummersbacher Kleinbahnen an Große Weite Welt. Ist das eventuell dargestellt?

http://de.wikipedia.org/wiki/Gummersbacher_Kleinbahnen

LG

Jörn


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03.09.2014 22:23 (zuletzt bearbeitet: 03.09.2014 22:24)
#15 RE: Derschlag
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was noch gar niemand besonders gewürdigt hat: Ich finde, die interessante Kombination von DKW, EW und einfacher (wahrscheinlich Bogen-)Kreuzung auf vermutlich engstem Raum macht den Bahnhof Derschlag zu etwas ganz Besonderem. Das dürfte auch einen Nachbau zu einer kleinen Herausforderung machen. Ist eventuell bekannt, ob die DKW innen- oder außenliegende Zungen hatte?

Gruß
Christian

>>Ich lasse meinen Computer nicht mit meiner Eisenbahn spielen!<<

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04.09.2014 00:24
avatar  Boscho
#16 RE: Derschlag
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Zitat
Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #12
Allerdings hat der Autor die beiden langen Gleise als zwei unterschiedliche Strecken wahr genommen!?

Ohne den MIBA-Artikel gelesen zu haben - in Derschlag befand sich bis 1953 einer der Anschlüsse der Gummersbacher Kleinbahnen an Große Weite Welt. Ist das eventuell dargestellt?


So weit ich das beurteilen kann, muss das Verbindungsgleis zur Gummersbacher Kleinbahn etwas weiter Richtung Olpe am Umspannwerk (?) westlich der Eckenhagener Straße Richtung Norden ausgefädelt haben. Im Bereich des heutigen Theodor-Braeucker-Platzes befand sich damals der Bf Derschlag Kleinbahn. Eine Skizze aus Gerhard Wolffs Buch "Deutsche Klein- und Privatbahnen. Bd. 4: Südliches Nordrhein-Westfalen" lässt sich ebenfalls so deuten.

Zitat von Casey Jones im Beitrag #15
was noch gar niemand besonders gewürdigt hat: Ich finde, die interessante Kombination von DKW, EW und einfacher (wahrscheinlich Bogen-)Kreuzung auf vermutlich engstem Raum macht den Bahnhof Derschlag zu etwas ganz Besonderem. [...] Ist eventuell bekannt, ob die DKW innen- oder außenliegende Zungen hatte?

Gell, das ist toll?!

Mir liegt seit vorgestern ein Bild vor, das innenliegende Zungen erkennen lässt.

Außerdem erkennbar: eine Gleissperre vor der Weiche zu Gl 8 und 9 und eine weitere, die auf dem abzweigenden Zungenende der Weiche zu Gl 3 und 4 zu liegen scheint. Sowas war mir bis heute auch unbekannt.

Es bleibt spannend...


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04.09.2014 00:37
avatar  Boscho
#17 RE: Derschlag
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Zitat von tuxlover im Beitrag #3

Aus den Schilderungen geht hervor, dass es am östlichen Bahnhofskopf zwei Gleissperren gab. Ziemlich sicher in Gleis 3 und 5. Im Westen ist nur von einer Gleissperre die Rede. Die Bilder sind leider nicht mehr sichtbar aber ich würde vermuten, sie lag im Bereich der Weiche zwischen Gleis 3/4. Das würde aber bedeuten, dass in Gleis 9 keine Wagen dauerhaft abgestellt werden dürften?


Mir fällt gerade auf, dass Michael da Ost und West verwechselt zu haben scheint: in Ottos Zeichnung ist Westen links.

Die Gleissperren im Osten lagen - wie beschrieben - vor der Weiche zu Gl 8/9 und IN der Weiche zu Gl 3/4, und zwar auf dem nach Gl 4 abzweigenden Zungenende. Die Frage sollte also eher lauten, ob in Gl 3 Wagen abgestellt werden durften (auf dem Bild sind welche zu erkennen) und wie dann Gl 5 (also das am landwirtschaftlichen Lagerhaus) gesichert war. (Ich unterstelle jetzt mal, dass Gl 4 beidseitig Gleissperren hatte, die westliche Gleissperre also Gl 4 sperrte.)

Ich bemühe mich die Tage mal um Gleispläne und weitere Informationen. Mal sehen...


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04.09.2014 11:21 (zuletzt bearbeitet: 04.09.2014 20:00)
avatar  vauhundert ( gelöscht )
#18 RE: Derschlag
va
vauhundert ( gelöscht )

Hallo zusammen,

um ein paar Details hinzuzufügen.

Die Gleissperre in Gleis 5 lag noch vor dem Bü.
Gleis 3 hatte eine Gleissperre in Richtung Gummersbach und eine gemeinsame Gleissperre mit Gleis 4 unmittelbar an Weiche 6 in der Ausfahrt Richtung Bergneustadt. Ebenso war eine Gleissperre zwischen den Weichen 8 und 9 angeordnet.


Weswegen die Gleise 1 und 2 so lang sind lässt sich daraus sicher nicht ableiten, aber mit ein Grund ist sicher auch die unmittelbar am Bahnhof vorbeifließende Agger die mit einer Brücke bei km 51,4 überquert wird. Die Weichen 2 und 3 liegen etwa bei km 51,5.
Um die räumlichen Gegebenheiten noch näher zu definieren, die Weichenkombination Dkw und 6 und 7 lag bei km 51,7 und das Einfahrtsignal aus Richtung Bergneustadt bei km 51,9. Danach folgte erst außerhalb des Bahnhofes der Anschluß Kraussen in km 52,73, dicht gefolgt vom Gleisanschluß der Gummersbacher Kleinbahn in km 52,34 (eine Rechtsweiche in Richtung Berneustadt abgehend), sowie dem Haltepunkt Oberderschlag in km 52,67 und schlußendlich der Anschluß Delta Elektro in km 53,0.

Entnommen sind diese Angaben dem verzerrten Bahnhofsplan der DS 415 mit Stand August 1973, sowie anderen Unterlagen.

Damit sind hoffentlich ein paar der aufgeworfenen Fragen geklärt.

Ich schiebe dann hier mal den beschriebenen Gleisplan nach. Er stammt aus der Sammlung Stefan Panske, der mir die Nutzung freundlicherweise erlaubt hat.
Damit auch etwas zu erkennen ist, bleibt das Bild in groß und ist nur als Schaltfläche eingebunden.



Mit besten Grüßen aus dem Bergischen

Michael


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