Fdl - Aufsicht - Schrankenwärter

22.01.2021 11:33
#1 Fdl - Aufsicht - Schrankenwärter
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Hallo Forumer, in kleinen Bahnhöfen werden schonmal mehrere Jobs in einer Person vereinigt, wie hier im Bahnhof Auma:



Der Fahrdienstleiter war gleichzeitig Aufsichtbeamter und Schrankenwärter, wahrscheinlich auch Weichenwärter und Fahrkarten-Kontrolleur an der Bahnsteigsperre. Das war im Jahr 1994, kurz vor Einstellung des regulären Personenverkehrs.

Jetzt gibt es einen Hoffnungsschimmer für die Strecke, die Wiederaufnahme, des Verkehrs (zunächst zwischen Tripitis und Auma) wird in den zuständigen Gremien diskutiert. Leider gibt es für die Gesamtstrecke ein Hindernis: Die Brücke über die A9 direkt bei Moßbach wurde vor Jahren bei der Verbreiterung der Autobahn abgerissen. Es gibt zwar eine vertragliche Verpflichtung zum Wiederaufbau, da wird aber über die Finanzierung gestritten.

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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15.05.2021 10:18
#2 RE: Fdl - Aufsicht - Schrankenwärter
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Ein weiteres Beispiel für verschiedene Aufgaben in einer Person war der Bahnhof Rhöndorf an der rechten Rheinstrecke. Der Bahnprivatisierung und Aufteilung in verschiedene Geschäftsbereiche zum Trotz verkaufte hier der FDL noch lange Jahre Fahrkarten. Ich bin mir nicht sicher, ob es die neuen Automaten oder das ESTW war, welches dieses Doppelleben beendete.
Viele Grüße
Kai-Nils

Die Kunst eine Lokomotive zu führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden.
(The Australian Locomotive Enginedriver's Guide)

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15.05.2021 12:31 (zuletzt bearbeitet: 15.05.2021 12:32)
#3 RE: Fdl - Aufsicht - Schrankenwärter
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... wobei die Trennung des Verkehrsdienstes und des kommerziellen Dienstes ja was deutschland-spezifisches ist.

In Österreich (sprich: der ganze Monarchie) waren diese beiden Dienste immer verbunden - deswegen war hier bei kleinen, längeren Bahnhöfen auch die Befehlsstelle in aller Regel in der Mitte des Bahnhofs, mit zwei Wärterstellwerken an den Enden (bei "kurzen" gab's natürlich überall Mittelstellwerke); während in Deutschland zwei Endstellwerke die Regel waren, eins mit dem Fdl und eins mit einem Stellwerkswärter (und ja, die Befehlsstelle in der Mitte gab's zumindest auch in Bayern - heute noch Garching a.d.Alz -, auch in Sachsen?). Bei großen Bahnhöfen war das natürlich auch in Österreich getrenntes Personal, einfach wegen der Arbeitsbelastung - aber große Bf gibt's ja nur wenige.

Als sich diese zwei "Kulturen" in Österreich ab 1938 trafen, wurde es interessant: Man konnte ja nicht einfach die "österreichischen Bahnhöfe" umbauen, daher blieb der kommerzielle Dienst beim Fdl - aber die Reichsbahn wollte natürlich "ihre neuen Bahnhöfe reichsdeutsch bauen" = mit dem Fdl am einen Ende - daher wurde dort nun ein kommerzieller Beamter im AG eingesetzt, auch bei kleinen (längeren = nicht mittelstellwerk-tauglichen) Bahnhöfen.

Man kann darauf verschiedene Sichten haben: Walther Biesok, im und nach dem Krieg ein "Sicherungsanlagenpapst" in Österreich, der auch die meisten Lehrunterlagen für den Stellwerksdienst schrieb, hatte 1949 eine sehr pointierte, die er im Lehrbehelf 131 ausführte:



Nun ja.

H.M.


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