Stückgutverkehr in Plettenbach

21.12.2023 22:19
#1 Stückgutverkehr in Plettenbach
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Moin,

neben dem umfangreichen Rollwagenverkehr wird in Plettenbach auch Stückgut empfangen und abgefertigt. Bei meinen Vorbild-Bahnen gab es zwei grundsätzliche Systeme: Hohenlimburg und Plettenberg hatten schmalspurige gedeckte Güterwagen, während die Iserlohner Kreisbahn ein halbes Duzend normalspurige gedeckte Güterwagen hatte. Die hatten den Vorteil, dass man u.a. Kunden im Nahbereich, die nur einen Anschluss an die Staatsbahn hatten, ohne umständliches Umladen bedienen konnte.

Ich möchte in Plettenbach beides darstellen: schmalspurige G-Wagen sind mittlerweile zu genüge vorhanden. Jetzt möchte ich noch drei normalspurige G10 zu Stückgutwagen umrüsten: einen normalen G10, einen G10 mit hochliegender Brenserbühne (aber OHNE Haus) und einen mit verlängertem Rahmen und tief liegender Bühne. Das waren im Prinzip auch die drei Bauarten, die die Iserlohner Kreisbahn vorhielt. Als Ausgangsbasis möchte ich die altgedienten Pola-G10 verwenden: Umrüsten auf Federpuffer und Schraubenkupplung, grün lackieren und beschriften - fertig.

Unschlüssig bin ich mir noch, wie ich den Stückgut-Verkehr in das Frachtsystem integriere. Es böte sich ein Würfel an, so dass je nach gewürfelten Augen ein bis sechs oder null bis fünf Wagen pro Tag anfallen. Der Stückgutzug sollte aus ein bis drei Wagen bestehen, pro Tag wären das also ein bis zwei Zugpaare.
ich suche von Pola Maxi bzw. den Nachfolgern eine G10, einen G10 mit Bremserhaus sowie einen O21 mit Bremserbühne.

Grüße

Jörn


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22.12.2023 09:42
#2 RE: Stückgutverkehr in Plettenbach
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Hallo Jörn,

jetzt bin ich doch ein wenig verwirrt:

Zitat von Silbergräber im Beitrag #1
Kunden im Nahbereich, die nur einen Anschluss an die Staatsbahn hatten, ohne umständliches Umladen bedienen konnte.


Ich habe das bisher immr so verstanden, dass es sich bei der Bedienung direkt am Anschluss eines Kunden um Wagenladungsverkehr handelt und Stückgut immer über den Stückgutumschlag z.B. im Güterschuppen abgewickelt wird. So ein Stückgutwagen hat doch immer Stückgut für mehrere Empfänger, da wäre eine (bevorzugende) Zustellung am Anschluss eines bestimmten Kunden sicher nicht umprobelematisch und auch für die Ladung der anderen Kunden im Stückgutwagen eine (unzumutbare?) Verzögerung. Wie lange hätte denn der Kunde am Anschluss Zeit, seine Sendungen zu be- bzw. entladen?

Beste Grüße
Dirk


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22.12.2023 11:52
avatar  Gilpin
#3 RE: Stückgutverkehr in Plettenbach
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Hi Dirk,

ich vermute hier eine Verschlimmbesserung der Rechtschreibkorrektur am Werk. Dass es nämlich

Zitat
Kunden im Nahbereich, die nur keinen Anschluss an die Staatsbahn hatten

heißen müsste. Die bekamen ihr Stückgut über die örtlichen Güterschuppen entlang der Strecke und in Ausnahmefällen vielleicht direkt.

Ich bitte um Aufklärung, @Silbergräber!

Mit freundlichem Gruß,
Reiner


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22.12.2023 12:03
avatar  OOK
#4 RE: Stückgutverkehr in Plettenbach
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OOK

Da kommtg wieder Raio Eriwan ins Spiel: Im Prinzip richtig, aber eben nur im Prinzip.

In ADJ 11 wurden die Rangiervorgänge der GmP bei der Frauenfeld-Wil-Bahn beschrieben. Es handelte sich ausnahmslos um Stückgutwagen. Aber einige der Kunden, z.B. die auf S. 33 gezeigte Zwirnerei in Rosental bekamen mit all ihren Päckchen und Paketen alleine einen ganzen Wagen voll, der dann auch dort für längere Zeit und sogar über Nacht zum Beladen belassen wurde.
Es gibt also nichts, was es nichts gibt. Und als autonome Modellbahner können wir uns die Varianten heraussuchen, die uns am besten schmecken - und sind immer noch nah am Vorbild.

Gruß

Otto

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
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22.12.2023 12:32
#5 RE: Stückgutverkehr in Plettenbach
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Zitat von OOK im Beitrag #4
mit all ihren Päckchen und Paketen alleine einen ganzen Wagen voll


Ich verstehe hoffentlich richtig:

- Wagenladungsverkehr = Durchgehend von Absender zu Empfänger; nur der Wagen wechselt die Züge (Vereinfacht Ng -> Dg -> Ng), aber die Fracht bleibt immer im selben Wagen
- Stückgut läuft an mindestens einem Punkt über einen Verteilerknotenpunkt (Güterschuppen oder Güterbahnhof) und wechselt dort den Wagen. Wenn eine Firma mit eigenem Gleisanschluss genügend Stückgutaufkommen hat (im Empfang bedeutet dies Pakte etc. von verschiedenen Absendern und für den Versand für verschiedene Empfänger), dann kommen die direkt von bzw. gehen zu einem solchen Verteilerknoten.

Beste Grüße
Dirk


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22.12.2023 13:10 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2023 13:10)
#6 RE: Stückgutverkehr in Plettenbach
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Hallo Dirk,

im Prinzip hast du das ganz richtig geschildert. Stückgutwagen in und aus Gleisanschlüssen gab es auch wenn dort Firmen mit nennenswertem Stückgutaufkommen waren.


Grüße,
Sebastian


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22.12.2023 13:12
#7 RE: Stückgutverkehr in Plettenbach
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. . . und um die Sache noch zu verkomplizieren gab es zu der von Dir angepeilten darzustellenden Zeit bis zur Weltwirtschaftskriese, durchaus Gleisanschlussinhaber mit hohem Stückgutaufkommen, welche einen Pendelwagen vorhielten, der nur im Bahnhofsbereich zwischen Stückgutschuppen und Gla hin und herpendelte.

Wenn mal Zeit ist, könnte ich das bei eventuellem Interesse mal etwas auswalzen.


Beste Grüße aus dem Bergischen

Michael


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22.12.2023 14:21
#8 RE: Stückgutverkehr in Plettenbach
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Hallo Michael,

Zitat von vauhundert im Beitrag #7
Wenn mal Zeit ist, könnte ich das bei eventuellem Interesse mal etwas auswalzen.


von mir aus sehr gerne; das wäre aber hier OT und wäre wohl einen eigenen Strang wert

Beste Grüße
Dirk


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22.12.2023 15:23 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2023 15:27)
#9 Stückgutwagen in den Anschlüssen
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Schuur Gemeinde,

etwas Off-Topic (sorry dafür Jörn), aber zum besseren Verständnis hier auch von Relevanz:

Zitat von djue6867 im Beitrag #2
Ich habe das bisher immer so verstanden, dass es sich bei der Bedienung direkt am Anschluss eines Kunden um Wagenladungsverkehr handelt und Stückgut immer über den Stückgutumschlag z.B. im Güterschuppen abgewickelt wird. So ein Stückgutwagen hat doch immer Stückgut für mehrere Empfänger, da wäre eine (bevorzugende) Zustellung am Anschluss eines bestimmten Kunden sicher nicht umprobelematisch und auch für die Ladung der anderen Kunden im Stückgutwagen eine (unzumutbare?) Verzögerung. Wie lange hätte denn der Kunde am Anschluss Zeit, seine Sendungen zu be- bzw. entladen?


Ich kann das jetzt nur für die Stückgutverkehr an den Strecken der Siegener Kreisbahn Ende der 1980er Jahre mit Sicherheit erläutern; aber bei anderswo und auch weit vor 1987 lief das mit Sicherheit ähnlich ab.
Bei der FGE kamen morgens Stückgutwagen für die Güterschuppen Neunkirchen und Salchendorf an. In diesen waren nur Stückgüter für den jeweiligen Bahnhof geladen. Diese Güter wurden dann vom "Rollfuhrdienst" in die Fläche verklappt. SSI-Schäfer in Salchendorf hatte keine eigenen Stückgutwagen im Eingang. Aber der enorme Versand von Stückgut rechtfertigte die Zustellung der erforderlichen Anzahl von G-Wagen aller Coleur direkt im Übergabegleis des Werksanschlusses.
Die Waggon-Union in Dreis-Tiefenbach bekam nahezu täglich ihren "eigenen" Stückgutwagen. Der wurde Morgens mit dem Ng nach Deuz zugestellt.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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22.12.2023 15:37 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2023 15:38)
#10 Pendelwagen
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Schuur Jörn

Zitat von Silbergräber im Beitrag #1
Unschlüssig bin ich mir noch, wie ich den Stückgut-Verkehr in das Frachtsystem integriere. Es böte sich ein Würfel an, so dass je nach gewürfelten Augen ein bis sechs oder null bis fünf Wagen pro Tag anfallen. Der Stückgutzug sollte aus ein bis drei Wagen bestehen, pro Tag wären das also ein bis zwei Zugpaare.


Der von Michael ins Spiel gebrachte Pendelwagen bietet sich für einen Teil Deiner Zwecke direkt an; hier dann eben auf dem gesamten Netz der Kleinbahn. Dieser kann dann also zwischen dem Schuppen und dem Anschliesser pendeln. Dafür wird er vermutlich per Definition mindestens einmal am Tag in jeder Richtung bewegt. Letztlich ist das "Auswürfeln" des Aufkommens sicher keine schlechte Idee.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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22.12.2023 15:39
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#11 RE: Stückgutwagen in den Anschlüssen
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OOK

Zitat von hwunderlich im Beitrag #9
etwas Off-Topic (sorry dafür Jörn),

Jau, und dann vielleicht mit etwas Fleisch drumrum ein schöner Artikel für eine Zeitschrift, die Modellbahnbetrieb speziell im Visier hat. *duck und wech*

OOK
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22.12.2023 15:40
#12 RE: Stückgutwagen in den Anschlüssen
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Moin,

ich nehme an, dass die Iserlohner Kreisbahn mit den Wagen sowohl Stückgutverkehr zwischen Güterschuppen der Staatsbahn und den Kunden an ihrer Strecke durchführte - als auch Wagenladungsverkehr zwischen Kunden an der Schnalspurbahn und Kunden mit Gleisanschluss an der Staatsbahn im Nahbereich.

Grüße

Jörn


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22.12.2023 16:14
#13 RE: Stückgutwagen in den Anschlüssen
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Schuur Otto,

Zitat von OOK im Beitrag #11
Jau, und dann vielleicht mit etwas Fleisch drumrum ein schöner Artikel für eine Zeitschrift, die Modellbahnbetrieb speziell im Visier hat. *duck und wech*


Ich habe den Wink verstanden; wie umfangreich soll es denn werden?

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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22.12.2023 22:59
#14 RE: Stückgutwagen in den Anschlüssen
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Moin,

ich muss meine Aussage zu den Stückgutwagen revidieren: die Wagen besaßen - bis auf 1-2 Ausnahmen (erkennbar am Bremskennzeichen (ein Feld) - KEINE Druckluftleitungen und durften gem. Anschrift, die mir erst jetzt im Detail mitgeteilt wurde, nur im Ortsverkehr und nicht im Zugdienst verwendet werden. Das hat aber schon ausgereicht, dass die Wagen in Bww der Staatsbahn untersucht werden mussten. Es wurden also keine externen Kunden damit bedient. Vermutlich habe ich da etwas durcheinander gebracht. Vielen Dank an Wolf für das wachsame Mitlesen 🤗

Grüße

Jörn


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