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Zugänglichkeits-Grenzfall, ein Erfahrungsbericht
#1 Zugänglichkeits-Grenzfall, ein Erfahrungsbericht

Hallo Forumer, zur Praxis des Modellbahnbetriebs gehören leider auch Störungen und deren Behebung; an diese Möglichkeit muss man bei der Planung denken und dafür sorgen, dass solche Reparaturarbeiten überhaupt durchführbar sind. Der wichtigte Aspekt bei dieser Problematik ist die Zugänglichkeit, die schränkt die Freizügigkeit bei der Planung generell ein.
Bei der Planung von Triptis II musste als unterste Ebene der Schattenbahnhof platziert werden, möglichst tief am Fußboden, aber so hoch, dass man an die Gerätschaften auf dieser Ebene noch herankommt, beispielsweise an die Weichenantriebe. Ich habe mich damals für eine Anlagentiefe von 75 cm entschieden, die Platte wurde mit einer lichten Höhe zum Fußboden von 32 cm eingebaut. Damit konnte ich mich gerade noch unter die Anlagenplatte legen, um beispielsweise einen Weichenantrieb auszutauschen. Löten war in dieser Position nicht mehr möglich, deshalb bekamen alle Weichenantriebe Steckverbinder für die elektrischen Anschlüsse. Die Justierung geschah durch PassStifte, die Motorantriebe wurden duch Gummibänder festgehalten. Der schwierigste Vorgang beim eventuellen Tausch war das Einfädeln des Stelldrahtes in die Stellschwelle. Der Bau des Schattenbahnhofs war im Jahr 2005, damals war ich 63 und noch viel beweglicher als heute.
Nun ist vor ein paar Wochen ein Störungs-Grenzfall im Schattenbahnhof passiert, sozusagen der Zugänglichkeits-GAU. Das zweithinterste Gleis (im Abstand von 60 cm vom Anlagenrand) ist für die Videozüge vorgesehen, deshalb sind auf diesem Gleis funktionierende Signale eingebaut, damit der Video-Lokführer auch da nach Vorschrift fahren kann. Das Zwischensignal "P" etwa in der Mitte des Abstellgleises, das den vorderen Abstellplatz im unterdischen Personenbahnhof Weida/Oppurg nach hinten begrenzt, ließ sich nicht mehr auf Hp0 stellen, wie blöd. Das Signal ist vesenkt in einer Aussparung der Anlagenplatte eingebaut, es ist auf einer kleinen Montageplatte befestigt, die ihrerseits mit etwas Abstand von unten an die Anlagenplatte geschraubt ist. Die elektrischen Anschlüsse sind als langer Kabelschwanz bis an den vorderen Anlagenrand geführt, wo sich die Klemmstelle und die Ansteuer-Elektronik befinden.
Vor paar Tagen habe ich mich an die Reparatur gewagt, hatte etwas Bammel davor, ob so ein alter MoBa-Oppi bei diesen beengten Verhältnissen da noch was machen kann?
Es ging überraschend gut! Ich konnte mich immer noch ganz gut unter die Platte legen, die beiden Schrauben waren schnell rausgedreht, das Signal ließ sich ganz leicht nach unten herausnehmen und ließ sich (dank Kabelschwanz-Anschluss) vor dem Anlagenrand prüfen. Trotz Schutzschaltung war eine Magnetspule durchgebrannt, deshalb musste ich auch die Ansteuer-Elektronik erneuern, ein passendes Märklin-Signal hatte ich noch in der Bastelkiste. Der Einbau ging in zehn Minuten; jetzt kann der Videozug wieder nach Vorschrift verkehren.
Fazit: Eine lichte Höhe von minimal 35 cm geht gerade noch, Kabelschwanz wird empfohlen, Klemmstellen und Ansteuermimik immer am Anlagenrand unterbringen, oben ist ein Abstand von ca. 60 cm gerade noch machbar.
Gruß Helmut
#2 Nochmal so ein Grenzfall, ein Erfahrungsbericht

Diesmal war es ein Reedkontakt, der zur Ortung eines Zuges in der Abstellgrupe im Schattenbahnhof dient. Der Kontakt hat seine Funktion verloren und musste ausgetauscht werden. Wo? Ausgerechnet im hintersten Abstellgleis, das für die Wendezüge vorgesehen ist, siehe Pfeil:
Das ist noch ein Gleis weiter hinten als beim vorher geschilderten Grenzfall; Abstand von der Anlagenvorderkante 64 cm. Die am rechten Bildrand sichtbare V 100 gehört zum Videozug #1, der steht auf dem Gleis 36 (60 cm Abstand von vorne). Die lichte Höhe von der Schattenbahnhofsebene zur nächst höheren ist 35 cm.
Ich kam also mit einem Arm und dem Kopf weit genug in den Schattenbahnhof rein, um den defekten Kontakt abzulöten. Am neuen Kontakt habe ich lange Kabelschwänze angelötet, die wurden durch die vorhandenen Löcher im Gleis durchgefädelt; damit konnte der neue Kontakt richtig platziert werden. Die Klemmstelle für die Kontakte befindet sich am vorderen Anlagenrand, damit ist die Ersatzverdrahtung kein Problem.
Fazit: 64 cm vom Anlagenrand geht gerade noch, wenn man dem Kopf in den Hohlraum reinstecken kann! Dabei ist zu berücksichtigen, dass die meisten Modellbahner jünger (und damit auch deutlich beweglicher) sind als ich.
Mit Hp1-Gruß - Helmut

#4 RE: Nochmal so ein Grenzfall, ein Erfahrungsbericht

Meine Lieblingslok hängt natürlich nicht nur vor einem Zug, da gibt es auch welche mit Blechen. Die eine ohne Windleitbleche zieht (zusammen mit einer 95 in Doppeltraktion) meinen längsten Zug, der ist fast vier Meter lang. Diese 44 (Roco) hat einen Kardanantrieb, der auf Tender- und Kuppelachsen wirkt, das reicht aber gerade nicht für die 22 Promille-Steigung. Mit Gruß - Helmut
#5 RE: Nochmal so ein Grenzfall, ein Erfahrungsbericht

Hallo Helmut!
Genau diese Sorgen hatte ich ja auch und mich u.a. deshalb gegen einen Schattenbahnhof entschieden. Der Fiddle-Yard ist dann dreigeteilt, eine Gesamtlösung konnte ich wegen der Radien und des notwendigen Vorfeldes nicht realisieren. Irgendwo hat der Platz halt seine Grenze und die Kompromisse beginnen. Leider ist meine Einfahrt so konstruiert, dass ich halt trotzdem die Weichenstrassen "übereinander" habe und deshalb die Gleise oberhalb immer abnehm- bzw. klappbar baue.
Hier dargestellt.
Ich kämpfe noch mit einer absoluten Niveaugleichheit des festen mit dem variablen Teil, da eigentlich dort eine leichte Steigung mit +10 mm endet. Die stört aber einen huppelfreien Übergang, da die Gleise ja ohne Gleisverbinder aufgetrennt werden. Wenn die oberste Klappe endlich fertig ist, stelle ich wieder ein paar Bilder ein.
#6 RE: Nochmal so ein Grenzfall, ein Erfahrungsbericht

Hallo Stefan, der "huppelfreie" Übergang ist tatsächlich sehr wichtig; deshalb solltest du sicherstellen, dass sich die Schienenhöhe auf beiden Seiten der Lücke auch später noch justieren lässt, beispielsweise durch eine dauerelastische Unterlage unter den aufgeschraubten Gleisenden. Kleine waagerechte Abweichungen können durch leichte innere Abschrägung der Schienenenden ausgeglichen werden. Höhenabweichungen sind kritischer, weil hier die Fahrzeuge springen könnten; das kann Entgleisungen und ungewollte Entkupplung auslösen. Natürlich spielt die Fahrgeschwindigkeit eine Rolle, das ist wie im Straßenverkehr: Je schneller, desto gefährlicher - Gruß Helmut
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