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Organisation des Güterverkehrs
Zitat von sieben_kIn Antwort auf:
"regulärer Bestandteil des Wagenkarten/Frachtbriefsystems"
auch auf die Gefahr, mich nicht beliebter zu machen, muß hierzu mal eine Bemerkung loslassen. Ich weiß, daß der FREMO solches verwendet, auch in der erwähnten em-Serie wurden sie vorgestellt.
Jedoch: Bei der Eisenbahn gibt es keine Wagenkarten (vielleicht auch noch mit einem Konterfei des guten Stücks), also ist für mich kein Grund vorhanden, welche zu erfinden.
Ich verwende stattdessen Kopien von Original-Wagenzetteln (Haupt- und Nebenzettel), für jeden Beladungsfall ein eigener. Ist ein bißchen Schreibarbeit, aber es muß ja nicht alles auf einmal vorhanden sein.
Ich ziehe dieses Thema mal heraus, weil der andere Fred sonst zu unübersichtlich wird.
Das Wagenkarten/Frachtbriefsystem ist ja nur ein System von vielen, die mittlerweile von rührigen Modellbahnern erfunden worden sind. Jedes hat Vor- und Nachteile, und das eine entspricht der Mentalität eines Anlagenbesitzers oder der Komplexität seiner Anlage mehr als ein anderes. Ich habe es bei der Felsentalbahn angewandt und bin damit sehr gut gefahren. Bei H0-Regelspur gibt es ja das Problem, dass die originale Beschriftung der Wagen für Menschen über vierzig nicht mehr lesbar ist und daher der Identifikation der Wagen nachgeholfen werden muss.
Die Grundaufgabe ist: es gibt eine Fracht zu befördern von Versender X zum Empfänger Y. Alle für eine Anlage denkbaren Aufgaben dieser Art sind a priori erfasst. Aus diesem Fundus werden mit einem Zufallsprinzip (das hier die Fremdbestimmung ersetzt) die für einen Betriebstag zu erledigenden ermittelt.
Nun heißt es, für jede Wagenladung einen Wagen bereitzustellen. Dazu muss erkennbar sein, ob ein Wagen leer ist. Habe ich einen passenden Wagen gefunden (der Mensch, der das tut, heißt bei der BAE nach schweizer Sitte Wagenrepartiteur), muss ich Wagen und Frachtbrief einander zuordnen, d.h. die zwei Papiere zusammenbringen, entweder mit Büroklammer (schlecht) oder einer Tasche.
Bei der BAE II hatte ich dieses System schon überwunden bzw. weiterentwickelt, indem ich davon ausging, dass im Zeitalter der Laserdrucker Einmalaufträge machbar sind, die nach der Session in den Papierkorb kommen. Also druckte ich Wagenlaufkarten (A7), die die drei Bewegungen eines Frachtauftrags enthielten:
1- leer zum Versender
2. beladen zum Empfänger
3. ggf. leer zum Sammelort
wobei 1. oder 3. ggf. entfallen konnten, wenn eine direkte Wiederbeladung möglich war.
In das umrahmte Feld wurde die Wagenidentifikation eingetragen, fertig war die Laube. Nach Abarbeiten eines Schrittes wurde dieser durchgestrichen und der nächste Schritt war bei der nächsten Session (!) dran.
Diese Zettelchen haben sich sehr bewährt, denn im Gegensatz zu Karten mit Plastiktaschen lassen sie sich gut im Stapel anfassen und an ein Klemmbrett heften.
Bei der Tilsburg-Asendorfer-Eisenbahn - das war meine LGB im Garten - fuhren wir hingegen mit Wagenumlaufzetteln:
Hier waren alle möglichen sinnvollen Bewegungen eines Wagens auf einer stabilen Karte festgehalten, die nacheinander abgearbeitet wurden. Wobei wir allerdings bis zu drei Bewegungen pro Tag zuließen. Bei größeren Anlagen mit vielen Stationen kann man solche Zettel beliebig lang machen, ist in USA auch eine verbreitete Methode.
Schließlich gibts noch die switch lists, die ursprünglich im voraus für eine Session zusammengestellt wurden, heute meist computer generated sind:
Es wird im Voraus festgelegt, welche Wagen mit welchem zug von wo nach wo fahren. Das Fahrpersonal bekommt nur noch eine Liste, wo für jede Station verzeichnet ist, welche Wagen aufzunehmen und welche Wagen des Zuges wo abzustellen sind. Das ist in sofern realistisch, als es dem Fahrpersonal schnurzpiepe ist, ob in dem G-Wagen Zement oder Kunstdünger ist. Ich denke darüber nach, ob dass für die BAE III sinnvoll ist.
#2 RE: Organisation des Güterverkehrs
Die Wagenkarte ist das Abbild des Wagenzettelhalters, ist also gar nicht so weit weg.
Damit wir das Rad nicht neu erfinden noch zwei Links zu dem Thema als Diskussionsgrundlage:
Fremo,
Excelprogramm zur Erstellung Wagenkarten/Frachtzettel
Gruß Hubert
Da wir uns doch stets um größtmögliche Nähe zum Vorbild bemühen, sollten wir bei der begrifflichen Klarheit nicht anfangen zu schludern.
In den Zettelhalter (ohne Facht-) des Wagens kommt der Hauptzettel, ergänzt durch Deck-, Neben-, oder Gefahrzettel.
Das Vorbild vermeidet hier sehr sorgfältig den Begriff "Wagenzettel" als quasi-Zusammenfassung der verschiedenen Zettelarten, dies wohl deshalb, weil dieser Begriff früher mit der Zusammenstellung aller Wagen eines Zuges in Listenform besetzt war. Diese Liste heißt heute Wagenliste, und wird vom Zugführer mitgeführt. Es gibt sie genauso für Reisezüge.
Die Bezeichnung "Frachtzettel" gibt es überhaupt nicht, dieses Dokument heißt Frachtbrief und hat im Zettelhalter nichts verloren. Der Frachtbrief ist die kaufmännische Seite der Transportbeziehung Kunde - Bahn, er ist gleichzeitig Rechnung, Ankunftsbenachrichtigung und lückenloser Versandwegnachweis.
Frachtbriefe werden vom Zugführer mitgeführt. Hier muß man genaugenommen sagen wurden, da es schon lange keine Zugführer für (-begleiter) mehr für Güterzüge gibt. Aber für unsere Lieblingsepochen ist das ohne Belang. Ich werde mich jedoch erkundigen, wie dieser Transfer heute abläuft.
Was der FREMO in seiner Parallelwelt daraus gemacht hat, ist wegen der begrifflichen Unschärfe bedauerlich, muß aber weder für dieses Forum, noch für jeden Einzelnen auf seiner eigenen Anlage gelten. Wir streben auch bei allen anderen Aspekten unseres Hobbies nach Genauigkeit und Modelltreue, warum sollten wir den Bereich Begleitpapiere davon ausnehmen?
Peter
#5 RE: Organisation des Güterverkehrs
In Antwort auf:
Die Wagenkarte ist das Abbild des Wagenzettelhalters, ist also gar nicht so weit weg
Hm, "Wagenkarte und Frachtbrief" ist eine interessante Voraussetzung, um den Kindern die Geheimnisse des Güterverkehrs näher zu bringen. Insbesondere, da wir im Dorf eine landwirtschaftliche Genossenschaft mit Getreideverladeanlage haben, die noch regelämssig (ganzjährig) genutzt wird.
Anderseits graute mir immer vor der Bürokratie, die das Erstellen der Karten und Zettel mit sich bringt.
In Antwort auf:
Einmalaufträge machbar sind, die nach der Session in den Papierkorb kommen. Also druckte ich Wagenlaufkarten (A7), die die drei Bewegungen eines Frachtauftrags enthielten
Diese Methode gefällt mir schon besser - aus den gleichen Gründen, die OOK anführt. Und wenn man das Streichen weglässt, kann man die Karten sogar wiederverwenden.
In Antwort auf:
Wagenumlaufzetteln
Wird hier auch abegstrichen? Ich habe den Eindruck, dass sonst die Übersicht sehr schnell verloren geht.
* * * * *
Für "gemischte" Anlagen wie meine, die mit Fiddleyard UND Schattenbahnhof ausgestattet sind, könnte ich mir eine Kombination aus Wagenlaufkarte und Wagenumlaufzettel vorstellen:
Basis sei die Wagenlaufkarte. Das Ziel der ersten Warensendung sei der Schattenbahnhof. In diesem ist per Definition das Neuzusammenstellen des Güterzugs nicht möglich. Darum wird die Wagenlaufkarte mit einer zweiten Fracht versehen, die im Schattenbahnhof beginnt (gleicher Wagen, andere Ladung) und ihr Ziel in der Anlage (oder auch im Fiddle Yard am anderen Ende der Strecke) hat.
Was meinen die "alten Hasen": Macht das Sinn?
Felix
#6 RE: Organisation des Güterverkehrs
In Baugröße 0 und größer oder ggf. bei überseeischen Vorbildern in H0 sind die Nummern in der Regel erkennbar, weshalb Wagenkarten nicht unbedingt erforderlich sind.
Herbert
Da fällt mir eine Frage dazu ein.... In H0 erkennt man auf die Entfernung keine Anschriften, evtl. hat man wenn man nicht überarbeitet sogar mehrere Wagen mit denselben Nummern... Wie erkenn ich denn dann, welche Wagenkarte ausgerechnet zu dem Wagen gehört, den ich im Blickfeld habe, wenn er nicht gerade draufliegt oder -steht?
Zitat von sieben_k
Da wir uns doch stets um größtmögliche Nähe zum Vorbild bemühen, sollten wir bei der begrifflichen Klarheit nicht anfangen zu schludern.
In den Zettelhalter (ohne Facht-) des Wagens kommt der Hauptzettel, ergänzt durch Deck-, Neben-, oder Gefahrzettel.Das Vorbild vermeidet hier sehr sorgfältig den Begriff "Wagenzettel" ...
Die Bezeichnung "Frachtzettel" gibt es überhaupt nicht
Die Bezeichnung "Wagenkarte" ebensowenig, lieber Peter. Aber solange wie es uns nicht gelingt, irgendeinen Zettel in die Zettelhalter unserer Wagen zu klemmen, werden wir ein Papier haben, das beim Vorbild so nicht existiert. Und das macht doch eigentlich nichts. Das Vorbild kennt auch keine Herzstückpolarisierung und unsere Dampfloks verbrauchen weder Wasser noch Kohle. Modellbahn gehorcht halt zwangsläufig anderen Gesetzen. Unser Ziel ist es, dies nicht spürbar werden zu lassen, gerade beim Betrieb.
Und wenn wir ein Stück Papier, dass es beim Vorbild nicht gibt mit einer Bezeichnung versehen, die es dort ebensowenig gibt, dann ist das meiner Meinung nach gerade die Vermeidung begrifflicher Unklarheit. Hier geht es um einfache Erlernbarkeit, intuitive Handhabung und Simulierung - nicht sklavische Nachstellung - der Vorbildfunktion. Der von mir ein paar Posts weiter oben eingestellte Zettel von der BAE II hat genau das geleistet. Jeder Neuling, der zum ersten Mal einen Ng fahren musste,hatte zwar diverse Probleme, nie jedoch mit den Zetteln. Höchstens, dass er vergass, sie bei der Weiterfahrt mitzunehmen.
Damit will ich dennoch nicht sagen, dass dies das eine gute und richtige System ist. Keineswegs. Horst Bertram benutzt z.B. ein ganz anderes, das auch gut funktioniert. Und dein System, Peter, funktioniert für dich, wie ich höre, ebenso bestens. Vielleicht magst du es einmal am Stück darstellen?
Wenn du zwei Wagen aus der gleichen Serie eines Herstellers hast, kannst du dieses Problem ohne Eingriffe gar nicht lösen, die Kisten sind identisch.
Ich könnte jetzt einfach sagen: Gaßner! (= Hersteller speziell von Beschriftungssätzen), also umbeschriften. Das wäre die logische Lösung, da es zwei gleiche Nummern beim Vorbild auch nicht nicht geben darf.
Ist aber nicht jedermanns Sache. Man kann versuchen, einen der Wagen zu verändern (altern, Flicken, andere Dachfarbe, etc), ignoriert dadurch die Nr. vollständig und orientiert sich nur an der Optik. (Ist halt dann der blaue Tankwagen und der hellbraune Gedeckte mit dem schwarzen Dach)
Auf deinem Begleitdokument (ich verwende jetzt nur noch neutrale Begriffe, weil hier wohl nie eine Übereinstimmung erzielt werden kann) kannst du dann die geschaffenen Unterscheidungsmerkmale verewigen.
Wie weit du da gehen willst, mußt du selbst entscheiden, schließlich gibt es im Modellbahnhobby ja auch Sammler, die niemals auch nur das winzigste Detail verändern, weil sie der Überzeugung sind, hier einen Sammlerwert zu vermindern. Doch deren Wagen dürfen eh nicht in den Betrieb - "bespielt" = so gut wie wertlos. Ich hoffe, dass dich solche Sorgen nicht plagen
Peter
#10 RE: Organisation des Güterverkehrs
In Antwort auf:
Wenn du zwei Wagen aus der gleichen Serie eines Herstellers hast, kannst du dieses Problem ohne Eingriffe gar nicht lösen, die Kisten sind identisch
Da sehe ich überhaupt kein Problem. Die Wagen stehen in einer bestimmten Reihung im Zug und die Frachtzettel sind ebenfalls in einer bestimmten Reihung im Stapel. Mehr braucht es eigentlich nicht. Ob der erste Wagen Stückgut für Aadorf oder Saatgut für die Kooperative Beromünster geladen hat, steht auf dem ersten Frachtzettel.
Der Rangiermeister am Ablaufberg im Rangierbahnhof schaut auch nicht auf Wagennummer oder Wagenzettel. Der hat die Wagenliste in der Hand und weiss: "nach dem dritten Wagen muss ich entkuppeln, dann nach dem fünften", usw.
Felix
#11 RE: Organisation des Güterverkehrs
Eine eindeutige Identität und damit Identifizierbarkeit jedes Wagens ist unerlässlich. Dazu sind viele Tricks entwickelt, um dem H0-Bahner, der 12x den Oppeln von der gleiche Firma hat, zu helfen. (In den USA gibt es immer häufiger die Wagen im six-pack, dann aber jeder eine eigene Nummer.)
Die Wagenkarte bleibt immer nah am Wagen. Wird er z.B. in einem Bahnhof ausgesetzt, kommt sie in das "Ankunft"-Fach des Wagenkartenhalters. Nach Ent- oder Beladung wird diese Karte vom Wagenrepartiteur ein Fach weiter gesteckt, also in das zu seinem Ziel gehörige Richtungsfach. Da braucht der ankommende Ng-Chef nur in dieses Fach zu schauen, was er alles so mitzunehmen hat.
Landet der Wagen jedoch in der Übergabe sprich Schatten- oder Fiddle Yard, gibt es je nach angewandtem System unterschiedliche Procedere. In einem modernen System würden die Karten zentral gesammelt, so dass von einer Zentrale aus immer festgestellt werden könnte, wo ein Wagen verfügbar ist. Bei so einem primitiven System (primitiv = ursprünglich) wie bei der BAE braucht es das nicht. Die Zettelchen wandern ja in den Papierkorb. Und wenn der Wagenrepartiteur einen Wagen sucht, weil einer angefordert worden ist, schaut er zunächst in die Fiddle Yards und Abstellgleise und, wenn er da nicht fündig wird geht er die Anlage ab und schaut, was da so rumsteht. Wenn einzelne Bahnhöfe eigene Fdl haben, kann er diese ja zunächst anrufen. Das soll bei der BAE zumindest in Sonnenberg so sein.
Zitat von OOK
Eine eindeutige Identität und damit Identifizierbarkeit jedes Wagens ist unerlässlich. Dazu sind viele Tricks entwickelt, um dem H0-Bahner, der 12x den Oppeln von der gleiche Firma hat, zu helfen. (In den USA gibt es immer häufiger die Wagen im six-pack, dann aber jeder eine eigene Nummer.)
Welche Tricks gibt es denn da? Genau darauf bezog sich meine Frage, anders gestellt: Wie stelle ich die eindeutige Identifikation sicher, ohne zu weit weg vom Vorbild zu kommen? Also mit dem zu weit weg vom Vorbild meine ich Kennzeichen auf dem Dach oder der Stirnwand ala g1,g2,t1,t2.....
sagt
der Jim
Zitat von jimknopf
Welche Tricks gibt es denn da? Genau darauf bezog sich meine Frage, anders gestellt: Wie stelle ich die eindeutige Identifikation sicher, ohne zu weit weg vom Vorbild zu kommen? Also mit dem zu weit weg vom Vorbild meine ich Kennzeichen auf dem Dach oder der Stirnwand ala g1,g2,t1,t2.....
Der Peter hat es schon angedeutet:
Zitat von sieben_k
Man kann versuchen, einen der Wagen zu verändern (altern, Flicken, andere Dachfarbe, etc)
Ivo Cordes hatte mal einen Artikel über "Dachflickencode" veröffentlicht (finde ihn gerade nicht), das half bei G-Wagen gut weiter. Bei E-Wagen (ehem. O-Wagen) sind die Seitenwände vielfach mit rechteckigen Farbübermalungen verziert, die auch zur Identifikation weiterhelfen können. Unterschiedlich starke generelle Verschmutzung ist auch eine Möglichkeit. Letzendlich gibt es auch Aufkleber, die nicht immer entfernt wurden etc. Das Studium vieler vieler Vorbildfotos (oder gar mal ein Besuch an einem Güterbahnhof) dürfte neue Ideen bringen.
#16 RE: Fremdbestimmtheit / Hauptzettel
Danke, Pfalzbahn, dass du auf mein Spielsystem, das ich in der Miba beschrieben habe, hinweist:
Ich kam vorhin fast "benommen" von einer 2-stündigen Session aus meinem Keller, so fasziniert mich immer noch das "Spiel" mit dem auf meiner NHE (Spur IIm- Winteranlage)angewendeten System aus Umlaufkarten, Frachtaufträgen und vor allem Ereigniskarten. In den 2 Stunden fuhren gerade mal 2 Personenzüge, 2 Güterzüge und ein Triebwagen. Alleine das Zerlegen und neu Zusammenstellen der Güterzüge nach Maßgabe der Karten, das Zustellen der Wagen bei den Anschließern durch die Ortsrangierlok des Bf. Steige oder das zwischenzeitliche Behandeln der Streckenloks im Bw nahm so viel Zeit in Anspruch, dass an ein "Durchrauschen" anderer Züge gar nicht zu denken war. Und auch zwei "Ereigniskarten" kamen zum Einsatz: 1. "Der Traditionszug vom Hexenstein (Anmerkung: so heißt bei mir die Schattenbahnhof- Endstation der Bergstrecke) kehrt nach Steige zurück und wird dort aufgelöst. Wagen stehen für andere Zugbildungsaufgaben zur Verfügung". 2. "Die nächste Triebwagenfahrt wird durch T2 durchgeführt und endet in Steige (anderslautende Fahrtziele der Umlaufkarten gelten nicht). T2 steht danach im Bw als Lokomotive zur Verfügung" (Anmerkung: beim T2 handelt es sich um einen 4-achsigen Diesel-Schlepptriebwagen a la Harzbahn mit kleinem Personenabteil,gebaut aus dem Berninabahn-Triebwagen von LGB).
Natürlich: ein "vorbildgetreuer" Betrieb sieht anders aus (den mache ich seit Jahren mit Fahrplan vom 4. August 1938 auf meiner HO LBE-Anlage). Bei meiner Spur IIm- Anlage ersetzt das Umlaufkartensystem, das die möglichen Abfahrtort/Zielvarianten in einem ausgewogenen Mengenverhältnis vorhält, den Fahrplan. Und das ist wirklich sehr kurzweilig und vielleicht spannender als auf einer kleinen Anlage (meine LGB-Bahn ist auf 5x7,5 Metern untergebracht, rechnet mal aus wie wenig das in HO wäre) jahraus-jahrein denselben Fahrplanablauf nachzuspielen.
windbergbahn
Hallo Hubert,
da hast Du ja was ganz tolles ausgegraben. Weniger wegen der Zettel, obwohl es in der Seele gut tut, mal auf jemanden zu stoßen, der ebenso die Papiere schlicht und einfach halt so nennt, wie es das Vorbild tut. Da hätte ich nichts hinzuzufügen.
Doch das System zur "Simulation" des Zugleitbetriebes fand ich hochinteressant.
Macht man Ernst mit der praktischen Durchführung des Betriebs, landet man, wenn es einfachere Verhältnise sein sollen, entweder beim Betrieb nach Fahrdienstvorschrift, oder beim Zugleitbetrieb.
Leider hab ich aus Organisationsgründen nicht die Möglichkeit, einen Zugleiter in den Keller zu schicken, insofern haben sich mit der dargestellten Lösung ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Sind zwar ziemliche Knobelarbeiten, um die Logik und Schaltung zu entwickeln, aber neue Herausforderungen machen auch Spaß.
Danke für den link!
Peter
Nach meiner dreitägigen Auszeit stelle ich fest, dass ich mich wieder an meiner kuscheligen Lieblingsposition befinde: zwischen den Fronten. Von der einen Seite wird mir überzogene Einseitigkeit vorgehalten, zu streng, zu eng und zu ideologisch zu sein, und einer anderen Seite gelte ich als zu vage, zu lasch, zu wenig genau am Vorbild hängend.
Da passt es ja gut, dass ich auch der "Moderator" bin, was ja wörtlich übersetzt "Mäßiger" oder "Mittler" heißt. Um diese Funktion ausüben zu können, ist es natürlich unerlässlich, dass es extreme Positionen gibt, zwischen denen es zu moderieren gilt. Diejenigen, die "laxer" sind als ich, lasse ich gerade mal aussen vor, auf die gehe ich anderswo ein. Hier geht es mir um eine gewisse Orthodoxie und eine gewissen Purismus, den ich hier auszumachen meine. Wobei es ja genauer gesagt um Modellbahner geht, die gewisse Momente des Betriebs noch orthodoxer und noch puristischer sehen als ich. Was schon was heißen will.
Ich spreche jetzt mal speziell sieben_k an, dessen enorme Vorbildkenntnisse ich schätze (und auch zu nutzen wissen werde). Dass er uns hier - unterstützt durch Pfalzbahn - mit Vorschriften und Formularen des Vorbildes versorgt, ist toll.
Mir ist es aber wichtig, dass es nicht aus den Augen zu verlieren gilt, dass im Modellbetrieb nicht alles 1:1 umsetzbar ist - und vielleicht auch nicht immer sinnvoll. Jeder, der schon mal den Betrieb eines Ablaufberges in Baugröße N nachzustellen versucht hat, weiß wovon ich rede. Da hilft es auch nicht, wenn der "Rangiermeister am Ablaufberg" (fgee), der in Wahrheit "Bergmeister" (sieben-k) heißt, korrekterweise auf den "Rangierzettel" schaut und nicht laxerweise auf den "Wagenzettel" (*Ironiemodus aus*)
Zum Thema Wagenkarten/Frachtbriefe:
Zitat von sieben_k
Ich weiß, daß der FREMO solches verwendet, auch in der erwähnten em-Serie wurden sie vorgestellt.
Jedoch: Bei der Eisenbahn gibt es keine Wagenkarten (vielleicht auch noch mit einem Konterfei des guten Stücks), also ist für mich kein Grund vorhanden, welche zu erfinden.
Ich verwende stattdessen Kopien von Original-Wagenzetteln (Haupt- und Nebenzettel), für jeden Beladungsfall ein eigener. Ist ein bißchen Schreibarbeit, aber es muß ja nicht alles auf einmal vorhanden sein.
Dazu bekommt jeder Güterzug seine Wagenliste (die früher bei beiden deutschen Bahnen aus unerfindlichen Gründen auch "Wagenzettel" hieß, und natürlich mehrere Seiten umfassen konnte.
Dazu meine subjektive Meinung:
Das Wagenkarten-/Frachtbriefsystem hat sich in der Modellbahnpraxis außerordentlich bewährt, nicht nur auf meinen diversen Anlagen, sondern auch beim Fremo und anderswo. sieben_k verwendet auf seiner offenbar recht kleinen Anlage ein wesentlich näher am Vorbild liegendes System. Bravo! Ich bezweifle, dass ich das für die BAE übernehmen könnte ohne noch jemanden speziell für die Schreibarbeit "einzustellen".
Das ist aber nicht das Entscheidende. Wichtig ist, dass zum einen bewährte Systeme nicht despektiv behandelt werden
In Antwort auf:
Was der FREMO in seiner Parallelwelt daraus gemacht hat, ist wegen der begrifflichen Unschärfe bedauerlich
und zum anderen, dass wir Modellbahnern, die zum Thema Betrieb noch keinen Zugang haben oder bei der ersten vorsichtigen Annäherung sind, nicht durch Orthodoxie verschrecken.
Ich denke darüber nach, wie wir das erreichen können, ohne das kostbare Fachwissen einzelner abzuwürgen. Hier sollen nämlich möglichst viele Arten von Modellbahnbetrieb vorgestellt werden, damit der Neuling sich ein zu ihm passendes aussuchen kann und der Erfahrene eventuell wechseln. Dann ist es aber sinnvoll, dafür das jeweils passende Unterforum und darin den passenden Fred zu wählen. Es gibt nämlich - und nicht erst seit gestern - im Unterforum "Praxis des Modellbahnbetriebes" einen Fred namens "Vorbildkenntnis als Grundlage für Modellbetrieb". Dort hinein gehören alle Vorschriften, Ausdrücke und Formulare des Vorbildes, dann kann dort ein Fundus zum Nachschlagen entstehen. Ich werde mir erlauben, alles, was dorthin gehört, auch dorthin zu verschieben.
Worum es mir letztlich geht: alles Wissen über den Betrieb des Vorbildes anhäufen (an der korrekten Stelle!) und dann (an anderer Stelle) schauen, was ist praktikabel, was macht Sinn? Wir wollen Menschen vom Fahrbetrieb zum Betrieb führen und ihnen keinen Horror davor einjagen.
Nach siebeneinhalbmonatiger Stilliegezeit dieses Themas will ich es nochmal aufgreifen, u.a., weil ich gerade dabei bin, für die Betriebseröffnung der BAE auf dem Teilstück Braunlage - Sonnenberg die Wagenkarten zu kreieren. Das ist natürlich wieder so ein von sieben_k kritisierter Begriff, den es beim Vorbild nicht gibt.
Deshalb und aus andere Gründen hatte ich ihn gebeten, uns doch einmal sein System in Gänze vorzustellen, damit man schauen kann, was ist übernehmbar. Dazu konnte sieben_k sich offenbar nicht bereit finden. Schade. Offenbar ist mein vorheriger Post bei ihm nicht auf positive Resonanz gestoßen. Schade, wie gesagt.
Für die BAE werde ich von den weiter hinten geschilderten einmal-Zetteln wieder abgehen und wiederverwendbare Kärtchen machen, so wie ich sie bei Michael Sternas Rügenitzer Klb. kennen und schätzen gelernt habe. Inhaltlich und vom Layout her werden die Karten so aussehen wie die bisherigen Zettel, aber folienkaschiert sein. Auf der Folie kann man die abgearbeiteten oder ungültigen Zeilen mit abwischbarem Marker durchstreichen. Diese Striche werden vor der nächsten Session wieder abgewischt. Im BAE-Forum (innerhalb des Harzbahnforums) werde ich das demnächst genauer zeigen.
#21 RE: Zettel und Karten
und so macht es americaN:
http://www.rm-dp.de/index.php?option=com...:opdt&Itemid=57
Michael
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