Layout Design Journal

12.09.2008 16:34
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#1 Layout Design Journal
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OOK

Die NMRA hat in ihrer Organisation diverse special interest groups (SIG), eine davon ist die Layout Design SIG. Diese gibt eine kleine Zeitschrift heraus, das Layout Design Journal. Das soll im Prinzip vierteljährlich erscheinen, na ja, im Prinzip halt. Wer wüsste besser als ich, wie schwer es ist, als Amateure eine Zeitschrift regelmäßig herauszubringen.
Für diejenigen, die das LDJ noch nicht kennen, kopiere ich zunächst zwei ältere Beiträge aus dem Harzbahnforum hierher, als Drittes damm den aktuellen Beitrag.

LDJ 36
Nun halte ich also die August-Ausgabe 2007 in der Hand und sie ist wieder prall voll mit guten Ideen. Den Anfang machen wie immer die Berichte über diverse Aktivitäten der SIG, z.B. bei dem Bay Area Weekend, das alljährlich von der LD-SIG und der Operation-SIG (ja, die gibt’s auch) gemeinsam veranstaltet wird oder auch der NMRA convention in Detroit, bei der nicht weniger als 17 private Heimanlagen per layout tour zu besichtigen waren (+2 Clubanlagen und eine öffentliche Anlage). Ich bin quittegelb vor Neid.

Dann kommt Lance Mindheims siebenseitiger Bericht Indiana Short line – Design strategies for stretching a small shelf layout über eine nur 2,75 x 2,75m große H0-Anlage mit nur zwei Betriebsstellen mit insgesamt neun Weichen. Jede Überlegung, jede Entscheidung wird genauestens begründet, das ist eben der Vorteil eines so spezialisierten Blattes.

Eine Nummer größer ist die Anlage Extra South, die eine Zweigstrecke der C&O darstellt. In seinem neunseitigen Artikel entwickelt Dr. Gerard J. Fitzgerald seine Version von prototype freelancing für eine umfunktionierte Fertiggarage (sehr beliebt in USA).
Die ca. 16 qm (5,3 x 3m) große Anlage ist nach dem RAWE-Prinzip konzipiert (s. MAD Kap. 4.2.3 http://www.ferrook-aril.de/design/design_kap_4_2.php) plus einer in der Längsachse des Raumes verlaufenden Halbinsel, die jedoch keine Kehrkurve aufweist (Raumm zu schmal), sondern zwei durch eine raumhohe Wand getrennte stumpfe Betriebsstellen. Ein gemeinsamer Schattenbahnhof für beide Enden der Bahn liegt außerhalb des Raumes in einer zweiten Garage.

Dann berichtet Ken Farnham zusammen mit LD-SIG-Gründer Doug Gurin über seine H0 Brevard division der Florida East Coast Railway, und endlich bekommen wir unser Vorurteil bestätigt, dass die Amerikaner so wahnsinnig viel Platz für ihre Anlagen haben: Kens Anlage nimmt drei unterschiedlich große Räume mit zusammen 61 qm ein. Und damit die Strecke ja nicht zu kurz wird, gibt es in den beiden größeren Räumen noch eine zweite Etage mit den gleichen Ausbuchtungen und Kehrkurven wie die untere, so dass zusammen etwa 90 Streckenmeter zusammen kommen. Nicht schlecht für den Anfang, wie?
Eines unterscheidet diesen zehnseiten-Artikel von den anderen: die Anlage ist fertig und in Betrieb. Wow! Die gestochen scharfen sw-Fotos belegen weniger die Schönheit und den Realismus der Anlagenszenen (wie das die großen bunten Publikums-Modellbahnzeitschriften tun), sondern mehr die Konzeption und die Konstruktion der Doppeldeck-Anlage (was die genannten Blätter eher weniger tun).

Anders als üblich ist auch die Verbindung der beiden Etagen: keine Wendel, sondern lange verdeckte weitgehend gradlinige Rampen führen von einer Etage zur anderen. Die beiden Ebenen selber sind völlig platt, so wie es der Landschaft Floridas entspricht.
Leute, das ist ne Menge Holz, nicht nur diese riesige Anlage, auch der Lesestoff in diesem Heft. Es kann während des BAE-Wochenendes gern eingesehen und ggf. ausgeliehen werden.

OOK
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12.09.2008 16:36
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#2 RE: Layout Design Journal
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OOK

LDJ 37
Zuerst hielt ich das breite Monstum für Werbung. Glücklicherweise bemerkte ich rechtzeitig, bevor ich den Papierkorb erreichte, dass es sich um das neue LDJ handelte, das ein neues breiteres Format und eine neue Titelaufmachung hat. Echt gewöhnungsbedürftig.

Der Grund: das LDJ hat (mal wieder) einen neuen editor, also Chefredakteur, und neue Besen kehren bekanntermaßen gut und eben anders.
Rilex Triggs heißt er und ist von Beruf Architekt und Graphic Designer. Aha, daher weht der Wind.

Prallvoll ist das 52-Seiten-Dingens mit hochspannenden Artikeln, wesentlich dichter als sonst. Ich habe noch nicht viel gelesen und werde daher so nach und nach Details berichten. Hier nur ein paar Kleinigkeiten vorab:


In seinem ersten Editorial stellt Riley seine neue Mannschaft vor, die zum Teil bekannte Namen enthält. Eine Überraschung: Ian Rice ist nun auch mit an Bord, ihr wisst schon, der Engländer, der so gerne Anlagen für das DIN A3-Format entwirft.
Programmatisch zu seiner Arbeit sagt Riley: Es sind nicht die Antworten, die uns schlauer machen, sondern die Fragen.

Co-Redakteur Nicholas Kalis hat auch sone Art Editorial, in dem er schreibt: It's not layout design unless it builds a layout.. Ganz frei übersetzt hieße das in etwa: Anlagen-Desin hat nur dann Wert, wenn es zum Bau einer Anlage führt. Recht hat er. Und dann zitiert er einen Freund, der gesagt hat: Man kann nicht wissen, wie eine Anlage im Betrieb funktioniert, es sei denn, man betreibt sie. Auch gut. Kalis wieder: Anlagen-Design hat halt Grenzen. An irgendeinem Punkt muss es getestet werden mit Holz und Gleismaterial, mit Blut, Schweiß und Tränen.eine Information über Riley, die auf der News-Seite am Heftende steht:
Er hat zur Zeit keine Anlage, plant aber natürlich eine. Da er keinen Platz dafür hat, wird derzeit nachträglich unter seinem Haus der Raum für einen Keller ausgekoffert. Die schrecken vor nix zurück, die Amis, wie?

OOK.

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17.09.2008 08:49 (zuletzt bearbeitet: 17.09.2008 10:24)
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#3 RE: Layout Design Journal
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HFy
Zitat von OOK
Anders als üblich ist auch die Verbindung der beiden Etagen: keine Wendel, sondern lange verdeckte weitgehend gradlinige Rampen führen von einer Etage zur anderen. Die beiden Ebenen selber sind völlig platt, so wie es der Landschaft Floridas entspricht.


Doppeldecker-Anlagen eignen sich eben besonders für Flachlandstrecken, weil bei anderen Bahnen zuviel Gelände unterm Gleis ist und der nötige Abstand zwischen den beiden Ebenen wenig Raum für Steigungen läßt. Von Übel ist dabei aber die lange verdeckte Strecke. Der Idealfall wäre eine Bahn mit einer "Stufe" in der Mitte. Die Höllentalbahn käme z.B. in Frage, jedenfalls, wenn man die Gesamtstrecke Freiburg-Neustadt betrachtet.

Herbert

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17.09.2008 16:10
#4 RE: Layout Design Journal
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Nicht zu vergessen Nr. 38, mit der Geschichte der BAE.

Besonders reizvoll finde ich in diesem Heft die Idee mit den gestapelten Industrie-,Hafengebieten.

Wolfgang


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16.10.2008 08:14
#5 RE: Layout Design Journal
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Zitat von HFy
Der Idealfall wäre eine Bahn mit einer "Stufe" in der Mitte.

Ich kenne eine: die Luzern - Stans - Engelberg-Bahn. Die fährt zumeist auf "normaler" Steigung mit Adhäsion, aber mittendrin ist tatsächlich eine Steilstufe, die nur mit Zahnstange überwunden werden kann. Wär doch was, oder? Meint

Der Eisenhans


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16.10.2008 08:51 (zuletzt bearbeitet: 16.10.2008 09:38)
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#6 RE: Layout Design Journal
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HFy
bei der Bex-Villars-Bretaye im Wallis ist die "Stufe" (mit Zahnstange) tatsächlich so ziemlich in der Mitte, wenn man davon absieht, daß sich hinter Villars noch eine weitere Zahnstangenstrecke anschließt

Herbert

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18.10.2008 20:59
#7 RE: Layout Design Journal
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Zitat von HFy
bei der Bex-Villars-Bretaye im Wallis ist die "Stufe" (mit Zahnstange) tatsächlich so ziemlich in der Mitte, wenn man davon absieht, daß sich hinter Villars noch eine weitere Zahnstangenstrecke anschließt
Au ja, gar nicht dran gedacht! gesteht

Der Eisenhans


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12.12.2008 14:23 (zuletzt bearbeitet: 12.12.2008 19:08)
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#8 RE: Layout Design Journal
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OOK
Vor einigen Tagen flatterte das neue Layout Design Journal Nr. 39 ins Haus. Das war aber ziemlich flott diesmal.
Überraschung: wieder das alte A4-ähnliche Format, nachdem die beiden Ausgaben 37 und 38 in einem überbreiten Sonderformat erschienen waren.



Hinter diesem Wechsel verbirgt sich eine kleine Tragödie:
Nach Erscheinen der Nummer 36 hatte Riley Triggs die Redaktion des LDJ übernommen. Riley lehrt Design an einer Hochschule in Austin, Texas und fand, dass zu einer Zeitschrift, die das Wort Design im Titel führt, auch ein designerischer Auftritt gehört. Er modelte das Heft in Format, Schrift und Layout total um und war überzeugt, der Layout Design Special Interest Group einen großen Gefallen zu tun. Das erwies sich leider als Irrtum. Auf Druck der Basis beschloss der Vorstand daher nach Erscheinen der Ausgabe 38, wieder zum alten Standardformat zurückzukehren. Riley warf das Handtuch, zog aber die nun erschienene Ausgabe 39 noch durch.

Er schrieb mir dieser Tage:
In Antwort auf:
... as I unfortunately have realized I am not the right person to
be editor of the LDJ for the organization as it currently stands, and
because of this, with an extremely heavy heart and personal
disappointment, I have begrudgingly resigned the position.


Ich weiß, was er fühlt. Ich kenne das auch, dass ich ein Werk vorlege, das ich mit Herzblut gemacht habe und von dem ich glaubte, es würde Begeisterungsstürme entfachen, und dann nur Desinteresse bis Ablehnung erfuhr. Das ist das Schicksal all derer, die etwas "ganz Tolles" machen wollen, ohne das Ohr am Volke zu haben.

Mike O'Brien, Prädisent der LD-SIG, schreibt in seinem Editorial dazu:
In Antwort auf:
I know Riley is disappointed at this turn of events. However, user constraints are welcome challenges to a designer, as architects (such as Riley and myself) know.

Es steht zwar nirgends, aber mir will es scheinen, als ob nicht Riley, sondern Associate editor Nicholas Kalis bei der Ausgabe 39 federführend war. Aus meiner Korrespondez mit ihm weiß ich, dass er den typisch amerikanischen Hang zur Größe nicht unterstützt, und so finden sich in diesem Blatt, das sonst immer recht große Anlagen bringt, auf einmal gleich zwei Berichte über very britsh Kleinstanlagen. Dett viel ma uff.

Aber keine Sorge, eine Großanlage ist auch drin. So ganz groß wie einige frühere zwar nicht, nämlich 17 x 29 Fuß bzw. 5,20 x 8,85m, das sind schlappe 46 qm. Aber: die Anlage ist in N! Dann ist der Raum riesig. Ich habe noch nicht alles durchgelesen, was der Erbauer Mark Lestico, über seine Anlage schreibt, aber eines stieß mir auf: die Anlage stellt eine Gebgirgsbahn durch die Cascade Mountains dar, aber er hat keine Steigungen drin, aus dem einfachen Grunde, weil er Steigungen nicht mag. Jetzt hätte ich gern ein "Kopfschüttel"-smiley.
OOK
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17.12.2008 13:25 (zuletzt bearbeitet: 17.12.2008 14:35)
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#9 RE: Layout Design Journal
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( Gast )
Moin,
Zitat von HFy
bei der Bex-Villars-Bretaye im Wallis ist die "Stufe" (mit Zahnstange) tatsächlich so ziemlich in der Mitte, wenn man davon absieht, daß sich hinter Villars noch eine weitere Zahnstangenstrecke anschließt

Auch die Bahn von Martigny nach Le Chatelard (früher selbständig als "MC")im Wallis fährt so: 4,8 km Talstrecke von Martigny nach Vernayaz, dann 2,8 km Steilstrecke mit Zahnstange bis Salvan, und anschließend knappe 10 km als Adhäsionsbahn bis zum Grenzbahnhof Le Chatelard. Bis Vernayaz übrigens mit konventioneller Oberleitung, den Rest mit seitlicher Stromschiene.
Gruß
Wölli

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17.12.2008 14:36
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#10 RE: Layout Design Journal
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OOK

Bitte keine weiteren off-topic-Beiträge. Ggf. in einem anderen Unterforum ein neues Thema eröffnen.
Der moderator

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