These Tony Koester: erst Betriebsfertig, dann Ausgestalten

11.11.2009 21:08
#1 These Tony Koester: erst Betriebsfertig, dann Ausgestalten
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Im Model Railroader Online-Angebot gibt es aktuell ein Video-Interview mit Tony Koester.

Eine der Kernaussagen ist: Tony baut eine Betriebsanlage. Und zuerst hat er diese komplett betriebsfertig gemacht, und in monatlichen Treffen so betrieben, wie es sein soll. Die Landschafts-Ausgestaltung muss warten.

Warum?
Während des "echten" Betriebs hat er Schwachpunkte entdeckt, die er vor der End-Ausgestaltung behoben haben wollte.

Michael


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11.11.2009 23:26
avatar  fgee
#2 RE: These Tony Koester: erst Betriebsfertig, dann Ausgestalten
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Sehe ich auch so. Und mache ich auch so.
Man muss nur der Versuchung widerstehen, aus dem Testbetrieb dann ein "Providurium" zu machen... und Widerstand ist da gar nicht so leicht.

Felix


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12.11.2009 11:19
avatar  ow
#3 RE: These Tony Koester: erst Betriebsfertig, dann Ausgestalten
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ow

Man kann es auch so machen:
Eine Anlage betriebsfertig machen, dann ins MAD-Forum zur Diskussion stellen.....und dan bleibt kein Stein mehr auf dem anderen.

seufzt der leidgeprüfte Otto aus eigener Erfahrung (ow)

Anfang der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=_UfgkCJtONs
Aufbau der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=-aCUMpnSguw
Rangieren auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=sxZ2RnF8Y-Y
Die Basis-Schublade der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=WHI4u3BtUX4
Digital oder Analog auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=PrACJYEXupA
Mehr Platz durch eine Wendung https://www.youtube.com/watch?v=zpx9q1KcoLs
Wendel mit Trapez und Leitplanke https://www.youtube.com/watch?v=MTh8Y3XgHug

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12.11.2009 12:51
avatar  OOK
#4 RE: These Tony Koester: erst Betriebsfertig, dann Ausgestalten
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OOK

Was da über Tony Koester gesagt wird, stimmt. Aber nur für seine neue Anlage (multideck nach NKP-Vorbild). Bei der Alleghany Midland ist er nicht so vorgegangen. Die Erklärung ist folgende:

Damals war er noch ein "gewöhnlicher" Modellbahner, der alle Facetten des Anlagenbaus liebt, u.a. auch den Landschaftsbau, auch weil er Freude an der fertigen Landschaft haben will. Inzwischen sind fast drei Jahrzehnte vergangen, Tony's Interessen haben sich immer mehr auf den Betrieb fokussiert, Landschaft interessiert ihn nur noch sehr am Rande, wenn überhaupt. Das passt auch gut zum neuen Vorbild NKP. Die liegt im Mittelwesten, dort wo die Gegend so platt ist wie ein Bügelbrett. Ein wenig steht er wohl auch unter dem Einfluss von David Barrow, dessen Santa-Fé-Anlage in der flache Wüste liegt. Dessen "Landschaftsgestaltung" findet fast ausschließlich auf der Hintergrundkulisse statt.

Soweit zu Tony, nun zu mir bzw. der BAE:
Bei der BAE II war es so, dass ich in einem leeren Raum in einer Ecke anfangen konnte. Der Baufortschritt verlief von Sonnenberg quasi linear und die Inbetriebnahme folgte abschnittsweise auf dem Fuße. Herbert und ich, wir machten schon Betrieb von Sonnenberg nach Schlüfterhütte, als es noch nichts anderes gab.

Ganz anders bei der BAE III. Der riesige Keller, der mir zur Verfügung stand, war überhaupt nicht leer. Er war in drei Räume + 1 Flur unterteilt. In einem Raum musste ich die Teile von der BAE II lagern, die ich aus Bremen mitgebracht hatte, in den anderen Räumen lag allerhand Trödel, Material und was weiß ich. Um überhaupt irgendwo Platz im Raum zu haben, musste ich vordringlich die alten Teile verbauen, das war sehr kompliziert und führte zu keinem betriebsfähigen oder sinnvoll betreibbaren Abschnitt.

So wurde aus dem anfänglichen Zwang ein Muster und die Bahn wurde nach und nach quasi komplett aufgebaut, ohne dass etwas in Betrieb genommen wurde. Das war nicht die sinnvollste Methode, hat sich aber so ergeben.
Soviel zum Unterschied zwischen der reinen Lehre und der schmutzigen Praxis.

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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12.11.2009 18:41
#5 RE: These Tony Koester: erst Betriebsfertig, dann Ausgestalten
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bei americN hat es sich bewährt, bei größeren Betriebsstellen so vorzugehen:
- planen, aufbauen, betriebsfertig machen
- bei einem Treffen aufbauen, Betrieb machen, sehen, ob alle betrieblichen Abläufe, die hier stattfinden, passen, oder ob etwas geändert werden sollte
- falls geändert werden sollte: das tun, wieder zu einem Meeting mitbringen, erneut unter Betriebsbedingungen testen
--> anschließend: Landschaftsbau

Alternativ: wir haben einen Modulbauer, der seine Betriebsstellen schon zum ersten Einsatz voll durchgestaltet mitbringt. Das klappt bei ihm hervorragend.

Michael


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13.11.2009 13:14
#6 RE: These Tony Koester: erst Betriebsfertig, dann Ausgestalten
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Ich habe da auch folgende Idee, da meine Anlage ja in mehreren Etagen entstehen soll:

1.: Alle !!! Etagen betriebsfertig und getestet
2.: Ebene für Ebene im Groben gestalten
3.: Wenn alle Ebenen soweit OK sind, Betriebssicherheit gegeben ist und mir keine Änderungen mehr einfallen, dann endgültige Ausgestaltung...

Hm.... wenn man das so liest, klingt das nach einem Spaziergang, wenn ich aber denke wie viel Zeit allein für meine Planungen draufgeht im Moment, und das alles ohne PC , dann ist das ne Story, die irgendwann nach dem Ende des Mayakalenders in die zweite oder dritte Phase kommt...*stöhn*

Wobei ich sagen muss, ich freue mich schon darauf, wenn der erste Zugverband aus Jever in Harle einfährt und dort Kopf macht, auch wenn das dann in Phase 1 und 2 nicht nach Wangerland aussehen wird...


Es grüßt der immer nachdenkliche

Jim


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18.11.2009 08:05
#7 RE: These Tony Koester: erst Betriebsfertig, dann Ausgestalten
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Hallo,

ich habe folgenden Plan (Anlage siehe Projekt Pfaffenwinkel):
Ich will zuerst den Schattenbahnhof (abgeschlossen) und den 1. Bahnhof (Schongau Lokalbahnhof) samt Strecke nach Füssen betriebsfertig machen. Dann will ich damit ausführlich Betrieb machen, um alle Schwachstellen zu finden. (betriebliche Annahme: Die Strecke nach Peissenberg ist wegen Bergrutsch gesperrt).
Danach kann ich an die Ausgestaltung und parallel an den Aufbau des 2. Bahnhofs (Peissenberg) samt Strecken gehen. In dieser Phase habe ich dann Abwechslung beim Bau und kann in Peissenberg die Erfahrung aus Schongau nutzen.
So habe ich das Beste aus beiden Welten, denke ich.

Gruß, Gerd


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19.03.2010 08:49
#8 RE: These Tony Koester: erst Betriebsfertig, dann Ausgestalten
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Zitat von Michael_hbbg

Während des "echten" Betriebs hat er Schwachpunkte entdeckt, die er vor der End-Ausgestaltung behoben haben wollte.



Das kann ich aktuell auch nur unterstreichen. Bei meinem Endbahnhof liegt der Gleisplan des ehemaligen Bahnhofs Falkenstein zugrunde. Das Gleis zum Lokschuppen ist nur über eine einfache Kreuzungsweiche an das Umfahrgleis im Bahnhof angeschlossen. Dies hat sich nun beim Rangieren und besonders auch bei einer Zugkreuzung im Bf als zu kompliziert herausgestellt, so dass ich diese durch eine Doppelte Kreuzungsweiche ersetze.

Früher hätte ich wahrscheinlich schnell, schnell, schnell fertiggebaut und eingeschottert und dann später deshalb die Verbesserung nicht mehr durchgeführt.

Also es stimmt schon - erst im Rohbau ausgiebig testen (und genießen!)

Gruß Robert


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19.03.2010 10:09
#9 RE: These Tony Koester: erst Betriebsfertig, dann Ausgestalten
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Ein Streckenstück vor dem ersten Einsatz fertig gestaltet zu haben, ist kein Problem. Da kann nicht so viel schief gehen.
Aber bei einer Betriebsstelle ist es sehr sinnvoll, "Erfahrungen" zu sammeln. Bis mein Naumburg fertig war, hat es lange gedauert und ich hörte mehrfach "kommst du wieder mit Sperrholzhausen?"! Aber bei einer solchen Betriebstelle ist der bauliche Aufwand auch größer und damit die Fertigungszeit. Da möchte wohl keiner auf den Einsatz so lange verzichten.

Wolfgang


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