Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Besessenheit ?
Wenn wir hier "den Modellbahner" betrachten und untersuchen, wissen wir doch, dass es den Modellbahner nicht gibt, und alle bisher gemachten Feststellungen waren ja immer unpersönlich. Es gibt aber auch sehr persönliche Anmerkungen zu einem ganz bestimmten Modellbaner, nämlich dem Autor dieses Buches. Der hat mittlerweile schon ein weiteres Buch als das Blaue herausgebracht und in den Bewertungen dazu wird auch etwas über ihn gesagt. Zwei Beispiele:
Zitat
Alles in Allem kann ich das Buch jedem, der eine Anlage plant oder noch am Bauen ist oder auch jedem, dem seine Anlage langweilig geworden ist, nur ans Herz legen. 29,95 klingt erst einmal nach einer Menge Holz, ist für 287 Seiten geballtes Lesevergnügen aber gut angelegtes Geld. Und sei es nur, um nachher festzustellen, dass das irgendwo alles vielleicht doch etwas übertrieben bis nahe an der Besessenheit ist…
(bei Amazon eingestellt von Ano Nym, sowie bei Stummi von Lord_Nelloz)
Zitat
Nun kann ich seit Samstag endlich auch schmökern und erkenne, beim Thema Wohnungssuche in Bremen angelangt, dass ich im Forum eines Besessenen gelandet bin. Bis jetzt bin ich von dem Buch rundherum begeistert.
(geschrieben von Kabees240, der auch in diesem Forum ist)
Beide Bewertungen sind positiv. Aber was wollen die Autoren mit dem Begriff "Besessenheit" und "Besessener" sagen?
#2 RE: Besessenheit ?
Da Ano Nym hier wohl nicht antworten wird, soll ich das wohl machen.
Einfacher wäre, du fragst deine Familie,
meint Hans
mein Video-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCzNi2p1SkNYVxc1_1mJJhhA
Hallo Otto,
was wollen die Autoren mit dem Begriff "Besessenheit" und "Besessener" sagen?
Meiner Erfahrung nach ist man als ehrgeiziger Modellbauer (egal welcher Couleur) für der jeweiligen Sache fremden Personen grundsätzlich mehr oder weniger eine Art Besessener, da man einen erheblichen Teil seiner Freizeit mit einem Thema verbringt, das nicht verstanden (Spielbahn, …) oder abgelehnt wird (Image) bzw. werden muß (Platz, Geld). Wenn es dann um richtig große Projekte wie Deines geht, fällt wie schon von Rene angesprochen, auch noch ein Teil der Hobbykollegen aus, welche sich den Zeit- und Platzaufwand überhaupt nicht vorstellen können (oder dürfen,…). In meinem letzten Hobby waren nicht wenige „flüchtige Reinschnupperer“ schon damit überfordert, mal 10 Stunden Vorbereitung zu investieren. Die einen aus Mangel an Antrieb, andere tatsächlich aufgrund Druck der „besseren“ Hälfte. Ich glaube außerdem der Mensch in der Wohlstandsgesellschaft wird immer bequemer. Am Bildschirm sitzen wird (heute von klein auf) in der Freizeit spannender empfunden als handwerkliche Tätigkeiten. Siehe auch den allgemeinen Mangel sowie seit 20 Jahren stetigen Rückgang an guten Handwerkern und Facharbeitern. Auch hier Nachwuchsprobleme, nicht nur bei den Modellbauhobbies. Man wird immer mehr zum Unikum wenn man sich handwerklich beschäftigt, da ein Großteil vom Rest lieber Maus klickt oder Bildschirm wischt. Obwohl für mein Dafürhalten in den allermeisten Fällen völlig uninspiriert, wird dies meiner Beobachtung nach nicht als merkwürdig empfunden, ob wohl es das vielleicht sollte – da es ja die meisten so durchziehen. Ich bin überzeugt, daß Handwerk mittelfristig wieder goldenen Boden und damit ein ganz anderes Ansehen bekommen wird – weil sich einfach zu wenige Leute damit beschäftigen. Aber ich komme OT, zurück zum Thema:
Aus den Modellbaubereichen, welche ich bisher gesehen/betrieben habe, ziehe ich den Schluß, daß sehr bemerkenswerte Ergebnisse nur aus Besessenheit entstehen. Von daher nimm es als Kompliment, auch wenn der Begriff für sich genommen nicht unbedingt positiv klingt. Besessenheit (im positiven Sinn) = zeitintensive Auseinandersetzung mit einem Thema auf der Suche nach individuell befriedigenden bis allgemein anerkannten, großartigen Ergebnissen.
Hochleistungssportler sind auch von der Idee besessen, im Wettkampf besser als der Rest zu sein. Müssen sie auch, sonst kämen sie nie über den Durchschnitt hinaus. Dort werden ebenfalls unendlich viele Stunden investiert. Aber der Sport genießt halt ein ganz anderes Image.
Viele Grüße
Bernd
#6 RE: Besessenheit!
Zitat von OOK im Beitrag #1
Aber was wollen die Autoren mit dem Begriff "Besessenheit" und "Besessener" sagen?
@OOK: Frag die Autoren doch einfach...das können Sie allerdings nur, wenn Sie von diesem Thread auch Kenntnis erlangen. Wäre nett gewesen, nicht über mich sondern mit mir zu diskutieren... Nun hab ich ihn aber ja selber gefunden, deshalb werde ich Dir auch gerne eine Antwort geben.
Wie Rene und Bernd schon richtig festgestellt haben, definiert die Besessenheit sicherlich jeder anders. Während der eine (sicherlich die Mehrheit) den Aufwand, den Du für Deine Art des Modellbahnhobbys treibst, nicht nachvollziehen kann, ist das für andere evtl. das normalste auf der Welt. Ein Haus nach seiner Modellbahntauglichkeit auszusuchen, werden sicherlich nicht viele Leute tun. Wenn ich allerdings jemandem erzähle, dass ich beim Wändeziehen extra einen Versatz eingebaut habe um in meinem Hobbyraum noch genug Platz für eine Mittelzunge zu bekommen, dann zeigt mir die Mehrheit sicher auch einen Vogel. Andere pflastern ihre Straßen in H0 mit einzelnen Steinen (gestern im Stummiforum gesehen), wieder andere bauen in H0pur exakt verkleinerte Kopien der Wirklichkeit und der nächste baut in Spur N oder gar Z Bäume oder Gebäude, die auf Fotos nicht vom Original zu unterscheiden sind. Dazu gehört für mich ebenfalls eine positiv gemeinte Besessenheit.
Ich meine aber auch, dass derjenige, der Dich tatsächlich als Besessenen (im negativen Sinne) bezeichnet, Dein Buch nicht verstanden hat. Denn wie Du im Laufe des Buches nachvollziehbar erläuterst, hat ja jeder Gedanke, den Du in die Anlage gesteckt hast, Hand und Fuss und ist für das gewünschte Ergebnis notwendig. Sei es die vorbildgerechte Trassierung incl. vorbildgerechter Steigung, die Auswahl der Anschließer etc.
Wenn Bernd K schreibt, dass sehr bemerkenswerte Ergebnisse nur aus Besessenheit entstehen, dann hat er damit absolut recht. Diese Art der Besessenheit ist aber sicherlich nie negativ gemeint. Auch bei Hans (Kabees240) nicht, da bin ich sicher.
Viele Grüße
Christoph
#7 RE: Besessenheit!
Besessenheit = "von etwas völlig beherrscht, erfüllt" (Duden, nach Wikipedia)
... und irgendwie stimmt das ja auch, oder? Eisenbahn, Eisenbahn-Betrieb und Modell-Eisenbahn-Betrieb spielen in deinem Leben nun unleugbar wirklich eine nicht völlig nebensächliche Rolle, näch?
Das schrie jetzt nach einer Selbsthilfegruppe, aber die gibt es ja schon - das Forum hier, der FREMO, DGEG und wie sie sonst noch alle heißen.
Grüße!
B.
Zitat von BerndK im Beitrag #5
Aus den Modellbaubereichen, welche ich bisher gesehen/betrieben habe, ziehe ich den Schluß, daß sehr bemerkenswerte Ergebnisse nur aus Besessenheit entstehen. Von daher nimm es als Kompliment, auch wenn der Begriff für sich genommen nicht unbedingt positiv klingt. Besessenheit (im positiven Sinn) = zeitintensive Auseinandersetzung mit einem Thema auf der Suche nach individuell befriedigenden bis allgemein anerkannten, großartigen Ergebnissen.
Diejenigen von euch, die meinen, ich habe diesen Strang aufgemacht, um mich zu beklagen und um zu erreichen, dass mir tröstend übers Haar gestrichen wird, so schlimm sei es ja denn doch nicht mit mir, irren. Im ganzen Unterkapitel "Der Modellbahner" in diesem Forum und auch im BB geht es nicht um einzelne von uns (erst recht nicht um mich), sondern um das Bild und Ansehen des Modellbahners in der Gesellschaft. Und da bin ich halt kritisch, wenn für ein großes zielgerichtetes Engagement das Wort Besessenheit benutzt wird. Von Insidern. Was sollen dann erst die Outsider sagen!?
Wenn Bernd schreibt:
Zitat
Hochleistungssportler sind auch von der Idee besessen, im Wettkampf besser als der Rest zu sein. Müssen sie auch, sonst kämen sie nie über den Durchschnitt hinaus. Dort werden ebenfalls unendlich viele Stunden investiert. Aber der Sport genießt halt ein ganz anderes Image.
(Unterstreichung von mir), dann unterstreicht das genau meine Sorge.
Wie schon gesagt wurde, hat das Wort Besessenheit nicht unbedingt eine negative Konnotation. Aber auf jeden Fall auch, und ich vermute, bei der Mehrzahl der Menschen. Im Wiktionary steht dazu:
Wenn eine Firma ein Gebäude kauft und es völlig entkernt, weil die Raumaufteilung nicht den neuen Erfordernissen genügt, dann würde sicher niemand sagen, dass da Besessene am Werke sind. Und warum sollte es anders sein, wenn ein Modellbahner ein Haus kauft, das zwar genug Platz für sein Bedürfnisse hat, aber zu viele Zwischenwände und diese herausreißt? Der Grund ist doch der Gleiche: ich habe etwas zu einem ganz bestimmten Zweck erworben und möchte dann auch, dass es diesem Zweck so gut wie möglich dient. Und ich bin bereit, zur Erreichung dieses Ziels genügend Geld und Zeit in die Hand zu nehmen - und genügend Dreck zu fressen, um dieses Ziel zu erreichen. Ich erinnere an John Allen, über den ich im BAE-Buch auf S.10 berichte, dass er höchstpersönlich unter seinem Haus einen Keller aushob und baute, um den Platz für eine Anlage nach seinen Vorstellungen zu bekommen. Das war mit Sicherheit eine Riesenviecherei, aber nie habe ich in der am. Modellbahnpresse gelesen, dass John Allen besessen gewesen sei.
Das was wir gerade in der am. Politik sehr unangenehm erleben, gilt aber auch für positive Dinge. Man ist bereit, für seine Sache voll einzustehen, "to go for it" oder wie es in dem bekannten Liedtext heißt: "Do your thing". So,und jetzt mischt sich nämlich unser anderes Unterthema "Was ist drüben anders?" mit herein. Drüben ist es "normaler", sich voll für seine Sache einzusetzen und sich nicht mit der halben Sache zufrieden zu geben. Und das gilt insbesondere auch für Modellbahner. Wer es im Model Railroader nicht jedesmal überlesen hat, weiß, dass einer auf seiner Doppelgarage (US-Doppelgarage!) eine Etage für die Anlage gebaut hat, ein anderer eine über 200qm große Scheune (barn building) zum gleichen Zweck, wieder andere Anbauten ans Haus vorgenommen haben oder eine neue Garage vors Haus gesetzt haben, um die im Haus befindliche der Anlage zuzuschlagen undundund. Und hier werden Bauklötze gestaunt, wenn einer zwei Löcher mit einem Quadratdezimeter Querschnitt durch die Wände seines Hauses schlägt.
In seinem Buch "So wird der Mann ein Mann" schreibt Robert Betz auf S. 244: "Wie schon erwähnt, mag es ein Teil unserer Mitmenschen überhaupt nicht, wenn jemand neue Wege geht, vor denen sie selbst noch Angst haben. ... Akzeptiere dies und verurteile sie nicht dafür. ... Frage dich bei allen Entscheidungen: Was würde die Liebe jetzt tun? ... Und ist in dem was ich tue, mein Herzblut drin?"
(Wen das Wort Liebe in diesem Kontext irritiert, der schlage im BAE-Buch die Seiten 6/7 auf: "Zwei Lieben")
Herzblut ist ein gutes Stichwort. Dieses Wort würde ich in unserem Zusammenhang lieber lesen als Besessenheit.
#10 RE: Besessenheit!
Letztendlich scheint es also vorrangig auf das alte "Imageproblem" hinauszulaufen.
Was mir im Zuge einer Internet-Recherche aufgefallen ist, bei der ich (zufällig) auf alte Miba-Titel gestoßen bin: Früher trugen Herren, die Modellbahnen vorstellten, offenbar fast ausnahmslos Anzug und Krawatte. Keine Spur von den sg. "Nerds" bzw. "Schrate", wie sie im UF "der Modellbahner" schon treffend charakterisiert wurden.
Da ich mit meinen 43 Lenzen hier wahrscheinlich eher zu den Jungspunden zähle, frage ich die "Älteren": Ist dem tatsächlich so, oder täusche ich mich da? Hat sich vielleicht auch das Einzugsgebiet des Personenkreises, der das Moba-Hobby ausübt, gewandelt?
In der Hoffnung, dass wir alsbald auf das eigentliche Strangthema zurückkommen, lasse ich mich mal kurz auf den Exkurs ein: Der Personenkreis ist heute möglicherweise etwas durchmischter, aber das Tragen von Anzug und Krawatte hat damit nichts zu tun. Ich war 1969 der erste, der in meiner Dienststelle ohne Krawatte erschien und wurde dafür von Chef mächtig gerüffelt. Seither hat sich das so entwickelt, dass in dem Bereich eine Krawatte die absolute Ausnahme ist.
Mich hat es immer sehr gestört, wenn in der Zeitschrift der ArGe Spur 0 immer von "Herren" die Rede war: "Die Anlage von Herrn Müller-Wattenscheid ...." etc. In meinen eigenen Publikationen gab es das zu keiner Zeit.
Auf den vier Ausstellungen, auf denen ich in diesen Jahr mit der BAE-on-tour-anlage gewesen bin, waren insgesamt gefühlt fünf Personen, die man als Schrate hätte bezeichnen könnne, wenn man denn gewollt hätte.
#12 RE: Besessenheit!
Moin,
um den Bogen wieder zur Besessenheit zurück zu führen:
Ich denke, dass in jedem Menschen eine Art Besessenheit ist, die ihn antreibt und voranbringt. Leider haben in unserer schnelllebigen Zeit immer mehr Menschen nicht die Muße, die innere Ruhe, sie zu finden. Und den Antrieb, eine Sache konsequent zu verfolgen, zu entwickeln und zum Ziel und darüber hinaus zu bringen. Halt seinen Weg zu gehen und dazu gehört auch, neue Wege zu beschreiten.
Jedes mal, wenn ich im BAE-Buch schmökere, trällert in meinem Hinterkopf Frank Sinatra "My way".
LG
Jörn
Hallo zusammen,
@OOK
Immerhin findet sich im Wiktionary mit Punkt [2] wenigstens eine Beschreibung von Besessenheit ohne negativ-Einschlag. Ich stimme zu, Herzblut wäre angebrachter, es zeigt sich Besessenheit besitzt überwiegend einen Negativ-Touch.
@Silbergräber
Leider haben in unserer schnelllebigen Zeit immer mehr Menschen nicht die Muße, die innere Ruhe, sie zu finden.
Wahre Worte.
Passend dazu aus einem aktuellen online-Artikel über Pierre Bourdieus vom Deutschlandfunk:
..."Ging es vor einigen Jahrzehnten noch darum, die oberen Stockwerke zu erreichen - Ulrich Beck nannte das den Fahrstuhleffekt der Gesellschaft - wird ein Großteil der Energie heute dafür verwendet, nicht abzuschmieren auf der sozialen Rutschbahn"...
Das fängt meiner Meinung nach schon bei dem Zeitaufwand für soziale Netzwerke an, die gerade für jüngere Leute meiner Beobachtung nach einen erheblichen Teil der sozialen Rutschbahn ausmachen. Innere Ruhe finden sieht anders aus. Ich gehöre zur Generation Golf, habe innere Ruhe noch kennengelernt und verteidige sie bzw. versuche sie zu bewahren. Sicher weitaus schwieriger für jüngere Leute, die sie nie kannten bzw. im schnellebigen Ameisenhaufen der Kurzmitteilungen aufgewachsen sind.
Gruß
Bernd
#14 RE: Besessenheit!
Halo Jörn, hallo Bernd, wenn jemand - wie ihr beide - schon vor 6 Uhr aus dem Bett steigt um hier im Forum einen Beitrag abzuliefern, dann ist das für mich auch ein Zeichen von (durchaus positiv zu wertender) Besessenheit. Ich würde aber - wie Bernd - den Begriff Herzblut bevorzugen, Ohne das geht es nicht, auch bei unserem Hobby!
Mit Gruß - Helmut
#15 RE: Besessenheit!
Ich würde mich fast auf das schmale Brett begegeben, dass die Akzeptanz des Betriebsbahnings in Nicht-Modellbahnerkreisen höher ist, so man mit seiner Botschaft dorthin durchdringen könnte, weil es eben nicht dem Klischee des kettenrauchenden älteren Herrn entspricht, der sich in seinem Keller einschließt und mit ner Flasche Bier den Zügen beim automatisierten "Fahrbetrieb" zuschaut. Ich verstehe immer noch nicht, warum kein Modellbahnhersteller ein Betriebs-Starterset mit sowas wie der Weihnachtsanlage aus dem blauen Buch, Frachtkartensystem mit passenden Güterwagen samt Ladung und entsprechender Anleitung rausbringt. Man könnte ganz andere Gesellschaftsschichten anlocken. Und das Risiko ist doch arg begrenzt.
Das BAE-Buch wird allerdings sicherlich nahezu ausschließlich von Modellbahnern gelesen. Und da kann ich mir schon vorstellen, dass viele aus der Fraktion "Züge in schöner Landschaft vorbeirauschen sehen" (nicht abwertend gemeint, einfach eine andere Art unser Hobby auszuleben) diese akribische Beschäftigung mit dem Vorbild und der daraus entstandenen BAE als irgendwo übertrieben bis obsessiv empfinden mögen (da ist sie wieder, die Besessenheit...). Wobei da evtl. auf andere Aspekte wert gelegt wird, die ich als übertrieben empfinden würde. Ob die Spurkränze jetzt vorbildlich sind oder nicht, ist mir völlig wumpe. Hauptsache es ist betriebssicher.
Mit bestem Gruß
Christoph
#16 RE: Besessenheit!
Schuur ihr Jonge,
der letzte Beitrag von Christoph spricht mir aus der Seele: Wenn nicht mittels eines "einfachen" Kochrezeptes in einer der besseren Startpackung (natürlich mit entsprechendem Inhalt) sollte denn der "Betriebsgedanke" transportiert werden?
Da war das TRIX-Handbuch schon so ein Meilenstein. Aber ein solches Grundlagenwerk ist doch heute nirgends breit gestreut erhältlich.
Ja, natürlich gibt es die "tiefergehende" Literatur... Aber daran denkt doch der Einsteiger gar nicht, resp. er erfährt erst viel später, dass es so etwas überhaupt gibt.
So eine Art "blaues Buch light" wäre ein richtiger Ansatz. So etwas sollte JEDER Startpackung beiliegen und ausserdem als einzeln erhältliche Publikation Eingang in die Hersteller- und Händlerkataloge finden. Modellbahn als eine Art Gesellschaftsspiel, im besten Fall im Sinne einer Wirtschaftssimulation...
Natürlich bleibt nach Schaffung des entsprechenden Grundlagenwissens die weitere Beschäftigung mit dem Vorbild im Idealfall nicht aus!
Ich kenne allerdings auch aus dem FREMO-Umfeld einige dieser älteren Herren (ob kettenrauchend oder nicht), die in ihrem Keller die Züge kreisen lassen und auch überhaupt keinen Drang verspüren, sich mit dem Vorbild auch nur weiter zu beschäftigen, ob die neue Lok jetzt "Personen- oder Güteranhänger" ziehen kann...
Meinen Sohn (mittlerweile fast 25) konnten wir (seine Mutter, ich und nicht zuletzt unsere FREMO-Kollegen) so dauerhaft begeistern.
Die zweite Anlage, die wir gemeinsam konzipierten (na gut, ein wenig haben wir bei der "Briloner Waldbahn" abgekupfert), entstand lange vor dem Erscheinen des blauen Buches.
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php...it=h_wunderlich
Mittlerweile sind wir überwiegend in 1:160 unterwegs, hier nach langer Beschäftigung (= positive Obsession) mit dem Vorbild zum Einen im Kahlgrund und zum Anderen in konkreter Vorplanung mit einem Szenario im Freien Grund. Ist schon spannend, was man in Archiven, alter Literatur etc. so alles zu Tage fördern kann...
Was mir im Sinne von Besessenheit gar nicht gefällt sind missionarische Ansätze das Rad-Schiene-System betreffend: Dieser zwanghafte Drang zu niedrigen Schienen und Spurkränzen mag ja optisch schön ausssehen, ist aber meiner unmassgeblichen Meinung nach hinter der Betriebssicherheit einzuordnen: Lieber NEM-Spurkränze als ständige Betriebsstörungen...
Edit hat den Link ausgetauscht und am Layout rumgespielt...
@Helmut
OT Ausnahme - der Nachwuchs hat um 5h rum einen Weckruf losgelassen, um dann wieder weiterzuschlafen. Ich nicht...
@Christoph und [edit] Hartmut
OT, aber Zustimmung zur Betriebssicherheit - sämtliche Entwicklungen, die vorbildnäher aber weniger betriebssicher sind, halte ich für den falschen Weg. Ich erweitere noch um Wartung, da für einen Betriebsbahner nicht unerheblich. Dazu gehören vor allem Loks die Schönheispreise gewinnen, aber nicht ohne einen Bruch irgendeiner Art zerlegt werden können. Kombiniert mit komplett verklebten, superempfindlichen Anbauteilen, mangelhafter Ersatzteilversorgung und Sisyphos-Zerlegbarkeit ist die Freude vorprogrammiert. Deswegen sind bei mir ganz neue Loks in völliger Unterzahl.
Die Idee mit dem Betriebs-Startset finde ich übrigens genial.
Gruß
Bernd
Es gehört zwar eigentlich nicht zum Thema, aber einen direkten Zusammenhang zwischen Spurkranzhöhe und Betriebssicherheit möchte ich nicht postulieren; es steigen nur mit sinkender Spurkranzhöhe die technischen Anforderungen. Ich habe jedenfalls schon Anlagen in P4, EM, P87 und was es da gibt gesehen, die ohne jede "Verzögerung im Betriebsablauf" funktionierten, und welche aus handelsüblichem Material, wo das nicht der Fall war.
Zurück zum Thema, zähle ich mich auch zu den "Besessenen" oder wenigstens chronisch Erkrankten, wobei ich mich gleich dreimal infizierte. Zum ersten Mal, als ich beim Sohn von Bekannten meiner Eltern eine Modellbahn sah, zum zweiten Mal, als ich in den Hinterlassenschaften eines der großelterlichen Wohnung entschlüpften Onkels das Trix-Expreß-Handbuch fand und zum dritten Mal, als ich etwa 15 Jahre später in Bruchhausen-Vilsen zwei Hefte des Fremo-HP1 kaufte. Kurz darauf entdeckte ich die französische, amerikanische und britische Fachpresse (in der Reihenfolge), was jede Aussicht auf Heilung zunichte machte.
Herbert
#19 RE: Besessenheit!
Schuur, ech noch emooh
auch wenn es nicht zum eigentlichen Thema gehört: Den Zusammenhang zwischen Spurkranzhöhe und Betriebssicherheit wollte ich hier auch nicht herausstellen. Mir ging es da eher um den an Besessenheit grenzenden missionarischen Eifer einiger meiner MoBa-Kollegen, wenn um es darum geht feine Rad-Schienesystema als DAS Heilmittel zu propagieren.
Man darf aber dabei nie vergessen, dass viele von uns (und da schliesse ich mich ein ) darauf angewiesen sind, ein industriell gefertigtes Gleis beziehen zu können, auf dem handelsübliche (NEM)-Radsätze einstzbar sind!
Gerade für den Einsteiger dürfen die dogmatischen (wie auch die technischen) Hürden nicht zu hoch gelegt werden! Und ich habe auch überhaupt keine Lust auf Gleisselbstbau... Da beginnt dann meine Besessenheit bezüglich eines käuflich zu erwerbenden mit NEM-Rädern befahrbaren Gleises
Ich freue mich, dass dieser Strang noch so lebendig geworden ist. Das darf gern so weiter gehen.
Das Thema Vorbildnähe vs. Betriebssicherheit scheint ja förmlich nach einem eigenen Thema zu schreien. Wer fängt an?
#21 RE: Besessenheit!
Zitat von hwunderlich im Beitrag #19
Man darf aber dabei nie vergessen, dass viele von uns (und da schliesse ich mich ein ) darauf angewiesen sind, ein industriell gefertigtes Gleis beziehen zu können, auf dem handelsübliche (NEM)-Radsätze einstzbar sind!
Das gilt auch für mich. Kann man denn als Einzel-Moba-Bauer 500 m H0-Gleis nach der OOK-BAE III-Methode nageln? Dazu fehlt mir doch noch ein Stück der ohnehin reichlich vorhandenen Besessenheit. Ich habe schon aus Kapazitätsgründen nicht alle sichtbaren Gleis-Meter eingeschottert und farblich behandelt - und bin dabei noch nicht mal unglücklich.
Davon abgesehen: OOKs Null-EM-Gleis sieht wirklich überzeugend aus! Gruß Helmut
Ich werde dazu etwas sagen, aber nicht jetzt und nicht hier. Bernd K wird heute Abend im UFO VI.8. einen Strang zu dem Thema Vorbildtreue vs. Betriessicherheit aufmachen, dorthin kopiere ich dann dein Posting und dort werde ich dann auch antworten. Bin dahin.
Ich habe die Idee für bessere Startpackungen mal in einen eigenen Strang ausgelagert.
- I. Über dieses Forum
- I.1. Wozu dieses Forum, wozu Anlagen-Planung?
- I.2. Technik und Benutzung des Forums
- I.3. Mitglieder des Forums stellen sich vor
- I.4. Admin-/Moderator-Angelegenheiten
- II. Betriebsorientierte Anlagen planen + diskutieren
- II.1. Grundsätzliches - bitte vor dem ersten Posten lesen!
- II.2. Planen von Anfang an
- II.3. Mitglieder stellen eigene Entwürfe zur Diskussion
- II.4. Diskussion veröffentlichter Anlagenpläne
- II.5. Bahnhofsgleispläne
- II.6. Planungsdetails unabhängig vom Gesamtplan
- II.7. Die besten Anlagenplanungsstränge
- II.8. Meine Anlage
- III. Anlagen-Konzeptionen
- III.1. Konzeptionelle Grundüberlegungen
- III.2. Kreisverkehr vs. point-to-point-Betrieb
- III.3. Konkrete Konzeptionen - von Forumsmitgliedern eingebracht
- III.4. Die dritte Dimension
- IV. Vorbildgerechter Modellbahn-Betrieb
- IV.1. Modellbahnbetrieb als Ideologie
- IV.2. Betriebsbezogene Überlegungen im Zusammenhang mit Anlagenplanung
- IV.3. Praxis des Modellbahnbetriebes
- IV.4. So macht es das Vorbild
- IV.5. Signale und Kennzeichen
- IV.6. Betriebliche Besonderheiten
- IV.7. Uhren und Modellzeit
- IV.8. Fahrplanerstellung
- IV.9. Kontakt zwischen Betriebsstellen (Fernmeldesysteme)
- V. MAPUD-Nebenthemen
- V.1. Was ist "drüben" anders?
- V.2. Fachvokabular
- V.3. Kann eine Anlage Kunst sein?
- V.4. Thema Hauptbahn mit Nebenbahn
- V.5. Modellbahnlandschafts-Design
- V.6. Ausstattung und Detaillierung
- V.7. Animation
- V.8. Die Anlage als sozialer Brennpunkt
- V.9. Modellbahntechnik
- V.10. Virtuelle Modellbahn
- VI. Anlagenbau - Tipps, Tricks, Bauberichte
- VI.1. Anlagenbau konkret
- VI.1.1. Gebäude
- VI.1.2. Fahrzeuge
- VI.3. Weichen und Signale stellen
- VI.2. Techniken, Methoden, Kniffe,
- VI.4. Produkttipps für Anlagenbauer
- VII. Bücher und andere Medien über Anlagen-Planung und Betrieb
- VII.1. Bücher
- VII.2. Modellbahn-Zeitschriften
- VII.3. Web Sites + Links
- VII.4. Videos
- VII.5. Modellbahn-Hard- und Software
- VIII. Diskussion der "Blauen Bücher" von OOK
- VIII.1. Blaues Buch (BluebOOK)
- VIII.2. Der Leser und der Autor
- VIII.3. Der Mensch Modellbahner
- VIII.4 Was macht eine gute Anlage aus? Identität (ausgen. Fahrzeuge)
- VIII.5. Identität durch Fahrzeuge
- VIII.6. Was macht eine gute Anlage aus? PAN, das Prinzip der absoluten...
- VIII.7. Was macht eine gute Anlage aus? Die Illusion von Entfernung
- VIII.8. Atmosphäre
- VIII.9. Anschluss an die Welt
- VIII.10. Die Fensterbachtal-Bahn (dunkelblaues Buch)
- IX. Von reinem Unterhaltungswert und Sonstiges
- IX.1. Sammelgleis
- IX.2. Modellbahn-Ausstellungen und Messen
- IX.4 Hersteller & Händler
- IX.3. Anekdoten, Witziges, Gluschtiges, Tschast for Fann
- IX.6. Fragen- und Antworten Bereich
- IX.7. MAPUD-Events
- IX.7.1. Kontaktbörse für den Betrieb mit mehreren Personen
Ähnliche Themen
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!