Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?

23.09.2015 12:21
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#1 Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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OOK

Hierzu wollte ich schon immer mal eine Strang aufmachen, heute hat mir nun der Bill eine Steilvorlage gegeben:

Zitat von Bill im Beitrag RE: Albaufstieg über Porrheim nach Obertal
Hallo,
ich nach langem möchte ich diesen Thread fortführen bzw. für mich beenden.
Den Sommer über haben wir uns mit etwas beschäftigt was wir eigentlich nie vorhatten. Wir haben unser Haus verkauft und damit ist diese Planung hier auch hinfällig.

Was ich als entscheidendes daraus ableite. Eine Anlage sollte immer in Segmente / Module aufgeteilt sein. Dann kann man sie auch mitnehmen wenn das nicht geplant eintritt.
Jetzt muss ich erstmal wieder in 1:1 bauen damit das neue Haus auch irgendwann fertig wird. Eine neue Planung stelle ich hier gerne wieder zur Diskussion.


Ich beobachte bei der Thematik eine große Widersprüchlichkeit in diesem unserem Lande:
Einerseits werden Anlagen häufig abgebrochen, wenn sie halb oder fast fertig sind oder sogar gerade fertig und der (Fahr-)Betrieb gerade begonnen hat. Einer von den Gründen dafür ist der, dass man feststellt, dass das Bauen doch viel mehr Spaß gemacht hat als das Betreiben. Es wird dann alles gnadenlos in die Tonne gekloppt und "etwas viel Besseres" angefangen. Das ist ja alles ziemlich bekannt, oder?

Andererseits will man seine Heimanlage von Anfang an in zerlegbaren Segmenten oder gar Modulen bauen, damit man bei einem evtl. Umzug alles fein säuberlich zerlegen und am neuen Platz gleich wieder aufbauen kann. Genau da wäre aber die Chance, eine neue Idee mit den neuen Kenntnissen und Fertigkeiten ganz neu und unbelastet umzusetzen.Diese Chance vertut man mit den Segmenten. Noch schlimmer ist es mit Modulen, wo man sich an die genormte Form der Schnittstellen halten muss, was die landschaftliche Planung enorm einschränkt.

Mal ein weniger aus meiner Erfahrung mit drei BAE-Anlagen:
Die BAE I mit 13 qm bestand in der Tat aus leicht zerlegbaren Segmenten und z.T. sogar aus Modulen, die ich schon vor dem Anlagenbau besessen hatte (Eselsschlucht). Davon habe ich beim Umzug ins eigene Haus profitiert, auch wenn die wiedervewendbaren Teile lediglich 15% der neuen Anlage (35+ qm) ausmachten.
Die BAE II baute ich ja nun im eigenen Haus und daher nicht zerlegbar, denn es war klar, in diesem Hause wollte ich für den Rest meines Lebens bleiben.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ich heiratete neu und musste von HB nach NRW umziehen. Peng.

Beim Zerlegen der Anlage achtete ich darauf, dass weitgehend unzerstörte wiederverwendbare Teile entstanden, was auch ganz gut gelungen ist.

Dann baute ich also die BAE III, nochmal doppelt so groß wie die BAE II. Natürlich hätte ich die Teile von der BAE II wieder genau so zusammenbauen können, wie sie gewesen waren und an den Enden neue Teile anfügen. Damit hätte ich meine Planungsfreiheit total stranguliert, denn die neuen Räumlichketen verlangten nach einer völlig anderen Konfiguration - und ich wollte endlich meine "superlong peninsula".

Um es kurz zu machen. Ich habe eine ganze Reihe von Teilen der BAE I und II in der BAE III eingebaut, aber es war teilweise ein Biegen und Würgen bis zusammenkam, was nicht zusammen passte, und hinterher bin ich der Meinung, ich hätte bis auf ein paar Weichenkombinationen alles schreddern und total neu bauen sollen. Das hätte nicht länger gedauert und wäre auch nicht mehr Arbeit gewesen. Mancher Gleisverlauf wäre um einiges eleganter und zweckmäßiger.
Mein persönliches Fazit:
Wenn du gerne Anlage(n) baust, dann baue nicht teilbar, sondern kontinuierlich. Dann hast du bei einem evtl. Umzug die Freude, wieder so richtig viel Anlage zu bauen.
Wenn du betriebsversessen bist und dir Landschaftsgestaltung etc. Nebensache ist, dann baue in Segmenten, die sich schnell wieder zusammen setzen lassen.
Wenn du aber von beidem etwas bist (wie ich) dann musst du auch deine Entscheidung sehr sorgfältig prüfen.
Aber eigentlich sollte man eine Heimanlage nur dann segmentiert bauen, wenn einem der Anlagenbau so gar keinen Spaß macht und nur notwendige Voraussetzung zum Fahren ist.

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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23.09.2015 15:35
avatar  jaffa
#2 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Zitat von OOK im Beitrag #1
Wenn du aber von beidem etwas bist (wie ich) dann musst du auch deine Entscheidung sehr sorgfältig prüfen.
Aber eigentlich sollte man eine Heimanlage nur dann segmentiert bauen, wenn einem der Anlagenbau so gar keinen Spaß macht und nur notwendige Voraussetzung zum Fahren ist.

Ich bin auch von beidem etwas: mir macht das Bauen genauso vie Spaß wie das Fahren ... und habe mich dennoch bei meiner Heimanlage für segmentiertes Bauen entschieden. Die Anlage ist für gängige Raumproportionen auf knapp 15 qm geplant und hat bereits einen Umzug im frühen Baustadium hinter sich. Die Konzeption und konkrete Planung ist so, dass auch bei einem größeren zur Verfügung stehenden Raum die Anlage nicht sinnvoll hätte vergrößert werden können (hat sicherlich etwas mit meinem Maßstab 1:160 zu tun, der von vornherein recht großzügige Planung bei 15 qm erlaubte).
Abgesehen von dem bereits erfolgten Umzug ist eines meiner Hauptargumente, dass ich bei Bau und Reparatur einzelne Segmente aus dem Arrangement herauslösen und um 90 Grad gedreht in bequemer Arbeitshaltung so ein Segment von unten bearbeiten kann. Wir werden ja alle nicht jünger .
Dem- und meinen Materialvorlieben entsprechend habe ich komplett auf Gips beim Bau verzichtet und alle Felsen aus federleichtem Styrodur angefertigt.
Zugegebenermaßen wird mit fortschreitendendem Bau das Herausnehmen einzelner Segmente unbequemer, weil jetzt erst die Hintergrundkulisse abgenommen werden muss, bevor man die elektrischen Verbindungen und die Segmentverschraubung lösen kann. Die beiden Segmente, die mit den Gleiswendeln zum SB verbunden sind, erfordern zusätzliche Arbeitsschritte.
Gestalterisch und in puncto Gesamtwirkung sehe ich für mich in der segmentierten Bauweise keine Nachteile ... und würde mich, wenn ich jetzt anfinge, für meinen konkreten Fall wieder so entscheiden.
Aber vielleicht sind meine Bedingungen auch sehr speziell. Insofern stimme ich OOKs erster Hälfte des Fazits vorbehaltlos zu:
Zitat von OOK im Beitrag #1
... musst du auch deine Entscheidung sehr sorgfältig prüfen.


Mein (inzwischen verkauftes) Modellbahnprojekt: »Innerstetalbahn«
Meine Shop-Website Jaffas-Moba-Shop.de

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24.09.2015 18:41
#3 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Dass Jaffa bei fast gleicher Grundeinstellung wie OOK zu einem völlig anderen Ergebnis kommt, finde ich bemerkenswert. So kann es gehen. Beide werden gute Gründe für ihre jeweilige Entscheidung bzw. Auffassung bezüglich Zerlegbarkeit von Anlagen haben. Für meine eigenen Überlegungen (die Entscheidung steht noch nicht an) ist das ein wertvoller Hintergrund. sagt

Der Eisenhans


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24.09.2015 19:35 (zuletzt bearbeitet: 24.09.2015 20:15)
#4 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Nur kurz: Eine gewisse Segmentierung kann nicht nur für eine neue Verwendung in neuen Räumen gut sein, sondern auch zur Austauschbarkeit wenn das Anlagenteil in die Jahre gekommen ist! Oder zum Beispiel wenn Der Monteur mal an die Heizungsrohre müsste!

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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25.09.2015 18:53
avatar  ow
#5 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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ow

Ein Aspekt, und nicht nur für die älteren unter den Modellbahnern, sollte vielleicht bedacht werden:
Was geschieht nach meinem endgültigen Abgang mit der Anlage?
Nach mir die Sintflut?
Oder doch daran denken wie die Anlage abgebaut, verkauft, verschenkt oder wenn man Glück hat, jemanden vererbt werden kann?
Es ist schon ein Unterschied ob nur ein paar Schrauben gelöst werden müssen, oder ob die Kettensäge eingesetzt werden muß.

Kleiner Witz dazu: Eine Frau sagt zu ihrem Mann: „Wenn einer von uns beiden stirbt, ziehe ich zu den Kindern“!!

analog dazu: „Wenn einer von uns stirbt, was mache ich dann mit dem ganzen Krempel ???“

der sehr gerne noch lang lebenwollende Otto (ow)

PS: Frage : hat jemand Erfahrung oder Tips zum Verkauf ganzer Anlagen?
Eventuelle Antworten dazu natürlich in einem neuen Strang !!!!!
Oder ist dies kein Thema für MAPUD ??

Anfang der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=_UfgkCJtONs
Aufbau der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=-aCUMpnSguw
Rangieren auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=sxZ2RnF8Y-Y
Die Basis-Schublade der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=WHI4u3BtUX4
Digital oder Analog auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=PrACJYEXupA
Mehr Platz durch eine Wendung https://www.youtube.com/watch?v=zpx9q1KcoLs
Wendel mit Trapez und Leitplanke https://www.youtube.com/watch?v=MTh8Y3XgHug

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15.10.2015 17:26 (zuletzt bearbeitet: 15.10.2015 17:27)
#6 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Hallo allemann,

ich persönlich würde immer in Segmenten bauen, wenn es nicht gerade eine sehr kompakte Kleinanlage werden würde. Schon wegen der bereits erwähnten Möglichkeit, das Arbeiten über Kopf zu vermeiden. Abgesehen von den Verrenkungen - wenn da beim Löten mal was 'runtertropft, kann das böse Folgen haben...

Gruß aus MD
Ditmar

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24.10.2015 12:16
#7 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Zitat von OOK im Beitrag #1

Ich beobachte bei der Thematik eine große Widersprüchlichkeit in diesem unserem Lande:
Einerseits werden Anlagen häufig abgebrochen, wenn sie halb oder fast fertig sind oder sogar gerade fertig und der (Fahr-)Betrieb gerade begonnen hat. Einer von den Gründen dafür ist der, dass man feststellt, dass das Bauen doch viel mehr Spaß gemacht hat als das Betreiben. Es wird dann alles gnadenlos in die Tonne gekloppt und "etwas viel Besseres" angefangen. Das ist ja alles ziemlich bekannt, oder?


Hallo zusammen. Problem dürfte in solchen Fällen eine "mangelnde" Planung sein. Oft hat man mit einem Kinderauszug, Umzug, Hausausbau, etc. auf einmal Platz für eine Anlage, beginnt aber überhastet mit dem Bau. Das spricht ganz deutlich gegen eine komplette Anlage. Diese muss von Anfang an komplett durchgeplant werden, um damit langfristig Spaß zu haben. Und selbst bei genauester Planung schleichen sich Fehler ein, weil einem entweder die Erfahrung fehlt oder manches schlicht und ergreifend nicht vorhersehbar war.

Gerade bei Modulen ist "schnell" etwas fahrfertig, da verheddert man sich nicht im langwierigen Holzunterbau. Man wird von Modul zu Modul besser und muss nicht gleich große Teile der Anlage abreißen, weil einem nach langer Bauzeit die Qualität der ersten Baustücke nicht mehr gefällt. Und man von Anfang an macht Betrieb! Da entfällt der Selbstzweck bauen, wodurch viele gute Anlagen fertiggebaut aber nie wirklich betrieben werden.

Zitat von OOK im Beitrag #1
Noch schlimmer ist es mit Modulen, wo man sich an die genormte Form der Schnittstellen halten muss, was die landschaftliche Planung enorm einschränkt.


Als so schlimm empfinde ich diese Gedanken nicht. Man hat ein abgegrenztes Thema und kann sich doch daraufhin ein oder zwei dafür passende Schnittstellen selber ableiten. Typische Landschaftscharakteristiken hat doch jedes Thema und zwischen zwei Betriebsstellen muss man die ja irgendwo unterbringen können. Kann man das nicht, hat man meiner Meinung nach das Thema überladen.


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02.11.2015 19:46
#8 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Bei mir stellt sich die Frage gar nicht. So wie OOK u.a. das vorgeschlagen haben, kann ich eh nur stückchenweise, also segmentweise bauen und in Betrieb nehmen.
Ich könnte mir allerdings vorstellen, wenn ich ein eigenes großes Zimmer nur für die Moba hätte, dann würde ich gerne eine Anlage aus einem Guss bauen, schon um die dritte Dimension unbehindert ausnutzen zu können. Aber das ist vielleicht mal was für später.
("Wenn ich groß bin")


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11.08.2017 00:15 (zuletzt bearbeitet: 11.08.2017 00:18)
#9 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Habe in meinem Leben bis 1975 schon 4 Anlagenabrisse aufgrund von Umzügen erlebt.
War noch in jungen Jahren und mann konnte sich immer wieder verbessern.

Bin dann auf Segmente umgestiegen(H0e), damit wenigstens die Bahnhöfe (die ja auch eine erhebliche Investition darstellen) nicht immer neu gebaut werden müssen. Bin seither 7 mal umgezogen.
Nach 1985 (mein Einstieg in den FREMO) vorzugsweise nur noch Module aufgefüllt mit Segmenten für spezielle Anwendungen (Kurven, Wanddurchbrüche etc.) für den Einsatz zu hause. Die anfäglichen Bahnhöfe mit BEMO-Weichen wurden trotzdem inzwischen verschrottet.

Da ich inzwischen in FREMO:87e baue - mithin maßstäbliche Weichen und Radsätze benutze und auch solche Radien bei meinen Modulen verwende - wird sich dort nichts mehr verbessern und die Sachen sind somit "zukunftssicher"!

Modulbau oder nicht ... das ist auch eine Preisfrage ... ich gehe davon aus, dass die im Bau befindlichen Bf. meiner Gartetalbahn hinterher schon einen erheblichen Wert darstellen werden ... und wenn ich wieder Erwarten doch nochmals umziehen muss ... dann wäre das ohne die Bf. der "Tod" meiner Modellbahnambitionen, denn für einen Neubau würde mir voraussichtlich als Rentner das Geld fehlen!

Und was passiert hinterher mit dem Krempel? Habe ich schon in einem alten FREMO-HP1 Artikel drüber geschrieben:
macht eine Vorsorge und eine Patientenverfügung und setzt ein Testament auf - dann sollte das weitgehend klar sein, was mit dem Krempel passiert ...


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11.08.2017 10:24 (zuletzt bearbeitet: 11.08.2017 11:38)
#10 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Hallo liebe Forumer, ich glaube nicht, dass wir in diesem Strang zu einer eindeutigen Antwort kommen, dazu sind die Vorstellungen und Randbedingungen doch zu unterschiedlich.

Hier meine Erfahrungen mit dem Thema: Meine Anlage #3 (in der Hochhauswohnung mit Wanddurchbruch) war streng modular gestaltet, weil sie nur an "MoBa-Wochenenden" aufgebaut wurde und dann die halbe Wohnung *) belegte. Als wir dann ins eigene Haus mit Eisenbahn-Keller einziehen konnten, erwies sich keines der Module als verwertbar.

Anlage #4 war Triptis I, hier hatte ich zwei Anlagenteile als Module gestaltet, damit sie bei späteren Umbauten verwertbar bleiben sollten. Das war das Bw Triptis und der Bahnhof Auma. Beide Teile habe ich nach dem Abriss von Triptis I sauber ausbauen können, sie wurden jahrelang (an der Kellerdecke angeschraubt) aufbewahrt. Beide Teile wurden bei der Planung von Anlage #5 (Triptis II) von Anfang an berücksichtigt und erwiesen sich als Planungshindernis. Zuerst gab ich das Auma-Modul auf und baute den Bahnhof neu, zum Glück waren die Gebäude verwertbar. Das Bw hätte besser gepasst, aber dann stellte sich heraus, dass die ursprüngliche Selbstbau-Drehscheibe nicht mehr funktionierte und kaum reparierbar war. Und die Schienenhöhe beim Modul war noch 2,5 mm. Also: Neue Drehscheibe und mehr Flexibilität bei der Bw-Planung.

Es wäre also einfacher gewesen, wenn ich nur die verwertbaren Teile gespeichert hätte.

Dabei hatte ich früher schon gute Modul-Erfahrungen: Meine Anlage #2 (in der Studenten-WG, 60er Jahre) bestand aus 6 oder 7 zweigleisigen Strecken-Modulen, die auf dem Fußboden die beiden Studentenbuden von meinem Freund und mir verbinden konnten. Die Bahnhöfe mussten bei jeder Session auf dem Teppich aufgebaut werden. In dem einen Bahnhof war das Whisky-Beladeterminal; es gab zwei Spezial-Kesselwagen für den Whiskytransport. Im anderen Bahnhof war das Entladeterminal, eine relativ raffinierte Vorrichtung mit Spindelantrieben und Membranpumpen, mit der man den Whisky 0,01 Liter-weise aus den Kesselwagen in ein Gläschen pumpen konnte. Davor musste aber intensiv rangiert werden, und meine Betriebsvorschriften waren ziemlich streng! Durch die Aussicht auf ein alkoholhaltiges Getränk hatte ich bei den damaligen Sessionen immer genug Personal.

Fazit: Bei mir halten sich Pro und Contra insgesamt die Waage, allerdings nahmen die Pro-Argumente mit der Zeit ab.

Mit Hp1-Gruß - Helmut

Edit: *) Es war mehr als die halbe Wohnung, nur Schlafzimmer und Küche blieben unberührt


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11.08.2017 16:01
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#11 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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ow

Zitat von Klaus Weibezahn im Beitrag #9

Und was passiert hinterher mit dem Krempel? Habe ich schon in einem alten FREMO-HP1 Artikel drüber geschrieben:
macht eine Vorsorge und eine Patientenverfügung und setzt ein Testament auf - dann sollte das weitgehend klar sein, was mit dem Krempel passiert ...

Hallo Klaus,

kannst du diesen HP1 Artikel (sofern es hier nicht zu OT wird) hier als Link einstellen?
Für meine Gebirgsbahn mit Basisschublade, teilbar in 3 Segmente und mehrere Anbauteile, habe ich eine Demontageanleitung und Wiederaufbauanleitung schon verfasst.
Als auch "älterer Herr (über 70)" mache ich mir schon mal Gedanken: "Was ist nach meiner aktiven Zeit als Mobahner ????" ---Es muß ja nicht gleich das Ableben sein.

Otto (ow)

Anfang der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=_UfgkCJtONs
Aufbau der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=-aCUMpnSguw
Rangieren auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=sxZ2RnF8Y-Y
Die Basis-Schublade der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=WHI4u3BtUX4
Digital oder Analog auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=PrACJYEXupA
Mehr Platz durch eine Wendung https://www.youtube.com/watch?v=zpx9q1KcoLs
Wendel mit Trapez und Leitplanke https://www.youtube.com/watch?v=MTh8Y3XgHug

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11.08.2017 16:36
#12 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Zitat von jaffa im Beitrag #2
einzelne Segmente aus dem Arrangement herauslösen und um 90 Grad gedreht in bequemer Arbeitshaltung so ein Segment von unten bearbeiten kann.

Hallo Anlagen- und Modulbauer,

mal eine naive Zwischenfrage: Welche Arbeiten sind das denn überhaupt, die man unter einer Anlage oder einem Segment ausführen muss?

Meine Weichen werden ortsgestellt werden, die Stromversorgung ist im Digitalzeitalter ja auch nicht mehr so aufwändig (als Ringleitung mit mehreren Einspeisepunkten für eine handvoll Abschnitte ginge das doch auch neben dem Gleis), Signale wirds außer Trapeztafeln auf der Bürener Kreisbahn auch keine geben und der romantische Nachtbetrieb ist mein Ding auch nicht.
Also: Keine Antriebe, keine Kabel. Aber an was habe ich alles nicht gedacht?

Ach ja: dass man Segmente (auch ungedreht) weitgehend ortsunabhängig - z.B. gemütlich im Sitzen am Gartentisch - bearbeiten kann, halte ich durchaus für ein wichtiges Argument.

Viele Grüße aus Südhessen

Alexander

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12.08.2017 00:42
#13 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Zitat von lokonaut im Beitrag #12

Meine Weichen werden ortsgestellt werden,

Ich baue gerade eine Mechanik zum Stellen der Weichen und Weichenlaternen ein. Bin darin nicht sonderlich geübt, aber von unten hätte ich wohl schon aufgegeben.
Zitat von lokonaut im Beitrag #12
die Stromversorgung ist im Digitalzeitalter ja auch nicht mehr so aufwändig (als Ringleitung mit mehreren Einspeisepunkten für eine handvoll Abschnitte ginge das doch auch neben dem Gleis),

Zur Vereinfachung der Fehlersuche bei Kurzschlüssen mache ich mir allerdings die Mühe, alle Gleise auf der Segmentvorderseite abschaltbar auszuführen. Lötarbeiten werden da im Untergrund schon anfallen.
Zitat von lokonaut im Beitrag #12
Signale wirds außer Trapeztafeln auf der Bürener Kreisbahn auch keine geben und der romantische Nachtbetrieb ist mein Ding auch nicht.
Also: Keine Antriebe, keine Kabel. Aber an was habe ich alles nicht gedacht?


Ohne Romantik wird's aber mit der Verpflegung durch die Gattin schwierig.

Gruß
Hans


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15.08.2017 17:33 (zuletzt bearbeitet: 15.08.2017 18:03)
#14 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Hallo liebe Forumer, obwohl ich aus früherer Erfahrung dazu entschlossen hatte, meine Anlage Triptis II ohne Segmente zu bauen, habe ich jetzt doch wieder ein Argument für die modulare Bauweise erlebt:

Das einzige Segment bzw. Modul in der Anlage ist die Türbrücke, die in die Türöffnung eingesetzt wird, und die sieben Gleise auf verschiedenen Höhen überbrückt. Die im Bau befindliche Awanst hat ihre Anschlussweiche genau auf dieser Türbrücke, und zwar auf der obersten Ebene. Für diese Weiche und für die zugehörige Gleissperre musste ich jetzt einen Antrieb installieren.

Was war ich so froh, dass ich das ganze Ding umdrehen und auf zwei Böcke stellen konnte, so dass ich den BEMO-Antrieb in bequemer Arbeitshöhe ohne Verrenkungen einbauen und justieren konnte!



Blick auf die Unterseite der obersten Ebene:



Der blaue Himmel gehört zur nächsten Ebene; man sieht die Stelldrähte zu den Fahrwegelementen, der Antrieb dreht die Drähte federnd um ca 8 Grad, die Mini-Holzschrauben sind die 90 Grad-Anschläge für die drehbaren Laternen.

Wenn jemand wie Alexander bei einfachen Betriebsverhältnissen keine Weichenantriebe, keine Signale, keine Zuschaltrelais und keine Freimeldeabschnitte braucht, dann stellt sich die Frage nach ausbaubaren Modulen natürlich nicht. Aber wenn einer eine Hauptstrecke nachbilden will (und wenn er dazu noch jenseits der 70 und nicht mehr so ganz gelenkig ist), dann sollte er sich das gut überlegen. Wenn ich mal Arbeiten unter der Platte machen muss, dann brauche ich hinterher eine gewaltige Erholungspause!

Über die Fortschritte bei der Awanst werde ich demnächst im anderen Strang berichten, da hat sich wieder was getan. Was noch fehlt, ist die Realisierung der Schlüsselabhängigkeit, sowohl im Stellwerk Triptis als auch in der Awanst.

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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20.08.2017 11:42 (zuletzt bearbeitet: 20.08.2017 11:47)
avatar  Gilpin
#15 RE: Grundsatzfrage: Heimanlage modular bzw. in Segmenten bauen?
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Hi Lokonaut und Alle,

zum Thema der

Zitat von lokonaut im Beitrag #12
Stromversorgung (die) im Digitalzeitalter ja auch nicht mehr so aufwändig (als Ringleitung mit mehreren Einspeisepunkten für eine handvoll Abschnitte ginge das doch auch neben dem Gleis)
sei, bringt in der July/Aug-Ausgabe der Narrow Gauge and Short Line Gazette Duncan McRee im Bericht zu seinem 0n30-Modul Sausalito to Duncan's Mills in einer Bildunterschrift eine verblüffende Aussage: "Batteriebetriebene Lokomotiven (Dead Rail) machen die Modul-Verdrahtung sehr einfach - actually ist keine Verdrahtung nötig." (Übers.R.) In den USA scheint radio control, ausgehend von Gartenbahnen, stark in Richtung H0 vorzudringen. McRee gibt an, dass das von ihm benutzte System quasi auf den vorhandenen DCC-Decodern aufsetzt - unter Beibehaltung aller Funktionen. Er beschließt den Abschnitt mit einer lustig formulierten Beobachtung, dass nämlich "entgleiste Lokomotiven vergnügt über den Schmutz weiter fahren, und von der Anlage herunter, wenn sie nicht gestoppt werden. Bevor Du's mitkriegst, hast Du eine entlaufene Porter in Händen." (dito.) Offensichtlich ist dieses System für Module besonders geeignet. Zur Steuerung der immerhin neun Weichen sagt der Autor leider nichts.

McGee arbeitet auch sonst sehr innovativ: beispielsweise ist das Modul konsequent aus Gatorfoam aufgebaut.

Mit freundlichem Gruß,
Reiner


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