Software-Fehler

05.08.2021 18:28
#1 Software-Fehler
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Hallo Forumer,

Wir Modellbahner haben es auch gelegentlich mit Software-Fehlern zu tun, besonders dann, wenn man seine Anlage ganz oder teilweise mit selbst programmierten Funktionen betreibt.

Im Wikipedia liest man dazu: "Völlige Fehlerfreiheit für Software, die eine gewisse Komplexitätsgrenze überschreitet, ist praktisch weder erreich- noch nachweisbar." Bei meiner Triptis-Software kann man schon von dieser "gewissen Komplexiätsgrenze" sprechen, denn mein Quellenprogramm hat mehr als 11.000 Zeilen, aufgeteilt in sechs Units; daran habe ich so etwa 20 Jahre gearbeitet. Zum Glück sind solche Fehler mittlerweile selten, aber da sind noch welche!

Vor ein paar Tagen habe ich (nach einer Schienenreinigungs-Aktion) mal wieder einige kritische Zugfahrten getestet, darunter waren auch zwei Fahrten meiner beiden Dgs, die ihre Schattenbahnhofs-"Parkplätze" hintereinander auf Gleis 11 haben.

Alles hat erstmal wunderbar funktioniert, die Gleise waren offenbar hinreichend sauber, keiner ist steckengeblieben. Der erste Zug ist am Ende der Fahrt korrekt auf dem hinteren Abstellplatz eingefahren und hat dort seinen Trip beendet. Die daran anschließende Nachrück-Rangierfahrt in den vorderen Abstellplatz wird von der App "Nachrück-Rangiermanager" gesteuert, der alle freigefahrenen Abstellplätze selbsttätig wieder nachfüllt, wenn dahinter einer besetzt ist.

Dieser Manager hat das auch tatsächlich versucht, aber der Computer hat ihm die Aktivierung mit der Fehlermeldung "Betriebsspannung fehlt" glatt verboten. Die Betriebsspannung war aber da, also musste es an der Betriebsspannungs-Erfassungs-App liegen.

Zum Glück konnte ich die Stelle in der Unit "FADI" (=Fahrdienst) leicht finden. Um die Betriebsspannung zu überwachen, hatte ich einen Trick angewendet; denn wie überwacht man eine Spannung, wenn für die Überwachungsfunktion gar keine Spannung da ist? Ich hatte festgestellt, dass der Computer bei fehlender Hardware-Betriebsspannung fast alle Kontakt-Rückmeldungen als "1" interpretiert, obwohl die betriebliche Grundstellung die "0" ist. Einige davon habe ich also auf "1" abgefragt, fertig. Das hat auch ca. 16 Jahre einwandfrei funktioniert, ja, bis der betroffene Dg mit seinem Schaltmagnet genau auf einem der abgefragten Kontakte stehen geblieben ist. Das darf er natürlich, aber meistens bleibt der Zug erst kurz hinter dem Kontakt stehen. Die Formel im Abfrage-Algorithmus enthielt statt eines korrekten "=" ein ">". Das ist so lange nicht aufgefallen! Ich habe also die Formel so geändert, dass jetzt nur noch Vorsignal-Kontakte einbezogen werden, am Vorsignal bleiben bestimmt nicht drei Züge gleichzeitig auf dem Kontakt stehen.

Problem gelöst? Ich glaube fest daran.

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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07.08.2021 13:42 (zuletzt bearbeitet: 07.08.2021 13:54)
#2 RE: Software-Fehler, übrigens ...
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Übrigens: Nachdem Hubert sich für den Beitrag bedankt hat, muss ich diesen Dank erwidern, denn er hat vor etlichen Jahren den vorletzen Softwarefehler in der Anlage entdeckt! Das war während seiner Tätigkeit als Video-Lokführer am Steuerpult des E800: Da fiel ihm doch auf, dass die Uhrzeitanzeige manchmal etwas seltsame Ziffern zeigte, typischer Programmierfehler, der mittlerweile längst beseitigt ist.

Mit Hp1 Gruß und an Hubert - Helmut


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07.08.2021 20:02
#3 RE: Software-Fehler, übrigens ...
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It is not a Bug, it is a feature !

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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