2 Bühnen

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09.08.2021 16:37 (zuletzt bearbeitet: 09.08.2021 19:07)
avatar  KWer
#1 2 Bühnen
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Fangen wir mal mit dem Streckenschema und dem Gleisplan des gesamten sichtbaren Bereiches an:



Die Position des Bahnhofes Rikenburg zwischen den Stationen Rechtenbach und Linkendorf mit dem Abzweig nach Thalheim ist trivial. Es ist ein kleiner Durchgangsbahnhof. Die Strecke war nie besonders bedeutend, nach dem Krieg wurde als Reparation auch noch das zweite Streckengleis abgebaut, so daß nur noch eine eingleisige Strecke vorhanden ist. Im offenen Teil des C (rechts) befindet sich blöderweise eine Tür, die ich nicht versetzen kann. Also habe ich bestimmte Zwänge. Der nächste Zwang ist die Raumgröße von 398 cm x 315 cm. Die Nettoanlagenfläche beträgt rund 8,3 m².

Was möchte ich eigentlich? Ich möchte eine Anlage bauen, auf der ich einerseits Züge fahren sehen kann. Möglichst lange, aber ohne die modellbahntypischen Gleisverschlingungen. Weiterhin möchte ich die wenigen vorhandenen Soundloks genießen. Und zwar in allen Betriebszuständen. Also reine Fahrt, anfahren, anhalten, rangieren. Alle sichtbaren Weichen sollen die 6,34°-Weichen sein, also die langen von Tillig oder Weinert. Im Bahnhof verbaue ich definitiv Weinert. Nicht von Zügen befahrene Weichen können Steilweichen sein, also 1:6,6. Die beiden Weichen links sind Piko-A. Sie liegen aber unter einem Szenentrenner, der beide Anlagenteile trennt. Mindestradius im sichtbaren Bereich 120 cm auf Streckengleisen sowie 90 cm zum Hafenanschluss. Minimale Bebauung, viel Landschaft... Auf der zweiten Bühne unten ein Hafen, der über ein Überwerfungsbauwerk erreichbar ist.

Rechts oben befindet sich ein Kehrbogen von 60 cm Radius. Parallel dazu verläuft ein Stück Ziehgleis (altes Streckengleis). Ganz oben sieht man die Paradestrecke, die quasi fast im Hintergrund nach links in einen der beiden Schattenbahnhöfe verschwindet. Deutlich zu sehen: Das ehemalige zweite Streckengleis. Die Schattenbahnhöfe sind nach der Lage im Raum, wenn man den Raum betritt benannt: Links also Linkendorf und rechts Rechtenbach. Im Bahnhof ist das verdreht. Der Zug, der nach rechts ausfährt, fährt also nach Linkendorf. Dazu später mehr. Denn ein weiterer Zwang war, keine Wendeln zu verwenden.

Geographisch bewegt sich der Hafen an der Ostsee, die früher mal über viele kleine Häfen mit Bahnanschluss verfügte, der Bahnhof auf Bühne 1, also oben könnte irgendwo zwischen Erzgebirge, Thüringen und dem Harz liegen. Position des Betrachters ist in der Mitte des größten Freiraumes auf einem Bürostuhl. Gesteuert wird digital, geschaltet analog. Es wird immer nur EIN Zug unterwegs sein. Ich will ja den Zug genießen und keinen Stress.

Planerische Besonderheiten: Der Anschluss der Ortsgüteranlage über nur eine Weiche ist dadurch bedingt, daß ich im Bogen keine mehr untergebracht habe. Gerade auf der Dresdener Bahn ist das recht häufig so gelöst. Ist halt nicht viel Güterverkehr... Der Hafen und die Brauerei sind leider nur über ein Überwerfungsbauwerk erreichbar, das das in einem Einschnitt nach unten führende Streckengleis kreuzt. Hintergrund ist, daß alle Rangierfahrten über Gleis 1 stattfinden sollen und GLeis 2 nicht davon berührt werden soll. Auch wenn durch die Weichenlage links anders der Anschein erweckt wird: Gleis 2 ist durchgehendes Hauptgleis. Was aber nicht bedeutet, daß Zugdurchfahrten möglich sind. Der Bahnhof liegt übrigens deshalb im Bogen, um überhaupt Länge zu erreichen. Über die Einfahrweichen ist er rund 430 cm lang. Zwischen den Ausfahrsignalen sind es rund 270 cm. Kurze Güterzüge haben dann eine Länge von max 230 cm, es kann aber auch schon mal ein Umleiter mit 330 cm gefahren werden. Der fährt dann ausnahmsweise mal durch. Alle anderen Züge halten traditionell, da der Bahnhof auf dem Scheitelpunkt zweier langer Steigungen liegt und alle Dampfloks Waser nehmen müssen.

Betriebliche Besonderheit: Beide Schattenbahnhöfe haben nur Stumpfgleise. Es existieren aber Lokwartegleise. Wenn ein Zug einfährt, wird die Lok abgekuppelt (Kadee) und bliebt stehen. Soll nun ein Zug ausfahren, entscheidet man sich zunächst für eine Lok vom Wartegleis, fährt die an den Zug, führt die Zugfahrt durch und rangiert dann die alte Zuglok auf das freigewordene Wartegleis. Dadurch hat man nie die gleiche Lok am Zug und es wird eine höhere Anzahl Züge vorgetäuscht, als wirklich vorhanden sind. Im H0-Modellbahnforum scheint der Plan zu minimalistisch. Da gab es gar keine Reaktion. Bin mal gespannt, ob es hier auch zu minimalistisch ist :-)

Grüße
Mario


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09.08.2021 16:42 (zuletzt bearbeitet: 09.08.2021 19:10)
avatar  KWer
#2 RE: 2 Bühnen
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Schattenbahnhof Linkendorf



...und die Rampe im oberen, also wenn man reinkommt rechten Teil der Anlage...

Grüße
Mario


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09.08.2021 19:02 (zuletzt bearbeitet: 09.08.2021 19:26)
avatar  Gilpin
#3 RE: 2 Bühnen
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Guten Abend Mario,

Lass mich hier antworten, damit die beiden ersten Beiträge beieinander bleiben. Gleich vorweg, Dein Plan bzw. die begonnene Anlage ist nicht zu minimalistisch! Du legst ganz schön los, bravo.

Indes: ich bin leicht irritiert vor lauter rechts und links und oben – ich habe nicht so genau verstanden, wo die Zugspeicher liegen und über welche Strecken sie erreicht werden. Beschrifte doch den Gleisplan einmal – wenn er fertig ist (so habe ich das verstanden) und das Gleisplanprogramm das nicht hergibt, mach’s in Power Point nachträglich. Oder Keynote. Insbesondere hilft die Nummerierung der Gleise – man sieht die Tunneleinfahrt sehr schlecht; erst nach deren Entdeckung macht Deine Story für mich Sinn. Soll sie das Überwerfungsbauwerk symbolisieren? Ich finde es sonst nicht.

Ich fasse Deinen Bahnhof eher als Trennungsbahnhof auf – solche gibt es noch viel minimalistischer, etwa das hier diskutierte Gasseldorf oder Bieber. Würde die Nebenstrecke dort enden, sähe ich eine Notwendigkeit für Abstellmöglichkeiten für zumindest eine Lok und einige Wagen. Stattdessen ist all das in der nächsten Großstadt angesiedelt, die Züge fahren quasi durch nach Thalheim oder Linkendorf. Gut so.

Eine Irritation habe ich noch: Rikenburg ist ein

Zitat
Bahnhof auf dem Scheitelpunkt zweier langer Steigungen

und verfügt über einen Hafen – das erscheint mir unlogisch. Du bringst da eine gewagte Konstruktion

Zitat
Geographisch bewegt sich der Hafen an der Ostsee..., der Bahnhof auf Bühne 1, ... irgendwo zwischen Erzgebirge, Thüringen und dem Harz

ins Spiel. Und die macht Dir auch die geografische Identität der Anlage zunichte. Hügel und Einschnitte gibt es überall, aber Deine Gebäude könnten doch sehr schön eine Region reflektieren! Schön, regionaltypisch sind vor allem die Bahnhofsbaulichkeiten, während Brauerei und Hafengebäude allgemein Gründerzeit symbolisieren. Dabei würde ich es belassen und auf den Sprung von der Ostsee nach Thüringen etc. verzichten.

Auch ist mit das Ausziehgleis vor dem Kohlenhandel zu kurz geraten. Auf dem Planum des zweiten Streckengleises ist doch noch Platz, und sei es für eine Neuverlegung.

Ansonsten gibt es viele schöne Planungsdetails; ich hebe mal das schon erwähnte abgebaute zweite Streckengleis hervor. Wir haben hier ab und zu schon darüber gehört, und immer den Schmerz herausgehört – Du machst diese geschichtliche Erfahrung sehr anschaulich.

Ich hoffe, ich habe nichts berührt, was festgeschrieben oder gebaut ist, sondern mich zu Themen geäußert, die für den weiteren Ausbau in Betracht kommen.

Ich wünsche eine schöne Woche,
Reiner


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09.08.2021 19:25 (zuletzt bearbeitet: 09.08.2021 19:40)
avatar  KWer
#4 RE: 2 Bühnen
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Hallo Reiner,

bin heute und morgen noch krank geschrieben. Daher habe ich etwas Zeit für das Forum. Leider kann ich erst in zwei Tagen auf externe Adressen verlinken, sonst hätte ich abload schon genutzt. Hab es probiert und hier die entsprechende Fehlermeldung erhalten. Hier also der Plan der Unterwelt. Dunkelgrau sind die Teile, die im Einschnitt liegen (weil im Havariefall von oben zugänglich, aber in normaler Sitzposition nicht sichtbar. Violett ist dann der wirklich nicht offiziell zugängliche Teil (überbaut) und rechts an der Tür mit der Klappbrücke. Ich suche noch ein Foto davon. Türkis sind die Abstellgleise in den Schattenbahnhöfen. Jetzt gibt es auch einen Sinn: Wenn man rechts aus dem Bahnhof fährt, kommt man im linken Schattenbahnhof an. Wer links rausfährt, unter dem Szenentrenner hindurch, kommt in die rechte Unterwelt.



Zur Ortsgüteranlage: Das Ziehgleis geht also noch ein Stück weiter, ungefähr einen Viertelkreis mit Radius 54 cm. Das ist aus einer alten Anlage erprobt, ich kann dann noch Wagen mit Kadee schieben. Es liegt eben nur im regulär nicht sichtbaren Bereich. Also hinter einer Art Kulisse. Hier bei mir ein Einschnitt oder Baumgruppen. Der Kohlenhandel ist auch nicht in Stein gemeisselt. Die Rampe schon. Das obere Gleis ist die Ladestrasse und das untere das Schuppengleis. Die Gebäude sind die Ilfeld-Serie von Busch. Ein Weihnachtsgeschenk meiner Frau. Die passen nur in den Süden des Reichsbahngebietes.

Da ich aufgrund des menschlichen Blickfeldes nur entweder die Bühne 1 mit dem Bahnhof und der im Hintergrund laufenden Strecke sehen kann ODER eben die Hafen- und Brauereibühne (Bühne 2) und die Gebäude und Schiffe aus einem anderen Projekt auch schon da sind, würde ich es gerne so belassen. So kann ich wahlweise das eine oder andere Thema spielen.

Zählweise der Gleise: Gleis 1 liegt am Empfangsgebäude, Gleis 2 ist dann also das bogeninnere...

Es wird auch nur die Gebäude geben, die eingezeichnet sind. Die Kleinstadt ist etwas vom Bahnhof entfernt. Ich will die Bühne 1 nicht überladen. Thalheim wäre nur eine kleine Nebenstrecke, um aus den Ng Wagen aussetzen und auf dem Schuppengleis abstellen zu können, bis ein PmG Richtung Thalheim fährt. Und umgekehrt.

Ziel ist, Züge fahren zu sehen und gelegentlich zu rangieren. Die Anlage (Bühne 1) soll auch nicht zugebaut werden, weil sonst die Tristesse eines kleinen Landbahnhofes verloren geht. Ich will also auch gar nicht maximalen Betrieb machen. Von einem Schab zum anderen legen die Züge rund 22 m zurück. Da verbietet sich Hektik sowieso.

Das Thema mit dem abgebauten zweiten Streckengleis ist absichtlich gewählt. Erstens haben es nicht so viele, zweitens hatte ich die mühsam ausgesägten Trassenelemente und drittens zwinge ich bei Kreuzungen jeden Zug zum Aufenthalt im Bahnhof.

Viele Grüße
Mario


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09.08.2021 19:32 (zuletzt bearbeitet: 09.08.2021 19:41)
avatar  KWer
#5 RE: 2 Bühnen
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Hab tatsächlich noch Bilder der alten Anlage gefunden, insbesondere die seitlich klappbare Brücke, damit der Raum im (medizinischen) Notfall von aussen zugänglich ist. Wie man sieht, war die Anlage da noch zweigleisig und entsprechend langweilig. Übernommen wurden auch die Geländespanten und damit war beim aktuellen Projekt wirklich die Landschaft vorher da :-)



Die Absturzsicherung kommt aus dem 3D-Drucker...



Hauptbaumaterial ist Multiplex Birke 12 mm.

Viele Grüße
Mario


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09.08.2021 20:40 (zuletzt bearbeitet: 09.08.2021 20:55)
#6 RE: 2 Bühnen
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Hallo Mario,

erst mal willkommen im Forum und gleich eine Bitte, die Bilder nicht mit Auto einbinden, sondern eine Größe angeben und zwar in der Regel 1024 x 768, wenn die Bilder kleiner sind geht auch Vollbild.
Der Code sollte wie folgt aussehen:



Ich habe mir mal erlaubt die Größe deiner Bilder anzupassen.

Zum Gleisplan wie Reiner schon angedeutet hat passt Scheitelbahnhof, Rampe, Tunnels und Ostseehafen nicht so recht zusammen. Könnte sich der Hafen auch an einem Kanal oder Fluss verorten lassen?
Ich denke man könnte auch etwas mehr freie Strecke herausholen, wenn man unten recht die Hauptstrecke und Hafenzufahrt tauscht zum Beispiel.
Wenn Du magst könntest Du auch mal die Wintrack-Datei anängen, dann könnte ich mir die Qual mit Paint ersparen.
Ach ja könntest Du noch die Höhen der Gleise eingeben bzw. einzeichnen?

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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09.08.2021 21:44
avatar  KWer
#7 RE: 2 Bühnen
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Hallo Hubert,

vielen Dank für das Anpassen der Bilder. Zukünftig werde ich die im Vorfeld mit irfanview entsprechend vorbereiten. Zum Gleisplan: Es sind zwei verschiedene Bühnen mit zwei verschiedenen Bühnenbildern, die nicht gleichzeitig bespielt werden. Daher würde ich das ungerne ändern, nochzu dann alle vorhandenen Austattungsteile wie Gebäude und Schiffe in der Bastelkiste verschwinden würden. So spiele ich einen Tag mal Hafen und einen anderen Bahnhof.

Viel interessanter sind die Ideen mit den getauschten Gleisen. Zuerst war das auch so. Dann hätte aber jede Rangierfahrt in den Hafen bzw. Bedienung des Anschließers über Gleis 2 erfolgen müssen. Abgesehen davon, daß es das durchgehende Streckengleis ist, würde eine zusätzliche Sägefahrt anfallen, um das Ziehgleis zu erreichen und damit das Gleis parallel zur Ladestrasse vor dem Güterschuppen. Dort jedoch werden die Wagen für den Anschliesser abgestellt. Durch die Weichenstellung bei Fahrt über Gleis 1 habe ich eine Flankensicherung auch bei Rangierfahrten ohne, daß ich es kompliziert signalisieren muss. Bei der Reichsbahn reichten Vorrücksignale am Mast des Formhauptsignals, sofern keine Sperrsignale vorhanden waren. Wenn ich aber über das Hauptgleis rangiere, brauche ich Sperrsignale. Darüber gibt es eine Abhandlung der TU Dresden. Hab den Link aber gerade nicht parat. Jedenfalls ist es sicherungstechnisch und betrieblich einfacher, wie es derzeit geplant ist. Und der Bahnhof soll ja eben gerade nicht mit Technik überfrachtet sein.

Anderes Problem sind die Rampen. Am unteren Rand verschwindet die Rampe zur Unterwelt. Reine Rampenlänge ohne Ausrundungen sind 400 cm. Auf dieser Strecke muss eine Höhendifferenz von 12 cm überwunden werden. Normalerweise kein Thema bei kurzen Zügen. Hin und wieder fahren aber 50 Achsen Güterzüge und auch mal Schnellzüge mit 9 langen Halberstädtern oder 10 Y-Wagen. Da kommt die Lok dann an ihre Grenzen. Das ist auch der Grund, warum keine Wendeln verwendet werden. Ich habe keinen Platz für ausreichend große Durchmesser. Im Übrigen will ich die Züge gar nicht auf Bühne 2 haben. Ist ja, wie oben gesagt, ein gänzlich anderes Thema. So, wie wenn ich zwei verschiedene Anlagen in einem Raum aufbauen würde.

Mir geht es auch nicht um die Planung, sonst hätte ich den Beitrag in einem anderen Unterforum publiziert, mir geht es im Folgenden um den Bau und um einige Lösungen für Probleme. Später dann um die Betriebsmöglichkeiten, und das sind trotz spartanischer Ausstattung doch einige.

Die Anlage hat eine Vorgeschichte, die zu erzählen mir aber heute zu spät ist. Reiche ich die Tage aber nach :-)

Viele Grüße
Mario


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09.08.2021 22:02
#8 RE: 2 Bühnen
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Moin Mario,
ich frag mal gaaanz provokativ:
Wenn Du Deine beiden Bühnen eh nicht gleichzeitig bespielen möchtest, müssen sie dann unbedingt physisch miteinander verbunden sein?
Mir kommen die Rampenlängen zu dem Überwerfungsbauwerk ehrlich gesagt ziemlich kurz vor, hast Du das mal testweise aufgebaut? Und um ehrlich zu sein, überfrachtet nicht allein schon das Vorhandensein einer großen Überwerfung die Tristesse des Landbahnhofs?
Spräche eigentlich etwas dagegen, den Güterbereich auf die andere Seite der Hauptgleise zu verlegen, und Gleis 1 und 2 damit zu tauschen? Du hättest dann wieder alle Abzweige an Gleis 1.
Fragen über Fragen, ich weiß
Gruß
Alex


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09.08.2021 22:36 (zuletzt bearbeitet: 09.08.2021 22:37)
avatar  JBS
#9 RE: 2 Bühnen
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JBS

Moin Mario,
im sichtbaren Bereich ist deine Anlage keinesfalls überladen, hier droht keine "Schelte". Die Mischung "bergige Landschaft" und "Hafen an der Ostsee" erinnert dann aber doch an die klassische Modellbahn "von der Ostsee zu den Alpen".

Zitat von KWer im Beitrag #1
Die Strecke war nie besonders bedeutend

dafür hast du aber reichlich (Schatten-)Speicher. Das Umsetzen der Loks ist zwar vorbildgerecht, trotzdem hätte ich schnell den Spaß daran verloren, hauptsächlich im Dunklen rum-zu-rangieren anstatt das im gestalteten Bereich zu machen.

Das Überwerfungsbauwerk habe ich noch nicht verstanden, wo soll das genau sein?

Bin gespannt, wie das weitergeht!
Viele Grüße,
Johann


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09.08.2021 22:39
#10 RE: 2 Bühnen
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Zitat von KWer im Beitrag #7
Zukünftig werde ich die im Vorfeld mit irfanview entsprechend vorbereiten

Ein Bearbeiten ist nicht nötig, die Anzeige wird nur durch Größenangabe beschränkt. Das angehängte Bild kann schon etwas größer sein.

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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10.08.2021 07:53
avatar  KWer
#11 RE: 2 Bühnen
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Guten Morgen, liebe Modellbahnfreunde,

ich probiere das gleich mal mit einem skalierten Bild:



Das Bild zeigt die reine Fahrstrecke von Rechtenbach nach Linkendorf. Die Anlage war nicht immer so groß. Am Anfang gab es am oberen Rand nur 398 cm x 60 cm. Und links an der Wand 200 cm Fiddleyard. Thema war ein kleiner Endbahnhof. Das Thema ermüdete schnell, weil ich eben Züge fahren sehen will. Das wusste ich damals aber noch nicht. Jedenfalls konnte ich dann Holzverarbeitung lernen (Bauen von Segmentkästen) und das Tillig-Elite-System probieren. Im Schaba Piko-A.

Als das Konzept nicht mehr befriedigte, kamen vor diese Minianlage noch 60 cm ran, so daß ich 398 x 120 cm hatte. Da war zumindest ein kleiner Abzweigbahnhof an eingleisiger Strecke möglich und hinter der Kulisse 4 Gleise Schaba. Das alte Fiddleyard wurde höher gelegt und der Endbahnhof einer Nebenbahn. Der Betrieb, auch mit Wendezug, verleif bereits vollautomatisch und war entsprechend schnell langweilig. Und zwar exakt dann, als alles funktionierte.

Nach langen Diskussionen habe ich die im Bild untere Hälfte des Raumes bekommen, unter der Auflage eines Rundumbetriebes, weil meine Frau Züge fahren sehen will. Also entstand die erste U-Form. Umlaufend 60 cm an den Raumwänden entlang, bewegliche Brücke vor der Tür. Thema: zweigleisige Hauptstrecke mit Abzweig auf freier Strecke und Endbahnhof einer Nebenbahn im unteren Bildteil. Die Hauptbahn lief vollautomatisch aus einem 8-gleisigen Schattenbahnhof und wenn man einen Zug auf die Nebenbahn geschickt hat und dort ein wenig rangiert, hat so eine Session schon mal über eine Stunde gedauert. Ihr ahnt es: Als es funktionierte, war es langweilig. Aber ich hatte einen Eindruck von großen Radien bekommen. Wenn man einmal einen Zug in 120 cm Radius gesehen hat, will man nichts kleineres mehr. Und ich wusste, was an Steigungen geht, was Automatik kann und dass man mit Kadee auch in der Unterwelt Loks umsetzen kann. Zeitgleich begann ich mit dem Bau eines Hafendioramas auf 140 x 45 cm. Das stand in der Wohnung. Als die Überlegung aufkam, ein neues Betriebskonzept zu erstellen, sagte mir meine Frau (der Raum wird ja auch noch anders genutzt!) die jetzige, finale Anlagenfläche zu, unter der Voraussetzung, dass der Hafen aus der Wohnung verschwindet. Ich musste nicht lange überlegen.

Kommen wir wieder zur Planung: Ich hatte nun die maximale Anlagenfläche und Grundform. Vom vorigen Projekt waren links und rechts im oberen Bildteil noch Spanten von Hügeln übrig und ich konnte mir aufgrund der vorhandenen Landschaft eine Streckenführung ausdenken. Nämlich die auf dem Bild. Und unter Nutzung der alten Trassenbretter. Nachdem die Streckenführung klar war, passte ich den Bahnhof ein und probierte.

Unter anderem die Lage von Empfangsgebäude und Ortsgüteranlage. Die lagen nämlich erst auf der anderen Seite. Dort kann ich aber keine Längenentwicklung erzielen und habe keinen Platz für die Rampe. Also bleibt nur der Bereich im Innern der Anlagenfläche. Auch der Anschluss des Anschließers war lange ein Problem. FÜr die jetztige Lösung habe ich einige Tage gebraucht.

Prinzipiell, um die Frage zu beantworten, müssen beide Bühnen nicht verbunden sein. Aber mir steht eben nur ein Pool an Fahrzeugen zur Verfügung und ich möchte die natürlich auch nutzen. Ich wollte mir schon immer mal das Museum von Tillig anschauen. Die haben nämlich, obwohl der Platz da ist, keine Großanlage, sondern mehrere kleine Anlagen mit abgeschlossenen Themen. Davon habe ich mich inspirieren lassen.

Ach ja, in einem meiner Beiträge oben ist ein Fehler: Selbstverständlich steht ein Sperrsignal dort, wo das Anschlussgleis in den Bahnhof eingeführt wird. Geht ja nicht anders...

Viele Grüße
Mario


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10.08.2021 08:08 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2021 08:36)
avatar  KWer
#12 RE: 2 Bühnen
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Zur Überwerung noch mal:



Wintrack zeigt das hier falsch an, trotz vielem Basteln an den Einstellungen. Die Brücke liegt natürlich ÜBER der bereits im Einschnitt verschwindenen Strecke nach Rechtenburg. Das Überwerfungsbauwerk liegt komplett auf Bühne 2, dominiert die Szene aber nicht, sondern erklärt nur, wo die Wagen herkommen :-)
Da kommen ja auch noch Bäume hin und andere Sichtachsenunterbrecher. Auch die beiden links oben befindlichen Piko-A-Weichen liegen unter einer angedeuteten Straßenbrücke und damit unter einem Szenentrenner.
Dadurch, daß die Strecke an der Stelle der Überwerfung bereits 3 cm unter dem Geländeniveau liegt, muss die Überwerfung nur noch 4 bis 5 cm hoch sein. Wahrscheinlich mache ich da eine unspektakuläre Betonkonstruktion, wie im Berliner Raum oft anzutreffen.

Nachtrag zur Rampe: Der Zug auf dem Bild einige Beiträge weiter oben ist aus eigener Kraft die Rampe hochgefahren. Und die ist noch nicht genau ausgerichtet. Nach mehreren Versuchen halte ich eine Rampe von 3 cm auf 100 cm bei den verwendeten Radien und geplanten Zuglängen für unproblematisch.

Nachtrag zur Bedeutung der Strecke: Mit nicht sehr bedeutetnd meine ich eher, daß die hochwertigen Schnellzüge doch eher andere Laufwege haben. Hier fahren Personenzüge, ein Eilzugpaar und in der Regel Nahgüterzüge. Da kann schon richtig Betrieb sein, wie man auf alten Filmaufnahmen sieht. Es gab beim Modelleisenbahner mal eine DVD als Beilage, Thema war Dampf in der Lausitz. Die hatten dort viele auf ein Gleis rückgebaute Strecken und mussten ja trotzdem den Güterverkehr bewältigen. Die DVD ist sehenswert. Leider quatscht der Moderator immer rein, wenn es interessant wird :-(
Sicherlich wird es auch mal einen Umleiter geben, aber das ist eben nicht die Regel.

Viele Grüße
Mario


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10.08.2021 12:03
#13 2 Bühnen
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Hallo Mario,
die Gleisführung zwischen den beiden Schaba finde ich ganz gelungen und überhaupt nicht minimalistisch. Und die Kadee-Kupplung ermöglicht m.W. auch im Gleisbogen des Bahnhof das Rangieren.
Da ich auf einem der Fotos auch eine große Schlepptenderlok gesehen habe, fehlt mir deren Wendemöglichkeit an den Streckenenden. Die vielen Gleise in den Schaba und das Stichwort "Eilzug" weisen darauf hin, dass es sich um eine Hauptbahn handelt, da sind rückwärts fahrende Dampfer ein Hindernis.
Mit den beiden Bühnen fremdel ich noch, weil ich mir nicht genau vorstellen kann, wie das aussehen soll. Wenn du für den Hafen einen aquarienartigen Dioramenkasten planst, hast du natürlich eine in sich abgeschlossene Bühne, die mit dem Rest nur fahrzeugmäßig korrespondiert. Das fände ich eine gute Lösung.
Für den im Bogen liegenden Bahnhof kann ich mir eine solche Schaubühne auch vorstellen, die ich mir handwerklich aber kaum zutrauen würde (Hubert: Schreiner werde ich nie). Immerhin würden solche Kästen auch zuverlässig einen Blick von oben über Szenentrenner wie Wald und Hügel verhindern.

Zitat von KWer im Beitrag #12
Zur Überwerfung noch mal:
Wintrack zeigt das hier falsch an, trotz vielem Basteln an den Einstellungen. Die Brücke liegt natürlich ÜBER der bereits im Einschnitt verschwindenen Strecke nach Rechtenburg.


Bei meiner ziemlich alten WT-Version 5.0 liegt die zuerst gezeichnete Strecke immer unten. Die Brücke also entfernen und wieder einfügen, das sollte das Problem lösen.

Und was mir noch fehlt: Deine Fragen zum Bauvorhaben

Gruß von Ruhr und Nette
Hans


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10.08.2021 13:07
#14 RE: 2 Bühnen
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Hallo Mario, an deinem Konzept gefält mir die Schattenbahnhofs-Methode, die allerdings nur mit Tenderloks sinnvoll ist. Vielleicht kannst du in jedem SB ein gut zugängliches herausnehmbares Gleisstück vorsehen, mit dem du eine Schlepptenderlok per Fünffingerkran drehen kannst?

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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10.08.2021 20:43
avatar  KWer
#15 RE: 2 Bühnen
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Vielen Dank für Eure Anregungen. Bühne 2 liegt bereits in einer Art Kasten. Das hat den Grund, daß der Raum über der Anlage noch genutzt werden muss und ich auch noch eine Beleuchtung unterbringen musste:



Auf dem Bild aber der alte Schattenbahnhof. Der Deckel wird auch Bühne 1 überdecken. Und so schwer ist das gar nicht: Die Siebdruckplatten im Baumarkt zuschneiden lassen, etwas Ponal und ein paar Schrauben, dann die Halter an die Wand bohren und gut ist. Das LED-Band hält nicht an der rauhen Seite der Siebdruckplatten, also druckt man sich kleine Halter im 3D-Drucker (man kann die sich auch anderweitig basteln, aber ich drucke so gerne...) und schraubt das Band einfach fest. Es handelt sich um Paulmann-LED tageslichtweiss. Ist aber nur Arbeitslicht. Erstmal.
Ich war auch nicht so der Holzwurm. Hab mich da mit viel Disziplin zu entwickeln müssen.

Betreff der "Tender voraus" fahrenden Loks: Das sehe ich zu gerne, hat eine gewisse Dynamik. Um das plausibel erklären zu können, mache ich mir ein Problem der damaligen DR zu Nutze. Und zwar hatte man nur Material und Leute, um wenige Hauptstrecken gut ausbauen zu können. Das waren die Magistralen und bevorzugt die Strecken, auf denen S-Bahn-Verkehr lief. Die anderen Strecken hatten sehr oft derart starke Schäden, daß sich Langsamfahrstelle an Langsamfahrstelle reihte. Selbst öfter erlebt: Im Umleiter sitzend über eine alternative Strecke mit oft nur 40 km/h. Gerne auch weniger. Ab den 80ern hatte die DR auch auf den schon erneuterten Strecken massiv Probleme mit den Betonschwellen, die auch nicht alle zeitnah behoben werden konnten. Die betroffnen Passagen konnten nur mit 50 km/h befahren werden.
Aber die beleuchteten La-Signale haben mich als Kind schon fasziniert. Kommt auch auf die Anlage, um die Fahrzeit zu längen. Rasen kann schließlich jeder.

Zu den Bühnen noch einmal: Man sitzt immer mit dem Rücken zu einer der beiden Bühnen. Außer, wenn ich den Stuhl drehe und der Blick dann kurz über den Szenentrenner geht. Der im obigen Bild ungefähr da hinkommt, wo das Werkzeug liegt. Einen Blick von oben kann es nicht geben, weil die Lichtblende schon unter Augenhöhe ist. Im Übrigen ist "Sitzen" die Bedienposition. Durch kaputte Bandscheiben kann ich nämlich nicht lange stehen. Vorausschauend wird die Anlage auch seniorengerecht aufgebaut.

Fragen zum Bauvorhaben kommen noch. Bis jetzt schöpfe ich noch aus den Erfahrungen des bisherigen Baufortschrittes und umfangreicher Recherchen. Im Moment bin ich eh noch beim Holz und beim Verlegen der Gleise. Da ich jetzt eine Woche krank war, ruhten die Arbeiten. Zum Verlegen der Gleise schreibe ich die nächsten Tage noch was. Muss nur ab morgen wieder arbeiten und hab dadurch auch etwas weniger Zeit für Euch. Wenn Euch die DR interessiert, gibt es einen interessanten Wikipedia-Artikel. Der beschreibt zwar nicht annähernd, wie das Leben bei der Bahn aussah, aber man bekommt eine Vorstellung. Das Thema mit dem rückgebauten zweiten Gleis kenne ich aus meiner Kindheit und Jugend. Die anderen Eigenarten auch.

viele Grüße
Mario


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10.08.2021 23:11
avatar  Gilpin
#16 RE: 2 Bühnen - die Schlepptenderlokomotiven
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Hallo Mario,

Helmut schreibt

Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #14
Hallo Mario, an deinem Konzept gefält mir die Schattenbahnhofs-Methode, die allerdings nur mit Tenderloks sinnvoll ist. Vielleicht kannst du in jedem SB ein gut zugängliches herausnehmbares Gleisstück vorsehen, mit dem du eine Schlepptenderlok per Fünffingerkran drehen kannst?
und ich weiß zumindest für Linkendorf schon wo: die drei kurzen Gleise am Anlagenrand! Da kannst Du reingreifen und die Loks drehen oder sie mitsamt einem Gleisstück fassen und umdrehen oder winzige Schwenkbühnen zu diesem Zweck bauen. Nachdem dieser Schattenbahnhof fertig ist, wäre wohl die erste Möglichkeit die angesagte.

Beim anderen Schattenbahnhof habe ich nicht verstanden, ob der fertig gebaut ist; das Bild (in Beitrag #2) ist da nicht ganz eindeutig (und Dein allerletzter Beitrag macht mich nicht wirklich schlauer). Hier könnte ich mir eine Alternative vorstellen: dort, wo die Gleise enden, könntest Du eine Drehscheibe einfügen, plus ca. fünf Gleisstummel wir bei einem Rundschuppen. So könntest du Deine diversen 38, 52 und 89 6222 zuerst drehen und dann unterstellen. Leider ein gewisser Aufwand, aber recht elegant. Das mit dem Tender voraus bei der DR war sicher so, aber wird in der Erinnerung vielleicht überbetont. Zeitgenössische Fotos zeigen eher ganz normale Fahrten mit Schlot nach vorne.

Grundsätzlich finde ich es auch schade
Zitat von JBS im Beitrag #9
hauptsächlich im Dunklen rum-zu-rangieren anstatt das im gestalteten Bereich ... machen (zu können).


So langsam kapiere ich aber Dein Konzept mit den beiden Bühnen - wir sind es halt gewohnt, an der Wand lang mit dem Zug zu wandern, oder es uns vorzustellen. Genauso gut: uns in einem Drehstuhl zu drehen. Aber dazu mehr an anderer Stelle - es ist eigentlich Schlafenszeit.

Bis dann,
Reiner


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11.08.2021 10:49
avatar  JBS
#17 RE: 2 Bühnen - die Schlepptenderlokomotiven
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JBS

Moin Mario,
zunächst vielen Dank für die ergänzenden Informationen. Soweit sind deine Vorstellungen jetzt verstanden. Fehlen noch ein paar mehr Details zu betrieblichen Überlegungen, die auch die doch sehr umfangreichen Schattenbahnhöfe begründen. Dass die Schlepptenderloks nicht gedreht werden können, würde mich im Moment noch am wenigsten stören.

Ich finde es schade, dass die schön lange Strecke auf dem unteren Schenkel wg. der Hafenbühne komplett unsichtbar sein muss. Gibt es dafür keine andere Lösung? Wie hoch ist der Raum und auf welcher Höhe liegt der sichtbare Bahnhof?

Viele Grüße,
Johann


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11.08.2021 13:07
avatar  KWer
#18 RE: 2 Bühnen - die Schlepptenderlokomotiven
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Schönen guten Morgen, liebe Modellbahner,

zunächst eine Bemerkung zum Drehen der Schlepptenderloks. Außer der 52er ist derzeit keine andere Schlepptenderlok angedacht. Es ist noch eine 86er vorhanden und wenn Roco fertig ist, kommt noch eine 95er. Eine 65er ist auch im Zulauf. So Fischer-Modell denn mal liefern kann. Der Rest der Zugleistungen wird mit Diesel gefahren.

Ich habe tatsächlich noch eine Roco-Drehscheibe rumliegen. Ob sich ein Platz findet, entscheidet sich, wenn Rechtenbach komplett aufgebaut ist. Da alle Gleise nur mit kleinen Schrauben geschraubt sind, lässt sich bei Bedarf schnell was ändern. Im Moment liegen in Rechtenbach erst zwei Gleise und ich brauche noch Zeit dafür.

Nun zu den Bühnen: Mit dem Drehstuhl kann man natürlich auch durch den Raum rollen. Aber so groß ist der Raum nicht. Wenn ich mich da wirklich mal einen Meter in Richtung Tür bewege, ist das schon viel. Ansonsten halte ich mich an der Stelle auf, an der der Gang am Breitesten ist. Bei einem Fremo-Treffen bin ich auch schon mit dem Zug mitgelaufen. Ist auf Dauer anstrengend. Und wie gesagt, so groß ist der Raum nicht. Wenn ich in die Oper oder ins Theater gehe, sitze ich bevorzugt auf dem Rang oder in der Loge. Jedenfalls laufe ich nicht während der Vorstellung vor der Bühne hin und her, um dem Schauspieler am Nächsten zu sein.

Hab mal irgendwo gelesen, im Schattenbahnhof rangiert man nicht. Davon mache ich eine Ausnahme, die durch die Zuverlässigkeit der Kadee-Kupplungen erlaubt wird: Ich rangiere den Güterzugbegleitwagen immer so, daß er hinter der Lok läuft. Das ist das selbe Umlaufprinzip wie bei den Loks. Ich brauche halt immer einen Pwg mehr, als begleitete Züge. Das habe ich bei der vorigen Anlage probiert und es funktioniert auch im Schattenbereich sehr zuverlässig.

Oberkante Bühnenboden ist 101 cm und Unterkante Lichtblende 145 cm. Die Maße sind fix, weil der Raum auch noch anders genutzt wird. Daher spielt sich alles in dem Streifen ab. Da ich auf der Hafenbühne die Rampe brauche, um nach Rechtenbach zu kommen, kann ich die Strecke nicht sichtbar halten. Die Alternative wäre, nur die Brauerei als Anschließer und auf den Hafen verzichten. Dann kann die Strecke am tiefsten Punkt hinter Bäumen verschwinden und zieht sich ansonsten durch Wiesen und Äcker. An der Brauerei vorbei. Dann könnte auch der Szenentrenner entfallen. Ich müsste lediglich die beiden Piko-Weichen tarnen. Andererseits liegt der Schattenbahnhof Linkendorf vor dem Einschnitt, in dem die Strecke verschwindet. Das bedeutet, nach ungefähr 4 cm Gefälle, also kurz hinter der Kurve links unten, ist eh Schluss, weil ja der Schattenbahnhof überdeckt ist. Darüber werde ich ein paar Tage grübeln...

Viele Grüße
Mario


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11.08.2021 23:04 (zuletzt bearbeitet: 12.08.2021 10:50)
avatar  Gilpin
#19 RE: 2 Bühnen
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Hallo Mario,

langsam klärt sich jede Verwirrung auf. Ich hatte unter dem Begriff Bühne zunächst einfach die Szenen links und rechts verstanden. Diese Begrifflichkeit ist indes nicht neu: ein Theoretiker - und ich weiß auf die Schnelle leider nicht wer - hat genau das erklärt: eine Anlage sei wie eine Bühne, und die Züge die Darsteller. Wie's aber bei Metaphern so geht, kommen die irgendwann an ihr Ende, und Du hast das köstlich karikiert:

Zitat
Jedenfalls laufe ich nicht während der Vorstellung vor der Bühne hin und her, um dem Schauspieler am Nächsten zu sein.

Du bekämst auch Ärger mit der Saalaufsicht. Und Du bringst es noch einmal auf den Punkt:

Zitat
Wenn ich in die Oper oder ins Theater gehe, sitze ich bevorzugt auf dem Rang oder in der Loge.

So liegt die Bühne in einer Achse vor Dir, anders als für Leute in der zweiten oder dritten Reihe. (Das ist nicht wirklich ein Vorteil: Cinemascope und lange Zeit später das TV-Format 16:9 wurden erfunden, um die Zuschauer zum Kopf-drehen zu zwingen.)

Du hast also wirklich zwei Bühnen, für die der Rest der Anlage einschließlich der Schattenbahnhöfe den Bereich hinter der Bühne darstellt. Und während einer Session drehst Du Dich (jetzt etwas idealisiert) nicht auf dem Stuhl, behältst Deine Perspektive.

Zu den Dampf- und Dieselloks - ich war von der Übergangsperiode (transition period ist bei den Amerikanern ein klar umrissener Begriff) zunächst ausgegangen - insofern brauchst Du wirklich nicht für alle Triebfahrzeuge eine Wendemöglichkeit. Logisch. Erlaube mir halt den Spaß mit der 89 2226 - ich wußte nicht, welche Dampfloks Dir wichtig sind. Die 52 hatte ich einfach geraten! Klar, eine 95 hat ihren Charme, jedoch: Achslast max. der 52 ist 15,4 Mp, Achslast max. der 95 ist 19,5 Mp. Das ist mehr als bei der 42, wo auch nur 17,6 Mp anliegen. Passt das zu Deiner Beschreibung der Strecke? - Was macht eigentlich die 155 in den Fotos...?

Bleibt die Frage nach

Zitat
ein paar mehr Details zu betrieblichen Überlegungen, die auch die doch sehr umfangreichen Schattenbahnhöfe begründen.

Meine Antwort wäre klar: mehr Güterwaggons als nötig, vielleicht auch Personenwagen, vielleicht durch Sammeln akkumuliert (angehäuft wäre nicht so richtig passend). Indessen: unterschiedliche Güterwagen bedeuten Abwechslung im Betrieb! Also erneut: bravo. (Insofern wäre ich gegen eine Schrumpfung des linken Astes auf eine Brauerei - es gibt weitere Industrien...) - Habe ich das richtig verstanden, dass der Hafen die Rolle von Thalheim übernimmt?

Nimm's als launige Kommentare - es macht Spaß, sich in Dein Szenario hinein zu denken,

Schönen Rest der Woche,
Reiner


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12.08.2021 11:06
#20 RE: 2 Bühnen
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Hallo Mario,

Zitat von KWer im Beitrag #18
Ich rangiere den Güterzugbegleitwagen immer so, daß er hinter der Lok läuft. Das ist das selbe Umlaufprinzip wie bei den Loks. Ich brauche halt immer einen Pwg mehr, als begleitete Züge.


Das habe ich nicht verstanden. Lässst du den Pwg an der Lok stehen, wenn du den Zug bei der nächsten Fahrt rausfährst? Und dann? Für die nächste Fahrt mit der vorherigen Lok steht der Pwg dann doch auf der falschen Seite? Und wo findet man den zusätzlichen Pwg? Vielleicht kannst du das mal genauer beschreiben?

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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12.08.2021 12:04
avatar  KWer
#21 RE: 2 Bühnen
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Hallo Helmut,

der Pwg wird vom Zug abgekuppelt und steht zwischen Lok und Zug. Sobald der Zug wieder weg ist, wird der Pwg mit einer Dampflok abgezogen (bei einer Diesellok brauche ich den ja nicht) und steht dann mitsamt der Dampflok auf dem Lokwartegleis. Somit kann er samt Lok an den nächsten Güterzug gesetzt werden. Sollte die Lok für einen Personenzug eingesetzt werden, bleibt er auf dem Wartegleis stehen. Man kann ihn auch samt Lok direkt vor den nächsten Ng setzen. Die meisten Schaba-Gleise sind lang genug.

Viele Grüße
Mario


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12.08.2021 12:56
avatar  KWer
#22 RE: 2 Bühnen
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Hallo Reiner,

wenn es Dir Spaß macht, sich in das Konzept reinzudenken, habe ich bisher alles richtig gemacht. Dann ist es nämlich kein 08/15.

Das mit den Bühnen ist ja nun auch geklärt und ich freue mich, dass der Hafen nicht mehr in Frage gestellt wird. Richtig ist, daß die Schattenbahnhöfe hinter den Kulissen sind. Thalheim sind übrigens nur 2 Gleise in Rechtenbach. Eines für einen kleinen Triebwagen und ein relativ kurzes für den Ng, der nur zwischen Rikenburg und Thalheim pendelt. Und natürlich auch die Bahnhöfe zwischen Rikenburg und Thalheim bedient, die für unser Stück aber nicht interessant sind.

Die Anzahl der Schattenbahnhofgleise erscheint erst einmal viel. Sie sind es aber nicht; im Gegenteil: Ich kriege nicht mehr unter.

Es gibt 6 lange Gleise insgesamt. Eines muss immer frei bleiben, besser zwei. Und so sind geplant: Zwei typische DDR-Reisezüge, nämlich ein nationaler (der auf der Rampe steht). Der bekommt sogar noch einen Wagen mehr. Und ein internationaler aus Y-Wagen. Das wird auch ein 10-Wagen-Zug. Dann noch zwei Dg mit jeweils rund 300 bis 330 cm Länge. Die sind aber nur ein Nebenhandlungsstrang, wenn wir beim Theater bleiben wollen. Wenn ich einen langen Zug sehen will, hole ich mir einen der Reisezüge als Umleiter oder einen der Dg.

Dann gibt es noch 7 Gleise für Züge bis 230 cm Länge. Also Ng und einen Personenzug sowie den Eilzug. Weiterhin sind insgesamt noch 3 Gleise für einen Wendezug und den SVT, der auch ab und zu mal im Rahmen einer Sonderfahrt die Strecke befährt. Und halt jede Menge Lokwartegleise.

Wie läuft nun der Güterverkehr ab? Natürlich hat auch eine Hauptbahn nicht beliebig viele Ng-Paare auf einer Relation. Gehen wir von einem Paar aus, welches morgens alle Ladestellen bedient und die Wagen am Abend alle wieder abholt. Und das jeweils einmal von Linkendorf in Richtung Rechtenbach und einmal für die Gegenrichtung. Den kleinen Ng nach Thalheim nicht mitgezählt. Dann sieht der Zug natürlich früh anders aus, als abends. Da ich die anderen Unterwegsstationen nicht darstellen kann und in der Unterwelt nicht rangieren möchte, fake ich das mit mehreren Zügen. Wenn ein Zug von A nach B fährt und es kommt ein anders zusammengestellter Zug zurück, weil es ein anderer Zug ist, kann es aber laut Fahrplan der selbe Zug sein. Nur eben anders zusammengestellt. 7 Gleise habe ich dafür, eines muss frei bleiben, zwei entfallen auf den Personenzug und den Eilzug, bleiben 4 für die Ng. Das ist wenig, sollte aber reichen, um den Effekt zu erzielen, da man sich die Zusammenstellung der Züge eh nicht merken kann, nochzu die sich ja mit jedem Halt in Rikenburg auch noch einmal ändert. Also Stress pur für so ein kleines Bühnenbild. Mehr Gleise braucht Rikenburg gar nicht, weil ich gar nicht mehr bedienen kann. Auch brauche ich keine „mehreren Stationen“ auf der Anlage, weil die prinzipiellen Abläufe immer gleich sind.

Damit es nicht langweilig wird, nehmen wir das Beispiel Personenzug mit vier Rekowagen plus den Packwagen. Der kann mit der 110 gefahren werden, mit der 119, mit der 86, mit der 65, mit der 95 und sogar mit der 52. Ein Personenzug mit 3 Bghw, also den Reko-Halberstadt ebenfalls. Die Zusammenstellung mit der 119 und der 95 war recht typisch für Thüringen. Die anderen Zusammenstellungen sind überall in der DDR gefahren. Die eben genannten Loks haben aber auch Güterzüge gefahren. Wenn man die Fahrzeuge clever auswählt und beim Einkauf konsequent ist (bin ich aber nicht), kann man sich mit wenigen Fahrzeugen alle reichsbahntypischen Züge zusammenstellen und folglich auf der Modellbahn anschauen. Die Bühnen sind nur der Rahmen dafür. Um die Züge in Szene zu setzen. Darum brauche ich auch nicht viel drum herum. Nur den Bahnhof und etwas Landschaft.
Den Oberbau nehme ich mal mit einer Radsatzlast von 18 t an. Darum verkehrt die 95er auch nur gelegentlich :-)

Original: Selbstverständlich hat man auch bei der DR darauf geachtet. Allerdings ging es oft nicht anders. Teilweise sogar schon vor Zeiten der DR. Siehe die Rennsteigbahn. Ursprünglich für eine Achslast von 15 t ausgelegt, hat es mit den eingesetzten T 16 mit einer Radsatzfahrmasse von 16,5 t gerade so funktioniert. Als man die gegen die T 20 tauschte, gab es sofort schwere Oberbauschäden, woraufhin die Strecke für 20 t ertüchtigt wurde. War kein Einzelfall.

Ach ja: Die 255... Die hatte ein Onlinehändler im Abverkauf. Da konnte ich nicht widerstehen. Bei der letzten Anlage hätte sie gepasst. Deren Strecke sollte Fahrleitung erhalten. Darüber habe ich hier auch gegrübelt, mir fällt nur keine eingleisige Strecke im Raum Erzgebirge- Thüringen – Harz ein, die elektrifiziert war. Außer natürlich der Rübelandbahn, aber die wäre dann zu speziell.

Viele Grüße
Mario


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12.08.2021 12:56
avatar  JBS
#23 RE: 2 Bühnen
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JBS

Moin Mario,
kannst du uns mal einen (Foto-)Eindruck verschaffen, wie dein Hafen-Teil aktuell beschaffen ist?
Danke und Grüße,
Johann


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12.08.2021 12:59
avatar  KWer
#24 RE: 2 Bühnen
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Geht im Moment nicht, weil ich beim Bau der Schattenbahnhöfe bin. Sobald ich was zeigen kann, wird es Bilder geben. Das ist aber noch ein paar Wochen Arbeit.

viele Grüße
Mario


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12.08.2021 15:21
#25 RE: 2 Bühnen
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Hallo Mario,
für eine einst zweigleisige Hauptbahn ist das meiner Meinung nach ein eher dürftiger Güterverkehr, auch wenn die Strecke nur noch eingleisig ist.
Auch die Reichsbahn wird doch versuchen, eher Güterzüge als Schnellzüge von den überlasteten Strecken abzuziehen und über wenig ausgelastete Strecken zu schicken.
In meinem Beispiel Nettetal verkehren täglich über die eingleisige Strecke 9 Dg/De-Zugpaare, die internationalen Sg und TEEM mal weggelassen. Und auch bei den Ng darf man nicht nur an das eine Zugpaar denken, dass alle Unterwegsbahnhöfe bedient. Das mag bei absoluten Nebenstichstrecken so sein. Bei einer Hauptbahn (zumindest in Epoche 3 auf der KBS 246) hieß jeder Güterzug, der nur zwischen zwei benachbarten Güterknoten verkehrte, Nahgüterzug; von Zwischenhalten war da keine Spur.
Wenn du also noch mehr verschieden Züge über deine Strecke kriechen sehen möchtest, nur zu, da ist noch Luft nach oben!

Gruß von Ruhr und Nette
Hans


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