Miltach im bayrischen Wald

25.01.2010 13:01
#1 Miltach im bayrischen Wald
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Hallo,

um auf OOKs berechtigte Kritik hin das Forum etwas mehr mit Leben zu füllen, hier ein älterer Anlagenentwurf von mir zur Diskussion.
Es geht um den Bahnhof Miltach im bayrischen Wald. Heute ist Miltach das berühmte Gleis in der Schotterwüste, aber bis in die 90er Jahre war Miltach ein wunderschöner Nebenbahnknoten.

Zur Positionsbestimmung eine alte Kursbuchkarte der Bundesbahndirektion Regensburg:



In Miltach verzweigt sich die Bundesbahnstrecke von Cham in zwei Äste nach Kötzting (von wo aus eine Strecke der privaten Regentalbahn nach Lam weiterführt) und nach Straubing, soweit also erst mal nichts Besonderes.
Attraktiv als Modellbahnvorbild macht Miltach die Tatsache, daß ab den 70er Jahren hier (und nicht in Kötzting oder Blaibach, wo eine weitere Strecke der Regentalbahn Richtung Viechtach / Gotteszell abzweigt) die Übergabe zur Regentalbahn stattfand. Die relativ große Anlage mit ihren sechs Gleisen war hierfür wohl besser geeignet als die kleinen Bahnhöfe Kötzting oder Blaibach.
Miltach ist also auch endlich mal ein Plan für die Freunde der Epoche 4, denn da hatte dieser Bahnhof seine interessanteste Zeit!
Hier ein Gleisplan aus dem Jahre 1990, als bereits erste Rückbauten stattgefunden haben, die abgebauten Gleise sind allerdings noch gestrichelt eingezeichnet:


Als Vorschlag eine Anlage in H0 mit den Abmessungen von ca. 4,50m x 2,50 m, das eingezeichnete Raster hat einen Abstand vom 50 cm. Zugrunde gelegt habe ich das Tillig-Elite-Gleissystem.



Der Bahnhof liegt gut zugänglich in der Anlagenmitte, links verschwindet die Strecke Richtung Cham im Untergrund, nach rechts verschwindet die Blaibacher Strecke sofort hinter Bäumen und taucht dort nach unten ab, während die Straubinger Strecke noch ein Stück sichtbar bleibt, diese überquert nämlich hier den Regen auf einer Brücke, diese schöne Motiv musste unbedingt noch auf die Anlage!:
Der Schattenbahnof findet Platz unterhalb des Bahnhofs, entweder ein Schattenbahnhof für alle Richtungen in der -1 Ebene, oder aufwendiger, getrennte Anlagen in den Ebenen -1 bis -3.
Bei mehr Platz könnte man auch den Bahnhof Blaibach mit der Verzweigung der Strecken nach Lam und Viechtach darstellen, die Viechtacher Strecke hatte dort auch eine wunderschöne Regenbrücke, deren Baufälligkeit ihr dann allerdings auch zum Verhängnis wurde.
Schön wäre auch ein Modul-Arragment als Erweiterung der stationären Anlage. Ein reizvoller Bahnhof auf der Straubinger Strecke wäre z.B. Konzell-Streifenau.

Ich stelle diesen Entwurf hier zur Diskussion und bin mir über seine Hauptschwäche (Schattenbahnhof schlecht zugänglich) im Klaren.

Mehr dazu, vor allem mit anklickbaren Grafiken gibts auf meiner Website.

Gruß

Gerd


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25.01.2010 14:09
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#2 RE: Miltach im bayrischen Wald
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OOK

!
Das schon mal vorab. Detaillierter Kommentar folgt.

OOK
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25.01.2010 19:25
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#3 RE: Miltach im bayrischen Wald
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OOK

Zitat von Herbert2

Ich ... ... bin mir über seine Hauptschwäche (Schattenbahnhof schlecht zugänglich) im Klaren.



Das finde ich gerade nicht. Mit einer ausreichenden Zahl von "Runden" in den Gleiswendeln ist ausreichende Höhendifferenz und somit Eingriffsmöglichkeit herzustellen.

Problematischer finde ich die Zufahrten zum SchBf. Die Straubinger Strecke hat nach Überquerung des Regen gerade mal einen Halbkreis, um unter demselben zu verschwinden. Das ist nicht zu schaffen, nicht einmal mit Zahnrad.
Auf der linken Seite ist es nicht ganz so scharf, aber tendenziell ähnlich. Die Straße müsste, wie schon im Plan angemerkt, auf jeden Fall unterquert werden, um überhaupt eine Chance zu haben. Nur käme die Straße dann so hoch, dass sie mitsamt den Häusern das bisschen Strecke, was es da noch gibt, verbirgt. Die Straße müsste also geopfert werden, falls das wirklich ein Opfer ist. Da darf doch einfach "Gegend" sein, oder? Dann könnte man bei stetigem Gefälle gerade noch unter dem Bf Miltach wegtauchen.
In den alte Gleisplanbüchern hätte man jetzt tatsächlich in mindestens drei Schattenbahnhofsebenen mit jeweils fünfzig Weichen geschwelgt. Heute weiß man, dass sowas zwar oft gebaut wurde, seltener fertiggestellt und kam je betrieben. Ich denke, ein Schattenbahnhof, der die Aufgaben von Cham, Straubing und Blaibach hat, dürfte die richtige Wahl sein.Das gibt zwar Abstriche in der Freizügigkeit des Fahrzeugeinsatzes, dafür aber einige Sicherheit, dass es auch funktioniert.

Doch letztlich sind das Detailfragen. Was zählt ist, dass es hier eine sehr klare, vorbildbezogene und kompromissfrei durchgezogene Konzeption gibt. Ein Abzweigbahnhof an eingleisiger Hauptbahn. Klasse!

Jetzt aber kommt die Gretchenfrage: Was passiert in diesem schönen großen vorbildgerechten Abzweiggbahnhof? Anschließer, die zu bedienen wären, gibt es offenbar keine. Ich kann nicht lesen, welche Bedeutung der kleine schräge Stummel links (im Vorbildplan rechts) vom EG hat.
Im Mittelpunkt des Betriebes steht also die Übergabe von und zur Regentalbahn. Kannst du uns einmal beschreiben was da so abgeht und wie?

OOK
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26.01.2010 16:54
#4 RE: Miltach im bayrischen Wald
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Der Gleisstummel führt zu Seitenrampe und Güterschuppen, also keine Anschließer im Bahnhof.

Zum Betrieb:

Die Bundesbahn brachte mit den NGs aus Cham alle Wagen sowohl für die Lamer Strecke als auch für die Viechtacher Strecke mit.
Von der Regentalbahn wurden dann daraus zwei NGs für die beiden Strecken gebildet und korrekt sortiert.
Umgekehrt wurden die Wagen aus den NGs der Regentalbahn dann durch die Bundesbahn nach Cham abgefahren.
Die Bundesbahn fuhr ihre NGs immer über die Gesamtstrecke Cham-Straubing.
Zusätzlich wurde zumindest zeitweise ein großes Schotterwerk an der Strecke Richtung Straubing von Miltach aus
mit Übergaben bedient, gegen Ende der Straubinger Strecke fuhr diese Übergaben auch die Regentalbahn.
Der Personenverkehr wurde schon lange durch die Regentalbahn auf der Gesamtstrecke bis Cham durchgeführt, vorher war
Umsteigen in Blaibach bzw. Kötzing angesagt.

Soweit in Kürze aus dem Gedächtnis, bin gerade in Wien ohne Zugriff auf meine Literatur.

Grüße

Gerd


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26.01.2010 18:24
#5 RE: Miltach im bayrischen Wald
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Vielleicht liesse sich das Problem mit dem Unterqueren der Regen so 'lösen': ein Spiegel verdoppelt die gefühlte Tiefe des Flusses, während die verdeckte Strecke hinter dem Spiegel durchführt? Alternativ wäre auch einfach eine vorgerückte Kulisse denkbar...

Ich erlaube mir mal, das einzuzeichnen:


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26.01.2010 19:21
avatar  OOK
#6 RE: Miltach im bayrischen Wald
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OOK

Die Idee mit dem Spiegel ist in Prinzip gut, nur muss man bei der Installation von Spiegeln drauf achten, was man da sehen kann. Hier ist es im ungünstigsten Fall der Betrachter selber - und das ist absolut no go. Im Wesentlichen wird man aber den über die Brücke fahrenden Zug ein zweites Mal sehen, auch nicht gut.
Ich würde aus dem Spiegel an gleicher Stelle eine Kulisse machen wollen, wie Mark schon vorgeschlagen hat, auf der, wenn es ein begabter Künstler hin bekommt, der Regen sich fortsetzt. Das dürfte nicht einfach sein, aber wenn es gelingt, ein Hit.

OOK
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26.01.2010 20:09
avatar  HFy
#7 RE: Miltach im bayrischen Wald
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HFy

Zur Not kann man genau vor die Hintergrundkulisse eine Straßenbrücke oder einen Fußgängersteg setzen. Das Vorbild Miltach ist schon mal sehr gut ausgewählt.

Herbert


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26.01.2010 20:11
#8 RE: Miltach im bayrischen Wald
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Einverstanden, der Spiegel sollte nicht zur Rasur zweckentfremdet werden können

Also eine Kulisse mit angedeuteter Fortsetzung des Flusses, vielleicht mit einer Schlaufe nach rechts, dort ein paar Bäume andeuten und die Kulisse schliesslich mit echten Bäumen auf der Anlage in die Landschaft übergehen lassen.


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