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YNYSYBWL. Very British, isn't il?

Heute stelle ich mal etwas Besonderes, besser gesagt, Spezielles zur Diskussion, eine britische Anlage, die im Maiheft der Zeitschrift Model Rail http://www.model-rail.co.uk/ vorgestellt wurde.
Eine Rundum-Anlage reinsten Wassers. Und dennoch halte ich sie der Besprechung hier für wert. Warum?
Wie fast alle britischen Anlagen ist auch diese ca. 4x2,7m große Anlage hauptsächlich dafür konzipiert, auf Ausstellungen gezeigt zu werden. Das ist auf der Insel der Ersatz für den Betrieb zuhause,. wo es den Platz dafür nicht gibt. Und Ausstellungen gibt es in einer für uns kaum vorstellbaren Zahl. In der Ausgabe, aus der die Anlage stammt, sind für Zeit vom 12.4. bis 12.5. allein 50 (in Worten: fünfzig) Modellbahnausstellungen gelistet.
Bevor wir auf den Gleisplan zu sprechen kommen, noch ein Hinweis zur Baugröße/Spur. Der Maßstab ist 1:76, die Spur jedoch nicht 16,5mm (das wäre dann 00), sondern 18,2mm, genannt EM. Das ist die puristische Variante von 00 mit korrekter Spurweite für den Maßstab, etwa so wie H0pur hierzulande, nur viel verbreiteter.
Tja, nun endlich zum Plan selber. Ein Rundkurs, au weia, was wird OOK dazu sagen? ;-)
OOK wird dazu sagen, dass er sich ziemlich sicher ist, dass hier keine Züge im Kreis fahren, sondern dass hier Betrieb gemacht wird, auch wenn in dem Artikel darüber nichts gesagt wird.
So, und jetzt kommt ihr.

Ein interessanter Gleisplan hast du da gefunden! Die interessante Frage ist warum der 'shortcut' da ist, der dieser Anlage (der eigentlich point-to-point ist) mit Rundkursmöglichkeiten 'bereichert'. Und was wird da ganz linksoben eigentlich gemacht?
Hallo zusammen,
schon in den Endachtzigern habe ich die, zumeist auf Ausstellungen im Ausland, bewunderten Anlagen dieser Insulaner sehen können und immer wieder gestaunt, wieviel Atmosphäre auch auf kleinen und kleinsten Anlagen da herausgekitzelt wurde. Neben den betrieblichen Aspekten haben "die" aber auch einen natürlichen Vorsprung aufgrund ihrer Vorbilder (kleine "Einheiten", also Waggons und Loks mit dadurch großzügiger Anmutung von Eisenbahn), der zumindest für mich als Spur Nuller, lange, bange Momente des Nachdenkes provozierte vielleicht sich einem solchen Thema hinzugeben. Glücklicherweise konnte ich dem damals dann doch widerstehen und ein entsprechendes kontinetales Thema ausmachen.
Zu den möglichen Anlagenformen im Allgemeinen und zu dieser hier im Besonderen lässt sich natürlich auch eine Menge herauslesen.
Der Fiddleyard, die Gleisanlagen deuten ja ganz klar daraufhin, dient nicht nur der Darstellung der "weiten Welt", wie oft in hiesigen Gazetten postuliert, sondern eben ganz klar definierten Stationen bzw. Aufgaben.
Die einfacherer Seite, also in der Zeichnung oben, dient offensichtlich der Simulation einer Endstation dieser Strecke bzw.dem nächsten, die Gleisanschlüsse (oben links) bedienenden Bahnhof. Der große Speicher zur Mitte der Anlage hin ist dann jener Bereich in dem die "restlichen" Zugbildungsaufgaben, also der nächsten größeren Station, geleistet werden.
Der Bypass dient und das ist ein sehr wichtiger und keineswegs nur ironisch gemeinter Gedanke, der Teepause!
Wenn man selbst mehrere Tage auf irgendwelchen Ausstellungen verbracht hat, insbesondere wenn die nicht nur von Fachbesuchern genutzt wird, dann ist man sehr dankbar für eine solche Arbeitserleichterung, die einen dazu bringen kann, einmal genüsslich in eine Stulle zu beißen, bevor man eine der viel zu selten auftretenden Damen anknabbert.
Außerdem ist natürlich ebenfalls eine Simulation von "Weite" und Entfernung möglich, indem ein Zug auch schon einmal eine Runde extra drehen muß, um die nächste Station mit Aufgabe zu erreichen.
Für die näheren betrieblichen Möglichkeiten ist in diesem Zusammenhang folgende Publikation zu empfehlen:
Anlagen-Planung für vorbildgerechten Modellbahn-Betrieb, Kurbjuweit, MIBA-Verlag, Fürstenfeldbruck 2012,
Seiten 22 bis 33 "Vollbach-die Weihnachtsanlage".
Das dazu in aller Kürze. ;-)
Beste Grüße aus dem Bergischen
Michael

Zitat von fridoo im Beitrag #2
Die interessante Frage ist warum der 'shortcut' da ist, der dieser Anlage (der eigentlich point-to-point ist) mit Rundkursmöglichkeiten 'bereichert'.
Zitat von vauhundert im Beitrag #3
Der Bypass dient und das ist ein sehr wichtiger und keineswegs nur ironisch gemeinter Gedanke, der Teepause!
Nee, dient er nicht. Es gibt nämlich einen "up"-coal train (loaded) und einen "down" coal train (empty), die gegensinnig verkehren. Davon gibt es tolle Bilder in dem Artikel, die ich aber leider nicht einstellen darf.
Entsprechendes ist im Blauen Buch eigentlich weniger in der Vollbach-Anlage zu finden, sondern vielmehr in der Wissertalbahn-Anlage, wo ich genau einen solchen zweigleisigen Bypass eingebaut habe. Zu dem gleichen Behufe.
Ansonsten ist Michaels Interpretation des FY schon richtig.
vauhundert
(
gelöscht
)
#5 RE: Beneidenswerte Insulaner

Hallo Otto,
der Effekt mit dem Austausch zwischen einem beladenen und einem leeren Kohlenzug ist natürlich eine betrieblich spannendere Alternative, jedoch stehe ich auch aus eigenem Erleben zu der "Ausstellungspausenmöglichkeit", die ja auch mit den erwähnten Kohlenzügen [sic!] überbrückt werden kann. Fünf Tage Dauerbetriebsspiel habe ich schon in jungen Jahren für Hardcore gehalten
.
Zum Thema England noch einen Link in dem man sich gut in die Eigenarten der erwähnten Insulaner einlesen kann:
http://www.digitalis.uni-koeln.de/Frahm/frahm_index.html
Wer sich auf dieser Hauptseite einlesen möchte, um viele höchst interessante Artikel ruund um Wirtschaft und Technik zu finden, sollte eine gewisse Eile an den Tag legen, da das Angebot wohl nicht aufrecht erhalten bleibt.
http://www.digitalis.uni-koeln.de/
Beste Grüße aus dem Bergischen
Michael

#7 RE: Beneidenswerte Insulaner

Zitat von eisenhans im Beitrag #6Die Anlage ist sicher intelligent, aber der Modellbahner muss es auch sein und seinen inneren Schweinehund im Griff haben, sonst wird aus dem Kaffeepausen-Rundbetrieb von V 100 eine dauerndes Rumgurken. Darin sehe ich die latente Gefahr eines solchen Bypasses, auch wenn er für die erwähnten vollen und leeren Kohlenzüge absolut Sinn macht.
Sehr interessante Anlage. Vielleicht könnte man ein neues Thema aufmachen: "Die intelligente Rundum-Anlage".

Zitat von Lutterberger im Beitrag #7Wie wahr, wie wahr!
Die Anlage ist sicher intelligent, aber der Modellbahner muss es auch sein und seinen inneren Schweinehund im Griff haben

Genaugenommen ist EM nur die halbpuristische Variante, die vollpuristische nennt sich P4 und hat eine Spurweite von 18,83 mm. Unter dem Namen P87 haben sie auf der Insel auch HOpur zum ersten Mal erfunden, etwa 15-20 Jahre vor Kosak und Konsorten.
Der seltsame fiddle.yard erklärt sich womöglich damit, daß etliche Züge dieser Nebenstrecke der Taff Vale Railway im Bahnhof endeten. Genaues habe ich aber nicht herausgefunden, von wegen "das Internet weiß alles"!
Herbert
Sehr geehrter Herr Exil-Harzer,
glücklicherweise bin ich, selbst durch die Veröffentlichung meiner Meinung über erlebten Ausstellungsstress in diesem Faden, weder für die Intelligenz oder die Schweinehunde anderer Leute verantwortlich, noch sehe ich darin den Untergang hoher und höchster modellbahnphilosophischer Weihen oder gar des ohnedies geschwächten Abendlandes. Auch hier kann ich nur von mir/über mich berichten und MIR fällt es eben nicht schwer auf so einen "verwerflichen Sündenfall" in der Regel zu verzichten. Dies geschieht aus dem wirklich simplen Grund, das mir vorbildlicher Betrieb mit all seinen Vor- und Nachteilen schlicht SPASS macht und mir eine Menge an Erfüllung, auch zum Beispiel eine Erinnerungsunterstützung an "altmodische Arbeitsvorgänge", bietet.
Mit vorzüglichen Grüßen
Michael Peplies

Zitat von HFy im Beitrag #9Das ist natürlich eine plausible Erklärung, dennoch habe ich eine andere Vermutung:
Der seltsame fiddle.yard erklärt sich womöglich damit, daß etliche Züge dieser Nebenstrecke der Taff Vale Railway im Bahnhof endeten.
Der üppige Teil des FY stellt den Abzweigbahnhof von der übergeordneten Strecke dar. Dort braucht es neben Fiddle-Gleisen einen Zugspeicher, denn von dort können unterschiedliche Züge auf die dargestellte Strecke geschickt werden. An anderen Ende braucht es nur ganz wenige Gleise, denn hier wenden die Züge lediglich und brauchen nicht gespeichert zu werden. Eigentlich generell ein gutes Konzept für eine Anlage, die nur eine Stichstrecke darstellt.

Leider konnte ich bisher nicht herausfinden, ob hinter Ynysybwl noch weitere Bahnhöfe oder nur Kohlengruben kamen. Es gibt sogar ein Buch über die Strecke, aber im Internet findet man wenig bis nichts. Jedenfalls stellt der größere Teil des fiddle yard wohl den Abzweigbahnhof Pontypridd dar, früher einer der betriebsamsten Bahnhöfe des Fürstentums Wales. Wenn hier die Zugbildung stattfand, erklärt das den Umfang der Gleisanlagen. Aus Pontypridd kommt übrigens Sir Thomas Woodward, der sich nach einem Roman von Henry Fielding Tom Jones nennt. Das gehört zwar nicht hierher, aber wenigstens das weiß das Internet.
Herbert

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