Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe

25.07.2015 16:21
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#1 Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Bei meiner Vorstellunghabe ich erwähnt, daß ein Artikel in der Zeitschrift "Eisenbahn Geschichte" über die Werksbahn der ehemaligen Bergbau AG Lothringen mich wieder zum Hobby Modelleisenbahn brachte. Mit dieser Werksbahn verbinden mich Erinnerungen, da ich während meiner Lehrzeit öfter mit dieser Bahn unterwegs war.
Zu klären waren jetzt der mögliche Platz für die Anlage, das Material, der Zeitrahmen und die mögliche Umsetzung des Vorbildes.
Ich verfüge über einen Hobbyraum im Kellergeschoß, der von einem TapleTop Spieltisch mit den Maßen 2,2m x 1,2m dominiert wird.Zusätzlich wird durch Vitrinen und Regale der zur Verfügung stehende Platz beschränkt. Es kam nur eine schmale AdW Anlage an den freien Wänden in Betracht.
Es sollte vorhandenes Material benutzt werden, also Märklin mit C-Gleis. Diese Entscheidung habe ich inzwischen bereut, da die Qualität von Märklin auch nicht mehr so ist wie früher ( Weichenantriebe, Lokdecoder). Gesteuert wird die Anlage digital mit der Funkfernsteuerung von Märklin.
Der Zeitrahmen wird vorerst auf die Jahre 1965 bis 2000 festgelegt. Gegebenenfalls kann man den Zeitrahmen weiter einengen.
Mein Vorbild, die Werksbahn der BAG Lothringen, führte von der Anlage "Graf Schwerin 1/2" (Förderstandort) zur Anlage "Lothringen3"(Gewerbegebiet mit Gleisanschlüssen auf dem Gelände der ehemaligen Chemischen Werke Lothringen), von da nach "Lothringen1/2/6" ( Förderstandort/Zentrale Aufbereitung)und über "Lothringen Schacht5" ( Imprägnierwerk) zur Anlage "Lothringen4" ( Zentralkokerei).Außer dem Abfuhr von Kohle und Koks zum DB-Bhf Bövinghausen hatte die Werksbahn einen beträchtlichen innerbetrieblichen Verkehr zwischen den Förderstandorten, der Aufbereitung und den Kokereien zu bewältigen. Ein bescheidener Personenverkehr zu den Schichtwechseln und " normaler " Güterverkehr zum Gewerbegebiet und Imprägnierwerk ergänzten die Betriebsaufgaben.Beim Personentransport wurde ein alter bayrischer Dreiachser und manchmal ein mit Bänken ausgestattener gedeckter Güterwagen eingesetzt. In einem der Wagen war noch ein kleines Messingschild mit der Aufschrift " Tergernseebahn AG", ich weiß nur nicht mehr im welchem.
Zu diesem Zeitpunkt kamen mir erste Zweifel an der Realisierung meines Projekts.
Lothringen und Graf Schwerin waren nach heutigen Maßstäben kleine Bergwerke. Den Platzbedarf einer solchen Anlage möchte ich an einem Beispiel deutlich machen. Das Bergwerk "Jacobi" in Oberhausen wurde für eine Tagesförderung von 4500 Tonnen geplant, gebaut und übertägig nie erweitert. Die Anlage benötigt in HO 1:87 2mx2m = 4qm. Dabei ist die Gleisentwicklung des 16 gleisigen Verladebahnhofs noch nicht berücksichtigt.Auch die Reduzierung auf die wesentlichen Teile eines solchen Bergwerks für das Modell war auf dem mir zur Verfügung stehenden Platz nicht sinnvoll darzustellen.
Damit war dieses Projekt schlicht und einfach gestorben.

Nach einigen Monaten Denkpause habe ich das Projekt Werks/Zechenbahn wieder aufgegriffen. Ich suchte mir Vorbilder bei den kleinen Zechen an und südlich der Ruhr.Also mal wieder die bekannte Zeche Herbede, die schon Rolf Knipper als Vorbild diente und den Kibri Modellen ihren Namen gab. Dieses Bergwerk gehörte ebenfalls zur BAG Lothringen und ich habe in der Zeit von 1963 bis zur Stilllegung 1972 teilweise für und auf dieser Anlage gearbeitet. Auch hier sind viele Erinnerungen an diese Zeit noch vorhanden, wenn auch nicht immer positive. Modellbahnmäßig war Herbede aber für mich unergiebig, da der Zechenbahnhof unmittelbar in den DB Bhf Herbede überging.Einige Zechen in diesem Bereich waren durch private Kleinbahnen transportmäßig angeschlossen, so die Zechen Pleßbach und Elisabethenglück durch die Bossel - Blankensteiner Eisenbahn.

Mein Fazit: Mein Herbede trägt den Namen "LenaMarie" und ich gründe die " Albringhausen-Langendreer Eisenbahn".


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25.07.2015 16:26
avatar  Erin
#2 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Ich hoffe, daß man das Bild sehen kann.

Auf diesem Kartenausschnitt einer Karte aus der Zeit . vor Gründung der Ruhrkohle AG sind die einzelnen Bergwerksgesellschaften mit den betriebenen Schächten dargestellt. Eingetragen ist die Trasse der Albringhausen-Langendreer Eisenbahn. Über das weitere Schicksal der Kleinbahn und des Bergwerkes LenaMarie werde ich in meinem nächsten Beitrag berichten.


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25.07.2015 16:37
avatar  Erin
#3 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Ich muß noch üben wie man die Bilder einstellt.

Hier nochmals ein solcher Kartenauschnitt, er ist vielleicht besser lesbar.



Eine Ansicht des Bergwerks LenaMarie 1/5.


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25.07.2015 16:49
avatar  Gilpin
#4 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Hi Erin,

Du hast mir eine große Freude mit dem Info-Schnipsel zum Verbleib eines Tegernseebahn-Wagens gemacht. Ich habe gerade anderes um die Löffel, deswegen eine vernünftige Antwort erst später.

Einstweilen freue ich mich auf Deinen Gleisplan und weitere Fotos - die Konzeption habe ich in groben Zügen verstanden, sicher trägt ein Gleisplan zu noch mehr Verständnis bei. (Das soll aber nicht nach drängeln klingen, sondern einfach nach Interesse.) Nostalgie kommt übrigens auch bei mir auf: Auf Deinem Kartenausschnitt liegt auch das Edelstahlwerk Witten...

Gruß,
Gilpin


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26.07.2015 10:51
avatar  Erin
#5 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Gilpin, leider habe ich nicht mehr als diesen Info-Splitter. Ich kann mich auch beim besten Willen nicht mehr daran erinnern in welchem Wagen dieses Messingschild war. Vielleicht kann ich dir aber damit nochmals eine kleine Freude machen.



Der bayrische Wagen auf Lothringen3
MfG
Peter


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26.07.2015 19:16 (zuletzt bearbeitet: 26.07.2015 19:25)
avatar  Gilpin
#6 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Hallo Peter,

die Freude ist wirklich ganz meinerseits! Die Tegernseebahn hatte vier C3iBay99a, von denen drei an die Werksbahn der Bayer Leverkusen verkauft wurden, der vierte mit der Nummer 33 wurde 1964 verkauft. (Siehe Wolff, Bd. 7, S. 166, und Wagner, S. 104) Ich vermute, das ist der abgebildete. Kann das von der Zeit hinkommen?

Zumindest einen Wagen aus Lothringen fand ich auf Drehscheibe online - einen Zweiachser, der nicht der gesuchte sein kann..., aber immerhin; hier: http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?108,7429532

Gruß,
Gilpin


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26.07.2015 20:25 (zuletzt bearbeitet: 26.07.2015 20:25)
#7 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Moin,

Lothringen ist natürlich hier der Name der Zeche und keine Zeche in Lothringen (Houilleres du Bassin Lorraine). Ich gehe daher davon aus, das der Wagen auf DSO tatsächlich aus Froonkreisch stammt und nicht vonne Ruhr ist?

LG

Jörn


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26.07.2015 20:41
avatar  Erin
#8 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Hi Gilpin, von der Zeit kommt das hin. Ich habe die Bahn benutzt im Zeitraum August 1964 bis Februar 1965.

Silbergräber hat natürlich Recht, Lothringen ist der Name der Zeche.Die Muttergesellschaft der BAG Lothringen war die ARBED, ein in Frankreich und Luxenburg ansässiger Stahl- und Kohlekonzern.

MfG
Peter


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26.07.2015 20:52 (zuletzt bearbeitet: 26.07.2015 20:53)
avatar  Gilpin
#9 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Hi Jörn, hi Peter,

Oops:

Zitat von Silbergräber im Beitrag #7
Lothringen ist natürlich hier der Name der Zeche und keine Zeche in Lothringen

Asche auf mein Haupt!
Gilpin


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27.07.2015 21:21
avatar  Erin
#10 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Nachdem nun die ALE gegründet worden war, mischen sich jetzt Realität und Fiktion.
Wir sind jetzt Ende der 1960 Jahre und die Eigentümergemeinden der ALE beschlossen die Stilllegung der Bahn. Grund war der dramatische Rückgang der Transportleistungen durch das Schließen von 4 der 5 angschlossenen Zechen. ( In der Realität: Pleßbach und Elisabethenglück am 30.11.1962, Klosterbusch am 1.8.1961 und Mansfeld am 31.1.1963.)
Um den Abtransport der Förderung zu gewährleisten beantragen die RtBB die Übernahme der Bahn als Güterbahn. Dem Antrag wurde stattgegeben.
Mit der Bergwerksdirektionen eigenen Dynamik begann man mit der Neuorganisation von Bergwerk und Bahn ( in 40 Jahren Bergbau oft erlebt).LenaMarie 1/5 wurde zur zentralen Förderanlage ausgebaut und der Materialtransport am Scht.4 Julian konzentriert.Der Bereich der ALE südlich des Bhf. Herbede Nord wurde abgeworfen und abgebaut. Die restlichen Gleisanlagen blieben unverändert, nur die nicht mehr benötigten Hochbauten der Bahn wie Empfangsgebäude u.ä. wurden abgerissen.Die Güteranlagen wurden soweit möglich an private Gewerbebetriebe verpachtet, mit der Hoffnung zusätzliche Transportleistungen zu generieren. Gleiches gilt auch für nicht mehr benötigte Gebäude von LenaMarie 1/5.



Der Gleisplan zeigt die bisher gebaute Anlage. Länge 11,50m , Tiefe zwischen 0,40 und 0,50 m bis auf den Bereich der Kehrschleife. Hier sollte ursprünglich nur ein 3 gleisiger Abstellbhf entstehen, aber die jetzt gebaute Gleisführung ermöglichte weitere Anschließer. Die Kehrschleife wird als solche nicht genutzt. Aus der Schleife besteht Anschluß an einen temporär aufgebauten 3gleisigen Abstellbhf. auf dem Spieltisch.Hier werden die Kohlenzüge abgestellt und Güterzüge manuell zusammengestellt.Es gibt Überlegungen den Spieltisch komplett mit einer Anlage zu überbauen.
Beim Betriebskonzept habe ich versucht, möglichst viel von der Lothringer Werksbahn zu übernehmen.
Gefahren wird nach einem Zugfolgeplan, der die Reihenfolge der Züge vorgibt. Grundgerüst sind natürlich die Kohlenzüge, ergänzt durch den Personenverkehr zu den Schichtwechseln. Auch der Materialzug zum Scht.4 Julian hat seinen festen Platz. Die privaten Anbieter werden durch zwei Güterzüge am Tag bedient. Für diese Betrieb sind Frachtaufträge vorhanden, die den Zeitraum einer Woche abdecken. Die Zahl der Güterwagen pro Güterzug wird hierbei mit einem Würfel bestimmt. Dadurch kann es vorkommen, daß in Richtung Wochenende zusätzliche Güterzüge eingeplant werden müssen.


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28.07.2015 14:03
avatar  Erin
#11 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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An der Anlage ist noch viel zu tun. Es fehlen noch Figuren komplett, die Signalausstattung fehlt auch noch , ebenso Ladegütern u.ä. Da habe ich noch länger zu tun.
Nun zu den Bildern


Bahnhof Herbede Nord, bzw. der Rest


Zeche LenaMarie 1/5, der Förderstandort


Links die Kleinbahnstrecke, rechts das Gleis zum Hafengelände


Hafenvorfeld, wird vom Bergwerk zum Zwischenlagern von Förderspitzen genutzt.


Hafengelände, rechts der Rest der ehemaligen Lokstation der ALE


Materialschacht 4 Julian


Gewerbegebiet Klosterbusch


Nochmals das Gwerbegebiet Klosterbusch



Ehemaliger Güterbhf. der ALE (in der Kehrschleife)


Überblick des Kehrschleifenbereichs


Abzweig zum Abstellbahnhof


Abstellbhf auf dem Spieltisch


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28.07.2015 17:02
#12 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Moin,

die Hintergrundgeschichte und das Konzept wirken stimmig. Durch das C-Gleis mit den riesigen Gleisabständen hast Du Dir natürlich ein ganz schönes Ei ins Nest gelegt. Denn ein paar Gleise mehr dürften es in Herbede-Nord sein.

Die Kohlenzüge pendeln auf der Relation Spieltisch-LM1/5? Für was für eine Tagesförderung ist der Pütt denn ausgelegt? Ferner erschließt sich mir noch nicht der Sinn der Kehrschleife.

Aber einen spannenden Betrieb kann ich mir durchaus vorstellen. Bin mal gespannt, was da noch kommt. Sollte ich irgendwann mal Püttrologisches machen, dann würde ich mir Mevissen-Diergarth zum Vorbild nehmen. Darüber gab es unlängst bei DSO eine herrliche Bilderserie.

LG

Jörn


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28.07.2015 19:41
avatar  Erin
#13 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Hi Silbergräber

Die Entscheidung für Märklin bereue ich heute. Das C-Gleis war eben in reichlichem Maße vorhanden und die Anlage sollte auch nicht zu teuer werden. Wenn ich allerdings gewußt hätte, wie störanfällig die Weichenantriebe sind und welcher Schrott als Einsteigerlokomotive ( zum umlackieren als Werkslok) verkauft wird, ja dann .....

Die Kohlenzüge pendeln zwischen Abstellbhf. und LM 1/5. Bei der Förderhöhe orientiere ich mich am Vorbild Herbede. Die Zahlen habe ich noch im Kopf, da ich als Auszubildender Dutzende von Förderzeitplänen farbig anlegen durfte( Ja, die Zeit vor der EDV).Die Planförderung von Herbede war 1200 Tagestonnen, die maximale Förderung war im Jahre 1970 mit knapp 1500Tagestonnen. Wie gesagt ein kleines Bergwerk.Heute fördert ein moderner Abbaubetrieb bei der RAG 1200 Tonnen in weniger als einer Schicht.

Ja, die Kehrschleife. Ich wurde von einem kleinen Teufel beeinflußt. Der Scht.4 trägt seinen Namen, einer meiner zahlreichen Enkel hat darauf großen Einfluß genommen. Betrieblich spielt die Kehrschleife absolut keine Rolle, sie wird als solche nicht benutzt. Hier wird der Personenwagen abgestellt und manchmal auch Kohlenzüge.

Mit Diergart-Mevissen hast du dir ein schönes Vorbild ausgesucht.Ich habe hier noch zweimal die Festschrift über Diergardt-Mevissen der BAG Niederrhein von 1983 über die Geschichte und Entwicklung dieser Zeche in meiner Sammlung. Wenn du Infos benötigst... kein Problem.

MfG
Peter


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28.08.2015 17:34 (zuletzt bearbeitet: 28.08.2015 17:42)
avatar  Gilpin
#14 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Hallo Erin,

nachdem Du eine quasi fertige Anlage vorstellst, ist etwas unklar, was Du möchtest: Zuspruch, Kritik, Vorschläge für den "Spieltisch", Wünsche? Kannst Du alles haben... Aber zunächst mal Danke für die Aufnahmen, die die Anlage sehr gut nachvollziehbar illustrieren.

Also dann – Zuspruch:

Mir gefällt die Konzeption Deiner Anlage außerordentlich; sie repräsentiert eine ganz spezifische Region in einer ganz spezifischen wirtschaftlichen Periode des Wandels: das Ruhrgebiet beim Übergang von der Schwerindustrie zur verarbeitenden. Ein Förderturm ist noch in Betrieb, aber im wesentlichen bedient die Bahn modernere Industrieanschlüsse – eine überzeugende Story, die Du den meisten Besuchern gar nicht erklären musst, die vielmehr sofort sinnfällig werden dürfte. Dabei gelingt Dir sehr gut, die Atmosphäre der Region einzufangen, und Du erzielst ausgesprochene Identität, ohne mit dem Vorschlaghammer zu kommen ('ne Abraumhalde) oder niedlich zu werden (Henriette-Davidis-Museum).

Wir hatten hier in einem Thread eine ausführliche Diskussion, wie regionale Identität anhand ausgewählter Vorbildgebäude ("signature structures") und generischer Gebäude zu erzielen sei; soweit ich das verstanden habe, hast Du im wesentlichen letztere erstellt. Mir wird sehr deutlich, welche Gebäude ziemlich alt sind (verzierte Backsteinbauten) und welche eher neu (Stahl-/Betonskelett plus Backsteinwände) und so Deine Geschichte illustrieren – und ich fand die Fabriken jeweils so interessant, dass mir gar nicht auffiel, ob und wie weit Du "die üblichen Verdächtigen" von Vollmer und Kibri verwendet hast!

Und schließlich hast Du Dir durch das fokussierte Thema eine zweckdienliche Fahrzeugauswahl selbst auferlegt, die wiederum zur Identität beiträgt.

Ich verstehe Deinen Gleisplan so, dass Du während einer Session Züge aus dem offenen Zugspeicher holst, auf der Strecke kleinere Umgruppierungen vornimmst, und dann die Wagen zustellst. Für diese Rangiermanöver gibt es sehr viele Möglichkeiten: an drei Stellen kann die Lok um den Zug herum umsetzen; machst Du es Dir und Deinen Mitspielern nicht fast schon zu leicht? In umgekehrter Richtung wird dann einfach eingesammelt und mit den (maximal drei) Zügen in den offenen SB gefahren, Ende der Sitzung. Zwischen den Sessions würde ich die gefangenen Loks befreien und wieder neue Züge zusammenstellen – durchaus unter Nutzung der Kehrschleife...

Tja, Kritik?

Die hast Du ja schon vorweggenommen: das ausgewählte Gleissystem zwingt Dich zu einer allzu starren Geometrie. Wenn ich unbedingt etwas ergänzen soll – die Gebäudefronten auf den ausgerundeten Hintergründen haben eine leicht konvexe Form...

Und Vorschläge für den Spieltisch:

Eine solche Fläche sind "wir Alle" gar nicht mehr gewöhnt, wir denken in AdW- und Zungenanlagen. Und so würde ich den Tisch – wenn er Dir gänzlich zur Verfügung steht – als Zunge nutzen, mit einem scenic divider in der Mitte. Das muss kein Himmel bis zur Decke sein, eine Anhöhe oder auch einfach nur Gebäude, die den Überblick auf die andere Seite verwehren, genügen. Dort kannst Du sehr viel machen: mir drängt sich ein weiter durchgestalteter Rangierbahnhof mit Übergabe an die DB auf (weiterhin als offener Zugspeicher). Weitere Industrien werden Dir sicher einfallen; mir kämen da aus der Ferne
- Siemens Werk Witten
- das Weichenwerk Witten der DB
- das Edelstahlwerk Witten
- Opel Bochum (das wäre aber evtl. der Vorschlaghammer...)
- eine Brauerei
als Ausgangspunkte(!) in den Sinn – jeweils durch selective compression auf ihren eisenbahnbetrieblich relevanten Kern reduziert, so wie Du das bisher gemacht hast!

Ich hab' dann sogar noch einen Wunsch, der aber keine Kosten verursacht :

Mach' doch noch einmal ein paar Fotos, diesmal aus der Perspektive eines Menschen "im Geschehen": im wesentlichen auf Augenhöhe von Preiserlein und unter Vermeidung von Draufsichten auf die Gleise, Anlagenkanten, Holzverschalungen u.ä. So hätten wir eine noch stärkere Illusion!

Ansonsten Viel Spaß beim Betrieb,
Gilpin


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01.09.2015 20:41
avatar  Erin
#15 RE: Die Werksbahn der Ruhrtaler Bergbau Betriebe
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Hi Gilpin

Erst einmal vielen Dank für deinen Zuspruch. Was ich möchte? Natürlich Zuspruch und Spieltischvorschläge, auch Kritik ist immer willkommen.

Mit den Fahrzeugen habe ich so meine Probleme . In den 1970-bis 1990ziger Jahren waren die Dampfloks bei den Zechenbahnen noch reichlich vorhanden.Also werde ich mir eine BR 8o und eine BR 89 als Zechenloks besorgen. Von der ALE hat das Bergwerk eine BR 91 übernommen, ein wunderschönes Fleischmann Modell mit hervorragenden Fahreigenschaften, aber als Güterzuglok? Eine Märklin BR 81 ist auch vorhanden, taugt aber nichts. Die Brawa BR 75 mag keine Bogenweichen, ist aber auch als Zechenlok nicht geeignet.Hier werde ich wahrscheinlich noch manchen Fehlkauf tätigen.

Beim Betrieb gibt es für die Bahn bestimmte Vorschriften. So fahren alle Züge aus dem Abstellbereich immer bis Herbede Nord durch. Dort werden die Güterwagen nach Ladestellen sortiert und dann zugestellt. Auch die abgefertigten GW aus den Ladestellen werden im Bhf Herbede Nord gesammelt und dann abgefahren. Bei der geringen Gleisanzahl haben da zwei Lokführer genug zu tun.

Ja, der Spieltisch. Ich könnte ihn komplett überbauen und hätte dann eine Fläche von ca. 2,4m x 1,2m zur Verfügung, da wäre u.a. die Anlage Vollbach aus dem " Blauen Buch" im Prinzip umsetzbar. Alternativ könnte ich die Fläche nur zur Hälfte nutzen und den Abstellbhf zum gestalteten Anschlußbahnhof ausbauen. Die radikalste Lösung ist aber der Abbau dieses Spieltisches und die Verlängerung der Anlage mit Modulen. Der Endpunkt wäre dann der Übergabebahnhof, in dem die Kohlenzüge von einer BR 50 übernommen werden. Die BR 50 kann dann ja auch mal bis zum Bergwerk durchfahren( Meine absolute Lieblingslok).

Ich werde die Tage mal die zur Verfügung stehenden Flächen einstellen.

MfG
Peter


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