Verriss eines Bausatzes

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20.08.2015 19:16
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#1 Verriss eines Bausatzes
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OOK

In der neuesten MIBA (9/15) wird auf der 2. Umschlagseite ein Fabrikbausatz H0 beworben, den Faller exklusiv für die Ladenkette Eurotrain hergestellt hat. Ich konnte mir nicht verkneifen, dazu eine Besprechung zu schreiben, die ich auch an die MIBA-Redaktion geschickt habe, gleich mit dem Vermerk, dass ich zu 99,9% sicher sei, dass sie nicht gedruckt würde. Wird sie auch nicht, was ich durchaus nachvollziehen kann. Aber hier kann sie stehen:



Blieben noch zwei Fragen:
a) Kann es ein Ident-Bauwerk sein?
b) Kann man es zu Kitbashen verwenden?

OOK
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20.08.2015 21:15 (zuletzt bearbeitet: 20.08.2015 21:34)
#2 Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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Moin,

vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bringen. Es handelt sich bei dem Gebäude offensichtlich um das ehemalige Pola'sche Gaswerk. Nach der Umstellung auf Erdgas wurden der Koksofen und andere Schweinereien abgerissenen und das Gebäude einer Nachnutzung zugeführt.

Jetzt mal im Ernst: es gab Zeiten, da wurde in der Fachliteratur Tacheles geredet, ich denke da z.B. an den EK in den 1970ern. Da wurden regelmäßig Pseudo-Eisenbahnbücher verrissen, da blieb kein Auge trocken. Offenbar hängt die Fachpresse am Tropf der Hersteller, denn fast jedes Modell wird hochgejubelt und Mängel nur am Rande oder gar nicht erwähnt. Der Verbraucher muss schon im Netz nachschauen, wenn er einen wirklich objektiven Testbericht haben möchte.

Und um auf Deine Rezension zurück zu kommen, Otto: Du hast vollkommen recht, dieser recycelte Bausatzverschnitt aus den 1990ern sieht aus, als hätte ihn eine Bande betrunkener Lemuren entworfen. Selbst zum Kit-Bashen taugt er kaum, da gibt es deutlich bessere Bausätze und -Materialien. Offenbar sah man sich bei Faller genötigt, aus Sch....troh Gold zu spinnen. Ok, jedenfalls haben sie es versucht.

LG

Jörn


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20.08.2015 23:01
#3 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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Moin Leute

Blieben noch zwei Fragen:

b) Kann man es zu Kitbashen verwenden?

Nein! zu teuer und was bitte schön soll man verwenden?
Nehmt für das Geld "BAUKASTEN Teile" eines Mitbewerbers.
Gruß Friedrich


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21.08.2015 02:03
avatar  OOK
#4 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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OOK

Zitat von Friedrich aus O im Beitrag #3


b) Kann man es zu Kitbashen verwenden?
Nein! zu teuer und was bitte schön soll man verwenden?
Ganz meine Mwinung. Ich wollte es nur mal von jemand anders hören. Aus falschen Teilen kann man nichts Richtiges kitbashen.

OOK
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26.08.2015 17:54
#5 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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Sorry liebe Leute, ich sehe das anders.

Das von OOK angesprochene Fenster ohne Sturz sehe ich täglich wenn ich aus dem Fenster schaue am Nachbarhaus. Das steht jetzt aber schon 18 Jahre hier und nichts ist zusammengefallen.
Warum?
Das Haus ist verklinkert, so wie das Faller-Modell auch, und der Sturz für das Fenster (und alle anderen an diesem Haus!) ist dahinter verborgen und deshalb nicht zu sehen.
Also nicht immer gleich "verreissen" erst mal nachschauen und nachdenken ob es so etwas in der Realität gibt/ geben könnte.

Dieter


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26.08.2015 18:51
#6 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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@teddy4949, könntest Du ein Foto machen? Ich stell mir eine "Verklinkerung" irgendwie ganz anders vor als dieses Fabriksgebäude - aber vielleicht bin ich da auf eine falsche Vorstellung "eingeschossen" ...

H.M.


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26.08.2015 20:12
avatar  OOK
#7 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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OOK

Ja, an einem Beweisfoto wäre ich auch interessiert. Aber dass bei einem Industriegebäude mit (vermutlich) Stahlfachwerk die Gefache nicht mit Ziegelsteinen ausgemauert, sondern "verklinkert" sind wie ein gutbürgerliches Wohnhaus, das erlaube ich mir nicht zu glauben.

Wenn ein Modellbahner (wie ich selber z.B.) einen Fehler macht, dann sucht er nach einer Erklärung, Begründung und Rechtfetigung, warum dies oder das in diesem besonderen Fall so ist wie sonst nirgends auf der Welt. Die Modellbahnpresse ist voll davon.
Einer großen Firma, die Modelle für tausende von Modellbahnern herstellt, sehe ich das jedoch nicht nach.

OOK
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28.08.2015 09:15
#8 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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Moin Leute

Wenn man von den Fotos, die mir zur Verfügung stehen ausgeht, ist das Gebäude ein Spielzeug. Eben ein typisches Faller Häuschen.
Jahrzehnte haben Modellbahner und Redakteure der Fachpresse dafür plädiert Häuser herzustellen, die den Namen Modell verdienen.
Zurzeit ist die Branche teilweise auf dem Weg zurück, nicht nur bei den Häusern. Es ist alles nur noch bunt und niedlich.
Wer es möchte soll es sich hinstellen, aber mit Modell hat das nichts mehr zu tun.
Wie an andere Stelle schon geschrieben, in Deutschland nennt sich jeder Modellbahner, der irgendein Spielzeug besitzt das nach Eisenbahn aussieht. Das werden wir nicht ändern. Nur gut finden muss ich das nicht.

Deshalb muss ich für diese Fabrik auch nicht eine Entschuldigung suchen, weder für deren „Zusammenwürfelung“ (man nehme Form 2 und 17 und stelle die neu zusammen) noch für deren „Baufehler“. Bei einem reinen Zweckbau wird es solch eine Konstruktion weder bei den Steinen noch bei dem Stahlfachwerk geben. Um das sofort zu erkennen, muss man noch nicht einmal Architekt sein. Und wie ich schon weiter vorne schrieb, weil die Fehler so gravierend sind kann man von dem Gebäude nichts verwenden, wenn man das mit dem Modell ernst nimmt und eine Modellbahn bauen möchte.
Spaß haben und es nicht so genau nehmen ist auch ein Eisenbahn Hobby aber dafür ist dann unser Anspruch der in diesem Forum herrschen sollte schlicht und einfach falsch, weil dann zu hoch. Nun nennt mich ruhig arrogant, kann damit gut leben.
Im Übrigen mein Motto: Jeder so wie er möchte.
Gruß Friedrich


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28.08.2015 11:59 (zuletzt bearbeitet: 28.08.2015 15:45)
#9 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Moin,

je mehr ich mir das anschaue, desto mehr bin ich versucht, dass verrissene Gebäude doch noch gerade zu rücken. Hier kann man mehr Details erkennen:
Werbung: http://www.ebay.de/itm/Pola-Faller-H0-ST...y-/261013630602

Die fehlenden Fensterstürze könnte man durch aufgeklebte Leisten kaschieren. Auf das Spitzdach (das ist das höhere der beiden "Türme") kann man das Fördergerüst von der Königsgrube transplantieren. Die Stützstreben müssten natürlich verlängert werden oder man lässt sie ganze weg, dreht das Gerüst um 90° und setzt die Fördermaschine direkt in die Schachthalle rein.

Beispiel gefällig?


Blumenthal Schacht 7, direkt anner Autobahn 43).

Den zweiten kleineren Turm kann man als Entladeanlage für die Skipförderung begründen. Und schon ist das Kalibergwerk Ottoshall fertig. Passt leider nicht zu meinem Konzept. Außerdem tut man gut daran, solche für den Bergwerksbetrieb zwar elementaren, für den Bahnbetrieb jedoch eher periphren Bauwerke in die Hintergrundkulisse zu verbannen (siehe jaffa und seine Innerstetalbahn).

Was ich damit zeigen möchte: es ist nicht alles so schlecht, wie es auf dem ersten Blick aussieht:


LG

Jörn

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28.08.2015 19:23
avatar  OOK
#10 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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OOK

Für die ursprüngliche Bausatzform als Gaswerk entfallen natürlich meine Kritikpunkte, die auf die Zahnradfabrik bezogen waren.
Anders sieht es mit den gestalterischen und baulichen Kritikpunkten aus. Wenn ich mir mal diese zwei Bilder anschaue:



dann sehe ich auf dem linken Bild nicht nur eine sauschlechte Gebäudeecke (die mag dem schluderigen Zusammenbau geschuldet sein; das von Silbergräber verlinkte Bild zeigt ja ein fertiggebautes Gaswerk), sondern auch, dass die Ziegelsteinreihen nicht mit dem Fachwerk aufgehen. Dieses Aufgehen ist aber genau die entscheidende Kunst beim Fachwerk, egal ob aus Holz oder Stahl. Echter Anfängerfehler.
Auf dem rechten Bild sehe ich rechts ein zugemauertes Fenster, das aber einen ordentlichen Gewölbesturz aufweist, wie es sich gehört. Weiter links hingegen ein größeres Fenster ohne einen solchen. Deshalb bleibt hier die Kritik aus meinem Eingangspost bestehen.
Außerdem finde ich, dass das Werk in Blumenthal, das Silbergräber zeigt, mit dem Faller/Eurotrain-Bausatz irgendwie nicht vergleichbar ist.

OOK
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29.08.2015 12:14
avatar  migru ( gelöscht )
#11 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
mi
migru ( gelöscht )

Hallo,

meine Therapeutin moniert gerne, dass ich immer versuche, Allem das Gute abzugewinnen. Mein modellbahnerischer Traum ist ein großes Werk mit etlichen Gebäuden unterschiedlichen Baujahres und damit Baustils. Dazu schmale Gassen für den Verkehr. Ja sowas wie die Farbwerke Höchst vor meiner dienstlichen Haustür oder ein Komplex aus dem Montanbereich.

Um dort irgendwo im nicht bespielbaren und wenig einsehbaren Bereich Platz zu füllen, lässt sich da was finden. Oder andersherum: ich würde es wahrscheinlich auseinanderreißen und diverse Mängel, wie auch schon angeregt kaschieren. Aber als Vordergrundmodell würde ich es nicht aufstellen.

meint

Michael


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29.08.2015 12:36 (zuletzt bearbeitet: 29.08.2015 21:04)
#12 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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Hallo Michael,

mir geht es ähnlich. Ich habe mich daher gerade mit der Bauanleitung auseinander gesetzt. (http://www.faller.de/xs_db/DOKUMENT_DB/w...0203_anl_01.pdf). Das Ergebnis war niederschmetternd: der Bausatz mag von der Form her zwar zum kitbashen geeignet sein. Es sind aber so viele konstruktive Schwachpunkte, Unstimmigkeiten und zusätzliche Teile zu besorgen, dass man besser von vorne herein maßstäblich selber baut.

Ich denke, diese Mängel sind herstellerseitig hausgemacht: beim Versuch, das Gebäude notwendiger Weise zu komprimieren (auch beim Basteln gibt es selective compression!) geht man inkonsequent vor und verkleinert z.B. den Geschossabstand in 1:100, wogegen die dort einzubauende Tür exakt 1:87 entspricht. Ansonsten sehe ich Auhagen mit dem BKS auf einem guten Weg: klare und erweiterbare Grundformen, woraus man so ziemlich alles basteln kann.

Ansonsten sei mir die Frage gestattet, ob man dieses Wiederverwenden von alten Formen nicht als "Lit-Bashing" (eine Anspielung auf engl. litter = Müll) bezeichnen sollte.

LG

Jörn


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29.08.2015 21:04
avatar  OOK
#13 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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OOK

Zitat von Silbergräber im Beitrag #12
Ansonsten sei mir die Frage gestattet, ob man dieses Wiederverwenden von alten Formen nicht als "Lit-Bashing" (eine Anspielung auf engl. litter = Müll) bezeichnen sollte.

OOK
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30.08.2015 12:35
avatar  fridoo
#14 RE: Moin,vielleicht kann ich etwas Licht in die Sache bring
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Wie die Engländer sagen 'Garbage in, garbage out' (Müll rein, Müll raus).

Verfeinern und umbauen geht, aber aus Schrott lässt sich kaum etwas vernünftiges machen.

Frido

Harz Spoorweg Betuwe - Gartenbahn nach SHE Vorbild


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30.08.2015 13:21
#15 Lit-Bashing
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Richtig. Aus Sch...troh Gold spinnen kann nur Rumpelstilzchen.


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30.08.2015 16:47
avatar  OOK
#16 RE: Verriss eines Bausatzes
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OOK

Zitat von OOK im Beitrag #1
Ich konnte mir nicht verkneifen, dazu eine Besprechung zu schreiben, die ich auch an die MIBA-Redaktion geschickt habe, gleich mit dem Vermerk, dass ich zu 99,9% sicher sei, dass sie nicht gedruckt würde. Wird sie auch nicht, was ich durchaus nachvollziehen kann

Natürlich kann die MIBA einen derart groben Verriss wie ich ihn geschrieben habe, nicht abdrucken. So darf man mit Anzeigenkunden nicht ungehen. Die Frage ist nur, ob man nicht auch eine ganz sachliche kritische Besprechung machen könnte, die druckbar ist und letzten Endes mehr Impact hat. Etwa so:

OOK
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31.08.2015 12:01
#17 RE: Verriss eines Bausatzes
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Zitat: Die Frage ist nur, ob man nicht auch eine ganz sachliche kritische Besprechung machen könnte,
die druckbar ist und letzten Endes mehr Impact hat.

Moin Leute

Kann man --- Und veröffentlichen wenn man frei und unabhängig ist. [span=font-size:17][/span]
Da habe ich persönlich meine Zweifel. Dennoch ist es ja einen Versuch wert, weil dann andere mit der Nase drauf gestoßen werden und zukünftig vielleicht etwas kritischer hinschauen.
Das wäre dann Ansporn für die Hersteller nicht alles was irgendwo vorhanden ist, wahllos zusammen zu stellen und zu verkaufen.

meint Friedrich


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01.09.2015 19:58
avatar  Erin
#18 RE: Verriss eines Bausatzes
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Es ist der ehemalige Bausatz "Grube Hildegard". Der vordere Turm ist für die Aufnahme des Stahlfördergerüstes. Allerdings hatte der Bausatz schon damals nur einen größeren Eingang an einer Schmalseite, so daß er für eine Förderung ungeeignet ist. Nach farblicher Überarbeitung konnte man das Modell schon auf die Anlage setzen.
Ohne den zusätzlichen Turm und mit der Bezeichnung "Werkhalle" oder "Fabrikgebäude" kann das Gebäude durchaus noch benutzt werden. Es muß ja nicht im Vordergrund stehen. Unverschämt ist mM aber der Preis.


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03.09.2015 15:19
#19 RE: Verriss eines Bausatzes
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Moin Leute
Grundsatzdiskussionen führen in der Regel zu nichts. Jeder so wie er möchte.
Deshalb nur eine Anmerkung:
Seht euch das Fachwerk des gemauerten Turm an ---

Und dann das Stahlgerüst vom Förderturm. ---
Last es auf euch wirken und entscheidet dann ob das wohl jemals so gebaut worden währe/ würde.
Gruß Friedrich


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03.09.2015 15:47
#20 RE: Verriss eines Bausatzes
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Zitat von Friedrich aus O im Beitrag #19
... und entscheidet dann, ob das wohl jemals so gebaut worden wäre/ würde.


Das Problem mit solchen Aussagen ist halt, dass die Entscheidung vom Vorwissen abhängt. Solange Du keine Lok mit Brotankessel gesehen hast, würdest Du auch nicht glauben, dass solche Kessel in großen Mengen gebaut wurden ... und grade bei Stahlfachwerken wurde einiges ausprobiert, um Material zu sparen.

(Daraus folgt natürlich keinesfalls, dass "alles geht" - und auch nicht, dass man immer ein tiefer Fachmann sein muss, um zu entscheiden - und insbesondere bei identifizierenden Gebäuden reicht natürlich das Wissen über das konkrete Gebäude, ohne dass man Bauingenieur mit Zweitstudium Denkmalschutz sein müsste [was manchmal für die Modellbahn ganz gut wäre ...]).

H.M.


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08.09.2015 11:12
#21 RE: Verriss eines Bausatzes
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Nun, das Gebäude wird seine Käufer finden.

...und das ist auch der eigentliche Zweck von Faller. Faller muss Geld verdienen, um zu überleben.

Inzwischen ist dies aber durch Laser- und Frästechnik und nicht zuletzt durch Resinguss schwieriger geworden.
Auch wenn es heute durch Erodierverfahren und CAD leichter ist als früher einen Kunststoffspritzguss-Bausatz zu entwickeln ist es wohl immer noch das teuerste Verfahren und rechnet sich erst nach einer gewissen Absatzzahl.
Es ist daher verständlich, dass aus 2,3 oder 4 Bausätzen etwas Neues(!) "entwickelt" wird. Die Formen sind vorhanden. Dies mindert einfach das Risiko.
Die Fahrzeughersteller machen nichts anderes mit ihren Farb- und Beschriftungsvarianten.

Genauso die Presse. Wenn man nur negative Berichte verfasst, wird irgendwann niemand mehr die Zeitschrift kaufen. "Bad News are good news" gilt wohl eher für die tagesaktuellen Medien. (Ich lese lieber einen positiven Anlagenbericht, als dass ich auf alle Baufehler aufmerksam gemacht werde. ...aber das ist meine persönliche Meinung!)
Auch schadet das den Herstellern, die wiederum dann nicht mehr gewillt sind Werbung in den Zeitschriften zu platzieren oder Neuheiten zur Verfügung zu stellen.
Die Zeitschriften würden also entsprechend ebenfalls leiden.

Ehrlichkeit ist da nicht gefragt. Es geht einfach ums überleben aller.

...und jedem ist ja selbst überlassen ein solches Gebäude zu kaufen.


Gruß
Joachim


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24.09.2015 10:13
#22 RE: Verriss eines Bausatzes
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Ich denke, wir tun der Fa. Faller unrecht. Da ist eines Tages die Ladengruppe Eurotrain auf sie zugekommen und hat gesagt: "Wir brauchen einen exklusiven Bausatz, den's nur bei uns gibt und der muss was hermachen und darf nicht viel kosten, aber ne gute Marge muss auch noch drin sein." Schlussendlich ist das also gar kein Faller-Modell. Die können nämlich besser.

Es grüßt der Exil-Harzer
Lutterberger


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05.10.2015 13:17 (zuletzt bearbeitet: 05.10.2015 13:17)
avatar  Boscho
#23 RE: Verriss eines Bausatzes
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Nur ganz kurz zu den zwei Fragen:

1) Nein.
2) Nein.

Nutzbar wäre das Trumm meines Erachtens wenn, dann nur für ein Kind, um es an den Gebäude-Modellbau heranzuführen. Da kann man aber um ähnliches Geld auch gleich was Vernünftiges kaufen, das dem hoffnungsvollen Nachwuchsmodellbahner später eventuell noch als Grundlage selbstgefrokelter Architektur dienen kann.

Aus konstruktiver und maßstäblicher Sicht wurde das Gebilde ja bereits zu Recht von den Vorschreibern verrissen...

Grüße!
B.


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20.04.2016 17:44
avatar  OOK
#24 Verriss eines Bausatzes, hier: Gegenbeispiel
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OOK

Dass es auch anders geht, zeigen mir die Fabrikghebäude von Auhagen. Heute in Dortmund fotografiert:





Sorry, das zweite Bild ist leider völlig verrauscht. Lag am Licht und an der Entfernung (Ausschnitt). Aber die Aussage ist wohl, glaube ich, klar.

OOK
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23.04.2016 15:10
#25 RE: Verriss eines Bausatzes, hier: Gegenbeispiel
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Selbst gegen Auhagens "Alte Maschinenfabrik" (http://www.auhagen-shop.de/product_info....pei2eog9h2ot6q1), deren Konstruktion weit über 30 Jahre alt ist, sieht das Eurotrain-Modell sehr schlecht aus. Das Auhagen-Modell ist zwar grob, aber in sich relativ stimmig. Das Eurotraingebäude ist doch eher ein Lagerhaus, denn Fenster hat es ja so gut wie keine. Dazu passt dann aber nicht der große Fenster, das eher zu einer Kirche gehört.


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