Beilburg im Würtachtal

  • Seite 5 von 13
07.10.2016 20:49
#101 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

@Solwac
Ich würde es eher anders herum formulieren, es ist schwer zu begründen, warum die Ortsgüteranlagen gegenüber vom EG liegen.
Denn wie H.M. das bereits dargelegt hat, erfordert das eine zusätzliche Zufuhrstraße inklusive Wendemöglichkeit sowie jeweils
eigenes Personal für den Personen- und Güterabfertigungsdienst. Die Station wäre sicherlich in dieser klassischen Form erbaut
worden, um dann auf der gegenüberliegenden Seite erweitert worden zu sein. Außerdem erfordert die Bedienung solcher Güteranlagen
die häufigere Kreuzung der Hauptgleise, und das kann dann doch auch mal "betrieblich spannend" sein.

Gruß
Alex


 Antworten

 Beitrag melden
07.10.2016 21:04
avatar  Solwac
#102 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Ladestraße gegenüber vom EG ist wesentlich leichter zu begründen als beim Güterschuppen.
Aber ich denke auch, die Ortsgüteranlage auf der Seite des EG sieht bei solchen Bahnhöfen harmonischer aus.


 Antworten

 Beitrag melden
07.10.2016 21:38
#103 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Ok, dann sind wir uns ja doch einig, ich hatte bei Dir das gar nicht so kleine Wort "gegenüber" überlesen.


 Antworten

 Beitrag melden
07.10.2016 21:48
#104 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

@Solwac - danke für die Wünsche - ich zieh mich jetzt unter die Bettdecke zurück und les dann ab morgen wieder mit, auch was @BerndK dann so meint ...

H.M.


 Antworten

 Beitrag melden
08.10.2016 00:07 (zuletzt bearbeitet: 08.10.2016 09:31)
avatar  BerndK
#105 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Hallo zusammen,

für den reichlichen Input. Ich bin geplättet!

@Fischkopp
grafische Umsetzung ist doch durch nichts zu ersetzen, auch wenn's Zeit kostet Die Lok des NG zu nutzen, würde bei der Raumgröße spürbar Zeit sparen im Vergleich zu Köf.

@Helko
wieso dann nicht 1930??
Fahrzeugpräferenzen. Es war ein langes Geeiere meinerseits zwischen Epoche I und II. Frühe Epoche IIb erlaubt mir, noch sämtliche Länderbahnwagen zu fahren, da die DRG meines Wissens die Umnummerierung der Wagen erst um 1930 fertiggestellt hat - im Gegensatz zu den Loks um 1924/25. DRG-Loks mit Länderbahnlackierung liefen beim Vorbild auch noch in dem Zeitraum. 1928 war da mein Kompromiß, um die allerersten Einheitslokomotiven noch mitnehmen zu können. 1930 wären die Länderbahnwagen unglaubwürdig geworden.

@hmmueller
erst mal gute Besserung! Besten Dank für Deine trotzdem sehr ausführlichen Gedanken zu den Möglichkeiten einer Bahnhofswahl.

Der Ansatz, sich an einem Vorbild zu orientieren, hat in meinem Fall keine [edit] in sich schlüssigen Ergebnisse hervorgebracht. Die Wutachtalbahn bietet weder selbst noch die Bahnhöfe die gewünschte Menge Betrieb - für ein Modell (das hatte Hubert früh erkannt) - wie sich in diesem Thread rausstellte. Meine Annahme, per Prototype-Freelance könnte man von dem speziellen Vorbild ausgehend einen passenden Bahnhof entwickeln oder adaptieren hat ebenfalls zu keinem Konsens geführt, da die sinnvolle Begründug für durchgehende Züge fehlt. Trotz Freelance stört der Gedanke Wutachtalbahn die Planung mehr, als er sie beflügelt. Der Wunsch, ein passendes Vorbild zu finden, lief schon vor dem Mapud-Thread immer wieder ins Leere. Entweder zu wenig Betrieb, in H0 nicht umsetzbar oder zumindest nicht als Einzelperson. [edit] Einzig Beilstein, da stelle ich fest - der war gar nicht so verkehrt, da gibt's Parallelen mit der aktuellen Planung. Der hatte sogar alle Lademöglichkeiten auf der EG-Seite. War natürlich nicht ganz so ausgefeilt wie der jetzige Entwurf. Die Argumente dagegen waren Schmalspur, Länge besser nutzen, Anschußbahn läuft nicht in die Aufstellgleise (die inzwischen vermutlich nicht zum Tragen kommt), vor allem nötige Kreuzung der Hauptgleise zum Rangieren. Wobei letzteres ohne Ausziehgleise auch in der aktuellen Planung der Fall wäre.

Eine Geschichte vorweg zu erdenken mag für erfahrene Modellbahner kein Problem sein, für mich wäre die dafür nötige Informationsbeschaffung vermutlich erst mal ein langfristiges Hobby für sich.

Deswegen finde ich die Entwicklung, zunächst einen neuen Bahnhof unter Betriebsgesichtspunkten zu planen sehr positiv, da gehe ich mit Solwacs Erklärung konform . In H0 sind doch reichlich Kompromisse von Nöten, selbst mit 10 m Wandlänge. Dennoch wollte ich den Vorbildbetrieb so gut es geht mit einbeziehen, da mir u.a. der SPUK Modus das Hobby vor 20 Jahren uninteressant werden ließ.

@Solwac
mit den völlig neuen Gedanken hast Du Recht. Mir fehlt die nötige Mütze voll Erfahrung, daher hoffe ich, mit Hilfe Eures Wissens auf ein langfristig tragendes Ergebnis zu kommen bzw. bin SEHR dankbar, daß ihr mich an Euren Erfahrungen teilhaben lasst und meine Lernkuve richtig steil verläuft. Ohne Wissensträger wird so ein Projekt nichts, außer vielleicht mit sehr langer Recherche-Vorlaufzeit.

wie weit sind die Punkte aus dem Eingangsbeitrag noch aktuell? Vor allem was gewünschte Betriebselemente und Verortung angeht (strategische Bahnen gab es ja auch woanders).
Lokalität, Vorbild und Grundthema sind kein Muß. Ich hatte die strategische Bahn nicht wegen der Militärzüge ausgesucht, sondern wegen der Trassierung, da dort auch Loks mit Achslast über 15t unterwegs sein können (davon besitze ich einige, und hänge dran). Nicht zuletzt weil die Wutachtalbahn landschaftlich sehr meinem Bild von Eisenbahnromantik nahekommt - aber da gäb's sicher Alternativen. Und natürlich der Mittelgebirgscharakter, der sich auf Fahrzeuge und Betrieb auswirkt.

In welchem Tempo? Willst Du einfach nur einen Wagen an die Ladestelle rangieren (könnte mit Modellzeit 3:1 bequem klappen) oder willst Du jeden Hemmschuh einzelnen legen (bildlich gesprochen, dann bedeuten die vielen Rollen (Lokführer, Rangierer, Fahrdienstleiter usw.) dass schon Modellzeit 1:1 stressig werden kann)?
Stress wollte ich definitiv im Hobby keinen haben. Wagen Rangieren und Lokführer hatte ich primär im Sinn. Der Fahrdienstleiter wird mir nicht ganz erspart bleiben für die Zugbegegnungen (oder wäre für einen möglichen Mitspieler eine tragende Rolle).

...Badersleben... Was würde Dir da fehlen,
- etwas längere Ladestraße [edit] in der Modulumsetzung ist sie lang genug
- Holzverladung (wobei die den Kornspeicher ersetzen könnte)
- Landhandel (auch wenn's am Ende nur ein Schuppen an der Ladestraße war zu der Zeit)

was bräuchtest Du nicht?
- die ungünstig zugängliche Platzierung der Zuckerfabrik, wobei die Umsetzung natürlich toll ist - inkl. Übergabegleisen

[edit] Ansonsten sehr interessante Adaption für Module, mit Verlängerungsmöglichkeit! Die Idee, den relativ geraden Bahnhof einfach schräg ins Zimmer zu legen finde ich optisch sehr pfiffig. Da macht die Lage der Zuckerfabrik schon Sinn, auch wenn die Zugänglichkeit nicht optimal ist.

Nochmal zum Gleisplan: Mit dem GS auf der EG Seite haben wir also bisher diesen Stand? Macht Die Mittlere Weiche auf Gleis 5 an der Stelle dann noch Sinn?



[edit] Von den Betriebsstellen, der Idee und den Gleislängen her entspricht das gut meinen Vorstellungen, trotz der DKWs


Viele Grüße
Bernd


 Antworten

 Beitrag melden
08.10.2016 08:52 (zuletzt bearbeitet: 08.10.2016 09:02)
#106 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Hallo Zusammen,

ich bin im immer noch einarmig unterwegs, deshalb nur kurz:
Für einen Einzelkämpfer ist ein Bahnhof mit 13 Weicheneinheiten schon eine Hausnummer!
Eine Nummer kleiner denke ich würde hier auch ausreichen.
Bei akademisch entworfenen Bahnhöfe hat man gleich eine, hier aber schöne, Diskussion, die man bei Verwendung eines Vorbildbahnhofs sich sparen kann. ;-)
Ein Beispiel für einen schönen Bahnhof in gleicher hier diskutierten Größenordnung hätte ich noch: Radevormwald. Keine Auszehgleise, GS und Ladestraße auf einer Seite. Für den Landhandel würde sich auch noch ein Plätzchen finden. Mit Weinertweichen und vorbildgerechter Längenentwicklung ein Traum ...

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

 Antworten

 Beitrag melden
08.10.2016 20:09
avatar  BerndK
#107 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Hallo Hubert,

Bei akademisch entworfenen Bahnhöfe hat man gleich eine, hier aber schöne, Diskussion, die man bei Verwendung eines Vorbildbahnhofs sich sparen kann. ;-)
Das ist natürlich auch ein Erfahrungswert In meinem Fall gibt's noch eine ordentliche Lernkurve obendrauf.

Radevormwald.
Sehr interessanter Bahnhof, danke für den Link. Ich schaue mir das auf jeden Fall kurzfristig im Detail an. Auf den ersten Blick: Braucht sicher mehr Anlagentiefe als 60 cm. Wobei ich so langsam weich werde, vielleicht sollte ich davon - zumindest im Bahnhofsbereich - abrücken.

Grüße
Bernd


 Antworten

 Beitrag melden
08.10.2016 20:11 (zuletzt bearbeitet: 08.10.2016 20:15)
avatar  BerndK
#108 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Hallo zusammen,

hier mal der letzte, gestern diskutierte Entwurf nachgeklickt, mit GS beim EG oben


Zur Längenorientierung - Gleis 3: 4520 mm.

Grüße
Bernd


 Antworten

 Beitrag melden
09.10.2016 13:36
avatar  Solwac
#109 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Die Anordnung des Schuppengleises erhöht zwar die benötigte Tiefe nicht, ist aber zum Rangieren ungünstig. Die Bedienung bedingt nämlich ein freies Gl. 1.
Auch hilft das Ziehgleis hier wenig, der Schuppen kann ja nicht direkt erreicht werden.
Die Weichenverbindung links vom Landhandel ermöglicht zwar die Bedienung der rechten Hälfte der Ladestr. von rechts (was zwei unabhängige Ladestraßenhälften ergibt, bei der Länge eigentlich sinnvoll. Aber der Landhandel ist gar nicht mehr vom Ziehgleis bzw. von links erreichbar.


 Antworten

 Beitrag melden
09.10.2016 14:09 (zuletzt bearbeitet: 09.10.2016 16:49)
avatar  BerndK
#110 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Hallo Solwac,

GS sinngemäß so? Mit Schutzweiche? GS wäre ein Halbrelief. Landhandelversuch mit halbem Hosenträger...


alternative Landhandelposition, im Grunde hatte Alex schon mal einen so ähnlichen Vorschlag. Mißachtet zwar PAN, aber mich beschleicht das Gefühl, ohne Kompromisse wird es nicht gehen. GS und Landhandel haben nicht so viel Verkehr, der Eingriff benötigt. [edit] Gleisnummern ergänzt


Gruß
Bernd


 Antworten

 Beitrag melden
09.10.2016 16:21
#111 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Eine (eher dringende ...) Bitte: Kannst Du die Hauptgleise kennzeichnen? - sonst kann man nämlich den Bahnhof eigentlich nicht verstehen und beurteilen ... Z.B. Aussagen wie "erreichbar nur, wenn das Gleis leer ist" - das ist bei Hauptgleisen i.d.R. so, bei Nebengleisen außer Umfahrgleisen i.d.R. nicht so.

Danke!

H.M.


 Antworten

 Beitrag melden
09.10.2016 19:15
avatar  BerndK
#112 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

erledigt

ich danke!

Gruß
Bernd


 Antworten

 Beitrag melden
09.10.2016 20:12 (zuletzt bearbeitet: 09.10.2016 20:48)
#113 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Ah - meine Bitte war vielleicht nicht klar genug (oder ich überseh was): Was mir wichtig wäre, ist zu erkennen, welche Gleise Hauptgleise (also von Zügen befahrene Gleise) sind und welche Nebengleise.

1 - ist mir nicht klar (obwohl die "Bahnsteig"-Kennzeichnung auf Hauptgleis hindeutet ...)
2 - ist natürlich (durchgehendes) Hauptgleis
3 - ?
4 - ?
5 - Nebengleis (weil Ladegleis)

Die Gleisverbindung zwischen 3 und 4 würde nach meinem Kenntnisstand vieler Gleispläne praktisch sicher bedeuten, dass es sich bei beiden um Nebengleise handelt - was wiederum ziemlich unüblich wäre (ich muss jetzt nachschauen, woher die Begründung für diese Gleisverbindung kam ...).

// Edit - bin der "Geschichte" nachgegangen:
* In #65 lag sie zwischen zwei Nebengleisen des 6-gleisigen Bahnhofs (der Plan von @Fischkopp dort kennzeichnet übrigens vorbildlich die drei Hauptgleise!; und er ist sehr realistisch geplant, eher vielleicht noch ohne Köf-Schuppen, aber gerne auch mit).
* Dann war die Verbindung eine Zeitlang weg ...
* ... und taucht dann in #90 wieder auf, wo auf dem nun 5-gleisigen Bahnhof das mit den Hauptgleisen nicht mehr so klar ist; aber weil der Plan auch von @Fischkopp ist, würde ich annehmen, dass 3 und 4 noch immer Nebengleise sind, worauf die Mittelweichen ja auch hindeuten.
* In #91 fasst dann aber @Solwac das Gleis 3 als Hauptgleis auf ("Gl. 3 Ein- und Ausfahrgleis"), und damit ist diese Gleisverbindung aus meiner Sicht nun sehr unwahrscheinlich geworden.


H.M.


 Antworten

 Beitrag melden
09.10.2016 22:07
avatar  Solwac
#114 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Zitat von hmmueller im Beitrag #113

Die Gleisverbindung zwischen 3 und 4 würde nach meinem Kenntnisstand vieler Gleispläne praktisch sicher bedeuten, dass es sich bei beiden um Nebengleise handelt - was wiederum ziemlich unüblich wäre (ich muss jetzt nachschauen, woher die Begründung für diese Gleisverbindung kam ...).

[...]

In #91 fasst dann aber @Solwac das Gleis 3 als Hauptgleis auf ("Gl. 3 Ein- und Ausfahrgleis"), und damit ist diese Gleisverbindung aus meiner Sicht nun sehr unwahrscheinlich geworden.
Die Logik erschließt sich mir nicht.

Eine Längsteilung eines Gleises ist zwar in der Minderheit, aber nicht selten.


 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 08:36
#115 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #106
Bei akademisch entworfenen Bahnhöfen...


für diesen Link!

H.M.


 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 08:38 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2016 08:56)
#116 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Zitat von Solwac im Beitrag #114
Zitat von hmmueller im Beitrag #113

In #91 fasst dann aber @Solwac das Gleis 3 als Hauptgleis auf ("Gl. 3 Ein- und Ausfahrgleis"), und damit ist diese Gleisverbindung aus meiner Sicht nun sehr unwahrscheinlich geworden.
Die Logik erschließt sich mir nicht.

Eine Längsteilung eines Gleises ist zwar in der Minderheit, aber nicht selten.


Danke für die Nachfrage!

Unter den paar 100 Gleisplänen, die ich grob im Kopf habe, ist kein einziger eines einfachen Zwischenbahnhofs mit weniger als ~8 durchgehenden Gleisen, wo in einem Güterzugshauptgleis eine Mittelweichen-Gleisverbindung liegt (und eigentlich auch keiner mit mehr Gleisen; aber wir reden hier von kleineren Stationen). Für Beispiele solcher Fälle wäre ich dankbar, weil solche sehr untypischen Anlagen ja immer interessante und außergewöhnliche Gründe haben!
(... einer fällt mir ein, mit so einem außergewöhnlichen Grund: Helper, Utah, wo solche Verbindungen zum Einschneiden der dort nötigen Mid-Train-Helpers in die 17000t-Kohlenzüge über den Soldier Summit liegen - wobei auch dort mehr als 8 durchgehende Gleise liegen, die allerdings keiner mehr wirklich braucht).

Eine solche Gleisverbindung ist meiner Meinung nach so wie z.B.
* ein zweigeschossiges Haus mit der Eingangstür im oberen Stockwerk, die man über eine Treppe erreichen muss;
* oder eine Dampflok, die Kohle in einem angebauten Tender mitführt, Wasser aber in einem eigenen Tenderwagen;
* oder ein Bahnhof mit Endstellwerken, die die Weichen der Fahrstraßen stellen und festlegen, wo die Ein- und Ausfahrsignale aber vom Fahrdienstleiter im Empfangsgebäude gestellt werden.
Alles das gibt es oder hat es gegeben, und nicht nur einmal - aber schon selten. Es gibt also keine "logischen Gründe" dagegen - es ist aber immer signifikant aufwendiger im "Betrieb" (des Hauses, der Lok, des Bahnhofs), sodass man es in aller Regel nicht baut, sondern nur unter großem Druck.

Wieso sind solche Gleisverbindungen so selten (wenn ich damit Recht habe ...)? Die Länge eines Bahnhofs ergibt sich ja aus den erwarteten Zuglängen (daher haben alle Bahnhöfe an einer Strecke i.w. dieselbe Länge). Personenzüge spielen da keine Rolle, die sind spätestens seit den 1870er Jahren immer viel kürzer als Güterzüge - daher "sind Bahnhöfe i.w. so lang wie die längsten Güterzüge". Weil man Güterzüge immer so weit ausgelastet wie möglich fährt, sind für Zwecke der Bahnhofsplanung die "längsten Güterzüge" auch die "üblichen Güterzüge", und daher "sind Bahnhöfe i.w. so lang wie die üblichen Güterzüge". Extra Weichen für einfacheres Rangieren der wenigen kürzeren Güterzüge wären daher schon was Erstaunliches, was man erst im Nachhinein eingebaut hätte, sobald sich der Verkehr auf der Strecke signifikant anders als erwartet entwickelt ... das ist natürlich, wie wir alle wissen, passiert - aber da die kürzeren Züge ja sowieso viel weniger Zeit zum Rangieren brauchen (und auch die Einnahmen sinken), hat man sich diesen Bau-, Unterhalts- und Betriebsaufwand dann praktisch immer erspart.

Mittelweichenverbindungen zwischen Aufstell- und Ladegleisen - also reinen Nebengleisen - hingegen wurden lange gebaut (und auch gelehrt). Vor allem im 19.Jhdt., als an Ladestellen noch mit Mensch und Pferd rangiert wurde, macht das beim untertägigen Austauschen von Wagen schon viel Sinn; zuerst hat man da Querverbindungen mit Wagen-Drehscheiben verwendet, die aber vor allem wegen ihrer Beschränkung auf einzelne Wagen, aber auch wegen ihres Preises und der steigenden Achslasten bald durch richtige Gleisverbindungen ersetzt. Sowas ist (oder eher war) tatsächlich nicht selten - aber das war wie gesagt ausschließlich zwischen Nebengleisen.
// Edit: Siehe z.B. im ersten Link in diesem Posting von @Pfalzbahn den §5, Abs.5!

Als "Randfall" kann ich mich schließlich dunkel daran erinnern, in einem Buch gesehen zu haben, dass in der Schweiz eine Reihe von kleinen Zwischenstationen sowas auch zwischen dem Güterzugshauptgleis und dem danebenliegenden Ladegleis (mit GS und Laderampe) hatten - also doch den Fall mit Gleisverbindungen in einem Güterzugshauptgleis. Allerdings waren das extrem kleine Stationen, die nicht einmal ein Aufstellgleis hatten: Dort musste also der Lokalgüterzug bei seinem Aufenthalt die Wagen direkt aus den Ladestellen herausholen und dort zustellen. Hier reduzieren die zusätzlichen Verbindungen die Anzahl der Wagen, die bewegt werden müssen, was Zeit spart und - noch wichtiger - das Unterbrechen der Ladetätigkeiten auf vielen anderen Wagen verhindert. Zu meiner Schande finde ich aber das Buch nicht mehr, wo das drinstand ... und ich denke mir: Als die Schweizer ihre "Traktoren" einführten (wie die Köfs in Deutschland), wurden diese Verbindungen wohl nach und nach rausgerissen, weil man nun zu beliebigen passenden Zeiten (z.B. in der Mittagspause der Verladearbeiten) alle Wagen so tauschen konnte, dass sie für den Lokalgüterzug am passenden Ende des Ladegleises standen.

H.M.


 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 17:17
#117 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Drei mal dürft Ihr raten, woher ich meine Beispiele nehme.....
.....richtig! KBS 145 Kiel-Lübeck:


Der abgebildete Plöner Güterbahnhof wurde 1909 gebaut, die Eutiner Bahnanlagen sahen bereits 1910 den gezeigten sehr, sehr ähnlich.
Beide Pläne geben den Zustand vom September 1955 wieder. Soweit zur zeitlichen Einordnung.
Die Skizzen sollten soweit selbsterklärend sein, Eutin ist wie gesagt nur sehr ausschnittweise dargestellt.

Gruß
Alex


 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 18:55 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2016 18:57)
#118 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Hallo Alex,

ich sehe da keinen Widerspruch zu H.M. Ausagen. Wenn schon eine Weichenverbindung, dann zwischen Gleis 4 und 5! Für ganz komfortabel könnte man natürlich noch Gleis 3 anbinden.
Aber ein bischen unbequem darf der Gleisplan zum Rangieren schon sein! ;-)



Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 19:06 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2016 19:09)
#119 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Ich widerspreche H.M. ja auch gar nicht, ich hab nur Beispiele gezeigt, in denen
mitten aus Güterzughauptgleisen Nebengleise entspringen. So wie Du es jetzt eingezeichnet
hast, hatte ich das ursprünglich auch einmal vorgesehen, ist aber wohl irgendwie untergegangen...
Ich hatte das bis jetzt immer so verstanden, dass wir in
Gleis 1 das Kreuzungsgleis
Gleis 2 das durchgehende Hauptgleis
Gleis 3 das Güterzuggleis
Gleis 4 das Aufstellgleis und
Gleis 5 das Ladegleis
haben, Zugfahrten also auf den Gleisen 1-3 stattfinden. Oder?

Gruß
Alex


 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 20:05 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2016 20:11)
avatar  BerndK
#120 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Hallo zusammen,

@H.M.
Danke für Deine wiederum sehr ausführlichen Erläuterungen!

§5, Abs.5!
Maximale Ladegleislänge 200 m / 87 ergeben 2,29 m max. Dementsprechend sollte das Ladegleis geteilt werden:


Hauptgleise: Gleis 1 und 2 sind Hauptgleise. Zu Gleis 3 habe ich eine Frage: Im Vorfeld wurden sicherheitstechnische Bedenken geäußert bzgl. Güterzügen, welche direkt an Bahnsteigen einfahren (also Gleis 2, wenn Gleis 3 nur ein ein Aufstellgleis wäre) . Sieht das Regelwerk der Bahn das auch so? Dann wäre klar, daß Gleis drei ein Hauptgleis für Güterzüge wäre. Falls nein wäre die Frage was bei der gegebenen Gleisanzahl und betrieblichen Auslastung wichtiger wäre – Gleis 3 als separates Einfahrgleis für Güterzüge oder 3 und 4 als zwei Aufstellgleise?

Landhandel: Nehmen wir mal an, es ist gerade 1930 geworden und es gäbe eine Kleinlok (während auch noch die letzten Länderbahnwagen unterwegs sind ;-). Könnte man den Landhandel dann wie oben gezeigt unterbringen? Landhandel und Kleinlok könnten im selben Zeitfenster zum Bahnhof gekommen sein. Die Schutzweiche beim GS hätte sich als Erweiterung angeboten.

Die Alternative Landhandel = Schuppen an der Ladestraße, wie in #92 aus historischen Gründen vermutet hat den Haken, daß gegenüber von Gleis 5 nur noch Platz für die Ladestraße ist, nicht aber für einen Schuppen. Es wäre schon schön gewesen, den Landhandel darstellen zu können.

@Alex
Ich hatte die gemeinsame Verbindung von 3 nach 5 damals schon bemerkt. Allerdings kostet eine Manufaktur-Modell-DKW so viel wie eine ausgewachsene H0-Dampflok, daher hatte ich die Option vermieden. Außerdem stimme ich Hubert zu - den einen oder anderen Rangierumstand würde ich schon in Kauf nehmen

Viele Grüße
Bernd


 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 20:11
#121 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Danke - gute Beispiele für etwas chaotische Anlagen ...

Kurz und OT drüber nachgedacht: (Sparsame) Hauptgleise sieht man gut - sind die roten "Kisten" die GS, oder ist das in Eutin ein EG?
Plön schaut mir nach einer späteren Verlängerung aus - Eutin nach einem etwas komischen Platzproblem.
Rangieren mit einem voll-langen Güterzug muss trotzdem unangenehm gewesen sein ... könnte es hier aber tatsächlich um eine Strecke handeln, wo
- einerseits Durchgangsgüterzüge, für die die langen Ausweichgleise sinnvoll waren, fuhren;
- andererseits definitiv kürzere NGs, die jeweils auf die "2/3 lange Hälfte" der Ausweichgleise passten, die Ortsbedienung vornahmen?
(sodass mein "Axiom" "alle Züge sind immer ganz lang" hier dann doch falsch war ...).
... und mit OT.

H.M.


 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 20:36 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2016 20:51)
#122 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Also den Landhandel kann man sicher so unterbringen, siehe Bordesholm:
http://www.eisenbahn-sh.de/html/b0.html

Den Kleinlokschuppen würde ich allerdings auf Höhe einer der DKW platzieren und die Anschlussweiche
am Ende der Ladestraße setzen, damit das ganze möglichst wenig Nutzfläche nimmt.
Dazu vielleicht ganz interessant:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/r...372326,page=all (recht viel scrollen).

Gruß
Alex

Öh, Edith möchte noch zu H.M. sagen, dass ich nicht denke, dass Plön mal verlängert worden ist, es aber auch nicht beweisen kann.
Dg fuhren zwar auf der Strecke, aber nur zwischen 1963 und 1980. Das Hauptgleis, über das wir sprechen war immerhin 570 m lang,
also liegt Deine zweite Vermutung nahe.
Die roten Kisten sind nur GS, das ist nur knapp der halbe Ortsgüter-
bereich von Eutin mit dem hier relevanten Hauptgleis.


 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 21:12
avatar  BerndK
#123 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Hallo Alex,

danke. Ich sehe die meisten Bilder bei dem DSO Beitrag nicht. Ich mutmaße Du meinst sinngemäß wie in Beesten am Ende der Ladestraße? Interessant, genau da hatte ich den Lokschuppen schon in einigen Entwürfen hier eingeplant. Das wäre also die Vorbildsituation dafür. Ich würde zum linken Ende von Gleis 5 tendieren. Kostet halt etwas Nutzlänge von Gleis 5, aber davon gibts genug ;-)

Gruß
Bernd


 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 21:19 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2016 21:43)
avatar  BerndK
#124 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Hallo Hubert,

Nachtrag zu Radevormwald. Ein sehr schöner Bahnhof. Ich habe ihn nachgeklickt, stelle das aber hier nicht ein, um Verwirrung zu vermeiden. Braucht ca. 80 cm Tiefe und für meine Anlage müßte man ihn entlang der Längsachse spiegeln, um bequem an die Güteranlagen zu kommen. Was an alten Originalplänen oft so schön ist - schwer auszudrücken - sie haben irgendwie Charakter. Wenn ich versuche, so etwas anzupassen, geht mir genau der Charakter in der Regel verloren. Ich weiß wohl leider noch nicht so genau, was den Charakter ausmacht.

Grüße
Bernd


 Antworten

 Beitrag melden
10.10.2016 21:22
#125 RE: Beilburg im Würtachtal
avatar

Hallo Bernd,
genauso meinte ich das. Mir ist da noch eine interessante Alternative eingefallen.
In Michael Meinholds "Anlagenvorbilder für Kenner und Genießer" findet sich auf Seite
25 eine Güterzugbildungsvorschrift für Ng von der Ohmtalbahn von 1967, in der eine "nicht
arbeitende Kleinlok" am Zugschluss erwähnt wird. Ich weiß nicht genau, wie das funktioniert haben soll,
aber es könnte vielleicht irgendwie den Schuppen sparen, denk ich mir.

Gruß
Alex


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!