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Anschlußgleise, meerumschlungen
#26 RE: Wer keine Arbeit hat...
Zitat von Fischkopp im Beitrag #22
... Der Hauptpunkt neben dem Eigenbau des Mittelleiters sind bei meinen Weichen die polarisierten Flügelschienen, die mir diese ganze PuKo-Rampe spart, die das Gleisbild so verunziert. Dazu auch die Skizze.
So ganz ohne Puko-Rampe wird es nach meiner Erfahrung nach nicht funktionieren. Wichtig sind jetzt Probefahrten mit allen Fahrzeugen. Bei mir folgte der Schleifer einiger Fahrzeuge lieber der Schiene als darüber zu klettern.
Grüße Hubert
Hi Alex,
so richtig kann ich mich gerade nicht einlesen, und stecke auch nicht mehr so tief in der Planung drin. Nur:
Die Reduzierung der Straßenbahn auf ein paar Reminiszenzen an eine stillgelegte Strecke hat mich erst einmal geschockt! Erste Reaktion: Protest! Gut, der ist abgeflacht, weil doch hier "weniger ist mehr" gelten könnte. Zweite Reaktion: naja, das hatten wir doch in Motharshausen auch schon mit dem Schmalspurlokschuppen. Dritte Reaktion: nee, es ist genau anders herum: in Motharshausen wurde der Lokschuppen überflüssig bzw. überholt, weil die Bahn auf Normalspur ausgebaut (!) wurde, bei Dir wurde die Linie 2 zurückgebaut. Nur: ich habe so etwas durchaus mitgekriegt - und da gab es dann einen Busverkehr als Ersatz auf derselben Strecke mit entsprechend überfüllten Bussen im Berufsverkehr.
Und zumindest diesen wünsche ich mir. Und diesmal will ich auch gar keine große Umgestaltung provozieren - mir würden ein paar Haltestellenschilder genügen. Oder Du wünschst Dir zu Weihnachten einen fernlenkbaren Wiking-Bus...
Mit freundlichem Gruß,
Reiner
Moin Reiner,
das mit der Haltestelle hatte ich genauso vor, wie Du es ansprichst.
Ich orientiere mich dabei an der ehemaligen Wendeschleife der Kieler Linie 1
in der Herthastraße, deren Wartehalle ich auch übernehmen möchte.
Und zusätzlich zur zeitlichen Indentifizierung lässt sich die Szenierie
auch zur Schaffung von räumlicher Identität nutzen, indem der Stadtverkehr
von der Autokraft (so heißen bei uns die Bahnbusse) übernommen wird.
Ich muss nur vor jedem Wechsel des Zeitraums des Bus austauschen und
Zeit und Ort der Handlung sind auf einen Blick ersichtlich
Grüße
Alex
Moin zusammen,
heute Abend möchte ich mal von einem freudigen Ereignis berichten,
das mich in meinem eingeschlagenen Weg bestätigt und motiviert, weiterzumachen.
Ich dachte mir, das teile ich mal mit Euch.
Das Stammgleis entlang des Önklestieges (zur Orientierung: im Plan unten rechts
vor der Tür) konnte weitestgehend fertiggestellt werden, sodaß es beim Modultreffen
der Märklin Insider Treffs Kiel und Lübeck über den Jahreswechsel seine Feuertaufe
bestehen konnte. Es war Teil einer Industrieanschlußbahn mit zwei Stammgleisen und einer
Rangiergleisgruppe, die von der Vorstellgruppe der Hafenbahn aus bedient wurde.
Gefahren wurde auf der Hafenbahn im Zugleitbetrieb, meist als Rangierfahrten.
Zugfahrten endeten und begannen im Hafenbahnhof lediglich in Richtung DB-Netz.
Die Kommunikation mit dem Fahrdienstleiter des Anschlußbahnhofs ans DB-Netz erfolgte
per Funkgerät, vielleicht wird der Hafenbahnhof nächstes Jahr auch mal an das Telefonnetz*
der übrigen Strecken angeschlossen, dann stünden die Funkgeräte für den Rangierfunk zur Verfügung.
Mal sehen, was sich da machen lässt.
Der Önkelstieg hat also schon planmäßigen Zugverkehr gesehen, Jahre bevor die Anlage voll
betriebsfähig sein wird. Ein gutes Gefühl, wie ich finde.
Hier noch ein Bild des Industriebahn-Arrangements:
https://abload.de/image.php?img=20181231_17015000e1t.jpg
*Das "Staatsbahnnetz" wurde im Zugmeldeverfahren betrieben, die Fahrpersonale hatten entsprechende Buchfahrpläne als A4-Ausdrucke zur Verfügung.
Das erwähne ich deshalb nochmal, weil es sich bei den Fahrpersonalen fast ausschließlich um Gäste handelt, denn unsere Fahrplantage sind öffentlich
zugänglich und werden von uns auch aktiv beworben. So reicht die Alterspanne der Zugmannschaften von 5 bis 75, von Leuten die schon seit Jahren dabei sind bis
hin zu Kindern die grade mal einen ICE identifizieren können.
Ich finde, daß das ein toller und auch für uns spaßiger Weg ist, die Menschen mit dem System Eisenbahn in Berührung zu bringen.
Vielleicht ist das ja für den einen oder anderen eine Anregung, so etwas auch mal in seiner Nähe anzustoßen
Grüße
Alex
Ich bins nochmal.
Bei dieser Gelegenheit wollte ich auch nochmal zeigen, weswegen
ich diesen Aufwand mit den Gleisen fahre.
https://abload.de/image.php?img=20181231_190323r3fve.jpg
Eine Nahaufnahme der ersten tatsächlich nach meinen Vorstellungen verbauten Weiche.
https://abload.de/image.php?img=20181231_190308t1ey6.jpg
Zum Vergleich eine mit Liebe eingeschotterte K-Gleis-Weiche.
Mir ists das wert. Und um Hubert zu beruhigen:
Alle Lokomotiven, die im Laufe der Tage das Stammgleis befuhren,
haben die Weiche ruckfrei und ohne irgendwo hängen zu bleiben passiert.
Nochmals Grüße
Alex
Hallo Alex,
von welchem Hersteller kommt die Weiche? ( falls ich das überlesen habe.) Und nachdem die Schienen niedriger sind: wie lief's denn mit den Rädern, Spurkränzen...?
Vielleicht kannst Du an anderer Stelle etwas mehr zu dem Treffen schreiben oder zeigen, bitte. (Die Websites der Vereine sagen viel grundsätzliches, aber etwas weniger aktuelles.)
Schönes Jahr wünsche ich noch,
Reiner
#33 RE: Die erste Weiche
Hallo Alex,
die Weiche ist klasse! und genau wie Reiner würden mich die Details auch interessieren.
... wobei bei der ersten Weiche irgendwas ziemlich daneben ist: Entweder klaffen die Zungen, oder die linke (nähere) Zunge steht deutlich über die SOK der Backenschiene nach oben - was von beiden, kann ich nicht wirklich erkennen, aber beides wäre ziemlich katastrophal für das sichere Befahren, würde ich meinen ...
H.M.
Moinsen,
die Weiche ist ein Bausatz aus dem Elite-Programm von Tillig.
Die Schienenprofile sind also Code 83, und laut Hersteller für alle
gängigen Radsatzgeometrien geeignet. Kann ich nur bestätigen.
Tatsächlich steht die linke Weichenzunge etwas über die Backenschiene,
das wird noch wieder eingerenkt, aber da die Zungen sehr nachgiebig sind
hatte das keinerlei Auswirkungen auf die Befahrbarkeit oder die Betriebssicherheit.
Grüße
Alex
wäre auch merkwürdig, wenn eine frickelig zu bauende 2L-Selbstbauweiche nach dem Einschottern nicht besser aussähe, als eine Striko-Weiche (von Puko kann beim K-Gleis ja nicht die Rede sein). Ich bewundere die Modellbauer, die die Zeit und Geduld für den Weichenselbstbau aufbringen und sich durch alle Forumtips durcharbeiten, um die Weiche nicht nach einigen Betriebsstunden wieder reparieren zu müssen.
Wenn ich wider Erwarten schon in 5 Jahren mit dem Ausgestalten meiner 10 Segmente fertig bin, wäre es für mich eine Option, mit Huberts Nagelmethode eine Gleiserneuerung durchzuführen.
Gruß von Ruhr und Nette
Hans
mein Video-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCzNi2p1SkNYVxc1_1mJJhhA
Na "Strichkontakt" - ihm sind die Dinger zu groß, um noch als Punkte zu gelten, weil (Wikipedia): "Punkt (Geometrie), ein nichtausgedehnter Ort in einem beliebigen Raum" - auch einem Kellerraum [meine Ergänzung] ...
... bei ... --- ... lassen sich die Punkte und Striche ja auch schön unterscheiden ...
Genug der Punkte und Striche!
H.M.....
#39 RE: Die erste Weiche
Die Frage wurde ja schon hinreichend beantwortet.
Schade, dass Märklin beim C-Gleis die Pukos wieder aus den Schwellen herausragen ließ statt sie im Schotter zu verstecken.
Aber an den Weichen wird die Optik ohne Weichenzungenpolarisation immer problematisch bleiben, wenn der Schleifer kontaktfrei über die Zungenschienen gehoben werden muss.
Gruß von Ruhr und Nette
Hans
Edith sagt, es geht auch [url=http://www.https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=6...rt=550#p1772764]anders[/url].
mein Video-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCzNi2p1SkNYVxc1_1mJJhhA
Leider kann ich einen Beitrag immer nur ein einziges Mal editieren, sonst hätte ich den Link oben schon korrigiert.
Hans
mein Video-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCzNi2p1SkNYVxc1_1mJJhhA
Auch hinter einem Prototype Freelancing steht
immer ein Prototype, und wenn man auch nur viele
Inspirationen übernimmt und sie in einen ganz
anderen Kontext verpflanzt.
Bei DSO gab es heute einen tollen kleinen Bericht
über die Industriebahn Neukölln, den Betrieb, von dem
ich am meisten übernommen habe:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,9140042
Die Bilder zeigen in wundervoller Weise die Stimmung,
die ich erzeugen möchte, und mit den Szenen am Kanal genau das,
worauf ich schlußendlich hinarbeite.
Das ist für eigentlich jede Planung eine essentielle Information,
die ich in dieser Form bisher nie liefern konnte.
Schönen Abend noch,
Alex
Moin an alle,
nachdem ich schon die ersten Stimmen nach einer Aktualisierung vernommen habe,
will ich mal berichten, was in den letzten, im Endeffekt, zwei Jahren passiert ist.
Der aktuelleste Plan unterscheidet sich inzwischen doch maßgeblich vom letzten Stand
an dieser Stelle, obwohl Thema, Vorbilder und Einbettung in die Realität gleich geblieben sind.
Denn über die Jahre und viele Iterationen haben einige Paradigmenwechsel stattgefunden, hier die wichtigsten:
Es gibt nun eine 1,5te Ebene unterhalb der Dr-Hell-Straße, die im Wesentlichen einige Meter Strecke
und die Übergabegruppe Saatsee aufnimmt.
Weiterhin liegt der Obereider-Kanal jetzt quer zur Mittelzunge.
Der Ganzzugverkehr wird nicht mehr vom Kohlekraftwerk aufgenommen, sondern von einem Tanklager außerhalb des
dargestellten Bereichs. Das dazugehörige Ladegleis liegt parallel zum Bahnhofsteil Sottrup auf dem Schenkel
im Regal im Nebenraum links oben im Plan.
Das Kraftwerk ist immer noch da um die Wand zu tarnen, wird allerdings per Schiff
mit Kohle versorgt. Der Schiene verbleibt die Anlieferung von Chemiekalien zur Rauchgasbehandlung
und alle paar Jahrzehnte mal ein Transformator.
Der Hafen ist parallel zum Kanal orientiert, mit einem angeschnittenen Hafenbecken welches im Winkel
vom Kanal abzweigt, wie im Hafen von Neukölln.
https://abload.de/image.php?img=hafen-un...rsbetrc3ko0.png
Und hier noch die untere Ebene:
https://abload.de/image.php?img=hafen-un...rsbetravkem.png
Hier noch eine Übersicht über das, was es davon bisher gibt. Es ist nicht wirklich viel, da ich ja leider durch mein Studium
nur wenige Wochen im Jahr zu Hause sein kann. Zu sehen sind, Rücken an Rücken, rechts das Stammgleis Önkelstieg [unten rechts im Plan] mit Abzweig von der Strecke,
und links der Bereich um den Bahnübergang Dr-Hell-Straße [oben rechts im Plan].
https://abload.de/image.php?img=20200912_215759rhk6w.jpg
Auf mich macht dieser Plan einen deutlich ausgewogeneren und entzerrteren Eindruck als die Vorherigen. Das sollte mir das
"Opfer" des zusätzlichen Bauaufwandes für die halbe untere Ebene aber wert sein.
Gruß
Alex
#44 RE: Neuigkeiten in 2020
Hallo Alex, also wenn man dein letztes Bild betrachtet, dann kommt man nie auf die Idee, dass es sich um das Puko- (oder Striko-) System handeln könnte. Ich kann dich nur ermuntern, diesen enormen Aufwand durchzuhalten. Das sagt einer, der schon seit mehr als 40 Jahren gegen diese Zweileiter-Verschmutzungs-Kontaktproblem-Seuche kämpft und der noch kein wirklich wirksames Mittel gegen diese Plage gefunden hat!
Mit Hp1-Gruß - Helmut
#46 Der unendliche Mittelleiter
Hallo ihr beiden,
danke für die Blumen erstmal.
Mit den Ergebnissen meiner PuKo-Forschung bin ich optisch schon ganz zufrieden, dafür hapert's noch mit der Betriebssicherheit.
Mein Material der Wahl ist inzwischen der Lenkdraht des Faller CarSystems, einfach weil er schön dünn und fast schwarz ist,
somit verschwindet er regelrecht vor dem dunklen Schotterbett.
Er hat allerdings auch eine ganze Menge Nachteile:
Er lässt sich par tout nicht löten, ich musste auf sehr aufwendige Klemm- und Tackerlösungen zurückgreifen.
Die abgeschnittenen Spitzen der PuKos sind ziemlich scharfkantig, ich glaube kaum daß das den Schleifern auf Dauer guttun wird.
Schleifer mit Mittellöchern bleiben besonders an Weichen öfters an einzelnen höheren PuKos hängen.
Auch habe ich mit Kontaktschwierigkeiten besonders in asphaltierten Gleisbereichen zu kämpfen.
Ich habe schon ein paar Ideen wie dem beizukommen sein könnte, wenn ich sie ausprobieren konnte, werde ich noch was dazu schreiben.
Und gespannt bin ich wo genau der Schiebewandwagen wieder auftaucht. Ich hatte den beim Schießen des Fotos völlig übersehen,
und auch nachträglich ist mir kein Rangiervorgang eingefallen, bei dem der so weit draußen auf dem Streckengleis stehen müsste...
Gruß
Alex
#47 RE: Der unendliche Mittelleiter, und andere Neuigkeiten
Hallo Leute.
Viele Monate schon schiebe ich ein Update in diesem Faden nun vor mir her…
Nun denn, schlußendlich soll es doch passieren:
Zuallererst ein aktueller Plan, damit ihr nicht noch irgendwo hinscrollen müsst:
https://abload.de/image.php?img=stand19.02.22lqjbq.png
Grün umrandet die Bereiche, die inzwischen befahrbar sind.
Gelb die Mittelzunge, deren Unterbau inzwischen steht, hier sollen alsbald die Gleise zu liegen kommen.
Orange die Teile, die es in naher Zukunft zu bauen gilt, um die obere Ebene im rechten Raum fertig zu stellen.
So wirklich vollständig ist die Gestaltung der (Stadt-)Landschaft aber noch nirgendwo. Ich bin wohl auch eher Betriebsbahner als Modellbau-Künstler…
Das Schöne ist, daß, sobald der gelbe Bereich befahrbar ist, tatsächlich bereits Betrieb abgewickelt werden kann. Das untere Gleis fungiert als Übergabebahnhofs-Fiddleyard, das obere ersetzt den Bereich im linken Raum.
Der linke Raum (rot umrandet) und die untere Ebene im rechten Raum können dann später kommen, ich hab mich noch nicht einmal entschieden, welches von beiden ich zuerst in Angriff nehme.
Inzwischen habe ich sogar eine recht zuverlässige und schnelle Methode für den Mittelleiter gefunden. Ihr werdet es nicht glauben, aber: Blumendraht. Grüner, dünner Blumendraht. Damit „nähe“ ich die Gleise quasi auf dem Untergrund fest, indem ich ihn über eine Schwelle rüber, und dann drei Schwellen weit unter dem Trassenbrett entlang führe, bevor er über die nächste Schwelle taucht. Technisch gesehen zwar ein Rückschritt zum Strichkontakt auf der Schwelle, allerdings in Längsrichtung ausgeführt, dunkelgrün, dünn, und somit praktisch unsichtbar.
https://abload.de/image.php?img=20210112_225549jzjc9.jpg
https://abload.de/image.php?img=20210103_224502g9kz5.jpg
Noch eine Geschichte zur Mittelzunge. Es ist so zusammengeschustert, eigentlich trau ich mich damit gar nicht in den öffentlichen Raum:
Otto berichtet ja im BAE-Buch minutiös, wie er seine BAE III aus alten Nachttischschränken etc. zusammengezimmert hat. Ich treibs wohl auf die Spitze, indem ich jetzt alte Modellbahnanlagen zusammmenzimmere.
Die alleruntersten Beine stammen von einem ersten Angang an Plön vom Sommer 2014. Ich hatte meinem Cousin, in einer Tischlerwerkstatt tätig, Maßzeichnungen für die Zungen-Konstruktion gegeben, mit der ich hier im Forum ursprünglich mal aufgeschlagen war, die älteren erinnern sich vielleicht noch… Zwar bekam ich wenig später, was ich bestellte, allerdings aus uralten verzogenen Preßspanplatten, aus denen nicht einmal mehr IKEA etwas bauen würde, für eine Modelleisenbahn also schlichtweg ungeeignet. Aber die alten Tische unten drunter waren stabil. Platten also weg, und im Baumarkt MDF-Platten gekauft, die von unten mit gehobelten Dachlatten verstärkt werden sollten. Hielt ich wohl für eine überaus geniale Idee, naja…. Ihr habt mir dann ja erfolgreich das ganze Plöner Thema mit seinem eklatanten Mißverhältnis von Hauptbahnzügen zu Kurvenradien ausgetrieben, sodaß die Latten unter dem Tisch, und die Platten obendrauf lagen. Die Konstruktion diente als Ablage, sie trug einige temporäre Gleise, und diente zuletzt als Montageplatz für die inzwischen fertiggestellten Module. Ein Sprung in der Zeit zurück, so um 2015 muss es gewesen sein, da habe ich über meine Aktivität im Freundeskreis Schmalspurbahn, Sektion Kiel einige Teile der Anlage eines verstorbenen Mitglieds übernommen, mit der Perspektive, sie ab und zu zu Treffen mitzubringen und zu betreiben. Das ergab sich allerdings nur ein- oder zweimal, danach lagerten zwei Bahnhöfe, ein Fiddleyard und Unmengen Kleinteile und Bastelmaterial in unserem Keller. (Wer also spontan mit 0e anfangen möchte, darf sich gern bei mir melden!) Nun dann also zu des Pudels Kern: Einen 0e-Bahnhof kann ich nicht gebrauchen, eine stabile Unterkonstruktion mit 2,40 m Länge dagegen sehr gut. Natürlich brachte ich es aber nicht übers Herz, einen den Bahnhöfe abzuräumen. Ich befestigte also die Tischkonstruktion aus Plöner Zeiten, und ständerte mit Hilfe der Plöner Dachlatten den Bahnhof auf dem Tisch auf. So kann der Platz darunter weiter als Ablage-, Arbeits-, und irgendwann auch Fiddleyard-Fläche genutzt werden. Wobei das nicht nur ich getan habe, denn die ganze Aktion fand tatsächlich im Rahmen eines Bau-Nachmittages mit einem Kollegen statt. In diesem Moment kam ich mir vor, als würde ich an einer richtigen Modelleisenbahnanlage bauen… Um die verbliebene Oberflächen-Struktur nicht beschädigen zu müssen, wurden nun Hartschaum-Dämmstoffplatten zurechtgeschnitzt und zwischen den überstehenden Dachlatten festgeklemmt. Auf diesen Platten werden nun Gleise und Landschaft aufgebaut. Bisher ist das alles überraschend stabil!
https://abload.de/image.php?img=20220113_222158ihjd3.jpg
Das war jetzt so erstmal das substanzielle Bau-Update. Wenn ihr Lust auf noch mehr Text habt, werd ich die nächsten Tage mal was zu den Gleisanschlüssen und deren Geschichte schreiben. So ganz umfassend hab ich das hier glaub ich auch noch nicht dargestellt.
Ich hoffe, nicht allzu sehr gelangweilt zu haben,
Gruß
Alex
#48 RE: Der unendliche Mittelleiter, und andere Neuigkeiten
Also gut,
auf Wunsch eines einzelnen Herren will ich einmal durch alle Anschlußgleise durchgehen und vorstellen, wer sie wie wann benutzt hat. Der Einfachheit halber gehe ich die Anlagenfläche im Uhrzeigersinn durch, auch wenn das geographisch bzw. bezogen auf den Streckenverlauf der Industriebahn nur mäßig viel Sinn ergibt.
Zuerst noch ein paar Worte zum Thema Identität. Mir persönlich macht es viel Spaß, Wege zu finden um auf Anlagen Identität zu schaffen, und ich bewundere Otto da rückhaltlos, in wie vielen Details ihm das gelungen ist. Er war ja denn auch konsequent genug, sich auf eine Gegend einzuschießen, die desbezüglich viel hergibt. Ich habe es da wohl etwas beschwerlicher getroffen. Man möge mir verzeihen, aber das Gebiet des Altkreises Rendsburg ist an Plattheit, Ödnis und Feature-Losigkeit kaum zu überbieten. Keine Bodenschätze, keine Gesteinsformationen, kein prägnanter regionaler Baustil, es gibt nichts, das deutlich machen könnte, daß wir uns östlich von Kiel befinden, und nicht etwa querab von Flensburg oder irgendwo im nördlichen Niedersachsen. Die Assoziation „Norddeutschland“ kriegt man wohl hin, aber das ist, je nach Sichtweise, ziemlich großzügig…
Der prägnanteste Weg, die Situierung einer Industriebahn in so einer generischen Landschaft zu verdeutlichen, ist also die angesiedelte Industrie selbst. Wobei ich auch hier wieder auf die Norddeutschesten Gewerke Schiffbau und Fischindustrie verzichten muss. Der Schiffbau, traditionell auch stark in Rendsburg, wird seinen Platz finden, allerdings erst in einer späteren Ausbaustufe, wenn ich irgendwann mal "richtig Platz" habe. Und so weit im Binnenland hat sich wohl kaum ein Fisch verarbeitender Betrieb angesiedelt. Daneben gibt es aber auch einige Anschließer, die sich so an fast jeder Industriebahn finden und somit für das gesamte Genre typisch sind. Und schließlich, das gebe ich zu, habe ich die Betriebe darauf abgestimmt, was für Güterwagen ich gerne rangieren möchte, denn die sind auch so ein Hobby im Hobby für mich geworden. Deshalb haben die einzelnen Betriebe jeder eine Menge Hintergedanken, und es gibt einiges zu ihnen zu erzählen.
Zu Beginn fokussieren wir auf den Rangierbereich Schlachthof:
https://abload.de/image.php?img=rangierb...chlachv6kxf.png
Erdöl, bzw. erdölhaltige Bodenschätze werden in Schleswig-Holstein seit Mitte des 19. Jhd. gefördert. Die entstandenen Raffinerien in Hemmingstedt und Brunsbüttel, sowie die Nähe zu Hamburg mit seinem Hafen und noch mehr großen Chemiebetrieben, ließen zumindest in Holstein eine gewisse mittelständische Spezialchemie entstehen. Vertreten wird sie hier durch die Holsteiner Mineralölwerke. Spezialisiert hat man sich im Laufe der Jahre auf die Produktion und das Abfüllen von Schmierstoffen und Baustoffzusätzen. Das bedeutet vor allem Verkehr mit zweiachsigen Kessel- oder Schiebewandwagen, etwas Größeres lässt die Waggondrehscheibe im Hof auch gar nicht zu.
Das Gelände oberhalb der Gleise ist der namensgebende ehemalige Städtische Schlachthof. Der Schlachtbetrieb in der vergleichsweise kleinen Anlage wurde bereits in den 60ern eingestellt, das Gelände an die Harpen AG, die Gewerbeimmobilien verwaltenden Reste der Harpener Bergbau AG verkauft. Das ursprüngliche Schlachthofgebäude links wurde umgebaut und erweitert, bezogen wurde es schließlich von der LEGO Deutschland GmbH. LEGOs erster Auslandsstützpunkt wurde in den 50er Jahren in Hohenwestedt, am anderen Ende der Strecke der Rendsburger Kreisbahn, eingerichtet. Das Internet hat mir erzählt, das dort in den 60ern auch Klemmbausteine produziert wurden. Diese Kapazitäten habe ich expandieren und ins nahe Rendsburg ziehen lassen. Zurückbleiben musste dabei leider die LEGO-Köf, die auf dem simplen Anschlußgleis doch reichlich unterbeschäftigt wäre. Das verarbeitete ABS kommt in unterschiedlichen Silowagen wie erwähnt seit neuestem von Marshall aus Hohenbünstorf, die Baustein-Packungen gehen wie in Hohenwestedt per Stückgutwagen auf die Reise. Anfang der 80er konzentrierte LEGO seine Aktivitäten in Hohenwestedt, die Rendsburger Hallen wurden von Fernengel Polyplast übernommen. Die vorhandene Infrastruktur wurde weitergenutzt und Kunststoffteile für die Autoindustrie gefertigt, die nun vor allem in Schiebewandwagen ihrer Wege gingen.
Im rechten Teil des Geländes siedelte sich in einer neugebauten Halle die Spedition Pasch an. Man wickelt die Logistik mit verderblicher Ware für die in Schleswig-Holstein reichlich vorhandene Fisch- und Fleischwaren-Industrie ab. Empfangen werden alle möglichen, auch internationalen, Kühlwagen, bis hin zu den bekannten Trockeneis-Wagen der BASF (die waren früher häufig in Kiel zu sehen).
Rechts von Pasch findet sich die Firma Nöhren, Entsorger von Altpapier und Altkleidern, vornehmlich aus dem industriellen Bereich. Sortiert und gepresst verlassen die Rohstoffe das Gelände in Schiebewand- und Schiebedachwagen.
Ein Anschlußgleis durchquert das Gelände von Stahlbau Kruse. Als Zulieferer der Schiffbauindustrie ist man seit jeher im Kessel- und Tankbau stark. Kennt jemand diese gelben Bälle „Ich bin zwei Öltanks“? Hier kommen sie her! Ebenso fertigt man Tanks für Chemiekesselwagen, die dann in den bekannten Waggonfabriken auf die Untergestelle gesetzt werden. Über einen Brückenkran an der Rückseite der Montagehalle können Flachwagen mit Rohrbündeln und Stahlplatten ent- und mit Tanks beladen werden.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt die Bau- und Gartenbedarfshandlung Kistner. Man empfängt alles, was man so braucht, Dämmstoffe in Großraumwagen, Bauholz, Ziegel, Rohre auf Flachwagen, und sogar Dünger in Schwenkdachwagen.
In der oberen rechten Ecke liegt schließlich das Autohaus Diekmann, vertreten werden die Marken der V.A.G, sprich VW, Audi usw. In einem größeren Ausbauzustand der Anlage soll das Gleis zwischen Grundstück und Straße einmal weiter bis zur Rader Insel führen, einstweilen werden dort ab und zu Gbs mit Ersatzteilen bereitgestellt.
Da das jetzt schon wieder eine Menge Text war, will ich die anderen Anschließer in späteren Teilen vorstellen.
Ich hoffe, die Lektüre unterhält ein wenig an diesem verregneten Abend,
Gruß
Alex
Hallo,
erst mal: klasse gemacht! Als Niedersachse (und zeitweise Bremer) kenne ich Schleswig-Holstein und speziell Kiel nur tagesbesuchsweise, aber die Gewerbestruktur wirkt sehr regionstypisch ohne zu "gewollt" zu werden; das könnte so auch alles etwa an der Strecke Suchsdorf-Wik passieren! Fehlte nur noch irgendwo die Hinterhofredaktion vom Semmel-Verlach...
Übrigens, falls du es nicht kennst hier ein Erlebnisbericht den ein Museumsbahnkollege über sein Praktikum bei der Kiel-Schönberger Eisenbahn 1980 verfasst hat: https://forum.kleinbahn-museum.de/viewtopic.php?t=44 Gerade rund um Kiel war ja die Schnittmenge von Industrie- und Hafenbahnen und "richtigen" NE-Bahnen ausgesprochen groß.
Mit dem
Zitat von Fischkopp im Beitrag #49bringst du mich in Verlegenheit. In der OHE-Konzeption ist ja vorgesehen dass Marshall Chemical zusätzlich zur Zellulosechemie auch Kunststoff herstellt, ich hatte aber ABS genauso wie Polyethylen als "langweilig, macht doch jeder" ausgeschlossen und mich auf PVC fokussiert da es dort stoffliche Synergieeffekte mit der Produktion von Methylcellulose gibt. Egal, dann kommt ab 1980 halt noch ABS hinzu.
Das verarbeitete ABS kommt in unterschiedlichen Silowagen wie erwähnt seit neuestem von Marshall aus Hohenbünstorf
Anscheinend bist du mit dem Anlagenteil an der Dr.-Hell-Straße ja schon recht weit, magst du davon mehr zeigen?
Gruß,
Sebastian
- II. Betriebsorientierte Anlagen planen + diskutieren
- II.1. Grundsätzliches - bitte vor dem ersten Posten lesen!
- II.2. Planen von Anfang an
- II.3. Mitglieder stellen eigene Entwürfe zur Diskussion
- II.4. Diskussion veröffentlichter Anlagenpläne
- II.5. Bahnhofsgleispläne
- II.6. Planungsdetails unabhängig vom Gesamtplan
- II.7. Die besten Anlagenplanungsstränge
- II.8. Meine Anlage
- I. Über dieses Forum
- I.1. Wozu dieses Forum, wozu Anlagen-Planung?
- I.2. Technik und Benutzung des Forums
- III. Anlagen-Konzeptionen
- III.1. Konzeptionelle Grundüberlegungen
- III.2. Kreisverkehr vs. point-to-point-Betrieb
- III.3. Konkrete Konzeptionen - von Forumsmitgliedern eingebracht
- III.4. Die dritte Dimension
- IV. Vorbildgerechter Modellbahn-Betrieb
- IV.1. Modellbahnbetrieb als Ideologie
- IV.2. Betriebsbezogene Überlegungen im Zusammenhang mit Anlagenplanung
- IV.3. Praxis des Modellbahnbetriebes
- IV.4. So macht es das Vorbild
- IV.5. Signale und Kennzeichen
- IV.6. Betriebliche Besonderheiten
- IV.7. Uhren und Modellzeit
- IV.8. Fahrplanerstellung
- IV.9. Kontakt zwischen Betriebsstellen (Fernmeldesysteme)
- V. MAPUD-Nebenthemen
- V.1. Was ist "drüben" anders?
- V.2. Fachvokabular
- V.3. Kann eine Anlage Kunst sein?
- V.4. Thema Hauptbahn mit Nebenbahn
- V.5. Modellbahnlandschafts-Design
- V.6. Ausstattung und Detaillierung
- V.7. Animation
- V.8. Die Anlage als sozialer Brennpunkt
- V.9. Modellbahntechnik
- V.10. Virtuelle Modellbahn
- VI. Anlagenbau - Tipps, Tricks, Bauberichte
- VI.1. Anlagenbau konkret
- VI.2. Techniken, Methoden, Kniffe,
- VI.3. Weichen und Signale stellen
- VI.4. Produkttipps für Anlagenbauer
- VII. Bücher und andere Medien über Anlagen-Planung und Betrieb
- VII.1. Bücher
- VII.2. Modellbahn-Zeitschriften
- VII.3. Web Sites + Links
- VII.4. Videos
- VII.5. Modellbahn-Hard- und Software
- VIII. Diskussion der "Blauen Bücher" von OOK
- VIII.1. Blaues Buch (BluebOOK)
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- VIII.4 Was macht eine gute Anlage aus? Identität (ausgen. Fahrzeuge)
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