Eine Reise mit dem ICB

18.03.2018 10:07
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#1 Eine Reise mit dem ICB
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ICB = Intercity Bummelzug

Gestern fuhr ich mit dem Zug von München heim nach Hamm. Auf meiner Fahrkarte hatte ich Zugbindung für den ICE 1224 von München nach Hamm ohne Umstieg. Aber schon vor Abreise von zuhause hatte ich eine Verspätungsmeldung bekommen, weil der Zug anders fährt und ich in Dortmund umsteigen müsse und dann eine Stunde später in Hamm sein würde. Ich schrieb eine entsprechende SMS an meine Frau.
Es ergab sich dann aber, dass ich früher vom Hotel weg kam als geplant und schon siebzig Minuten vor Planabfahrt am Hauptbahnhof war. Dort wandte ich mich an ein Rotkäppchem, das auf seinem Smartphone ins RIS schaute und mir dann meine Karte umschrieb auf den ICE 800 nach Hamburg über Berlin, der in wenigen Minuten fahren würde.(!) Mit dem würde ich in Nürnberg meinen ursprünglichen Zug 1224 erreichen. Den erreichte ich auch, obwohl der ICE 800 auf der Ohnehalt-Fahrt M - N 12 min. Verspätung einfuhr.

Supi, jetzt würde ich Hamm also wie urspünglich vorgesehen erreichen. Ich schrieb meiner Frau eine SMS, dass sie mich nun doch nicht eine Stunde später, sondern eben zur ursprünglichen Zeit abholen möge. Nachdem wir in Würzburg abgefahren waren, fiel mir irgendwann auf, dass die Geschwindigkeit doch irgendwie nicht ICE-gemäß war. Na gut, wohl irgendeine La. Einmal schaute ich aus meinem Buch auf und sah, dass in einem Bahnhof lange Wagenschlangen mit 3m-Stammholz beladen wurden. Ich sah dann noch das EG und notierte schnell auf einem Zettel: Holzverladung in Burgsinn. Das könnte vielleicht mal von Bedeutung für irgendeinen Artikel sein.

Plötzlich stutzte ich. Burgsinn, Burgsinn? Das liegt doch gar nicht an der ICE-Strecke Würzburg-Fulda, sondern an der alten langsamen Sinntal-Strecke! Ach du liebe Zeit, da konnte ich mir schon ausrechnen, dass wir mind. +20 in Fulda ankommen würden. Und die Erfahrung lehrt, das eine solche Verspätung zu weiteren Verspätungen führt. Da würde ich wohl eine neue SMS schreiben müssen.
Da im Zug keine Faltblätter "Ihr Reiseplan" ausgelegt waren, wusste ich nicht, wie groß die Verspätung war, als wir in Fulda hielten. Ich ging daher zur Tür und schaute auf den Zuganzeiger am Bahnsteig, wann denn wohl die Planabfahrt gewesen wäre. Man stelle sich meine Verwunderung vor: Bis zur Planabfahrt waren es noch acht Minuten. Trotz der Bimmelbahnfahrt durchs Sinntal. Ich verstand gar nichts mehr.

Der ICE 1224 kam tatsächlich pünktlich im Hamm an. Das ist die gute Nachricht. Aber warum verschenkt die Bahn bei siesem Zug eine halbe Stunde, während an anderen Stellen so eng gestrickt wird, dass es zu Verspätungen kommen muss?

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18.03.2018 11:41 (zuletzt bearbeitet: 18.03.2018 11:42)
#2 RE: Eine Reise mit dem ICB
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Hallo Otto,

Burgsinn hat auch einen Bahnhof an der Neubaustrecke bzw. die Strecken sind dort verknüpft. Ob der ICB wirklich auf der alten Strecke lief?

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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18.03.2018 12:13
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#3 RE: Eine Reise mit dem ICB
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OOK

Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #2
Ob der ICB wirklich auf der alten Strecke lief?
Zweifelsfrei. Erstens waren es die alten Gitter-Fahrleitungsmasten, zweitens war abschnittsweise in Fahrtrichtung rechts die Schnellfahrstrecke mit Betonmasten zu sehen und drittens fuhren wir durch Tunnel mit den historischen Tunnelportalen, nicht die typischen ICE-Portale. Und viertens fuhren wir selten mehr als hundert Km/h.
Ich kenne die Strecke ja von Anfang an. Gerade der Abschnitt Fulda - Würzburg war ja die erste Schnellfahrstrecke in Deutschland. Ich kam dort häufig mit IC durch, die auf dem Abschnitt 200 fuhren, aber nicht druckdicht waren und man bei jeder Tunneleinfahrt einen Schlag auf die Ohren bekam.

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18.03.2018 16:24
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#4 RE: Eine Reise mit dem ICB
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OOK

Zitat von OOK im Beitrag #3
Zweifelsfrei.
Um auch jeden Zweifel auszuräumen, ging ich noch einmal auf Open Street Map und schaute mir die Strecke an. Da erinnerte ich mich, dass mein ICE 1224 durch die Bahnhöfe Flieden und Kerzell gefahren ist und zwischen ihnen die Schnellfahrstrecke unterquert hat. Es muss also schon so sein, dass dieser Zug nicht ausnahmsweise, sondern planmäßig die alte Strecke befährt, warum auch immer. Andernfalls hätte er eine Riesenverspätung aufgebaut.

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18.03.2018 16:40 (zuletzt bearbeitet: 18.03.2018 16:41)
#5 RE: Eine Reise mit dem ICB
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Moin,

gestern war sowie Chaos im Fernverkehr angesagt. In Göttingen hatten alle ICE mindestens 15 Minuten Verspätung. Kaum lässt sich eine Schneeflocke blicken, geht nichts mehr. Hieß es nicht mal "Wir fahren bei jedem Wetter"? Was läuft da schief?

LG

Jörn


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