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Österreichische Kopfbahnhöfe mit drei Hauptgleisen
#1 Österreichische Kopfbahnhöfe mit drei Hauptgleisen
Hallo liebe Leute -
Ich belästige Euch, weil mir danach ist, mit eher abgebrochenen Gleisplananalyseversuchen ... was man draus für die Modellbahn machen kann, weiß ich eigentlich nicht so richtig.
Momentan ist bei mir grade überhaupt keine Zeit für Stellwerksbau - es stauen sich Orgel- und Probentermine (Ostern), Arbeit, Haus ... aber dazwischen wollte ich mir doch einen Demo-Bahnhof für ein österreichisches Zentralschloss ("Schlüsselwerk") heraussuchen. Die Bedingungen, die ich mir gestellt habe, waren:
- Kopfbahnhof - daher nur ein Bahnhofskopf mit Weichenschlössern, also weniger Arbeit;
- drei Hauptgleise - zwei sind mir zu wenig "Komplexität", über drei sind es mir zu viele Weichen.
Weil sich's um eine österreichische Sicherungsanlage handeln soll, und auch weil sie verfügbar sind, habe ich mir daraufhin die Gleispläne (fast) aller österreichischen Kopfbahnhöfe auf sporenplan.nl angesehen, was dort halt Günther Apfelthaler nach Plänen aus den 1950ern bis 1980ern gezeichnet hat - "fast aller", weil ein paar dort fehlen, insbesondere von den Privatbahnen (Schruns, Übelbach, Bad Gleichenberg und die der SLB - hatten aber alle 2 Hauptgleise, wenn ich das richtig im Kopf habe). Die Gleispläne sind weitgehend noch aus Vor-Triebwagen- und Noch-Güterverkehrs-Zeiten und haben deshalb immer Umsetzmöglichkeiten am Kopfende und weitere Weichen für Zustellen usw.usf.
Hier sind, wenn jemand sowas sehen will, meine handschriftlichen Recherche-Notizen ...
Bild etwas größer
... keine Angst, ich zeichne die Pläne auch noch getrennt auf: Der Grund dieses Postings ist nämlich, dass - entgegen meiner Erwartung - diese Pläne sehr unterschiedlich und "eigenartig" sind. Ich versuche daraus trotzdem danach einen "typischen österreichischen Kopfbahnhof mit drei Gleisen" zu kondensieren, vor allem um die Länge meines Modellbahnhofs zu minimieren - ob das gelingt, kann man diskutieren.
Noch eine Bemerkung: Kopfbahnhöfe von Zahnradbahnen lasse ich hier weg - sie "werden i.d.R. ganz anders betrieben", nämlich mit Triebwagen oder, bei Lokomotivbetrieb, ohne Umlauf der Lok, sodass ihre Gleisanlagen viel einfacher sind (Ausnahme ist der Seespitz am Achensee, wo die Lok umläuft - aber wird dort überhaupt zwischen Haupt- und Nebengleisen unterschieden?).
In Österreich gab es ca. 50 normal- und schmalspurige Kopfbahnhöfe. Fünf davon waren "groß", nämlich der West-, Süd- und Ostbahnhof, der Franz-Josefsbahnhof und der Nordwestbahnhof in Wien [jetzt hab ich nach mehrfachem Editieren hoffentlich alle großen in dieser Zeit aufgelistet ...]. Laa an der Thaya hatte 5 oder 6 Hauptgleise und war eigentlich ein früherer Durchgangsbahnhof. Von den restlichen österreichischen Kopfbahnhöfen haben die meisten zwei Hauptgleise, einige sogar nur eines (Schneegattern auf jeden Fall, wohl auch Haag im Hausruck). Mit drei Gleisen habe ich nur folgende gefunden:
- Gutenstein
- Puchberg am Schneeberg
- Gußwerk (vielleicht auch nur zwei Hauptgleise)
- Kötschach-Mauthen
- Lavamünd (ex Durchgangsbahnhof)
- Kammer-Schörfling
- Rechnitz (ex Durchgangsbahnhof)
Hier sind die 7 Gleispläne auf einer Seite skizziert. Die strichlierten Linien sind die abgeschnittenen Strecken von Lavamünd und Rechnitz, der Rest ist hoffentlich selbsterklärend:
Diagramm etwas größer
Da ist, finde ich, alles dabei, von langweilig (Lavamünd) bis - auf ersten Blick - hirnrissig: Kammer-Schörfling, sehr interessant! - ein Bild dieser drei Stumpfgleise kann man hier betrachten; der ganze Bahnhof existiert übrigens nicht mehr, er wurde 2014 durch eine Haltestelle im Ort mit einem einzigen stumpfen Gleis ersetzt, wie das in modernen Zeiten so ist ...
Und meine Idee, einen "typischen ländlichen österreichischen Kopfbahnhof" daraus zu destillieren, um dafür ein Zentralschloss oder später Stellwerk zu bauen, kann ich mir wohl abschminken. Ich starre weiter auf die Pläne (zwischen den Orglereien) und denke drüber nach, was ich da wollen soll ...
H.M.
Kammer-Schörfling ist ein absolut genial geplanter Bahnhof! Die Gleise 2a und 3a sind als Umsetzgleis geplant, 1a als Aufstellgleis.
Trotzdem kannst Du bei Belegung von Gleis 1a aus allen Hauptgleisen umsetzen. Die Anschlüsse liegen überwiegend auf einer Bedienungsseite, die Nutzlänge von 2a Richtung Hafen ist rangierfreundlich kurz, mein Urteil ist, dieser Bhf ist betrieblich für mich der spannendste.
Da ich mich in Österreich fast gar nicht auskenne würde mich zu diesem Bahnhof mehr interessieren. Hier denke ich könnte es eher für jeden Bhf Kopf ein Schlüsselwerk gegeben haben. Welche Art von Betrieb fand in Kammer-Schörfling statt?
Schöne Ostertage wünscht
Kai-Nils
#3 RE: Österreichische Kopfbahnhöfe mit drei Hauptgleisen
Ich gestehe, ich war nie in Kammer, ich hab diesen Gleisplan erst jetzt auf sporenplan "entdeckt" ... ich hab's nur bis Lenzing geschafft, leider. Und ich hab auch keine Bücher o.ä. zu dieser Bahn - daher muss ich mir auch alles "Wissen" aus dem Internet zusammensammeln. Zum Betrieb habe ich daher auch keine Ahnung - ich habe nur wo gelesen, dass dort die ältesten E-Loks Österreichs, die Reihen 1073 und 1089, im Einsatz waren ... das müssen Zeiten gewesen sein!
Der Bahnhof hatte als Sicherungsanlage fast sicher ein Zentralschloss (=Schlüsselwerk), und davon nur eines: Erstens braucht man für den rechten (see-seitigen) Bahnhofsteil keins, weil dort ja keine Zugfahrten stattfinden = dort sind auch keine Weichenschlösser vorhanden. Zweitens hat man auf Bahnhöfen mit schlüsselgesperrten Weichen eher selten Endstellwerke*, daher hing dann in der Fahrdienstleitung oder im Mittelstellwerk nur ein Zentralschloss für den ganzen Bahnhof (Beispiele zuhauf in meinem Stellwerke-Blog).
Für Kammer kommt man mit 5 Schlössern aus: Eins für das Anschlussgleis, das noch vor der Spitzenweiche abzweigt (und dort über eine A/C-Abhängigkeit einen Sperrschuh verschließt) und je zwei für die zwei Weichen in die Gleise 2 und 3, jeweils eins für jede Weichenstellung. Die Weichen rechts im Durchrutschweg brauchen nicht verschlossen zu werden, sie müssen nur richtig (in die Grundstellung; oder, bei besetzten Gleisen, wohl von diesen weg) gestellt sein.
* Sowas gab's aber doch - Lienz (meine Heimatstadt) hatte sowas und einige andere auch.
H.M.
#4 RE: Österreichische Kopfbahnhöfe mit drei Hauptgleisen
#5 RE: Österreichische Kopfbahnhöfe mit drei Hauptgleisen
Hi HM,
ich habe gleich mal in ein Buch geschaut: Christopher et.al., Privatbahnen in Österreich, Stuttgart: transpress 1997, um möglicherweise die Informationslücke über die Privatbahnen zu schließen. Aber nur dass dort Kopfbahnhöfe sind, ist dort anzuschauen, nicht wie sie gestaltet sind. Aber noch ist nicht alles verloren...
Aber ich habe auf Sporenplan noch ein schönes Exemplar gefunden: Peuerbach an der Lokalbahn Neumarkt - Waizenkirchen - Peuerbach. Dreigleisig ist er schon mal.
Eine schöne Osterbeschäftigung,
Gruß, Reiner
Danke für Mit-Osterbeschäftigen! ich such allerdings welche mit drei Hauptgleisen; Peuerbach hat nur zwei - das sieht man (manchmal) auf den Übersichtskarten bei sporenplan, wo Hauptgleise etwas dicker gezeichnet sind. Hier ist die entsprechende Karte, wo man das sieht ... aber jetzt dringend zum Orgeldienst für den Karfreitagsgottesdienst!
Grüße
H.M.
Hallo HM,
Dir kann auch geholfen werden zum Thema Übelbach:
Jetzt musst Du selbst entscheiden, ob der Bahnhof aus drei Hauptgleisen bestand oder ob das dritte deshalb abgebaut werden konnte, weil es ein Nebengleis war. - Die Zeichnung ist reichlich stümperhaft, weil in Power Point mit den Updates im Lauf der Jahre die Zeichentools verschlimmbessert wurden. Ich kann die Zeichnung auch noch weiter beschriften, wenn's Dir was bringt. Dass ich keinen Nordpfeil gezeichnet habe und keine Angaben zum Maßstab mache liegt nicht an mir.
Nebenbei: kannst Du erklären, was der Unterschied zwischen einer Lokalbahn (etwa Mixnitz-St.Erhard) und einer Landesbahn (alle andere steiermärkischen) ist? Und wenn wir schon mal dabei sind: was ist der Unterschied zwischen SLB, StLB und StmLB?
Allen Mitdenkern ein Frohes Osterfest,
Reiner
#8 RE: Österreichische Kopfbahnhöfe mit drei Hauptgleisen
Hallo danke -
Also ganz prinzipiell denke ich: Der Güterschuppen liegt praktisch* immer an einem Nebengleis - dort fahren sicher keine Zugfahrten ein**. Insofern hat ein Bahnhof mit drei Gleisen eigentlich immer höchstens zwei Hauptgleise, und einer mit zwei Gleisen nur eines (solang ein Güterschuppen oder eine Rampe da ist). Das wird in Übelbach nicht anders sein; und der Ausbau eines Hauptgleises geht ja konform damit, dass dort kein Güterverkehr mehr stattfindet und ein Triebwagen für den Personenverkehr reicht.
* Eilgutschuppen gab's, wenn ich das richtig verstanden habe, tatsächlich auch an Hauptgleisen, sodass man dort "direkt mit einem Zug vorfahren" konnte. Aber das betrifft diese Klein-Bahnhöfe sicher nicht.
** ... aber in der Schweiz konnte man dort regelmäßig ausfahren: Im Unterschied zu Deutschland und Österreich waren dort signalmäßige Ausfahrten vom Gleis mit Güterschuppen auf vielen Stellwerken vorhanden. Das war sicher hilfreich, weil man sich immer wieder ein Umstellen eines Güterzugs vor der Ausfahrt erspart hat - wieso hat man das in Deutschland und Österreich ausnahmslos viel enger gesehen?? - und wohl im ganzen VDEV, wo die Schweiz ja mangels eines deutschen Fürsten(! - tatsächlich; das war das Kriterium für die Mitgliedschaft) nicht Mitglied war.
Lokalbahn vs. Landesbahn: Eine Landesbahn ist m.W. eine, wo der Haupt- oder Alleingesellschafter ein Bundesland ist; eine Lokalbahn eine, die nach irgendeinem Lokalbahngesetz gebaut wurde. Nur: Viele Lokalbahnen wurden "auf Anregung eines Landtags" gebaut, aber doch von einer Privatgesellschaft (Krauss war da groß dabei, m.W.); dann machte die Bahn genügend Verlust, dass ein Land sie übernahm - also wurde die "Nichtlandes-Landesbahn" dann eine echte "Landesbahn" - oder vielleicht übernahm doch gleich der Staat = die kkStb, dann wurde aus der "Nichtlandes-Landesbahn" gleich eine "Staatsbahn". So seh ich das = das sind dann doch beliebig unscharfe Bezeichnungen, oder?
SLB = Salzburger Lokalbahn (die eigentlich Salzburger Landesbahn heißen könnte - 42% gehören dem Land Salzburg, 31% der Stadt Salzburg, der Rest dem Land Oberösterreich).
StLB = Steiermärkische Landesbahnen - dasselbe Konstrukt für die Steiermark, aber komplizierter (siehe Wikipedia - ist mir eher unklar)
StmLB gab's offiziell nie, ist m.W. die "Eisenbahnfreunde-Abkürzung" für StLB; aber vielleicht verwenden manche Leute StmLB für die "historische StLB" bis 2018 ...
... (darf das so off-topic sich verteilen? )
H.M.
Hallo HM,
hier kommt Bad Gleichenberg:
Eigentlich nur, um Deine Sammlung von Kopfbahnhöfen zu vervollständigen. Ich glaube aber, dass wir es erneut mit nur zwei Hauptgleisen zu tun haben, aber das musst Du entscheiden. Ich kann auch noch meine Vorlage kundtun: Markus Strässle: Lokalbahnen in der Steiermark, Gifhorn: Zeunert 1995. Vom Autor stammen auch die Gleisplanvorlagen, die Gleisplanzeichnungen jedoch von Klaus-Joachim Schrader. Wenn man jetzt noch meine kleinen Vereinfachungen bedenkt...
Jetzt fehlt noch Schruns.
Mit freundlichem Gruß,
Reiner
Hi HM,
nun folgt Schruns: in der Version ab 1970, scheinbar ist sie die umfangreichste. Wie zuvor fehlen Nordpfeil und jedwede Maßstabsangaben, außerdem sind die Gebäudeumrisse drastisch vereinfacht. - Wie zuvor ist die Skizze eher als Sammlungsergänzung für Dich gedacht; eine Dreihauptgleisigkeit ist nicht erkennbar. Überhaupt wäre der Versuch,
Zitat von hmmueller im Beitrag #1schwierig...
einen "typischen österreichischen Kopfbahnhof mit drei Gleisen" zu kondensieren
Meine Vorlage: Karl Zwirchmayr; 90 Jahre Montafonerbahn AG, Feldkirch: Münzer 1994, S. 145. Zur den salzburger Kopfbahnhöfen fällt mir aber nichts ein.
Hallo Alle,
Schruns liegt an der Montafonerbahn Bludenz-Schruns, die modellbahnerisch sehr viel hergäbe. Modelle gibt's von Roco und Liliput, weitere entstünden durch umlackieren, andere durch schwierigen, aber lohnenden Selbstbau.
Sagt man heute schon Frohe Ostern oder erst morgen?
Reiner
Hallohallo -
kaum ist man wegen Proben und Gottesdiensten einen Moment nicht da, kriegt man gleich noch Infos.
Zu Übelbach noch: Ich habe von dieser StLB-Strecke die ganze Betriebsvorschrift von 2013 (ist in einem österreichischen Forum im internen Teil verfügbar) - wenn sich jemand dafür interessiert, wie sowas zu modernen Zeiten aussieht, kann ich's gern hergeben (dort sitzt der Zugleiter - der in Österreich trotzdem Fahrdienstleiter heißt - übrigens in Weiz, also ca. 30km entfernt an einer ganz anderen Bahnstrecke). Öffentlich ablegen möchte ich's nicht, weil's eine aktuelle Betriebsvorschrift mit Copyright ist (auch wenn's in dem Forum so herumliegt ...).
Bad Gleichenberg würd ich auch zu den Zwei-Hauptgleisern zählen - danke, ich nehm den auch in meine Sammlung von "Nicht-sporenplan-Plänen" auf!
... Schruns, ähem, da seh ich keine Zeichnung??
Und gibt's in Deinem Buch auch einen Plan von St.Anton im Montafon (kein Kopf-, sondern Kreuzungsbahnhof) - von dort hätte ich nämlich zwei Stellwerksbilder - mehr aber auch nicht ...
Und ja, meinen typischen österreichischen Drei-Hauptgleise-Kopfbahnhof gebe ich auf. Ich nehme mir "dann" (wenn ich endlich wieder stellwerkbauen anfange) lieber einen spezifischen und vereinfache ihn ein wenig, wie man das so macht ...
Heute dann: Frohe Ostern allerseits! ([erst] nach der Auferstehungsfeier "darf" man sich das wünschen, wenn man's ganz buchstabengetreu machen will ...)
H.M.
#12 RE: Österreichische Kopfbahnhöfe mit drei Hauptgleisen
Hi HM,
da hatte ich einen echten Ausfall: von wegen
Zitat von hmmueller im Beitrag #11Eigentlich war alkoholfreier Tag, aber man weiß ja nie was sich den Schokoladeneiern verbirgt. Also:
Schruns ... keine Zeichnung??
Die Vereinfachung der Gebäude geht auf mein Konto; das würde alles zu kleinteilig. (Es hindert mich aber niemand, Dir per mail einen Scan der Vorlage zu schicken.) St. Anton gibt's nur von 1905.
Im Vorgriff auf morgen also: Frohe Ostern,
Reiner
#13 RE: Österreichische Kopfbahnhöfe mit drei Hauptgleisen
Hallo zusammen,
als schon stiller Mitleser hat es mich nun doch in den Fingern gejuckt, als hier von Kammer-Schörfling geschrieben wurde.
Wäre ich H0-Bahner hätte ich wohl diesen Bahnhof nachgebaut, da ich diese zeilen gut 2 km entfernt von diesem Bahnhof schreibe.
Zur Einstimmung gibt’s eine Fst-Mitfahrt aus 2012, als der alte Bahnhof noch bestand: https://www.youtube.com/watch?v=FkiAqmXdx4o . Der Einsatz von 5047 war wohl wegen Fahrzeugmangel, regelmäßigen Einsatz von Diesel und Draht gab’s nie. Auf https://www.openrailwaymap.org/ findet man auch eine gute Übersicht.
Personenzugmäßig stand diese Strecke lange unter keinem guten Stern. Nachdem der NAT91 (integrierter Fahrplan mit Stundentakt fast überall), wurde „bedarfsgerecht“ reduziert wasim schlimmsten Fahrplanjahr meiner Erinnerung nach zwei Zugpaare Mo-Fr bedeutete. Gesteigert wurde das dann wieder auf vier Zugpaare und seit letztem Fahrplanwechsel gibt’s Mo-Fr Stundentakt, Sa/So/Feiertag Zweistundentakt. Außerhalb der Stoßzeiten sind die Fahrgastzahlen sehr gering, hoffentlich hält man das durch und schafft eine Attraktivierung. Auf den Straßen nebenbei ist gerade im Sommer immer viel los.
Fahrzeugmäßig beginnen meine Erinnerungen mit 4030. Diese wurden von 1142/1144-Wendezügen mit zwei Wagen abgelöst. Das war schon ein kurioses Bild eine 1144 mit zwei Wagen auf einer Vmax 60-Strecke zu sehen. 2013 bemerkten die ÖBB, dass seit Jahren die beiden Triebwagen 4855 nutzlos rumstehen und reaktivierten diese für diese Strecke. Leider schaffte man es nicht die Türsteuerung für Tandembetrieb funktionsfähig zu bringen. Da aber ein Solo-Tw doch zu wenig im Schülerverkehr war und das Auslassen von Haltestellen zur Abdrängung auf den parallel fahrenden Bus wenig populär war, endete der Einsatz der 4855 bald wieder. Jetzt fahren 4023 (oder 4024), die durchaus passend sind.
Im Güterverkehr (zuletzt mit 1163) wurde v.a. das Lagerhaus bis zum Schluss bedient, das auch gerne weiter per Bahn bedient worden wäre. Die Holzverladung im Bahnhof spielte nur zur Holzschlägerungszeit im Winter eine Rolle. Außerhalb des Bahnhofs gab es das Anschlussbahn der (ehem.) Holzindustrie Lenzing (hat nichts mit Lenzing AG zu tun). Diese wurde allerdings vom Bahnhof Lenzing als Sperrfahrt aus bedient. In Kammer-Schörfling wurde höchstens umgesetzt.
Sicherungstechnisch sind klar die Handschlösser und das Einfahrsignal erkennbar. Allerdings hat man außen am Bahnhofsgebäude auch die drei FAT (Fahrstraßenauflösetasten) gefunden. Das geht’s doch etwas über das übliche Zentralschloss hinaus, oder?
Seit 2014 ist der alte Bahnhof Geschichte. Die ÖBB sah wohl hier die Chance den alten Bahnhofsgrund lukrativ zu veräußern. Die Gleise sind mittlerweile weg, das Gebäude abgerissen, aber auf eine Nachnutzung konnte man sich noch nicht einigen.
Leider habe auch ich dieser Strecke kaum Aufmerksamkeit geschenkt, aber zumindest ein paar Bilder des gerade außerbetriebgenommenen Bahnhofs gemacht.
bg
Dave
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#15 RE: Österreichische Kopfbahnhöfe mit drei Hauptgleisen
Vielen Dank, dave!
Am ersten Foto sieht man, dass die zweite Weiche handgestellt und mit Schlössern versehen war - da gab's sicher ein Zentralschloss, ... ...
... ... ich habe ja Planunterlagen von dort! - hier ist einmal ein Link zum Lageplan.
Und Nachschauen in den anderen Plänen ergibt: Ja, da war ein Zentralschloss und ein kleines Signalpult für das Einfahrsignal. Wo sich die drei Schlösser befunden haben, wo die Schlüssel für Fahrstraßenfestlegung und Signalfreigabe umgesperrt wurden, ist mir nicht wirklich klar. Hier ist die Bedienungsanleitung dazu (Klick öffnet lesbare Grafiken) - die Erklärung der FHT lässt vermuten, dass die Freigabeschlösser im Pult waren, weil der Fdl ja für eine Notaufösung zugleich mit dem Drücken der FHT ("Fahrstraßen-Hilfstaste") den Schlüssel zurückdrehen sollte:
H.M.
Hi HM, hi Mitdenker,
hier folgt St. Anton:
Tatsächlich können sich Züge hier begegnen. Vielleicht erhellt die Skizze die Stellwerksbilder. Das dritte Foto in Deinem Beitrag zeigt eine Lok, die es ebenfalls als (Brawa-)Modell gibt (in H0). Mal abwarten, ob sich jemand aufgefordert fühlt...
Eine Schöne Woche wünsche ich,
Reiner
Aus irgendeinen Grund konnte ich leider das Zentralschloss bzw. Signalpult nicht fotografieren, lediglich den Relaissatz und Netzumschaltung habe ich auf einem Foto drauf.
Danke für's Einstellen der Bedienungsanleitung! Mich verwundert, dass man für so einen unbedeutenden Bahnhof so eine aufwendige Sicherungsanlage gebaut hat!
dave
So aufwendig finde ich sie nicht: Zentralschloss ist "normal" für alle kleinen Bahnhöfe. Ein einzelnes Lichtsignal (ES) ist auch nicht übertrieben. Hilfsauflösung, Ersatzsignal braucht man halt auch ... das war's dann aber schon, eigentlich. Mir scheint, weniger geht eigentlich nicht, wenn man nicht mit einer Trapeztafel das Auslangen findet - was man in Bahnhöfen mit Verschub eigentlich schon lange nicht mehr wollte.
H.M.
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