Bevor ich mit dem Bericht beginne aber noch eine Anmerkung in eigener Sache: Es handelt sich hier um den Bericht von einer Probe. Das heißt, dass ich meiner Faulheit voll nachgeben und die gemachten Fotos und Videos auch nicht weiter bearbeitet habe … hier kommt sozusagen die ungeschminkte Wahrheit!

Erstmal zur Planung:
Die hat ja schon lange vorher begonnen, nämlich mit der Erstellung des

A) Bahnhofsdatenblattes

Dann habe ich

B) die sich aus dem Frachtaufkommen ergebenden Aufgaben im Auftragsgenerator erfasst. Und zwar
1. In den drei Kategorien: „Anlieferung“ („Empfang“ wäre besser), „Abholung“ („Versand“ wäre besser) und „Sonder“ (hierunter fallen alle Frachten, die nur unregelmäßig anfallen.
2. Grundsätzlich immer als volle Wagenladungen wie folgt:
i) in das „Textfeld 1“ die Ladestelle
ii) in das „Zahlenfeld eins“ eine „1“
iii) in das „Zahlenfeld zwei“ die Anzahl Wagenladungen pro Woche
iiii) in das „Textfeld 2“ das Wort „Wagenladungen“ + die entsprechende Fracht

So dann wurden aus dem Auftragsgenerator

C) drei Auftragslisten unter Verwendung der ¼ resp. 25% Funktion generiert. Warum drei? Ganz einfach: Tag 1 wird ja als Initial-Tag benötigt, um noch etwas zur Abfuhr für Tag 2 (vom Vortag = Tag 1) zu haben und Tag 3 als Ausschau und Vorbereitung um zu sehen welche Ladestellen ggf. noch von der Spätschicht freizumachen sind.

Diese Auftragslisten wurden nun ganz einfach mit „Copy & Paste“

D) in Excel übertragen …

Spätestens an dieser Stelle kommt nun ein weiterer Vorbereitungsstrang zum Tragen: Der Fahrplan. Dieser beantwortet nämlich die Fragen:
- Auf wie viele Güterzüge werden die Wagen zur Erledigung der anstehenden Aufgaben für die Zustellung und die Abfuhr aufgeteilt?
- Und wann fahren diese Güterzüge.
Zum Fahrplan weiter unten mehr. Hier nur so viel:

Es gibt drei Ng-Paare pro Tag (Mo- Sa) und dies sind die Zeiten:
04:45 Uhr Ng1 an
06:00 Uhr Ng2 ab
07:16 Uhr Ng3 an
11:05 Uhr Ng4 ab
12:02 Uhr Ng5 an
15:10 Uhr Ng6 ab

Dazu gibt es noch einen Leig um 13:10 an und um 14:38 wieder ab; d.h. in dieser Zeit muss der Güterschuppen frei sein.

Viehverladung findet immer früh statt, damit der Ng6 die Wagen mitnehmen kann.

Die möglichen Sperrfahrten zur Bedienung des Sägewerkes sind wie folgt eingeplant:
08:40 1. SperrF ab – 08:55 bis 09:25 eingeschlossen (nur die Lok kehrt zurück) - 09:40 an
14:40 2. Sperrf ab (nur Lok) – 14:55 bis 15:15 eingeschlossen – 15:30 an

Ich habe dann den Aufgaben zunächst

E) die entsprechenden Güterwagengattungen zugewiesen und die Achsen (2 oder 4 (für die H und SS)) angegeben.

Anschließend

F) die Aufgaben möglichst sinnvoll auf die Ng’s 1, 3 + 5 verteilt: o.g. Rahmenbedingungen und gleichmäßige Anzahl Achsen …
und
G) die sich daraus ergebende Belegung der Ladestellen im Plan markiert (grobe Annahme: Für das Be- bzw. Entladen stehen jeweils rd. 6h zur Verfügung; muss reichen! Jungs: ‘n Tach is keene Woche! Gib Schub Rakete.

Nun müssen noch

H) die Abfuhren vom Vortag und was vom selben Tag (Vieh) noch mit muss auf Ng 2, 4 + 6 verteilt werden.

Aus den Verteilungen F) und H) werden dann

I) die Zugbildungspläne je Betriebstag getrennt nach Zustellung und Abfuhr zusammengetragen.
Im Anhang einmal die
- Übersicht als pdf
- Zugbildung-Zustellung-Tag2 als pdf
- Zugbildung_Abfuhr_Tag2 als pdf
- und die ganze Excel-Datei

Dazu dann noch den Fahrplan , erstellt mit jtrainGraph pro. Das war, wie Ihr alle wisst, wirklich eine lange Geschichte und schwierige Geburt. Seit dem vergangenen Sommer habe ich darüber sinniert und wieder und wieder Versuche gestartet und doch wieder aufgegeben … letzten Endes ist aber der Knoten geplatzt. Dies habe zum Einen H.M. Müller mit seinem „Crash-Kurs“ „Fahrdynamik made easy - mit einem Formular und ganz ohne Computer“ und einem ganz pragmatischen „Stubser“ von OOK zu verdanken. Harald hat mir geholfen zu verstehen, wie sich das Fahrverhalten ändert und wie sich das auf Fahrzeiten tatsächlich auswirkt. Das war für mich wichtig, um überhaupt erstmal ein gewisses Gespür für Fahrzeiten zu entwickeln. Otto hat dann schließlich den Ausschlag gegeben das einfach mal in die Praxis umzusetzen. Hier nun das Ergebnis:


Das war schon mal eine ganze Menge Vorbereitung.
Die bange Frage: Wird das alles klappen? Immerhin habe ich bisher noch nie irgendeinen wirklich richtigen Modellbahn-Betrieb mitgemacht! Höchstens mal in Videos von Fremo-Treffen o.Ä. Ausschnitte gesehen … eine absolute Premiere also. Ich habe mir einfach gesagt: Egal, wenn’s funktioniert freut es mich und wenn nicht, werden wir bestimmt was zu lachen haben; kann also gar nicht schiefgehen: Wir gewinnen in jedem Fall … an Erfahrung.
Und, wie war es jetzt? Es hat soweit alles ganz gut geklappt und wir hatten eine Menge Spaß.

Fazit: Planung i.O., aber: Da ich ja keine wirkliche Strecke habe, hatte ich auf einen Buchfahrplan verzichtet. Insofern hatten wir nur den Bildfahrplan zum Ablesen, was als nächstes kommt. Das ist etwas arg mühsam und hat uns zum Teil ganz schön ins Schwitzen gebracht (Wir sind nach Modellzeit 1:4 gefahren). Ich werde jetzt noch eine Art „Stundenplan“ erzeugen, der, nach Zeit sortiert, die Aktivitäten auflistet. Ich denke das wird die Übersichtlichkeit verbessern.
Zudem muss ich die Formatierung für die Zugbildung und Aufgaben verbessern. Die ist doch etwas sehr puristisch und somit schwer lesbar.

Jetzt aber noch ein paar Bilder und Filme vom Tag. Wie schon geschrieben: Ungeschnitten und ungeschönt. Allerdings: Es gab zu weilen doch recht viel zu tun, weshalb ich immer nur mal zwischendurch dazu gekommen bin, zu fotografieren oder zu filmen; immerhin: Besser als nix.

Erst noch mal von der Vorbereitung:

Die aufgestellten Züge vor Betreibsbeginn in Bad Diethersbach auf den Gleisen 9-11 (Ng2, Ng4 und der P76102a (Frühzug)):


So sieht es in der Lokstation aus:


Und so im Zugspeicher:

Hallo Reinout,

die Lok in IMG1824 ist ein gaaanz besonderes Exemplar: Es hat zusätzlich auch einen Flux-Kompensator eingebaut und kam zu Gast aus Schleswig-Holstein aus Epoche III .

Hallo Reiner, hallo Jörg,

zu Euren Beiträgen

Zitat von Gilpin im Beitrag #5

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Hi Dirk,

das mit den

Zitat

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Gleisanlagen mit C-Gleis

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war mir nicht aufgefallen und interessiert mich jetzt umso mehr: wie hast Du das gemacht?

Ostergrüße,
Reiner

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und

Zitat von Silbergräber im Beitrag #6

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Ein Blick in den Gleisplan verrät es: kleinwinklige Kurvensegmente mit großem Radius, dazwischen lange gerade Stücke. Mein Gott, das muss eine Fummelei gewesen sein! Hat sich aber gelohnt 😉

Grüße

Jörn

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Zitat von Gilpin im Beitrag #7

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Geht das mit ganz sanftem Verbiegen?

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Zitat von OOK im Beitrag #10

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Was ich nicht auf die Reihe bekomme ist, wie der kleine Land-Endbahnhof zu dem wahnsinns Güteraufkommen kommt, dass drei Ng (den Leig-Zug noch gar nicht gerechnet) nötig sind, um das abzufahren.
Kannst du das mal erklären?

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Hallo Reiner,

vielen Dank; zu der Planung der Anschließer schalte ich wieder zurück zum Planungsstrang