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Signal im NIAG-Hafen Orsoy
Hallo Leute,
heute mal wieder eine etwas unbedarfte Frage zu einem mir unbekannten Signal.
Im Rheinhafen Orsoy der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe steht ein Lichtsignal, das laut Mastschild ein Hauptsignal sein müsste. Allerdings hat es nur eine große, weiße (oder gelbe?) Optik.
Es sichert offensichtlich die Einfahrt in den Hafenbereich.
In der anderen Fahrtrichtung scheint ein konventionelles Hauptsignal aufgestellt zu sein.
Auf den Sinn dieser Sonderkonstruktion kann ich mir keinen Reim machen. Wenn drumherum normale Hauptsignalschirme verwendet werden, warum nicht auch hier?
Ich zitiere hier einmal dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=4JfrLSF5QJQ
Bin gespannt ob, und zuversichtlich daß ihr mir helfen könnt,
Gruß
Alex
#2 RE: Signal im NIAG-Hafen Orsoy
Hallo Alex,
das ist mal wieder ein echtes Rätsel! Leider konnte ich keine SbV der NIAG ergooglen, und ich kenne auch niemanden der da fahren darf, daher kann ich nur vermuten.
Läge die NIAG nicht in NRW sondern in Ostdeutschland wäre der Fall einfacher. Im Hl-Signalsystem (https://de.wikipedia.org/wiki/Hl-Signalsystem) bedeutet "ein gelbes Licht" an einem Hauptsignal das Signal Hl10 "Halt erwarten", quasi "du darfst an diesem Hauptsignal mit der Geschwindigkeit die dir am Vorsignal (das bei niedriger Streckengeschwindigkeit auch nicht vorhanden sein kann) angekündigt wurde vorbeifahren, und am nächsten Hauptsignal musst du anhalten". In Ostdeutschland sieht man diesen Signalbegriff oft am Einfahrsignal von Endbahnhöfen, das Signal kann dort nur entweder ein rotes Licht - Hp0 (Halt) oder eben ein gelbes Licht - Hl10 (Halt erwarten) anzeigen.
Aber merkwürdig ist es doch:
- Ich dachte zu wissen dass die Hl-Signalbilder in den gebrauchten Bundesländern per Definition nicht angewendet werden dürfen; aber in der Welt der NE-Bahnen ist vieles möglich wenn die jeweilige Aufsichtsbehörde mitspielt.
- Besonders schräg ist dass das Signal außer dem gelben Licht keine weitere Optik besitzt - es zeigt also immer "du darfst einfahren und musst danach anhalten". Denkbar ist dass die NIAG sich hier eine schräge Sonderregelung ausgedacht hat, womöglich dass man immer einfahren darf aber ab dem Einfahrsignal auf Sicht fahren muss (die Geschwindigkeit wurde ja schon per Lf7 auf 15km/h begrenzt).
Bei den zwei Signalen in der Gegenrichtig glaube ich aber nicht dass es sich um konventionelle Hauptsignale handelt, das sieht eher nach BÜ-Überwachern aus zu sein (bei dem in Höhe des ESig erahnt man am Mastfuss das Schild das einen Wiederholer kennzeichnet).
Ich bin zwar kein Experte für deutsche Signalsysteme, aber NE-Bahnen sind nicht unbedingt an die Signalsysteme der DB gebunden, oder? Bei den westdeutschen Kohlenbahnen gab/gibt es ja auch andere Signalsysteme?!
Ich kann mir das so erklären, dass das orange Licht "Halt erwarten" bedeutet und somit die Einfahrt erlaubt. Leuchtet es nicht, ist also "erloschen", gebietet das weiß-rot-weiße Mastschild "Halt".
Interessant finde ich auch, dass die geschobene Rangierfahrt (ohne Spitzensignal) über BÜ fahren darf.
#4 RE: Signal im NIAG-Hafen Orsoy
Zitat
Ich bin zwar kein Experte für deutsche Signalsysteme, aber NE-Bahnen sind nicht unbedingt an die Signalsysteme der DB gebunden, oder? Bei den westdeutschen Kohlenbahnen gab/gibt es ja auch andere Signalsysteme?!
Im Prinzip ja. Wie die EIU der DB, sind NE-Bahnen - wenn es es sich um öffentliche Infrastruktur handelt - ebenfalls an die ESO gebunden. Bei der NIAG ist das der Fall.
Die Kohlebahnen sind nichtöffentliche Infrastruktur, da gilt die ESO folglich nicht. Diese haben dann eigene Regelwerke.
Zitat
Ich kann mir das so erklären, dass das orange Licht "Halt erwarten" bedeutet und somit die Einfahrt erlaubt. Leuchtet es nicht, ist also "erloschen", gebietet das weiß-rot-weiße Mastschild "Halt".
Aus meiner Sicht so in etwa.
Für mich ist am wahrscheinlichsten, dass das Licht weiß ist. Dann würde es ein Kennlicht sein, sprich das Signal K1 ist fahrdienstlich nicht vorhanden. Wenn es nicht leuchtet, dann kommt das Mastschild zum tragen.
Laut Eisenbahnatlas ist Orsoy Rheinhafen ein Bahnhofsteil von Orsoy, wofür die Signalisierung dann auch Sinn ergibt.
Bei NE-Bahnen muss man sich immer auch vor Augen halten, dass die häufig keine "Hauptbahntechnik" verwenden/verwendet haben, fallweise auch selbstgebaut. Da versucht man die internen Schaltungen möglichst einfach zu halten.
Hallo Leute,
danke schon mal für die guten Ideen
Sebastian, du hast wohl völlig recht daß das einfach der Überwacher für den BÜ ist...
Jan, deine These mit dem Kennlicht finde ich äußerst reizvoll!
Allerdings frage ich mich dann, warum man sich für diese Situation extra diesen Signalschirm ausgedacht hat.
Von anderen NE-Bahnen, die Bahnhofsteile bzw. Rangierbereiche voneinander abtrennen, kenne ich ganz konventienelle Lichtsperrsignale und -Tafeln.
Gruß
Alex
Hallo Alex,
Man erkennt im Video, wenn man es sich komplett anschaut, dass die Fahrt in einer Betriebsstelle mit EOW Technik beginnt. Es werden Bahnübergänge mit technischer Sicherung befahren.
Im Hafen Orsoy endet die EOW Technik und es gibt Handweichen, dazu noch Verladeeinrichtungen.
Auch ich würde die These stützen, es handelt sich bei dem Signal um ein Kennlicht. Ist das Kennlicht erloschen zwingt das weiß-rot-weiße Mastschild zum Anhalten. Ich könnte mir vorstellen, daß Kennlicht signalisiert das der Hafen befahren werden kann ( Weichen liegen, Verladeeinrichtungen stehen profilfrei.
Vielleicht gibt es dort noch örtliches Personal, was die Signalanlage bedient.
Gruß Kai-Nils
#7 RE: Signal im NIAG-Hafen Orsoy
Zitat
Jan, deine These mit dem Kennlicht finde ich äußerst reizvoll!
Allerdings frage ich mich dann, warum man sich für diese Situation extra diesen Signalschirm ausgedacht hat.
Von anderen NE-Bahnen, die Bahnhofsteile bzw. Rangierbereiche voneinander abtrennen, kenne ich ganz konventienelle Lichtsperrsignale und -Tafeln.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, die Wege des Planers sind unergründlich.
Jede NE-Bahn (aber auch ex BD/Rbd-Bereiche) sind jeweils ein eigener Mikrokosmos mit eigener Vergangenheit, Regeln, Gepflogenheiten usw. „Das machen wir hier so/schon immer so gemacht“
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